Wasser marsch!...Alles zum Wasser im Mobil.... s.auch WIKI

  • WIKI - LInk: https://womobox.de/wiki/doku.php?id=wiss ... _sanitaere

    Hallo liebe Freunde, dieser Thread entstand aus dem Thema unseres Freundes Ralf (Expo1) "Welche Anschlüsse unbedingt notwendig".

    Den Starttext dazu wiederhole ich jetzt:

    Bei der ganzen Diskussion um das Vorhaben von Ralf gibt es zwei Themen, nämlich einmal über den Sinn des Bereichs "Redundanz" und zum anderen die technische Umsetzung unter der Voraussetzung, dass man die Vorgaben einfach nur akzeptiert.

    Im Sinn und als Ziel des Themeneröffners ist natürlich die Version zwei im Mittelpunkt seines Interesses...vielleicht sollten wir es in diesem Thread dabei belassen, auch für alle Freunde, die an der Lösung solch komplexer technischer Probleme ihre Freude haben.

    Ich selbst hab jedoch soviele Bedenken, die ich offenbar mit einigen anderen teile, dass ich es für an der Zeit halte, einen neuen Thread zu eröffnen, wo es darum geht, die Größe der Tanks und den Bedarf an Wasser unter verschiedenen Voraussetzungen zu ermitteln, auch unter Berücksichtigung von hygienischen Erfordernissen. Daraus resultieren verschiedene Lösungsansätze.

    Es kann durchaus sein, dass diese Themen hier im Forum schon ausführlich besprochen worden sind...aber ich vermute, dass dann nur einzelne Aspekte diskutiert wurden, ein Wiki - geeigneter und das gesamte "Wasserpaket" systematisch abhandelnder Thread ist mir bewußt noch nicht untergekommen. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Das Redundanz - Thema wäre dabei nur einer der Unterpunkte.

    Weiter bitte im neuen Thread "Wasser marsch!"

    Es wäre schön, wenn vor dem Eintritt in diesen Thread einige Hinweise auf vorherige Threads zu dem oder verwandten Themen quasi als Materialsammlung vorlägen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous (1. April 2016 um 16:27)

  • Ich schließe mich den Ausführungen meines Vorschreiber vollumfänglich an!! 8)

    Allerdings würde ich mir wünschen, dass man sich wohl wirklich auf das Thema Wassertanks (Größe, Anzahl, Material, Füllung, Leerung) sowie auf die direkt damit zusammenhängenden Themen Wasserqualität, Filterung und Pumpen beschränkt.
    Alles zum Thema Sanitärinstallation sollte konsequent aussen vor bleiben, sonst wird's unübersichtlich.......

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hallo

    Für langen Reisen in wirklich abgelegen Gebiete sind meiner Erfahrung nach folgende Dinge wichtig:
    + Mehrere Trinkwassertanks, damit bei Undichtigkeiten oder Zwischenfällen (z.B. bei einem Umkipper) nicht alles Trinkwasser ausläuft.
    + Eine Druckpumpe ist eine feine Sache zum Duschen und so. Aber man sollte auch ans Wasser kommen, wenn grad kein Strom da ist. Oder eine Pumpe defekt.
    + Nie frisches Trinkwasser mit altem mischen, da man sonst allfällige Keime verschleppt. Immer zuvor das alte Wasser ablassen. Dazu ist es sehr hilfreich, wenn man mehrere Tanks hat, denn dann kann man immer wenn einer leer ist, resp. wenn man an einer Wasserstelle vorbei kommt, tanken.
    + Je weniger Bauteile, Pumpen, Ventile, Rohrverbindungen - je weniger Probleme mit der Wasserhygiene.
    + Die Trinkwassertanks regelmässig komplett austrocknen lassen. Das tötet viele Keime ab. Und wenn nicht, dann ab und zu mit Javelwasser ausspülen. Aber vorsict damit, das zerstört Buntmetalle (z.B. im Druckschalter der Pumpe).

    Selbst in der Zentralsahara und Zentralasiens war die Versorgung mit sauberem Trinkwasser nie ein Problem. Ein bis zweimal pro Woche kamen wir immer an Nachschub. Grosse Tanks sind meiner Meinung nach nur unnötiger Ballast.

