Lochfraßvermeidung bei Verbindung Alu/Stahl

  • Hi all,

    mein neuer (Alu-)Hilfsrahmen ist jetzt da (rd. 140kg Gewichtsersparnis!) - allerdings mache ich mir so meine Gedanken, wie ich diesen mit dem Stahl-Rahmen verbinde, ohne Lochfraß zu bekommen. Die Berührungspunkte zwischen (Alu-)Hilfs- ind (Stahl-)Fahrzeugrahmen sind derzeit durch 2mm GfK voneinander getrennt, allerdings muß die Verschraubung mit einer hohen Schraubenfestigkeit oder besser erfolgen und es darf anscheinend kein weicheres Material zwischen Schraubenkopf und Alu, also keine GfK-Zwischenschicht an dieser Stelle.
    Derzeit sitzt der (verzinkte) Schraubenkopf also direkt auf dem Alu des Hilfsrahmens. Bei den Halterungen der Ladebordwände ist's noch schlimmer: diese (stählernen) Halter sind mit Stahlschrauben im Alurahmen verschraubt. Die Schrauben sind zwar ebenfalls verzinkt, aber das hilft m.W. nicht gegen Lochfraß, oder?

    Zusammenfassung: wie verschraube ich Stahl und Alu unter Minimierung des Lochfraßrisikos? Reichen VA-Schrauben? Gibt's die überhaupt in der notwendigen Festigkeit?

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

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  • Da gibts ein Material namens Tufnol, das hart genug sein sollte, um Unterlegscheiben draus zu machen. Normalerweise macht man Blöcke (= Rollen, wo Taue drüber laufen) draus. Mit was Bastelgeschick machst Du daraus auch Hülsen, die brauchen ja nicht genau die Höhe der Verbindung zu haben, es reicht, wenn sie nur Schraube und Loch getrennt halten

    Harte Schrauben mit 10.9 sollte es auch in VA geben, 8.4 oder 8.8 ist Baumarktstandard. Dafür wende Dich an Schraubenspezialhämdler. Ich kenne im Moment nur einen, Schrauben Frank in Aachen, der versendet auch.

  • Um den Kontakt zwischen Schraubenkopf und Alu zu verhindern einfach eine VA Unterlegscheibe verwenden.

    VA (als Schraube) hält zwar einiges aus, aber weil VA hart ist kann es irgendwann brechen. Stahlschrauben brechen nicht sondern verbiegen sich, bzw. sind eher elastisch.
    Soll aber jetzt nicht heissen das es VA nicht aushalten würde...

    Aber genau deshalb ist VA nicht die gute Wahl für einen Hilfsrahmen... ...weil der brechen könnte. Stahl ist die beste Lösung wenn man nicht mit Gewicht rumkämpfen muss. Alu wäre DIE Lösung, ist aber weich und spröde. Natürlich ausreichend dimensioniert hält das dann schon ne Weile.
    Bei unserem Clou hat der Alu Hilfsrahmen an beiden Seiten etwas nachgegeben, also unser Boden ist in der Mitte nun etwas höher als an den Enden...

    LG,
    Beni

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  • Zitat von ThomasFF

    Harte Schrauben mit 10.9 sollte es auch in VA geben, 8.4 oder 8.8 ist Baumarktstandard. Dafür wende Dich an Schraubenspezialhämdler. Ich kenne im Moment nur einen, Schrauben Frank in Aachen, der versendet auch.

    Danke für den Hinweis - da habe ich etwas verwechselt und meinen Beitrag oben entsprechend 'verallgemeinert' ;)

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  • Hi Beni,

    der Hilfsrahmen selbst ist wohl eher nicht das Problem - ich habe mich auf 50mm Höhe hochhandeln lassen, da bekomme ich für meine Zuladung (bei Auflastung auf 3.5t maximal 1,5t) garantiert -sprich rein rechnerisch - keine Probleme. Aber wie schaffe ich eine feste Schraubverbindung Alu-Hilfsrahmen/Stahl-Fahrzeugrahmen. Eine Alu-Schraube (wenn es soetwas überhaupt gibt) verlagert das Problem mit dem Lochfraß ja nur...

    Allgemein: ist VA eine gute Lösung, um Lochfraß im Alu zu vermeiden? Vertragen sich VA und Alu?

    halber: Kleben ist an dieser Stelle unzulässig - außerdem ist die zur Verfügung stehende Fläche (10 Aufnahmen a 5*5cm abzgl. Gewindebohrung) zum Verkleben zu gering. Und eine Verbindung darf gemäß Aufbaurichtlinien nur über diese speziellen Auflager erfolgen.

    Gruß
    Leerkabinen-Wolfgang

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  • Zitat von Leerkabinen-Wolfgang

    wie verschraube ich Stahl und Alu unter Minimierung des Lochfraßrisikos?

