Hallo zusammen,
und wieder das Problem vor einer leeren Seite zu sitzen und was schreiben zu wollen, ohne den Anfang zu finden. Aber nun ja, dieses Problem wird mich in den nächsten Monaten wohl noch häufiger begleiten, also das mit dem Anfang finden und nicht wissen wo man loslegen soll. Aber genau so ist es gewollt gewesen, als ich frustriert im August letzten Jahres angefangen habe nach einer Basis für ein Wohnmobil zu suchen. Denn da ist mir im Zelt, mitten in der Nacht die Luftmatratze kaputt gegangen und diese Nacht spürte ich - ihr kennt das bestimmt - dann noch eine Woche in meinen Knochen und dabei bin ich mit 38 eigentlich gar nicht so alt wie ich mich fühlte...
Und da ging es dann schon los, wo fängt man bei sowas an? Kauft man sich ein gebrauchtes Wohnmobil und lebt dann damit, was man da drinnen hat mit allen Nachteilen die es für mich hatte? Also war schnell der Entschluss gefasst, dass eine individuelle Lösung her muss ... auch weil ich auf Veranstaltungen immer so viel Krusch mitschleppe, dass ein normales Wohnmobil da wohl schnell an seiner Grenze wäre. Aber jetzt komme ich aus dem Rhein-Main Gebiet und einfach mal so einen LKW oder etwas ähnliches kaufen und anfangen zu schrauben geht ja nicht ... Was würden wohl die Nachbarn sagen Also braucht man erstmal eine Halle wo man seinem Laster frönen kann und das stellte ich mir hier viel schwieriger vor als es war, denn nach zwei Wochen oder so, hatte ich einen tollen Hallenplatz und damit musste ich mich dem Thema Basis widmen...
Da ich noch einen rosa Lappen habe, war von Anfang an 7,49t als Grenze gesetzt (auch wenn zwischenzeitlich die Idee kam, den Führerschein aufzustocken), Allrad wäre schön aber eigentlich nicht notwendig und so begann die Suche. Kühlkoffer (aber kein Fleisch- oder Fisch), Blumenkoffer, normaler Koffer, ELW der Feuerwehr und ein Fahrzeug nach dem anderen scrollte an mir vorbei und war irgendwie nicht das passende. Meine Schrauberkollegen aus der Halle schickten mir immer mal wieder per Telegram die eine oder andere Empfehlung aber nie machte es wirklich "klick". So verging eine Woche nach der nächsten und entweder war nichts passendes dabei oder die Verkäufer melden sich nicht (für was stellt man dann eigentlich ein Fahrzeug zum Verkauf ins Netz?) oder haben durchaus "kreative" Preisvorstellungen.
Bis ich dann "die Bank" im Netz fand. "Die Bank" stand keine 30km entfernt und war eine mobile Bank die erst bei einer Volksbank im Eichsfeld unterwegs war und danach beim Hersteller als "Leihsparkasse" genutzt wurde. Sie basiert auf einem Mercedes 814 von 1998 und hat einen OM 904 LA Motor eingebaut, der gerade mal die 150.000km voll hat. Dazu hat sie noch diverses "Spielzeug" verbaut, welches für das spätere Wohnmobil sicherlich von Vorteil ist, da wären:
- Durchgang vom Fahrerraum zum Aufbau
- Standheizung für den Aufbau
- Klima für den Aufbau
- Wechselrichter vorhanden
- Isolierung vorhanden
- große Fenster vorhanden
- Tür mit Treppe im Aufbau vorhanden
Dummerweise wurde sie in den letzten Monaten nicht so gut behandelt wie sie es wert gewesen wäre und so hat der TÜV leider drei Roststellen bemängelt die zur Verweigerung der Plakette führten. Wobei das nach Rücksprache auch kein großes Hexenwerk sein wird, die zu flicken. Mich drängt ja die Zeit nicht, so dass ich ohne Probleme Stück für Stück arbeiten kann. Aber so hatte ich noch Handlungsspielraum bei den finalen Preisverhandlungen und konnte so einen durchaus fairen Preis erzielen ... andere sagen ich hätte den Schnapp meines Lebens gemacht
Da das Fahrzeug keinen TÜV bekam, konnte es natürlich auch kein gelbes Kurzzeitkennzeichen geben und so konnte ich dem Händler noch abringen, dass er es mir die 60km in die Halle überführt ... ich glaube er wollte den Bock nur los werden. Nachdem er dann unterwegs noch eine angebliche Fahrerflucht nach einem Unfall mit meiner Bank begangen hat und wie bei Cobra 11 von zwei Streifenwagen festgesetzt wurde, kam die Bank dann auch mit einiger Verspätung bei mir in der Halle an.
Und da war es dann schon wieder ... wo fange ich an mit der Arbeit? Das ist ne Bank, also auch jetzt noch, d.h. da ist ein kompletter Schalterbereich inklusive kleinem Tresor und allem drinnen. Das Ding hätte am nächsten Tag wieder als Sparkasse raus fahren können aber das muss alles raus also irgendwo nen Anfang finden und loslegen. So ein Projekt kann einen ganz schön überwältigen, wenn es dann erstmal final vor einem steht ... dieses Gefühl hatte ich total unterschätzt als ich das Geld überwiesen hatte ... da überwiegte noch das "haben will" Gefühl, dabei kann einen das ganz schön lähmen.
Aber egal, am Freitag letzter Woche wurde dann ein erster Anfang gemacht. Der erste Hängeschrank wurde demontiert und es dauerte nur ca. 2 Stunden bis er dann von der Wand abging. Wenn ich das auf den gesamten Ausbau hochrechne, bin ich noch 4 Monate mit ausräumen beschäftigt, dass war mir dann etwas zu lang. Da ich für die Halle eh noch ein bisschen Werkzeug und auch Arbeitsfläche brauchte, wollte ich Samstag eh beim Werkzeughändler vorbei (ich mag diese Läden die nicht online sind, wo man mit echten Menschen lustige Gespräche führen kann) und ihm gesagt "Ich brauch ein Brecheisen, wo finde ich die denn?" und was soll ich sagen, er fragte dann "Wofür denn?" und da kam dann mein loses Mundwerk wieder zu Tage ... "Um eine Bank kaputt zu machen." ... Blicke, ich sag es euch, können ganze Büchereien füllen
Egal am Samstag dann den zweiten Schrank in etwas kürzerer Zeit demontiert bekommen, aber auch noch ein bisschen Werkstattausrüstung aufgebaut. Auch wenn es bisher nur die billigen Regale aus dem Baumarkt sind. Irgendwo muss das Werkzeug und die ersten Kleinteile ja gelagert werden, denn dafür das es irgendwo zwischen dem Müll verloren geht ist es zu schade. Als nächstes müssen die drei dicken Verbundsicherheitsglasscheiben aus der Bank, dafür warte ich aber bis mich jemand unterstützen kann, denn ich fürchte die sind schwer und ich will die nicht auf die Füße bekommen
Bis ich das geschafft habe, wird aber vmtl. noch eine Woche oder so vergehen. Man hat ja nebenbei noch andere Hobbies und auch noch sowas wie nen Job. Ihr dürft euch dafür an ein paar Bildern der Bank erfreuen und bevor ich demnächst mit vielen Fragen zum Ausbau komme, ist jetzt eure Chance gekommen mich mit Fragen zu "quälen"
Gruß
Olly