    Für die Trinkwasseraufbereitung haben wir Keramikfilter und chemische Entkeimungsmittel, benutzen sie aber nie. Fast überall ist das Leitungswasser in guter Qualität. Die Verkeimung ist meistens hausgemacht, passiert im eigenen Leitungsnetz und in den eingebauten Tanks.

    Gruss Pelzer
    .

  • Danke zunächst mal für die ermutigenden Postings..... Die Konzentration aufs "Frischwasser" ist gemeint, nur das ist Thema.Und ich behandle Normalreisen in europäischen Gegenden mit Zivilisation, die auch etwas "dünn" sein kann. Ausdrücklich sind Extrem- und Reisen mit Expeditionscharakter (Sahara oder Hindukusch auf dem Landweg) hier nicht gemeint!.

    Lassen wir es ganz systematisch angehen, denn zu Entscheidungen müssen wir Informationen habe. Ich formulier mal die Überschriften zu den Themen:

    Mengenfestlegungen:
    1. Wasserbedarf pro Verbrauchsgerät/-vorgang
    a Dusche
    b Toilettenspülung
    c Inhalt Boiler/Therme
    d Geschirrspülen
    e Kochen (Gemüse putzen, Obst waschen, Kartoffel-, Gemüse und Nudelwasser etc.)
    f Waschen (Person)
    g Zähneputzen (getrennt ermittelt, weil ggf. bei Gebrauch von Flaschenwasser vom Waschen abzuziehen.)
    h Wäsche Waschen mit Wasser aus dem Tank (hängt zusammen mit der Autarkstehzeit)
    i Tränken von Haustieren
    j Sonstiges

    2 Wasserbedarf pro Person an Bord
    a Wieviel Erwachsene
    b Wieviel Kinder
    c davon, wieviel Säuglinge/Kleinkinder
    d wieviel Haustiere und welche

    3 Trinken (Tankwasser)
    a Zubereitung von Heißgetränken (Kaffee, Tee, Tütensuppen etc.)
    b Kaltgetränke (Longdrinks, Wasser auf Konzentrat und Obstsaft etc.)
    c Sonstiges

    4 Frequenz
    Hinweis: Bei allen Vorgängen muss auch ermittelt werden, wie oft die Vorgange stattfinden proTag und Person.

    Gebrauchsanleitung: Das scheint alles etwas zu genau und kleinkariert, aber mit dem Wasserbedarf ist es so wie mit dem Strombedarf....nur die Summe aller Verbraucher ergibt zuverlässige Werte!! Also macht Euch mal ran....hihi....
    Man beginne mit den Werten zu 1. und arbeite sie ab. Lasst Eure Lebensgewohnheiten im Mobil Revue passieren und schreibt z.B. auf. wie oft Ihr duscht oder normalerweise im Auto aufs Töpfchen müsst. Dabei ist klar, dass sich diese Werte nur auf Steh- und Reisezeiten beschränken, in denen ihr keine Nachfüllmöglichkeiten unmittelbar verfügbar habt wie z.B. auf dem Campingplatz. Wenn Ihr wegen der Sauberkeit auch auf dem CP die eigene Toilette benutzt, spielt das keine Rolle, denn Ihr steht ggf direkt neben dem Wasserschlauch.
    Die meisten Werte werden Schätzungen sein, beim Kochen und Nahrungsmittel Waschen ist natürlich die Hausfrau gefragt. Duschverbrauch und Klospülung kann man messen.
    Das ganze ist eine Hilfe dazu, den individuellen Bedarf pro autarkem Tag für die jeweilige Mobilbesatzung zu ermitteln.

    Bitte jetzt hierdrauf nicht mit konkreten Zahlen antworten, es kommen noch weitere Informationsbedarfe in der Fortsetzung.
    Anregungen und Ergänzungen aber sind jederzeit willkommen, Ihr seid ja die Praktiker, die das alles schon in der aktuell (er)leben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous (13. Februar 2016 um 00:25)

  • Der Wasserbedarf ist sehr individuell und schwankt. In der Sahara wird auf duschen im "Notfall" verzichtet. Selbst beim Essen gibt es Sparpotensial. Ein gegrilltes Stück Fleisch auf einer Scheibe Brot und dazu ein Dosenbier verbraucht weniger Wasser als Reis und Co. zu kochen und die ganzen Sachen abzuspülen. Ich rechne immer 10 Liter pro Kopf und Tag und bin recht gut mit dieser Formel gefahren.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo,

    mit dieser Wasserversorgung fahren meine Frau und ich seit 4 Jahren, 2 mal im Jahr, in Urlaub.
    -Kein Strom.
    -Kein Tank
    -Kein Abfluss
    -Keine Leitungen..................................aber primitiv..............uns reicht es so!!!!!

