Wintercamping im Postkoffer

  • [Intro]
    Ja, hallo erstmal... Ich weiß gar nicht, ob Sie's wussten?
    Nachdem ich letztes Jahr relativ spontan ohne Paketkoffer auf dem Paketkoffer-Treffen aufgeschlagen bin, habe ich es nach mehreren Fehlschlägen endlich geschafft MEINEN Paketkoffer zu finden und zu bekommen. Jetzt bin ich natürlich fleißig dabei zu entkernen, Teile zu bestellen und die Planung ständig wieder ab zu ändern, schlimm wenn man sich mit Leuten unterhält die von den eigenen Vorstellungen nicht überzeugt sind und Alternativen vorschlagen - kennt ihr sowas?! :D
    Vielleicht noch kurz zu mir, heiße Martin, anfang 30, komme ursprünglich aus NRW und lebe jetzt seit fast 10 Jahren in Berlin.


    [/Intro]

    Dann mal zu meiner eigentlichen Frage:
    Ist Wintercamping mit einem Paketkoffer ohne zusätzliche Isolierung möglich/sinnvoll? Oder würde ich dabei soviel Brennstoff verbrauchen, dass ich in kürzester Zeit wieder neu versorgen müsste (autarkes stehen ohne Landstrom)? Zusätzliche Dämmung ist eigentlich keine Option, da ich sonst wohl nicht mehr ins Bett passe. ;)

    So long~

    Martin

  • ...lieber Martin...und dann gleich mit einem selbst ausgebauten Paketkoffer anfangen. Aus Deiner Frage ergibt sich für mich, dass du frisch, fromm, fröhlich, aber ohne viel Campererfahrung mit Womos ans Werk gehst....hihi...herzerfrischend.

    Aber die Idee, Dich hier anzumelden und mal die Selbst(aus)bauer mit ihrem geballten und teils selbst auch schmerzhaft erfahrenen Fachwissen anzuzapfen, spricht erstmal sehr für Dich.

    Da ich keine Ahnung von den Verhältnissen in einem Paketkoffer habe, weiß ich leider nicht, wie es darin von Hause aus um eine Isolierung bestellt ist. Das ist eine erste Information, nach der man weiter überlegen kann. Was ich weiß, ist, dass die oft oben im Dach eine durchscheinende Fläche haben, um im Laderaum tagsüber vernünftig sehen zu können. Das wiederum ist eine Schwäche, was den Wintereinsatz angeht, denn weil Du und ggf ein(e) Mitschläfer(in) über Atemluft und die Haut Feuchtigkeit absondern, kann die sich an der einschichtigen und daher im Winter kalten Decke als Kondensat niederschlagen und auch runterfallen....damit hast Du die gefürchtete "Tropfsteinhöhle", die typisch für unisolierte Kastenwägen ist....schon ab Nachttemperaturen in der Übergangszeit. Kondens gibt es auch an kalten Wänden und an Scheiben...besonders schlimm an den Glasscheiben im Fahrerhaus, wenn das nicht sauber vom Wohnraum getrennt ist.

    Vermeiden kann man das nur durch Isolierung, die verhindert, dass die Flächen kalt werden und sich die Feuchtigkeit aus der Luft dort niederschlagen kann. Man geht da etwa von 30 mm zB Styrodur oder xtrem Isolator (Trocellen = geschlossenporiger PE-Schaum) oder Armaflex (gut zu verarbeiten, weil giftig selbstklebend, aber meist nur 19 mm stark) aus. um die gewünschte Wirkung abzusichern und das rundum. Iso gehört auch auf die Trennwand zum Fahrbereich. Ich denk mal, Du willst "Querschläfer" sein, wenn Dich 6 fehlende cm am Bett schon einschränken.

