Holzkoffer auf der Pritsche

  • Hallo zusammen!

    Kurz zu mir, ich bin 24 Jahre alt, wohne im Süden Deutschlands und habe, man höre und staune, jetzt erst meinen B-Führerschein gemacht.
    Dies einzig und allein um meinen seit lang her gehegten Traum vom mobilen Eigenheim zu verwirklichen. :)
    Mit großem Interesse hab ich hier in dem Forum schon seit einigen Monaten immer wieder Infos aufsammeln können. Herzlichen Dank dafür!

    Die Suche nach einem passenden Wohnmobil und fertigen KofferLKWs stellte mich überhaupt nicht zufrieden, so dass schließlich der Gedanke kam den Wohnkoffer selbst zu bauen.

    Zur Sache:

    Mein jetziger Stand der Planung sieht vor, einen Wohnkoffer in Ständerbauweise als Ladung auf eine 3,5t Pritsche zu setzten.
    Da der Koffer <1Tonne haben sollte, schwebt mir folgendes vor:

    Ein 3x2x2m Würfel, außen dünne 4 mm Betoplan Siebdruckplatten auf einer 4cm Kantholzkonstruktion verschraubt und verklebt, gedämmt mit Styrodur und innen 4mm dünnem Sperrholz verkleiden.
    Als Boden eine dickere, nicht verwindende Siebdruckplatte (1,8cm?), gelagert auf einer Gummimatte und befestigt mit Schrauben durch den Pritschenboden.

    Festbett, Schrank und Waschplatz würden nach Möglichkeit als Versteifung in das Trägerwerk eingezogen werden.
    Das Mobiliar selbst würde relativ spartanisch ausfallen.

    Mich interessiert nun ungemein eure facherprobte Meinung.
    Ist dieses Unterfangen praktisch möglich und ergibt die Bauweise ausreichende Stabilität? :idea:

    /edit: Eins hab ich ganz vergessen, als basis schwebt mit ein MB 3XXd vor.
    Liebe Grüße
    Maik

  • Ich würde sagen ist möglich. Bei meinem, der so ähnlich ist, ist nur die außen Beplankung 10mm könnte aber dünner sein und das Ganze ist fest aufgebaut.
    Gruß Klaus

  • Hi Maik,

    willkommen im Forum!

    Ich denke, Deine Vorstellung ist machbar. Wenn Du noch das Styrodur flächig mit der inneren und äußeren Holzwand verklebst (Achtung: Siebdruckplatten lassen sich nur schwer verkleben!), bekommst Du eine sehr stabile Sandwichkonstruktion hin. Sandwich erhält ja seine Stabilität dadurch, daß zwei nicht (oder nur schwer) dehnbare Materialien auf einem festen Abstand zueinander gehalten werden.
    Bei deiner geplanten Holzkonstruktion ist ganz wichtig, daß kein stehendes Wasser z.B. auf dem Dach entsteht - evtl. solltest Du versuchen, das Dach etwas zu verspannen, so daß es in der Mitte ein klein wenig höher ist als am Rand, damit das Wasser zuverlässig ablaufen kann.

    Bei der Verschraubung durch die Pritsche solltest Du darauf achten, daß sie mit dem serienmäßigen Bordwerkzeug gelöst werden kann: dann gilt Deine Kabine nämlich als Ladung, ansonsten als fest mit dem Basisfahrzeug verbunden, was u.a. Splitter- und Brandgutachten bedingt.

    Viele Grüße und lustiges Planen
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • An sich ist deine Idee gut , anstatt der Siebdruckplatte , würde ich aber zu Sperrholz raten und hinterher ein bis 2 mal mit GFK drüber. Tut sich Preislich nix und
    an den Ecken kann kein Wasser eindringen , und ggf kannste das auch Lackieren oder dem Gfk ( dem Harz) ne Farbe beimischen.