  • Axel, du hast ja nur was du brauchst und nicht was du möchtest. Das gilt nicht. Du darfst nicht mehr mitspielen. :mrgreen:

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Zitat von nunmachmal

    Der Wasserbedarf ist sehr individuell und schwankt. In der Sahara wird auf duschen im "Notfall" verzichtet. Selbst beim Essen gibt es Sparpotensial. Ein gegrilltes Stück Fleisch auf einer Scheibe Brot und dazu ein Dosenbier verbraucht weniger Wasser als Reis und Co. zu kochen und die ganzen Sachen abzuspülen. Ich rechne immer 10 Liter pro Kopf und Tag und bin recht gut mit dieser Formel gefahren.

    Gruß Nunmachmal


    Wow - ich komme mit fünf Litern aus. Das ist der durchschnittliche Wert der letzten Jahre! Und zack, kann man seine Tankgröße halbieren :mrgreen:


    Gruß Stefan

    Alles wird gut. Irgendwann.

  • Ich hatte 17 Jahre lang 50 Liter für 2 Personen, hat eigentlich immer für einen normalen Urlaub in Europa gereicht. Der neue hat ein wenig mehr (175l), aber den werde ich nur zu Testzwecken mal ganz voll machen...sonst muss ich noch täglich duschen...[WINKING FACE]

    Gruß, Willi

  • Zitat von wiru

    Ich hatte 17 Jahre lang 50 Liter für 2 Personen, hat eigentlich immer für einen normalen Urlaub in Europa gereicht. Der neue hat ein wenig mehr (175l), aber den werde ich nur zu Testzwecken mal ganz voll machen...sonst muss ich noch täglich duschen...[WINKING FACE]

    Gruß, Willi

    Du warst sparsam. das sind 0,008058017727639 Liter am Tag :mrgreen:

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Wesentlich für die Ermittlung des Wasserbedarfs sind externe Einflüsse z.B. aus dem Reiseziel und der Reisedauer. Griechenland stellt andere Anforderungen als Norwegen allein schon wegen des höheren Flüssigkeitsbedarfs (verschwitzt duschen oder mehr trinken etc.) Außerdem spielen die Versorgungsdichte und die geplanten Autarkietage (freistehen) eine entscheidende Rolle.

    Bei diesen Fragen...und das ist einzukalkulieren....geht es ja in die Zukunft und Ihr seid dabei, ein neues Mobil dafür zu bauen. Dabei spielen Wunschziele eine Rolle, denn das Auto soll so gebaut werden, dass es für diese Ziele, auch wenn sie nicht oft angefahren werden, ausreichen muss. Es geht dabei um Maximalkapazitäten für solche Gelegenheiten, besonders was Autarktage angeht. Sonderfälle wie 4 Wochen an einem einsamen finnischen See sind zu berücksichtigen, denn da würde man vielleicht Naturwasser und dessen Aufbereitung einkalkulieren müssen.

    5 Reiseziele
    a dichtbesiedelte Länder wie D,A,Ch, F, I,Benelux, E, Portugal, Skandinavien, GB etc.,
    b Ex-Ostblockländer wie Polen, Ungarn, Ex- Tschechoslowakei, Adriaküste in Touristengebieten, wegen der Anreise Griechenland
    c weitere Ziele wie Kroatien Hinterland, Restbalkan etc., Bulgarien und Rumänien, Albanien etc.
    d Sonderfall Island

    6 Reisezeit/Temperaturen
    a mittelmeerähnlich im Sommer
    b sommerlich in gemäßigten Zonen
    c Übergangszeiten und Sommer im Norden
    d Übergangszeiten im Norden
    e Wintercamping