    Die zweite Strategie fürs Wohlfühlen in der Nacht ist die Heizung. ie wirkt auch gegen Kondenswasser, denn je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Gas ist eine beliebte und auch von den Profis häufig genutzte Wärmequelle, denn man kann es gut bunkern (Platz für die Flaschen oder den Tank?!) und die Heizung läuft quasi geräuschlos, ist sparsam und man kann sie auch ohne Umluft betreiben, wenn man akzeptiert, dass es dann unter der Decke oben einiges wärmer als unten ist. Dann gibt es die mit Kraftstoff aus dem Tank betriebenen Heizungen, zB u.a. von Eberspächer und Webasto, etwas exotisch die von Wallas (siehe aktueller thread hier im Forum). Die haben aber den Nachteil, dass man sie hört beim Arbeiten und dass sie nicht nur auf interne Pumpen sondern auch auf ein Umluftgebläse angewiesen ist. Die ziehen leider recht viel Strom, so dass man besonders beim freien Stehen über mehrere Tage auf genügend zusätzliche Batteriekapazität und/oder eine externe Auflademöglichkeit angewiesen ist. Solar im Winter ist dazu meist nicht ausreichend. Luxus wäre eine Fußbodenheizung zB von Alde, aber in einem Postkoffer ist das ein etwas übertriebener Aufwand, auch finanziell....informier Dich drüber im Netz, wenns Dich interessieren sollte.

    Da man im ausgebauten 3,5 t Postkoffer auch aufs Gewicht etwas achten sollte, muss man bei den Heizungssystemen ein wenig aufpassen, gerade wenns um Batterien geht. Es gibt natürlich immer auch optimierte Lösungen, z.B, die leichten Lifepo - Akkus, aber sowas bezahlt man recht teuer. Kommt also auch auf Dein Budget an.

    Im Winterbetrieb muss man auch immer auf das Wasser, Frisch- und Abwasser achten, denn Außentanks frieren bei unter Null blitzschnell zu, also alles im beheizten Innenraum und wenns richtig kalt ist, die Heizung auch bei Abwesenheit durchlaufen lassen!

    Eine weitere exotische Lösung ist noch, die Motorwärme wenigstens während der Fahrt zu nutzen, aber meist ist der Kabinenraum hinten dafür etwas zu groß, um ihn richtig warm zu bekommen. Theoretisch produziert schon ein 50 PS Golf genug Wärme, um ein ganzes Einfamilienhaus zu erwärmen, aber an diese Abwärme dranzukommen, wäre ein kaum zu leistender Aufwand nötig, denn man brauchte nicht nur den Kühlkreislauf sondern auch die Abwärme vom Auspuff.

    So, das wäre ein Überblick, wobei es hier unter den Fachleuten eine Art ideologischer Diskussion über Gas oder nicht Gas gibt. Einige mögen es, einigen ist es zu unsicher......ähnlich ist es übrigens auch beim Kühlschrank, wo es zwischen dem Absorber und dem Kompressor geht.

    Ich hoffe, Du siehst jetzt etwas klarer......

    Ach ja...Geld kosten alle Systeme...manche reichlich......

  • Erstmal danke für deine riesen Antwort, ich hätte vielleicht nicht um kurz vor 0200 schreiben sollen (war das wirklich schon 0200), dann wäre mir aufgefallen, dass meine Fragestellung doch sehr dürftig ist was des Informationsgehalt angeht.