  • Hallo Maik,


    ja, was Du da vorhast geht! Das Dach, so hat auch Wolfgnag schon geschrieben, sollte aber auf jeden Fall wasserabweisend konstruiert sein. Also das Wasser muß ablaufen können. Idealer weise so, das Das Dach etwas übersteht. Ich möchte mich nicht anbiedern, aber kennst Du meinen Holzkoffer? Nur mal so als Anregung. Aber bitte nicht so nachbauen, das ist für dein Vorhaben zu schwer.

    http://www.womobox.de/phpBB2/viewtop…fferneubau+holz


    Wenn Du außen kein GFK mehr aufbringen möchtest, auf keinen Fall die Platten durchschrauben! Da wird sich nachher jeder Schraubenkopf makieren.
    Und von den Siebdruckplatten muß immer das oberste Finisch ab, sonst is nix mit vernünftig kleben. :(

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo Maik,

    willkommen im Forum.

    Ich denke auch das dein Vorhaben zu realisieren ist.
    An stelle der Siebdruckplatten würde ich lieber Birkensperrholz nehmen und außen eine dünne Lage GFK auflaminieren oder aber zumindest
    mit Bootslack streichen.
    Den Boden würde ich nicht ganz so masief bauen aber dafür ebenfalls mit einer Lattenkonstruktion welche den Boden versteift.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Wie wärs denn, wenn Du Dir ne Pritsche mit Plane und Spriegel besorgst und Deinen Holzkasten, der dann außen mit lackiertem Sperrholz (Multiplex) verkleidet werden könnte, da drunter setzt? Die eine Seite der Plane machst Du hochstellbar wie eine Markise. Die Bracke verbreiterst Du und versiehst das Ganze mit verstellbaren Stützen, dann hast Du sogar eine Veranda vor der Tür. Auf dieser offenen Seite kannst Du viel verglasen, da darfst Du bei dem Ding (Ladung) sogar Standardfenster aus dem Baumarktregal verwenden und eine Glastür....

    Wenn du unter dem Boden eine "Spur" machst, also Klötze auf die Pritsche schraubst, in den Kabinenboden entsprechende Ausschnitte, und den Kasten mit Bandeisen übers Dach vorn und hinten und Drahtseilen mit Schaubspannern fest auf den Boden ziehst, kannst Du das als perfekte Ladungsicherung vorzeigen und hast mit dem Auto was total getarntes, unauffälliges.......

    Und um Nässe brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, eine gute Plane hält so gut wie alles ab......

  • Hi Thomas, das finde ich jetzt einmal eine richtig gute Idee!

    Auf der anderen Seite: Querdenken ist bei Dir ja nicht ganz unbekannt ;)

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

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  • .... will ich mich nicht schmücken, lieber Wolfgang, das Thema war hier im Forum schon mal dargestellt worden, einige Bilder vom eigentlichen Erfinder (oder einem konsquenten Umsetzer der Idee) gabs in diesem Thread als links oder direkt in den Postings. Dann ist das mal von mir bei einer anderen Gelegenheit ich glaub im vorigen Winter angesprochen worden....da habe ich versucht, den alten Thread zu finden, es ist mir nicht gelungen (auch zu faul für ne stundenlange Recherche), aber ein anderes Mitglied hat ihn an Land gezogen.

    Nichtsdestotrotz hast Du recht, das ist, wenn man es mit einer ungewöhnlichen Alternative abseits der weißen Hymerflotten versuchen will, eine gute Idee....denn sie vereinigt deutliche Preisvorteile mit bestechender Unauffälligkeit....und wenn ich vom Wowa auf Womo nochmal wechseln wollte, wäre das eine Sache, von der ich mir vorstellen könnte, sie auch umzusetzen....hihi....

    Was mich besonders fasziniert, wären die vielen Spielarten, die man im Rahmen der Grundidee ausleben könnte..... z.B. Durchgang vom Fahrerhaus, Glasfront in der Kabine, ggf sogar Auszüge und anderes mehr....
    ....und z.B. ein Boot, einen Smart oder Moppeds könnte man auf einem Hänger problemlos mitnehmen.

    Eine Größenbeschränkung gibt es auch nicht, alles, was mit Pritsche lieferbar ist, wäre geeignet...ok...olle Caddy oder Renault oder Fiat in dieser Größe wären was klein...aber schon auf VW-Basis ab T 3 lässt sichs realisieren, Sprinter, Ducato und Verwandte no problem, 7,5 Tonner mit überlanger Pritsche erlauben schon 2 Z, D, Bad, Balkon .....hihi... und auf einem 12 Tonner kann man einen veritablen Bungalow aufbauen.....alles geht...... und alles läßt sich preiswert realisieren.... billiges altes Basisfahrzeug, die Kabine unter 2,50 m Breite, die kann man immer wieder versetzen, wenn der Träger seinen Geist aufgibt, man hat nix mit Radkästen zu tun..... nur braucht man eine schöne breite und leichte Treppe, um auf die Pritsche bequem hochzukommen.