    7 Autarktage ohne Versorgungsmöglichkeit oder -willen
    a gelegentlich nie mehr als 3 oder 4 tage
    b regelmäßig bis max 1 Woche am Stück
    c häufig bis mehrere Wochen durchgehend
    d nur freistehen, das bis 1 Monat
    e Langzeit mit unbestimmter Dauer

    Die benötigte Wasserkapazität ergibt sich aus dem Tagesbedarf durch Multiplikation mit der Anzahl der Personen und dann mit der Anzahl der maximal geplanten Autarktage "am Stück" + selbst gewählter Reserve. Anmerkung: Man erreicht mit der Kalkulation das "Optimum an Versorgung. Wenn man aber bereit ist, mit dem Wasser zu "knapsen", um länger autark zu bleiben (zB. Duschen einschränken und in Naturgewässern baden etc.), kann man die Zeiten verlängern, wen z.b. die Tankgrößen eingeschränkt werden müssen. Vorzeitiges Abbrechen und Nachfüllen geht eigentlich immer.

    Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, ob Ihr für das Trinken die Flaschenlösung, also abgepacktes Wasser vorzieht, um das würde sich die Tankkapazität vermindern. Dabei gehe ich davon aus, das solches Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht, sollte in Europa machbar sein.

    Das nächste Kapitel befasst sich mit den Tankgrößen.

  • Wie groß kann der Wasservorrat sein? Das hängt von der Größe des Mobils (Platz) und dem Gewicht , vor allem den Reserven bei urlaubsklar gepackten Autos ab. Ggf hat es auch was mit der Konstruktion zu tun, denn im Boden oder unterflur oder in einer Sitzkiste gibts unterschiedliche Verhältnisse, was mögliche Größe und ggf Achslasten betrifft. Die Autos sind also auf Ihre Möglichkeiten abzuklopfen, ggf muss das Gesamtkonzept auch an die benötigten/ gewünschten Wasserkapazitäten und Tankgrößen angepasst werden (wir befinden uns ja meist noch im Planungsstadium).

    8 Größe des Wohnmobils
    a bis 3,5 t
    b bis 7,5 t
    c über 7,5 t
    d ggf Besonderheiten, die auf die Tankgröße(n) Einfluss haben (z.B. Achslastverteilung - zu schwerer Tank auf einer ausgelasteten Achse etc.)

    9 Bauart des Wohnmobils
    a flach bauend, Kasten, Platz nur im Inneren in Schränken, Podesten, Sitz- und Bettkästen
    b Doppelboden
    c Unterflureinbau möglich
    d Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen (z.B. nur auf Mass gebaute Formtanks möglich oder wegen Platzausnutzung optimal)
    e durch andere Umstände eingeschränktes Platzangebot (z.B. weil wegen Wintercamping auch die Abwassertanks beheizt untergebracht werden)

    Dran denken, bei Wintercamping sind für den ständigen Gebrauch nur Tanks im Inneraum oder beheizten Doppelboden möglich!

    Das nächste Kapitel befasst sich mit der Tankkonfiguration..

  • Hallo Thomas
    In deine Auflistungen gibt es viele Sachen die sehr theoretisch sind.
    Andere haben nur zu tun mit „ich liste es mal auf damit ihr es kennt und weis was es ist“.

    Stell dich vor man hat sich vorab bereits 5 Fahrzeuge mit 5 Wassersysteme angesehen
    Und dann will man sein eigenes Fahrzeug bauen. Welche Hilfe für Planung, Einbau, eigene Gebrauchs Philosophie usw braucht man dann.

    Dann wurde ich eher versuchen der selbst Bauer so schnell wie möglich „Resultat“ denken zu lernen.
    Die Info runde ist abgeschlossen, realistisches Budget dafür ist bekannt, es muss jetzt ausgewählt und gebaut werden.

    Ich sehe als Ausgangspunkt eher der Wassertank Kapazität und mochte von vornerein darauf hinweisen.

    1. Microsystem : von 0 bis 40 liter
    2. Klein: von 41 bis 75 liter
    3. Mittel: von 76 bis 150 liter
    4. Gross: von 151 bis 350 liter
    5. XXL: ab 351 liter

    Wichtig ist alles in Balans.
    Ob das Wasser System verbaut wird in ein 2,8T; 5T; 12T Fahrzeug spielt dabei weniger
    Genau ist auch NICHT so wichtig ob man 2p oder 5 Personen an Bord ist, eine Autonomie bekommt von 2 oder 14 tagen und wo man hinfährt.