    Grudsätzlich bestehen die Wände und das Dache des Koffers aus einem 30mm PU-Kern mit 1,2mm GFK-Haut (korriegiert mich wenn das falsch war möchte noch kein Loch in die Wand bohren zum nachmessen).
    Der 'Lichtschacht' im Dach wird mit Dämmung verschlossen (ist eh nutzlos, da der Vorbesitzer den schwarz lackiert hat...), ferner hat das Dach noch potential für weitere 25mm Dämmung auf Grund der Aussteifung zur stabilisierung des Daches. Hecktüren werden auch einer 30mm Sandwichplatte weichen und der Boden mit 30mm PUR-Dämmung isoliert.
    Also eine rundum Dämmung mit WLG024, ausgenommen Trennwand zum Fahrerhaus, die ich aber gerne rausnehmen würde (ja die Vorteile einer gedämmten Trennwand sind mir bekannt). Mit der Trennwand und ein paar geschätzten Werten schmeißt mir der Wärmebedarfsrechner in der Wissensbasis einen theoretischen Bedarf von ~3kW für 36 Kelvin.
    Ja Querschläfer und ob da eventuell doch noch Dämmung passt, ehe ich erst wenn ich den Wagen entkernt und sauber habe um ml Probe zu liegen.
    Also Heizung it eine Truma Combi 4 geplant also sollte ich den Wärmebedarf wohl abdecken können (?), achja und als Energieträger im Aufbau sind Strom und Gas geplant.
    Auch das mit den Tanks ist mir klar, aber wenn die Kollegen mit ihren Postkoffern schon Erfahrungen mit dem Winter haben und sagen ohne XY cm zusätzliche Dämmung wird das eh nix, brauch ich mir auch nicht unbeding überlegen wie ich alle Tanks in den Wagen bekomme.

  • ...in Deinem Koffer....mit 30 mm Iso kann man was anfangen. Jetzt kommt es nur drauf an, was Du im Winter so alles machen willst. Bei mehreren Tagen am Skilift auf Schnee frei stehen mit Nachttemperaturen von minus 5 abwärts, das würde was knapp werden mit dem Heizen und der Autarkie. Da bläst Du locker ne 11 kg Gasflasche in 24 Std. durch (an Eis ex und Duomatik denken!!) Da würde eine Lage von 10 mm xtrem bereits was bringen (+ 25% mehr Iso), kostet nur 2 cm weniger Bettlänge.

    Aber so richtiges Wintercamping würde ich nur mit Außenversorgung 230 V, also auf dem CP, machen, wenns mehr werden soll als nur eine Übernachtung zwischendurch.

    Und eine Abtrennung des Fahrerhauses mit den unisolierbaren großen Glasscheiben und der ebenso nur lückenhaft isolierbaren Spritzwand und den Außentüren ist jedoch ein "MUSS". Aber dabei könnte man für den Sommer Teile der isolierten Zwischenwand herausnehmbar gestalten. Luftpolsterfolie innen und außen auf den Scheiben ist zwar nett, aber im Grunde nur eine unzureichende "Krücke", wenns richtig kalt wird.

    Ich weiß nicht, wie Du den Wasserhaushalt im Auto gestalten willst, also Tankgröße und so. Regel, je größer die Tanks im Winter sind, desto mehr Probleme machen sie, um sie warm und entleerbar zu halten. Das außenliegende Ablassventil friert ruckzuck zu.

    Ich selbst mach kein Wintercamping...wenn ich im Winter in die Alpen will, nehm ich ein Hotelzimmer....hihi.... aber da ich kein Wintersportler bin, ist das in 50 Jahren nur zweimal vorgekommen...kann ich mit leben. Ein wintercampender Freund geht im Wohnwagen nur auf Campingplätze und hat seinen Verbrauch zu 90% im Sani. Der serienmäßige 47 l Tank ist beheizt und unter das Becken in der Küche hat er dann einen Kanister gestellt, der sich leicht entleeren läßt (er hat einen verschließbaren Abzweig an der normalen Ableitung gebastelt). Auch so kann man sich helfen. frostfeste Wasser und Abwasserausrüstung geht zwar, ist aber aufwändig zu bauen.

  • Hi Martin,

    Glückwunsch zum gefunden Paketkoffer und viel Spaß beim Ausbau!