    Hallo Wolfgang,

    Kontaktkorrosion findet nicht einfach so statt, wenn sich zwei unterschiedliche Metalle berühren. Kontaktkorrosion ist ein elektrochemischer Prozess, der nur unter hinreichenden Bedingungen stattfindet. Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, findet der Prozess nicht statt. Die zwei wesentlichen conditiones sine qua non sind ein Elektrolyt (z.B. Regenwasser oder feuchte Meeresluft) und blanke Kontaktstellen beider Metalle. Kontaktkorrosion spielt eine Rolle bei Systemen, die dauerhaft mit Feuchtigkeit benetzt sind. Bei lackierten Fahrzeugteilen, die gelegentlich mit Regenwasser in Berührung kommen und wieder abtrocknen, ist sie normalerweise kein Thema. Vorbeugen lässt sich der Kontaktkorrosion relativ einfach durch das Isolieren der metallischen Kontaktflächen, z.B. durch Lack oder Korrosionsschutzwachs.

    Lösung: Pinselstrich Owatrol drüber und gut ist.

    Liest Du auch hier: feuerverzinkter Stahl und Alu ist i.a. problemlos.

  • ich habe nen fast 40-jahre altes womo restauriert (s. mein profil-bildchen). hymer, stahlgerüst, schlecht lackiert mit aluhaut drauf. die befestigung aluhaut auf stahlgestell war per niet (jetzt geklebt). nach den fast 40 jahren war nur an wenigen stellen alu-lochfraß zu finden (wenn, dann so 2..3mm um die nieten). also: soooo schlimm kanns nicht sein ...
    lg
    jörg

  • Ich persönlich finde die Alu-Stahl Verbindungen auch nicht so kritisch. Schon allein die Lackierung des Stahls ist verhindert den direkten Kontakt.

    LG,
    Beni

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  • Neben Lack, den man auftragen sollte, oder Owatrol oder sowas bietet sich an, mit VA Karosseriescheiben zu arbeiten und innerhalb der Scheiben einen Gummi-O-Ring einzulegen, der die Schraubverbindung z.B. gegen Spritzwasser von der Straße abdichtet. Aber die Aluprofile müssen dazu an den Köpfen auch abgedichtet werden, so dass keine Feuchtigkeit eindringt und so den Elektrolyten "hintenrum", also durch das Profil, an die Schraubverbindungen kommen läßt. Bei trockenem Weter mit dem Staubsauger, Fön oder der Heißkleber-Pistole eben durchblasen und dann schnell zumachen, dann passiert bestimmt nix mehr......

    Hihi...bin mal wieder päpstlicher als der Papst.....normal passiert auch so nix....

  • Hallo Wolfgang,
    wenn du keine Angst vor der Schmiererei hast, dann würde ich ordentlich Mike-Sanders-Korrosionsschutzfett dazwischen machen.
    Kannst du bei mir abgreifen. Brauchst ja nicht viel.:-)

    Das Leben ist zu kurz um sich lange zu ärgern
    Gruß,
    Stefan

  • ich weiß ja nicht, ob ich fette und öle an schraubverbinden haben möchte... wenn es eh ein Festaufbau wird, würde ich die LockTitte Sicherungslack nehmen. Vermutlich wird die Kabine den Wagen eh überleben :P
    Und es gibt z.B. 3m Klebe- und Scheuerschutzbänder. Womit du vermutlich den Rest der Korosion abfangen kannst (einfach weil da keine Feuchtigkeit mehr hinkommt)
    Da du auch die Metalle nicht miteinander verschweißt, sondern nur verschraubst sehe ich dem ganzen eher gelassen entgegen.
    (Mein Bruder sagte mir, wenn man wertige Metalle mit billigen verschweißt, gibt es Korrosion am wertigen)

  • Zitat von oschi

    Kontaktkorrosion ist ein elektrochemischer Prozess,

    So ist das. Und was macht die christliche Seefahrt, die beständig im Elektrolyt, sprich Meereswasser stattfindet? Sie macht Opferandoden an geeignete Stellen. Das sind Klumpen unedlen Metalls, also niedriger in der Spannungsreihe als das zu schützende Material, und alle eisenfressenden Elektronen wandern durch das Material hin zur Opferanode, und zerfressen erst mal die. Deswegen wird die alle paar Jahre ersetzt.

    Also Wolfgang, wenn Du dem Korrosionsschutz durch Lackierung, Owatrol oder Mike-Sanders nicht traust, dann schraube Dir auf eine blanke Stahlstelle (nicht Alu!!) eine Zinkanode, und Du wirst noch Jahrhunderte später aus himmlischen Gefilden befriedigt auf Deinen Hilfrahmen schauen können...