    Aber

    Boiler Abmessungen, beheiz Systemen, Wasserpumpe Dimension Leitung Diameter, ablasse, Filter wachsen mit jede Kategorie.

    Typischen Fehler sind zB
    Boiler von nur 10 Liter auf ein 400 Liter System (zu klein)
    Wasserpumpe von 9 Liter/Minute auf 50 liter Tank System (zu gros)
    Ein 4 Fach Filter System passt nicht auf ein 25 Liter Kanister

    Gruesse Campo

    Jetzt Iveco Daily 4x4 7T, vorher TGM 13290 4x4

  • konstruktiven Beiträge, auf die ich gehofft hatte. Ich werde diese im Fortgang, dem nächsten Kapitel berücksichtigen.

  • In diesem Kapitel geht es darum, ob man mit einem Tank auskommen will oder ob man das Wasser auf zwei oder mehr Tanks verteilen will. Die Kriterien, die man dazu abarbeiten sollte, kommen in der folgenden Aufstellung, die Anmerkungen dazu anschließend.

    10 Entscheidungsparameter
    a benötigter Wasservorrat
    b Platzangebot im Wagen
    c Gewichtsverteilung (Achslasten)
    d Redundanz
    e Hygiene (Verkeimungsgefahr, Leitungslänge etc.)
    f Aufteilung der Tanks auf Verwendungszwecke
    g Sonstige

    Den Wasservorrat hatten wir weiter oben schon bestimmt. Für einen Tank spricht der geringe Installationsaufwand, die je nach Platzwahl kurzen Leitungslängen und, wie der Fischerbootbauer Kelvin am Firth of Forth zu seinen Einzylindermotoren zu sagen pflegte: "One Cylinder (hier Tank/Pumpe), one trouble!"
    Vor allem in der Fahrzeugklasse bis 3,5 t muss man sich Gedanken darüber machen, ob ein größerer gewünschter Wasservorrat an einer Stelle unterzubringen ist, wobei Platzangebot und zGG/Achslasten eine Rolle spielen. Auch die Möglichkeit, auf Strecke wegen des Gewichts nur mit einem vollen Tank zu fahren und den/die anderen erst in der Zielregion zu füllen, kann ein Motiv für zwei/drei Tanks sein.
    Das Thema Redundanz scheint, wie sich aus dem Ausgangsthread vom expo1 und einigen Kommentaren anderer Freunde ergab, wichtig zu sein.

    Es geht dabei darum, die Autarkie auch dann aufrecht zu erhalten bzw. die Zeit, bis man reparieren und wieder auffüllen kann, mit dem übrig gebliebenen Vorrat im Zweittank , zu überbrücken....es ist also ein Sicherheitsbedürfnis. Die gleich aufgelisteteten Gefahren sollten gewertet und deren Wahrscheinlichkeit beurteilt werden. GGf kann man auch Strategien entwickeln, diesen durch z.B. Vorhalten von Ersatzteilen/Ausweichlösungen zu begegnen.

    11 Gefahren für Tanks/Ausfall oder Beeinträchtigung
    a Verkehrsunfall/ Beschädigung eines Unterflurtanks durchs Gelände
    b Pumpenausfall
    c Leitungsbeschädigung
    d Tankundichtigkeit durch aufplatzende Nähte/Ecken (geschweißte Metalltanks)
    e (Tank) - Undichtigkeit durch Anschlüsse (Leitungen/Messpunkte für Wasserstand/Entlüftungen/Ablassvertile etc.)
    f Befüllen mit verdorbenem/verkeimtem Wasser
    g Sonstige Gründe