    Ich war mal ne Nacht mit meinem im Wintercamping und das war kein Problem. Hab zwar 10mm Dämmung zusätzlich an den Wänden und der Decke, dafür aber den Boden viel zu wenig isoliert. Daher glaube ich, dass dir die vorhandene Dämmung reicht. Kommt aber einfach drauf an, ob du das jeder Jahr ne Woche oder mehr machst oder nur mal die Option haben willst es auszuprobieren mit dem Camping im Winter. Wenn du wirklich jedes Jahr in den Schnee willst würde ich über eine Fußbodenheizung nachdenken, doppelter Boden wird als Alternative aufgrund der niedrigen Deckenhöhe schwierig. Denn kalte Füße wirst du sonst schon bekommen. Diese Luftheizungen machen dir halt nen heißen Kopf, aber wirklich gemütlich ist es nicht. Kommt aber natürlich auf das eigene Temperaturempfinden an. Trennwand hab ich zwar drin, dafür original Tür hinten und seitlich im Koffer mit massig Spalten zum raus gucken, kann also nicht schlimmer als deine Glasscheibe sein ^^

    Zum Verbrauch würde ich einfach mal rechnen mit 24h Dauerbetrieb. So viel Strom und Gas verbrauchen die neuen Heizungen ja nicht mehr, aber musste mal rechnen. Ich hab ne Truma E2400 drin und die sorgt ausreichend für den heißen Kopf bzw. schützt vor dem Erfrierungstod ;)

  • https://www.truma.com/de/de/heizsysteme/combi-4.php

    Brennstoffverbrauch 160–320 g/h
    Stromaufnahme (bei 12 V): Betrieb Heizung und Wasserbehälter 0,2 A bis kurzzeitig max. 5,6 A
    (Durchschnitt ca. 1,1 A)
    Stromaufnahme
    (bei 12 V): Aufheizen Wasserbehälter max. 0,4 A

    Ich denke, wenn du 24 Ah pro Tag als Stromverbrauch annimmst, bist du mehr als auf der sicheren Seite. Je nach Batterie wo du nur ca. 50% der Kapa nutzen kannst, brauchst da schon was Größeres.

    Wenn man das Gas ganz passiv rechnet wären das 320*24=7,68kg pro Tag. Ich war so bei -15 Grad unterwegs und da hat die Heizung 2-3h gebraucht, bis die Bude warm wurde und sie das erste mal abgeschaltet hat. Würde sie im Nachhinein aus Komfortgründen den Skitag durchlaufen lassen, sonst ist es echt ungemütlich. Kann mir nicht vorstellen, dass du mehr als 2-3kg am Tag brauchst, aber weiß ich nicht, nur so ein Bauchgefühl.

  • Hy Martin,

    ein schönes Teil hast Du da.

    Ich musste vor ein paar jahren 2 Winter im Wohnwagen überstehen.
    Genau diese 2 gehörten zu den kältesten Wintern seit 20 Jahren.
    Bei Dauertemperaturen von weit unter -10Grad musste ich alle 24std die 11kg Flasche wechseln.
    Wenn sie mitten in der Nacht leer wurde ging die Temperatur ruck zuck runter und dann raus das Eis von der Klappe schlagen und wechseln.
    Schön war es auch wenn der Sturm die Gasflamme ausblies........................
    Lustig war auch wie die Wasserleitungen immer wieder zufroren..................

    Aber außer die Wohnwägen von Kabe sind keine Winterfest!!!!
    Ich mache kein Wintercamping mehr wenn es Minusgrade hat.

    Also:

    Wenn Wintercamping dann solltest Du alle guten Ratschläge umsetzen und es einfach probieren!

    Liebe Grüsse:

    AXEL

  • Hallo Martin,

    Wintercamping ist mit einer guten Heizung kein Problem.
    Heizen muß man immer wenn man es warm haben möchte.
    Um der Gasproblematik aus dem Weg zu gehen kannst Du über eine Dieselstandheizung nachdenken welche sich aus dem Fahrzeugtank bedient.
    Wenn Du weißt das Du etwas länger stehen möchtest mußt halt vorher Tanken - dann bist auf der sicheren Seite.
    Eine Dieselheizung braucht in etwa 0,5Liter je Stunde im Regelbetrieb.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • ...auch Strom. Ich hatte eine in meinem Opel-Schlafmobil...allerdings war das wohl keine richtig vollgültige, sondern eine Art Zusatzheizung von Webasto, die sich des Wärmetauschers der Originalheizung und auch des Fahrzeuggebläses bediente. Ich hab mal nachgemessen, weil ich im Auto nur eine 60 AH Zusatzbatterie hatte. Die Heizung selbst zog bei Vollast 5 Amp Strom für die beiden internen Pumpen für Dieselzufuhr und die Umwälzung des Wassers von dem Heizungsgerät zum Wärmetauscher, wobei der Wasserstrom "kurzgeschlossen" wurde, also nicht der gesamte Kühlwasserstrom in Motor und Kühler mit aufgeheizt werden musste.
    Das Luftgebläse jedoch brauchte deutlich mehr, 25 Amp bei Vollast, 6 Amp in der Untersten Stufe (einstellbar von 1 bis 5). Also hatte ich, um mit der Leistung klarzukommen, die Absicht, die Heizung vor dem Schlafengehen zwei Stunden bei Stufe 5 laufen zu lassen, so dass ich mich in einem etwas temperierten Raum zum schlafen gehen umziehen konnte. In der Nacht musste es der dicke Schlafsack richten. Vor dem geplanten Aufstehen wurde die Heizung per Timer wieder aktiviert und sollte dann 2 Stunden auf Stufe 4 laufen, so dass man ohne Kälteschock aus dem Schlafsack kriechen und sich anziehen konnte. Dazu hätte die Zusatzbatterie ausgereicht. Zum Aufladen wären an die 100 km Fahrt nötig gewesen...ca....bei voller Starterbatterie.

    Das blöde war nur, dass die Heizung und das Gebläse ziemlichen Lärm machten, auch von dieser Warte war es nicht wirklich komfortabel. Ich geh mal davon aus, daß eine volle Dieselheizung besser vom Fahrzeug entkoppelt und auch etwas schallgedämmt ist, aber das Problem der benötigten elektrischen Energie bleibt, dürfte aber mit ausreichend großer Komfortbatterie lösbar sein. Dann kommt noch die Abgasproblematik hinzu. In einem James Cook aus den frühen 70ern mit Dieselheizung war der Betrieb deutlich zu riechen, es haben sich schonmal Campingnachbarn beschwert, die in Lee von mir standen. Auch das sollte heute bei den modernen Geräten besser sein, aber ob vollständig beherrscht?

    Als Fazit würde ich sorgfältige Recherche empfehlen, wie es sich heute mit Dieselheizungen verhält, also Stromverbrauch, Geräusch und Abgase. Am besten mal testen mit einem in Betrieb befindlichen System (Camperfreund, Vorführwagen...). Und dann rechnen und Kapazitäten planen.......

  • Zur Standheizung,

    ich habe meinen Ducato mit Standheizung gekauft und gedacht jetzt habe ich immer warm................
    Aber wie der Thomas schon richtig erklärt hat sind die, die erst das Kühlwasser erwärmen und sich des Fahrzeugeigenen Lüfters bedienen,
    nur zum Auftauen der Frontscheibe geeignet(Kurzzeitiger Lauf). Da sie zuviel Strom aus der Starterbatterie ziehen!!!!!!

    Wenn ich jetzt nochmal eine Heizung kaufe, dann eine Diesel Warmluftheizung.
    Diese wird an die Dieselleitung angeschlossen und bekommt eine Abluft und erzeugt direkt warme Luft.
    Ich würde sie mit einer vom Fahrzeug unabhängigen Batterie betreiben, dann kann die Heizung diese ruhig leer ziehen,
    ich kann immer noch den Motor mit der Starterbatterie anlassen!

    Mobole Grüsse,

    AXEL

  • a propos Heizung; Diesel oder Gas: nach meiner bescheidenen Erfahrung ist eine Gasheizung (Truma) leiser und deutlich besser zu regulieren als eine Diesel(Luft)standheizung (Webasto)

    Meine Erfahrung bezieht sich auf zwei Fahrzeuge gleicher Größe mit vergleichbarem Ausbau...

