Wintercampreise mit dem Wohnanhänger nach Norwegen+Schweden

  • Hallo,
    wir,mein Sohn (11) und ich planen eine ca. 7.500 km lange Reise mit dem Geländewagen und Wohnanhänger in Richtung Nordkap entlang der norwegischen Küste (E6) und zurück über Schweden, wenn möglich ohne Fähren. Zeitraum ca. 25-26.12.2009 bis 10.01.2010. Auf dem Programm stehen Natur, Museen, Baden (Hallenbäder), Nordlichter beobachten, Ausrüstung testen, selber Kochen (ev. Grillen) und, wenn es sich anbietet, Schi fahren. Wer ebenfalls mal im Winter in den Norden möchte oder bereits in dieser Jahreszeit dort war, bitte meldet euch. Wir starten in Frankfurt am Main.
    Grüße
    Gerhard

  • Mutig mutig, Ihr zwei beiden.
    Ob das ein Erfolg wird, hängt im Wesentlichen von den Temperaturen ab, die Ihr vorfinden werdet. Bis minus 10 oder 15° ist wohl alles im grünen Bereich, aber wenn Ihr in ein Winterhochdruckgebiet erwischt mit Temperaturen von unter minus 30 Grad, dann wirds hart.

    Das fängt damit an, dass das Auto nicht mehr anspringt, wenn es ein Diesel ist, es sei denn, Du hast den Tank, die Leitungen und die Einspritzpumpe separat beheizt und genügend Energie, um diese Heizung auch zu betreiben.

    Im Hängerchen, auch wenn es 50 mm Isolierung haben sollte, wirds arg kalt und ungemütlich. Das Wasser in den Tanks zu halten, wird unmöglich, das muss im Kanister im beheizten Zugwagen mitgeführt werden. Du brauchst jede Menge Gas, zwei Nächte, dann sind die 11 Kg weg und denk dran, eine Heizung auch für die Gasflaschen vorzusehen, das Eisex muß 24 Stunden laufen, sonst friert der Verschluss ein, auch dafür musst Du genug Energie vorhalten. Nicht umsonst laufen die Ikarus-Linienbusse in Russland den ganzen Winter unaufhörlich durch, Tag und Nacht. und draußen immer die Ohren bedeckt halten, die sind bei unter min 20 ° schnell abgefroren, da musst Du besonders bei Deinem Sohnemann akribisch drauf achten.

    Es gibt noch allerhand Sachen, die bei extremen Minusgraden passieren können, weil die Materialien, die sonst zäh und wiederstandsfähig und elastisch sind, arg spröde werden und brechen können, wenn du es nicht brauchen kannst. davon wäre z-B. die E-Leitung vom Zugwagen zum Hänger betroffen. Eisbildung innen im Wohnwagen ist zum Beispiel so ein Problem, ich hab schon Fotos aus einem mit einem Kanonenofen geheizten GAZ-Womo gesehen mit 25 ° Innentemperatur, wo durch die Atemluft von 4 Schläfern durch Kondensbildung ein 10 cm dicker Eispanzer an den Fenstern entstanden war und wo die Leut ne halbe Stunde gebraucht haben, die festgefrorene Tür aufzubrechen, die war dann anschließend ziemlich kaputt.

    Also google dich mal zu Extremreiseberichten Russland und Skandinavien im Winter und lies durch, was denen alles so passiert ist. Ich bin mal bei der 1000 Seen Rallye in Rovaniemi gewesen nur als Zuschauer und da hatten wir 43 grad Minus, da hats am Boden geklirrt, wenn du im Freien gepinkelt hast. Da war ich sehr froh, dass ich einen erfahrenen Finnen dabei hatte, der mich vor Fehlern nur beim draußen rumlaufen bewahrt hat. Es geht alles, wenn man entsprechend vorbereitet ist, aber man muss auch wissen, worauf man sich wie vorbereiten muss. Aber dann ist eine Fahrt mit einem stinknormalen Miet-Volvo auf Hakkapeliitta Reifen mit 1200 Spikes ein Erlebnis, driften auf purem Eis wie Rauno Aaltonen, nur nicht ganz so schnell, das hat was....hihihi

  • Toller Plan, Gerhard,

    aber für uns auf jeden Fall zu früh. Das wird auch mit unserer kleinen Alltagskabine nichts, das geht bestenfalls mit der späteren Urlaubskabine. Aber ob unser Mitteleuropa-T5 für ein winterliches Skandinavien geeignet ist, auch mit Allrad?

    Solltet Ihr trotz aller möglichen Schwierigkeiten die Tour durchführen, wäre ich jedenfalls sehr an Euren Erfahrungen interessiert (-> Vortrag auf dem nächsten Leerkabinen-Treffen? Frankfurt ist ja fast ein Vorort von Bodenheim...). Als Skandinavien-Begeisterte und Schneefans mit Eisbären unter den Vorfahren ist so eine Wintertour für uns ein absoluter Traum...