    Bei durch Verkehrsunfall oder Gelände beschädigten Tanks gibts normalerweise keine wirkliche Hilfe, dito wenn der Tank aufplatzt, da hilft nur, wenn das Auto noch fahrbar ist, dass die Ausweichmöglichkeit auf den/ die anderen Tanks das Weitermachen mit beschränkten Möglichkeiten erlaubt. Für Pumpenausfall und Undichtigkeiten durch Anschlüsse hilft, wenn man eine Reservepumpe und Reserveanschlüsse mitführt, die man dann gegen das defekte Teil austauscht. Werkzeug und Dichtungsmaterial muss man natürlich auch dabei haben, auch Reserverschläuche und Schlauchschellen sowieso, bei Druckwasserpumpen auch ein Überdruckventil für den Bodenablass. Bodenablässe ...diese schwachbrüstigen Plastikteile für Leitungsentleerung sollte man auch dabei haben, die überdreht man leicht und wenn die undicht sind, kann man weder mit Druck- noch mit Tauchpumpe leitungsdruck aufbauen, das Wasser strömt nur noch langsam. Unfall und Aufplatzen sind eher unwahrscheinlich, wenn der Tank solide gebaut ist, da wäre Redundanz eher bei Extrem- und Expeditionsreise wichtig. Bei dem Punkt 11 f Befüllen mit schlechtem Wasser gibt es die Strategie, das Wasser nach Verwendungszweck aufzuteilen. Wenn man das Klospülwasser separat vorhält, kann man in den Tank auch Wasser eher zweifelhafter Herkunft einfüllen, in dem strikt separaten Kreislauf spielt die Qualität eine untergeordnete Rolle. Dass man falsch befüllte Tanks ablassen und mit dem Leitungen sorgfältig durchspülen und entkeimen muss, versteht sich eigentlich von selbst...also auch Entkeimungs- und Reinigungsmittel vorhalten.

    Das Trinkwasser kann man dann ggf aufwändig behandeln mit Filtern und Wasserentkeimungschemie.

    Anmerkung: Wenn man das Duschwasser extra vorhält und im Abwasser separat auffängt, kann man dieses Abwasser auch zur Toilettenspülung verwenden...das streckt den Vorrat.

  • Das Thema hier ist die Hygiene. Es geht dabei um die Absicht, Wasser, das getrunken, zur Zubereitung von Getränken, putzen und zubereiten von Mahlzeiten benutzt werden soll und das sonst vom Körper aufgenommen wird (Zähne putzen und Eiswürfel etc.) in einem Tank vorzuhalten. Wenn man dazu Flaschenwasser und/oder nur abgekochtes Wasser verwendet, hat man die hohen Anforderungen an Tankhygiene nicht. Der Bau- und Unterhaltsaufwand hält sich in Grenzen. Das Wasser Tanks müsste dann bei Befüllung bereits gefiltert und entkeimt werden, mechanisch und durch Chemie, auch ein entsprechender Filter bei den Hähnen wäre noch vorzusehen.

    Grenzfall ist das Duschwasser, denn damit gibt es direkten Körperkontakt. Normalerweise kann man davon ausgehen, dass Leitungswasser in so gut wie allen Ländern des Fahrtbereiches, um den es hier geht, so sauber ist, dass wir von dessen Qualität keine gesundheitlichen Schäden davontragen. Wenn man mit Keimen durch die Verweilzeit im Tank und den Leitungen rechnen muss, besonders bei heißem Wetter, reichen Massnahmen wie Micropur und Katadyn aus.

    Keimübertragung findet bei verbundenen Tanks immer statt, besonders wenn neues Wasser mit mehr oder anderen Keimen belastet ist, eingefüllt wird. Die Keimübertragung geht dann recht schnell. Das kann man nur durch strikte Trennung des einzelnen Systeme vermeiden oder durch aufwändige Technik begrenzen oder verhindern..

    Zusammenfassung:

    Für eine Eintankversion sprechen der geringe Bauaufwand und Unterhalt, besonders dann, wenn man einen geschützt untergebrachten und grundsoliden Tank an einer guten zugänglichen Stelle untergebracht hat. Bei großen Tanks in leichten Autos sollte man an Schwallbleche denken, damit nicht mehrere zig Kilo z.B. in großen flachen Tanks hin- und herschwappen können. 50 l in einem T 5 merkt man schon......Es gibt nur ein Leitungssystem, Keime werden nicht von Tank zu Tank übertragen, die Leitungen können kurz gehalten werden, es gibt nur wenige gegen Undichtigkeit anfällige Anschlüsse. Hygieneanforderungen können durch die Flaschenlösung so gut wie eliminiert werden. Ein Reiseabbruch, zumindest eine Unterbrechung bei irreparablen Schäden , die nicht mit Bordmitteln zu beheben sind, ist jedoch vorprogrammiert. Allerdings sind solche schweren Schäden selten und man kann ihnen durch entsprechende Strategien vorbeugen. Auch eine kurzzeitige Überbrückung mit z.B. Faltkanistern ist zwar lästig, aber immerhin möglich.