    Gruss, CC??

  • Hi Marv,

    jetzt komme ich auch endlich einmal zu Deinem Thread. Aaalso: In meinem bisherigen 'Joghurtbechern' (Eura, Karmann) hatte ich eigentlich immer 30mm Dämmung, in meinem individuellen MaBu 50mm - und mit allen habe ich Wintercamping gemacht und lebe noch ;-). Wenn es richtig knackig kalt wird, drücken -18°C Außentemperatur durch die 30mm Dämmung. Da mußten wir dann entweder mit einer Mütze oder später mit einer Polsterdecke vor der Wand im Kopfbereich schlafen. Beim Wohnen war das mit der Temperatur nie ein Problem, da konnte man Gegenheizen und die Sitzpolster und ein dicker Vorhang vor dem Fenster in Verbindung mit dem herunter gelassenen Fensterrollo hat auch die Kältestrahlung sehr reduziert. Klar, in dem 50mm-gedämmten MaBu war das alles noch merklich besser, aber nach den gemachten Erfahrungen bekommt auch unsere neue Kabine nur 30mm Dämmung.
    Auf eine Zusatzdämmung auf der bestehenden Innenwand würde ich verzichten, die muß nämlich wieder gegen Beschädigung geschützt werden (weitere GfK- oder Holzschicht o.ä.). Das aber bringt wieder zusätzliches Gewicht, was bei einem 3.5-Tonner ja nicht unbedingt unproblematisch ist.

    Allerdings wird rund um das Bett und die Sitzgruppe an der Wand ein Warmluftkanal verlegt, der einen Warmluftschleier über die Außenwand legen kann, so daß diese nicht mehr so kalt erscheint. Und im Kopfbereich (bei uns im Alkoven) werde ich noch 10 oder 20mm Trocellen o.ä. mit Stoffbespannung aufbringen, um hier die 'drückende Kälte' etwas zu reduzieren, ohne im Kopfbereich arg heizen zu müssen (wir bevorzugen einen kühlen Kopf... ;) ). Nebenbei vermindert das Trocellen die Gefahr der Beulenbildung - an besagtem Kopf ;)

    Zum Heizungstyp: ich habe lange mit einer Dieselheizung geliebäugelt, mich aber bei meiner neuen Kabine dagegen entschieden. Bei einer Absetzkabine ist das so eine Sache... Und: ich bin Lärmempfindlich, daist mir die Dieselheizung einfach zu laut. Also: Gas!
    Obwohl ich eine Kabine haben werde, die locker mit 2-3kW Heizleistung auskommen wird, habe ich mit eine Truma 6E zugelegt: die kann die kalte Kabine nämlich deutlich schneller aufheizen. Beim Wintercamping verlassen wir morgens die Kabine und stellen sie auf ca 5°C Raumtemperatur, also gerade so, daß nichts einfrieren kann (Technik ist im Doppelboden). Wenn wir dann nachmittags zurück kommen, ist die Kabine innerhalb von 5min so weit, daß man sich nicht mehr wie in einem Eisschrank fühlt und innerhalb von 10min ist 'Duschwärme' erreicht.
    Und im Sommer oder bei Landstromanschluß nutze ich die Elektro-Heizpatrone während der Fahrt, um warmes Wasser zu erzeugen und notfalls die Kabine etwas zu temperieren ('HWK-Prinzip': 2kW Wechselrichter im Basisfahrzeug an die LiMa angekoppelt, mit 230V in die Kabine, hier 40A- oder 50A-Ladegerät für die Aufbaubatterie und weitere 900W aus 230V für das E-Modul der Heizung).
    Gas werde ich bunkern in einer 14kg Alu-Gastankflasche - die ist leicht und läßt sich an jeder Gastankstelle nachfüllen.