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Zitat von Gerhard1970

    mein Sohn (11) und ich planen eine ca. 7.500 km lange Reise .....Zeitraum ca. 25-26.12.2009 bis 10.01.2010.

    Ich würds so nicht machen. Das ist nämlich eine ganz schön kurze Zeit für so eine lange Reise, erst recht im Winter. Wir sind vor 2 Jahren mit unseren Kindern (damals 1 und 5 Jahre)mit unserem Wohnmobil die Strecke ans Nordkapp (Schweden hoch, Norwegen runter) gefahren und haben uns dafür 6 Wochen Zeit gelassen, das war in Ordnung. Da war aber auch Frühling (Mai/Juni), fast 24h Taghell, die Strassen überwiegend frei und das Wetter recht stabil (nur im Norden Schneeregen) so das wir gut vorangekommen sind. Inwieweit die Fahrt mit einem Anhänger leichter oder schwieriger ist mag ich nicht sagen.
    Und nochwas bedenken wir bei unseren Reiseplanungen: ich bin kein Schisser, aber wenn man mit Kind(ern) reist hat man eine größere Verantwortung als wenn man allein oder mit Partner(in) unterwegs ist.
    Ich würde eine andere Jahreszeit wählen oder die Strecke verkürzen, es sei denn, Ihr wollt wirklich nur fahren fahren fahren.
    Berichte mal von Eurer weiteren Planung und vor allem danach dann, wies war.
    Bevor unser Sohn zur Schule kommt (2012) mache ich mit ihm die Tour nochmal. Dann haben wir aber 4 Monate Zeit :D .

    Alexander

    Schöner Wohnen!

  • Hallo,
    na ja, die tiefen Temperaturen darf man natürlich nicht unterschätzen. Vielen Dank für die Tipps. Man lernt nie aus.Wir fahren halt nur solange es geht und vertrauen auf unsere angegessenen Fettpolster :-)). Wegen der langen Strecke werden wir aus Zeitgründen auch Abstriche machen müssen, aber man bleibt halt da wo es einem gefällt und ist nicht auf vorgebuchte Unterkünfte oder Reiseveranstalter angewiesen. Durch den Golfstrom ist die norwegische Küste wärmer als die schwedische. Meine Kabine ist sehr klein (280x170x150 cm) und hat eine Trumatic Heizung. Für den Notfall gibt es noch einen Stromgenerator an dem der Heizlüfter (200-1.500 Watt) dranhängt. Da mache ich mir mehr Gedanken über das Fahrzeug. Mitsubishi Deutschland konnte mir keine Infos über Öle geben, die ich auchwechseln muss. Da ich einen Benziner mit Autogas fahre, dürfte die Propan/Butan-Gasmischung im Norden den kalten Temperaturen angepasst sein. Die nördlichste Gastankstelle gibt es in Alta, 250 km südlich vom Nordkap. Wenn die Gasanlage versagen sollte, bleibt mir immer noch der Benzinbetrieb. Allerdings ist die Reise dann schnell zu Ende, um nicht zu verarmen. Platzbedingt kann ich nur 2-3 Gasflaschen a 5 kg in der außenliegenden Kiste mitführen. Wie lange eine Füllung hält, ist mir noch ein Rätsel. Kennt ihr euch damit aus?
    Der Winter hat trotz allem schon seine Reize. Gerade die Beobachtung der Nordlichter fasziniert einen schon sehr.
    Die Reise ist mir sehr wichtig, um die gesamte Ausrüstung ordentlich testen zu können, da wir auf nichts angewiesen sind und jederzeit abbrechen können. Nächstes Jahr im Sommer soll es nach Island gehen und bis dahin muss alles funktionieren. Für weitere Tipps oder Erfahrungen bin ich sehr dankbar. Vielleicht gibt es noch andere Verrückte, die mitfahren würden.
    Grüße
    Gerhard

  • Na prima, die Dieselproblematik hast Du also erstmal nicht. Ich würde mich allerdings mal mit einem Gasfuzzi, der Ahnung hat, darüber unterhalten, ob man bei der Entnahme von Gas aus dem Tank auch eine Vorheizung vorsehen muss, damits auch bei Tiefsttemperaturen noch funktioniert. Dass der Wagen bei minus 15 ° nur auf Benzin anspringt und erst etwas warm sein sollte, ehe man auf Gas umschaltet, dürfte Dir ja nix neues sein.
    Reservegas in Flaschen solltest Du im Wagen mitführen, die 3 kleinen 5 kg reichen bei wirklich tiefen Temperaturen nicht weit und wie gesagt, wichtig ist das Eis-ex mit ausreichender Energiereserve, denn ohne geht nix.

    Ich würde mir auch Gedanken um die Bereifung von Auto und Hänger machen. Wenn Du bei wirklich arktischen Bedingungen da oben weiterfahren willst, kommst Du mit Winterreifen aus Deutschland nicht so weit, denn die an sich weichere Gummimischung wird dann ziemlich hart und wirkt nicht mehr optimal. Es gab mal die Möglichkeit, für solche Winterreisen örtlich die dort üblichen extremen Wintrreifen (Hakkapeliitta u.ä.) mit Spikes auszuleihen, da würde ich mich mal beim ADAC erkundigen.