  • ....die auch noch funktioniert, erwirbst Du ja ein Luxusgefährt und bezahlst 3 bis 4000 € mehr als für nen gleichen ohne. Und wenn die mal kaputt geht, grenzt das je nach Alter des Autos an nen wirtschaftlichen Totalschaden....hihi......allein der Akku dafür ist nicht ganz billig.....

    Schließlich, Du musst sie durch die Gegend schleppen....kostet wieder nen halben Liter Sprit mehr....

  • Ohweh, ohje.

    Zum ersten, einen riesen Dank an euch für euren Zuspruch und eure konstruktive Kritik!

    Zum zweiten möchte ich mich für meine plötzliche Abwesenheit um Entschuldigung bitten.
    Hab einen Umzug hinter mir, der unerwartet gänzlich Autofrei vonstatten gehen musste.

    Zur Sache.

    @ Holzbock: Das macht mir Mut! Sollte somit im Gewichtszulässigen Rahmen bleiben. Kann man dein Konstrukt online betrachten?

    @ mrmomba: Interessantes Baukastensystem, nur die Maße & der Preis weichen von meinen Vorstellungen ab.

    @ Leerkabinen-Wolfgang: Das flächige Verkleben ist ein super Vorschlag und trägt bestimmt einiges zur Stabilität bei! Welchen Klebstoff würdest du vorschlagen? Sikaflex 221?

    @ merlin88 & VWBusman: Sperrholz + GfK scheint mir wirklich eine Alternative zu Siebdruck zu sein, auch die Bootslackvariante sagt mir sehr zu.

    @ Anton: Ich bin bereits vor einiger Zeit über dein Werk gestoßen und gratuliere dir sehr herzlich! Eine Überragende Leistung die du mit deinem Koffer an den Tag gelegt hast! Sehr inspirierend.

    @ Thomas Frizen-Fischer: Über die Planenumsetzung bin ich hier auch schon einmal gestolpert. Leider für mein Vorhaben nicht allzu praktisch, möchte ich doch gerne ohne großen Auf- und Abbau zu Bette gehen.
    Dafür wirft mich deine Idee der Befestigung absolut aus der Bahn, hat sie mir doch bis jetzt starkes Kopfzerbrechen bereitet, einfach und genial! Sie wird bei der Umsetzung auf jeden Fall eingebunden. Ein riesen Danke dafür!

    @ Mobilix: Auch Adventurers Werk ist genauso zu beglückwünschen wie Antons. Der helle Wahnsinn und entspricht stark meiner Vorstellung der Wunschkabine. Ganz ohne Fachwerk werd ich es aber nicht schaffen, gibt es die Profile doch nur in 18mm Ausführung?

    Seit Wochen bemühe ich mich um die Suche nach einem geeignetem, preiswertem(!) Basisfahrzeug.
    Ich erwarte technisch wirklich nicht viel, je rustikaler desdo besser.
    Optisch muss es garnichts hermachen, einzig HU/AU sollten ohne großen Aufwand machbar sein.
    Und dennoch treibt mich die Suche zur Zeit an den Rand der Verzweiflung. :oops:

    So sollte jemand, rund um Villingen/Freiburg (+300km) einen Wink haben, möge er ihn mir reichen. :wink:

    Liebe Grüße
    Maik

  • Hallo Maik, leider gibt Keine Dokumentation über meinen Aufbau, was ich heute auch schade finde aber damals hatte ich dafür keine Zeit, denn in 3 Monaten war das Womo fertig und zugelassen und Digital war da auch noch nicht beim Fotografieren, vor 29 Jahren.
    Gruß Klaus

  • Hallo Maik,

    da isser der Adventurer. Deine Bedenken zu den 18mm Profilen ist zu überdenken!!
    Nur weil 18mm draufsteht, muss nicht 18mm rein :wink:

    Beste Grüße, Horst

    TRM 2000, er will doch nur spielen!