    Die Lichtluke im Dach ist häufig ein Quell von Undichtigkeit - vielleicht solltest Du Dir hier überlegen, das ehemals transparente Material zu entfernen, das Loch wie geplant mit Dämmmaterial auszufüllen und von oben gut überlappend eine GfK- oder Aludeckschicht aufzubringen. Wenn Du das alles flächig verklebst, erhältst Du wieder ein stabiles Sandwich, was z.B. die Montage von Solarpanelen oder nutzbaren Dachluken ermöglicht.
    Besser als später wegen Feuchtigkeit im Dach alles wieder heraus zu reißen ist das Überkleben bestimmt. Aber dazu werden die Paketkofferspezis hier im Forum bestimmt noch etwas zu sagen haben...

    Ich hoffe, meine Planung hilft Dir auch ein bißchen bei Deinen weiteren Überlegungen.
    Viele Grüße
    . Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Wenn Du wirklich "Wintercamping" machen willst, also z.B. freistehen an der Talstation einer Bergbahn, gilt es folgendes zu beachten:
    1. Die Isolation von 30 mm ist an den Wänden absolute Untergrenze, besser Du klebst noch 25 mm Sandwichplatten drauf (GFK oder PVC)
    2. An der Decke und am Fußboden reicht das nicht aus, da brauchst Du mindestens (!) 60 mm plus flauschiger Teppich (unverrottbar)
    3. Alle Wasserleitungen, Wasserinstallationen und Tanks parallel zu Warmluftsträngen führen, oder Warmluft dorthin leiten
    4. Alle Zuläufe und Abläufe müssen im Innern liegen und warmluftbeheizt sein, sonst friert es ein
    5. Du brauchst einen Trockenrraum, um nasse Kleidung aufzuhängen. Eine Duschkabine mit Dachpilzlüfter und Warmlufteinführung unten wäre ideal
    6. Ideal ist eine Zweiflaschen-Gaslanlage. Es gibt nix ätzenders, als nachts steifgefroren wegen ausgefallener Heizung draussen ne Gasflasche zu tauschen.
    7. Unterschätze nicht den Strombedarf. In der Kälte geben die Batterien weniger Kapazität her. Für ne Woche brauchst Du mehr als 200 Ah. Idealerweise steht ein Moppel in der Reserve.
    8. Wir haben alle Heizungen und Heißwasserbereitungen doppelt, zur Reserve. Und alles läuft auf mehrere Energiearten. Im Sommer macht das nicht viel. wenn die Heizung ausfällt. Im Winter ist das schnell ne Katastrophe.
    9. Wir haben einen elektrischen Entfeuchter (350 W) als Umluftgebläse. Man glaubt gar nicht, wieviel Liter Wasser der pro Tag aus der Raumluft entfeuchtet (und damit Kälteempfinden und Schimmel vorbeugt). Den Auslauf auch warmluftbeheizen, denn wenn der zufriert, gibt´s ne Überschwemmung im Wagen.
    10. Die Truma combi e 6000 ist nur im Sommer überdimensiniert, im Winter keineswegs...!

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  • ...in die Wiki.Wissensbasis stellen unter der Überschrift "Wintercamping"... denn er enthält in wohltuend sachlicher Form quasi alles, was man drüber wissen muss... manchmal mit weniger, z.B. Wolfgang, manchmal mit mehr Nachdruck...siehe unten Gode_re....aber recht haben sie alle....sogar ich...hihi.... :wink::lol:

  • Hoi zämä

    Zitat von Gode_RE

    1. Die Isolation von 30 mm ist an den Wänden absolute Untergrenze...


    Das kann man so nicht sagen, das kommt auf's Material an, da gibts grosse Unterschiede in der Isolationswirkung.
    Von einem Material brauchts 50mm um das Selbe zu Erreichen wie mit dem anderen Maerial bei 30mm...

    Zitat von Gode_RE

    2. An der Decke und am Fußboden reicht das nicht aus, da brauchst Du mindestens (!) 60 mm plus flauschiger Teppich (unverrottbar)


    Bei der Decke sehe ich keinen Grund die mehr zu dämmen als die Wände. Schadet nicht, ist aber keine Notwendigkeit.