    Gruß, Mobilix

    P.S. logisch, Wikipedia weiß das noch besser:
    Eine Opferanode ist ein Stück unedles Metall, das zum Korrosionsschutz von Funktionsteilen aus anderen Metallen (speziell Eisen, Stahl – auch in Stahlbeton – und Messing) verwendet wird. Es wird somit gezielt gegen Kontaktkorrosion eingesetzt.

    Der Name folgt aus der Tatsache, dass die Anode funktionsbedingt im Laufe der Zeit zerstört wird. Sie wird geopfert, um ein anderes Metallteil vor Korrosion zu schützen.

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • Moinsen Wolfgang,

    die Landroverfraktion kann Dir bestimmt ein Lied von dieser Problematik singen :roll::wink:

    In meiner Bodenplatte der Kabine sind Aluprofile als Auflagertraversen verbaut.
    Unter den Traversen ist eine 1,8mm GFK Schicht.
    Die Verbindung zum Original Toyotarahmen (Stahl) ist geschraubt.
    Ich habe Edelstahlschrauben verwendet, den Klemmbereich (gewindefrei, auf den Gewinden ist Loctite aufgetragen ) gefettet
    und nach Montage den sichtbaren Bereich mit Unterbodenwachs behandelt.
    Den Auflagerbereich vor Montage auch.

    Gruß
    Maik

    Neben einem Hund ist ein Buch Dein bester Freund. In einem Hund ist es zu dunkel zum Lesen.

  • Vielen Dank für Eure vielen Hinweise!

    Wenn ich mein Verständnis davon zusammen fassen darf: laut der von Oschi und Picco verlinkten Quelle ist die Gefahr von Kontaktkorrosion um so größer, je weiter sie in der elektrochemischen Spannungsreihe auseinander stehen. Alu und Zink stehen dabei relativ nahe beieinander, Stahl und die zum veredeln verwendeten Metalle wie Chrom und Cadmium sind deutlich weiter von Alu entfernt. Insofern scheint ein verzinktes Eisen unproblematischer zu sein als Edelstahl, oder habe ich das falsch verstanden?
    Falls nicht, wären meine verzinkten Schrauben ja schon eine gute Wahl, und wenn ich die nachträglich noch lackiere (mit Öl und Wachs bei den Verschraubungen habe ich etwas bedenken, führen die nicht vielleicht zu einem leichteren Lösen der Schrauben?), dürfte eigentlich gar nicht so viel passieren. Zumindest so lange nicht, wie der Wagen noch lebt, immerhin ist er schon 8 Jahre alt und mein Alltagsauto...

    Irgendwelche Widersprüche?

    Gruß
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Ich weiß nicht ob ich dich jetzt richtig verstanden habe - aber deine Aussage ist teil richtig. Je unedler fest schneller vom rostfraß befallen.
    Edelstahl > Stahl > Aluminium > Zink...
    In dem Fall wird die Zinklegierung geopfert um die Schraube und das stahl zu schützen.

    Was mir in den Sinn kam: Wie wäre es mit Porzellanpaste? Nachfolger der Kupferpasste. Die soll u.A. auch sowas verhindern.

    Bei unserem Bulli waren verzinkte schrauben durch den Fahrzeugboden bis in den Innenraum geschraubt. Im freien war nichts mehr vom Zink, nur die braune Pest. Genau eine Schraube war nicht im Innenraum rostig - warum der Kopf nicht rostig war vermag ich nicht sagen zu können. Aber sonst war auch das Eisen darum schon befallen / der Fahrzeugboden. Auch wenn es nur im mm Bereich war.

    Jetzt kommt das große Aber: ich weiß nicht wie alt die aschrauben waren. Ob die schon 25 Jahre dadrin saßen. Oder erst 4.
    Wie dem auch sei: ich glaube nicht, dass das alu dir so schnell weggammelt. Evtl kannst du eine Zinkgrundierung als unterste Lackschicht aufbringen lassen. Sei es nur Zinkspray oder elektrisch aufgetragen. Ich würde auf jeden Fall den klassischen lackaufbau durchgehen...

  • Hoi

    Ich glaube, dass es mit der Spannungsreihe https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroch…_Spannungsreihe zu tun hat.

    Hier ist Aluminium das unedlere Metall, welches zuerst korrodiert.
    Dann Chrom, Zink, Nickel und zuletzt Eisen.

    Schlimm sind auch Kupferspäne auf Eisen, das tut dem Eisen nicht gut...

    Also sind Alu und Edelstahl oder Alu und Zink jeweils ein besseres Paar als Alu und Eisen.

    Wobei eloxiertes Alu oder bessere Alulegierungen wie EN AW-AlMg3 oder EN AW-AlMg4.5Mn viel weniger reaktiv sind, als reines Aluminium.

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

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