    Für eine Anlage mit mehreren Tanks spricht die Redundanz, wobei man die Vorteile der Eintanklösung durch Verwendung des Wassers für bestimmte Verwendungszwecke in abgeschlossenen Systemen erhalten könnte...aber die möglichen Fehlerquellen verdoppeln sich bei zwei Tanks. Der Installationsaufwand besonders bei Mischsystemen steigt immens, für den Bereich des Trinkwassers sind aufwändige technische Lösungen zur Erhaltung des Hygienestandards nötig, die als High Tec auch entsprechende Fähigkeiten bei Planer und Erbauer voraussetzen. Die möglichen Fehlerquellen vervielfachen sich und der Unterhalt wird aufwändig. Lasst es mich so zusammenfassen: Man muss an der Technik Spaß haben, bei der Umsetzung seiner Ideen eine tiefe Befriedigung empfinden und es auch "können".

    Aus allem ergibt sich, dass letzten Endes die ganz persönlichen Einstellungen zum Wasserhaushalt im Mobil, die Reisegewohnheiten und die Regionen, außerdem die Zahl der gewünschten/geplanten Autarktage und natürlich die Bereitschaft, zur Not auch improvisieren zu wollen und zu können, die entscheidenden Impulse für eure Gestaltung geben......das wussten die meisten von Euch aber schon vorher........hihihi.

    Ich selbst hoffe, dass ich mit dem Ding hier ein Instrument gemacht habe, womit man die verschiedensten Aspekte beim Frischwasser für seine persönlichen Bedürfnisse auf den Prüfstand stellen kann.... und nix vergisst, was sich später auf der Reise negativ auswirken könnte.

    So.... und jetzt macht Euch drüber her und ich freue mich über Kritik und Ergänzungen.

  • Zitat von ThomasFF

    ...In diesem Kapitel geht es darum, ob man mit einem Tank auskommen will oder ob man das Wasser auf zwei oder mehr Tanks verteilen will. ....


    Hallo ThomasFF

    Das wird so langsam eine komplette und strukturierte Auflistung nach der Art wo es in der Wiki passen konnte. Aber du weißt das ich es lese und Versuche um „baukritisch“ zu denken.

    Betreft doppelt Tanks:

    Aus meiner Erfahrung unterschätzt man der Mehraufwand, aller Art , bei Doppel (trippeln) Tanks anstatt Einzel Tanks.

    Ich gebe mal in Reihenfolge von wichtig nach unwichtig die Nachteile der Verwendung von ein Doppeltank. Denke dabei an Situationen wo die Möglichkeit besteht sowohl doppelt als Einzel zu verwenden.

    1. Mehrpreis von System ist so gut wie 2x so hoch
    2. Bauaufwand wird groß, 2 x Befestigungen, 2 x Füllen, entlüften, ablassen, Reinigung Öffnungen. Teurere stucken sind zB Qualitätskugelhahne (kein Plastik).
    3. Verdoppelung der Leck Möglichkeit (tja mit doppelt so viel Punkte)
    4. Verlust von Platz auch für erreichen der Hahne, Verhältnis Inhalt Brutto gegen netto wird immer schlechter.
    5. 2 Anzeigensystemen (Votronic/Philippi Satz ist schnell 100 €/Stuck)
    6. Aufwand um zu bedienen und nicht mehr „idiot proof“
    7. Wasser Ablassen oder Reinigung/Entkeimung wird doppelt so viel Zeit und wegen kleine Raume recht ärgerlich

    Pumpe Filter und Boiler verdoppeln bespreche ich mal nicht weil es kein Pflicht ist bei 2 Tanks


    Grüße Campo

    Jetzt Iveco Daily 4x4 7T, vorher TGM 13290 4x4

  • Zitat von campo

    ...Mehrpreis von System ist so gut wie 2x so hoch ...

    Hallo ThomasFF

    Wann kommt deine Passage über ein Budgetpreis, oder Preis "Gabel" ?