    Zitat von Gode_RE

    9. Wir haben einen elektrischen Entfeuchter (350 W) als Umluftgebläse. Man glaubt gar nicht, wieviel Liter Wasser der pro Tag aus der Raumluft entfeuchtet (und damit Kälteempfinden und Schimmel vorbeugt).


    Ganz wichtiger Punkt!!! In trockener Luft friert man weniger als in feuchter Luft!
    Das kann auch durch eine Aussenluftbeimischung bei der Luftheizung erreicht werden (braucht dann natürlich etwas mehr Gas, was aber durch tiefere Raumtemperaturen grossteils wieder ausgeglichen werden kann).

    Zitat von Gode_RE

    10. Die Truma combi e 6000 ist nur im Sommer überdimensiniert, im Winter keineswegs...!


    Mit 6000 W Nennwärmeleistung heizt man heutzutage hier in der Schweiz ein Einfamilienhaus inkl. Warmwasserbereitung durch das ganze Jahr!
    Eine Heizung mit 6000W ist für einen Camper in Postkoffergrösse definitiv überdimmensioniert!
    Auch bei minus 20°C...

  • ... ist natürlich überdimensioniert. Aber wenn sie gut regelbar ist und im Normbetrieb mit 2000 W oder darunter arbeiten kann, ist die Überschußpower nur zum schnellen Aufheizen bei sehr niedrigen Außentemperaturen m.E. ein echtes "nice to have", was dem Komfort dient.....aber Geschmackssache, ob man für eigentlich wenige Einsätze im Jahr den Aufwand betreiben will.

    Das sieht bei Menschen, die gern jede Gelegenheit, Wintersport zu betreiben, nutzen, und solchen, die ständig im Fahrzeug leben wollen, auch in Gegenden über 400 m über NN oder höher, natürlich anders aus als bei gelegentlich über Weihnachten und Sylvester mal im Allgäu stehenden Sommerurlaubern....

  • Zitat von Marv

    ...Dann mal zu meiner eigentlichen Frage:
    Ist Wintercamping mit einem Paketkoffer ohne zusätzliche Isolierung möglich/sinnvoll? Oder würde ich dabei soviel Brennstoff verbrauchen, dass ich in kürzester Zeit wieder neu versorgen müsste (autarkes stehen ohne Landstrom)? Zusätzliche Dämmung ist eigentlich keine Option, da ich sonst wohl nicht mehr ins Bett passe. ;)...


    Hallo Marv !
    Auf Basis von meinen Erfahrungen kann ich sagen das ein sehr einfach umgebauter Womo Paket Koffer sich mit eine Luftheizung von 4kW (und regelbar bis 1kW) gut wärmen lasst. Dabei wirst du einer minimalen Isolation (zB Holz) machen müssen an die Wände, Flur und Dach. Warm hat man mit 4kW sicher aber ein echtes top Gefühl kriegt man dabei nicht weil kälte Brücken und Zug sich einfach dazwischen fühlen lassen. Meistens ist man mit 30 aber sportlich und bis man Kälte Lücken fühlt bei dem alter schon längst wieder zu Hause.
    Falls du dein Paketkoffer wirklich optimal isolierst (mit etwa 30mm rundum) kannst du eine noch kleinere 2,2kW Diesel Luftheizung verwenden (regelbare Version) und wirst du auch bei längere Aufenthalten wenig störende kälte Zonen fühlen. Dabei bleibt der Durchgang zum Fahrerhaus immer kritisch.
    Grüße Campo

    Mehrverbrauch von Diesel oder Strom ist zwischen 2 und 4kW Diesel Luftheizungen in der Praxis vernachlässigbar gegenüber dem Isolationspreis. Preisunterschied zwischen 2 und 4 kW ist maximal 200 € und das bei gleicher Arbeitsaufwand.

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