  • Frag ich mich, woran Du denkst, lieber Maik.
    Wenn Du Dich irgendwo hinstellst, um eine Nacht unauffällig zu übernachten, dann machst Du hinten die Plane los, schlüpfst mittels Treppe drunter hoch, machst die hintere Kistentür auf und bist drin. Umdrehen, den Schnellverschluss für den unteren Planenrand einhaken und Du bist unsichtbar.

    Wenn Du Tageslicht brauchen solltest: Durchscheinendes Fenster oben auf dem Dach in die Plane nähen lassen und darunter in der Kiste eine Dachluke. Mehr Tageslicht? Dann die Seitenplane wie einen Rollo hochziehen. Dann hast Du Tageslicht und Aussicht....hihi.....

    Erst wenn Du an einem Ziel bist, wo Du mehr als eine Übernachtung stehen willst, fährst Du die Plane wie ein Vordach aus und stützt sie ab und als letzte Steigerung baust Du dir aus der Seitenbracke den Balkon.

    Du musst natürlich Lüftungsklappen in Plane und Kiste bauen, damit Du vernünftig atmen kannst, aber da hast Du jede Menge Gestaltungsspielraum.

    Was den Kauf einer Basis angeht, kauf Dir doch mal die Inserentenzeitung "truck mobiles", solltest Du am HBF Freiburg, in gut sortierten Kiosken und am Autohof an der Autobahn bekommen, bei uns steht die sogar im großen REWE-Markt im Zeitungsregal....hihi...aufm Dorf.... Da solltest Du was finden. Auch große Händler in Deinem Umfeld, da fährst Du einfach hin und schaust Dir nicht nur dessen inserierte Fahrzeuge an, sondern achtst darauf, was da sonst noch so rumsteht.

  • Hallo Leute,

    Ist es nicht so, dass der Aufbau vom Fahrzeugrahmen getrennt sein muss?
    Mit einem zweiten Rahmen der dreipunkt gelagert ist.
    Ansonsten müsste der Aufbau die Verwindung des Fahrzeugrahmens mitmachen.

    Gruß an Alle
    Kolle

  • Zitat von kohlm

    Ansonsten müsste der Aufbau die Verwindung des Fahrzeugrahmens mitmachen.

    Neben dem Einsatzzweck...siehe Holzbocks Hinweis..... kommts auch auf die Konstruktion des Fahrzeugs an. Es gibt vor allem bei älteren Gelände LKWs das Konstruktionsprinzip, dass der Rahmen einen Teil der im Gelände oft nötigen Verschränkungen übernehmen muss und entsprechend weich ausgelegt wird. Extrem wurde das z.B. bei den alten Magirus umgesetzt, den Merkurs, Jupitern und den Saturns. Wenn man beim Truck Trial den wunderschön restaurierten Merkur vom Ron van Gemeren gesehen hat, dann konnte man feststellen, dass das Führerhaus sich gegenüber dem weiter hinten abgestützten Überrollbügel bis zu ca 60 cm an der Dachoberkante nach rechts und links bewegen konnte. Der gleich alte Faun vom Phillip aus dem Hanfbachtal war da wesentlich steifer.

    Ein weiterer Vertreter der "weichen Welle" ist der russische Ural, der im Original mit dem Benziner sich so weit verwinden konnte, dass die Russen auf Differentialsperren verzichtet haben.

    Die moderneren Gelände-LKW sind steifer, z.B die Unimogs oder die MAN Kats oder auch der Bremach, aber immer noch im Fahrwerk etwas nachgiebig, so dass man bei Ihnen eine Dreipunkt- oder Rautenlagerung verwenden sollte, um die Kabine nicht zu stark zu belasten, wenn man offroad unterwegs sein will. Dabei ist auch der Radstand wichtig, denn z.B. der Unimog 404 oder der 416 verwinden sich etwas stärker als der kurze 406.

    Wenn sich der Maik ein Basisfahrzeug in Straßenausführung mit einer Pritsche zulegt, sollte die "Wohnkiste", die er auf die Pritsche setzen will, nur wenig bis garkeine Verwindungskräfte aufnehmen müssen.

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