    Du weißt ich habe 5 Tank Kategorien von Micro bis XXL im Kopf. Und dann innerhalb diese Kategorien der Mehrpreis für Redundanz oder Minderpreis bei Verlegung von Plastik Leitungen und Armaturen versus V2A. Viele selbst Bauer machen doch die ganze Runde der technischen Möglichkeiten um nachher immer wieder die einfachste und günstigste zu wählen. Es ist darum immer gut von vorne ab zu sprechen von zB Basic System mit 1 Tank 70 Liter Budget Materialkost 300 € und 20 Stunden Arbeit. High End System mit 1 Tank 70 Liter nach Maß angefertigt, Filter, Alle Armaturen V2A, digital anzeige,… kostet Material 1500 € und aufwand 50 Stunden

    Zu Thema Tank Budget gibt es Folgende Preis Positionen auf zu Zählen:

    1. Tank
    Tankpreis
    Befestigungssatz Tank (Riemen, Schrauben, usw. )
    Umfassung und Entfernbare Abdeckplatte
    Isolation?
    Beobachtungsklappe (eventual für Erreichbarkeit Reinigungsschraube, Hahne, Tankgeber, …)

    2. Befullen
    Armatur Satz befüllen am tank
    Fülle Armatur Satz befüllen am Fahrzeugwand
    Fülle Schlauch
    Schlauchschellen Fülle Schlauch

    3. Entleeren
    Armatur Satz entleeren
    (Kugel)Wasserhahn
    Entleer Armatur Satz am Fahrzeugboden
    Verbindungsschlauch Schlauch
    Schlauchschellen entleer Schlauch

    4. Abnahme
    Sanitär Wasser Abnahme am Tank (Richtung Vorfilter)
    (Kugel)Wasserhahn
    Entleer Armatur Satz am Fahrzeugboden
    Verbindungsschlauch Schlauch
    Schlauchschellen

    5. Entluftung
    Armatur Satz Entlüftung oben am tank
    Fülle Armatur Satz entlüften (eventual am Fahrzeugwand)
    Entlüftung Schlauch
    Schlauchschellen Entlüftung Schlauch

    6. Anzeige
    Messstab + Digital Anzeigedisplay + Elektrik Verkabelung + Sicherung + Schalter

    7. Reinigung
    Reinigungsoffnung(en)
    Auch um trocken zu legen.


    Leitungen, Filter, Boiler usw. werden hier nicht besprochen

    Grüße Campo

    Jetzt Iveco Daily 4x4 7T, vorher TGM 13290 4x4

  • Ich hatte eigentlich nicht vor, das Thema weiter zu vertiefen. Entscheidungshilfen zur Festlegung des Wasserbedarfs und der Tankkapazität und zur Festlegung, ob man über einen oder mehr Tanks nachdenken sollte, das war das, wozu ich ein Instrument anbieten wollte.

    Tiefer in die Möglichkeiten des Tankbaus und der damit verbundenen Kosten wollte ich eigentlich nicht gehen, auch weil ich über die heute angebotenen Fittings, Hilfsmittel und diese Dinge nicht mehr à jour bin, über die Preise sowieso nicht. Dass eine Entscheidung für mehrere Behälter mehr Aufwand bedeutet, hatte ich ja gesagt.

    Dies zusammen mit Deinem Kommentar, den Du ja so wie ich systematisch aufgezogen hast, sollte die Leser auf die Probleme ausreichend vorbereiten. Alle Möglichkeiten kann man sowieso nicht aufführen. Ich denke mal, dass die Forumsmitglieder, die in dieser Planungsphase sind, die Ergebnisse individuell vorstellen und einzeln im Forum besprechen sollten, dann können die wissenden Freunde zielgerichtet mit Rat und Tat bei den besonderen Problemen des Einzelfalls helfen.

    Wenn Du allerdings meinst, dass man echte Irrwege schon in der Planung etwas ausräumen kann, dann würde ich Dich bitten, Deinen sehr guten Anfang in einem neuen thread etwas auszuweiten. Ich bin gerne bereit, ihn sprachlich zu überarbeiten, wenn dir das Sorgen machen würde...nederlands- of vlaamstalige mensen helpen elkaar...hihi.... :wink::P

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