    Alternativ kannst Du ja auch davon ausgehen, sofort umzudrehen und nach Süden auszuweichen, wenn eine Wetterlage mit Temperaturen unter minus 20 Grad angekündigt wird. Dazu bist Du auf regelmäßigen Wetterdienst mit für Dich verständlichen Durchsagen (Englisch, Deutsch) angewiesen. Ich weiß derzeit nicht, wo man die herbekommt, auch da solltest Du Dich erkundigen und vorbereitet sein mit einem entsprechenden Empfänger oder einer mobilen aber bezahlbaren Internetverbindung, wo Du die Info regelmäßig abrufen kannst.

    Vorbereitet sein ist alles, dann kannst Du auch im Winter mit ner Beiwagenmaschine zum Nordkapp fahren, so einen Bericht gabs mal im alten "Tourenfahrer", als die Redaktion noch in der Eifel saß.

    PS: Apropos Öl, es gibt ein Motorenöl mit einer Viskosität von 0 bis 30 oder auch 5 bis 40, damit dürftest Du hinkommen. Ob es ratsam ist, ein dünneres Getriebe-/ Automatiköl einzufüllen, da sollte Dir Dein Händler ggf nach Rückfrage beim Ansprechpartner im Werk weiterhelfen können. Dass Du den Frostsschutz im Kühler entsprechend einstellen müsstetst, dürfte Dir wohl klar sein. Vielleicht ist auch eine Kühlerabdeckung notfalls aus Pappe zum improvisieren nicht verkehrt.

  • Fahrt einfach mal los.. wird schon ok sein. Nur 3x 5 kg langt echt nicht weit. Ich war auch im Winter schon mal am Nordkap und das ohne grosse Probleme..

    Unterwegs

  • In Bibliotheken und Torist-Informationen (wenn im Winter geöffnet) gibts meistens kostenloses Internet; so haben wir auf unserer langen Tour die nächsten paar Tage vorgeplant (Wetter, Ausflugsziele entlang der ungefähr geplanten Strecke). Der norwegische Strassenbetreiber hat übrigens eine informative Seite mit aktuellen Infos über Wetter- und Strassenverhältnissen, auch mit Webcams, da kann man sich gut "ein Bild machen" (Befahrbarkeit). Legt Euch nicht zu sehr fest und im Zweifel lieber umplanen als irgendwo liegen zu bleiben; für den Test brauchts nicht das Nordkapp. Geniesst die Reise!
    Viel Spaß,
    Alexander

    Schöner Wohnen!

  • Zitat von jonson

    Fahrt einfach mal los.. wird schon ok sein. Ich war auch im Winter schon mal am Nordkap und das ohne grosse Probleme..

    Nene, mein Lieber, mit Tieftemperaturen ist wirklich nicht zu spassen, da sollte man schon vorbereitet sein, wenn die einen erwischen.......
    Bei Wetterlagen gut unter 20 Grad allerdings reichen mitteleuropäische Mittel aus, aber das andere kann auch passieren, und dann geht es ans Eingemachte..... :cry:

  • Moin Gerhard,

    Zitat von Gerhard1970

    ...mein Sohn (11) und ich planen eine ca. 7.500 km lange Reise mit dem Geländewagen und Wohnanhänger in Richtung Nordkap ... Zeitraum ca. 25-26.12.2009 bis 10.01.2010.


    Du planst eine Winterreise wo du jeden Tag knapp 500km fahren must.
    Mit Anhänger. Mit Kind.
    Zu einer Zeit in der die Tage im Norden recht kurz sind, d.h. du mußt extrem viel im dunkeln fahren.
    Die möglichen Extremtemperaturen wurden schon genannt.

    Und in der verbleibenden Zeit dann noch:

    Zitat von Gerhard1970

    ...Auf dem Programm stehen Natur, Museen, Baden (Hallenbäder), Nordlichter beobachten, Ausrüstung testen, selber Kochen (ev. Grillen) und, wenn es sich anbietet, Schi fahren....

    Mal ganz im Ernst, das halte ich für illusorisch und nicht ungefährlich. :shock:


    Zitat von Gerhard1970

    ...Die Reise ist mir sehr wichtig, um die gesamte Ausrüstung ordentlich testen zu können, da wir auf nichts angewiesen sind und jederzeit abbrechen können. Nächstes Jahr im Sommer soll es nach Island gehen und bis dahin muss alles funktionieren.


    Das fände ich andersherum sinnvoller :!: - im (wahrscheinlich 4-5 Wochen) langen Islandurlaub testen und dann die Polartour versuchen. Und auch das meine ich ganz ernsthaft.

    Wir waren jeweils im Sommer mit Anhänger auf Island bzw dieses Jahr auf den Lofoten.
    Wenn es neben der Fahrerei auch noch anders Programm geben soll (s.o. 8) ) und speziell wenn Kinder dabei sind würde ich für solch eine Nordlandtour 4Wo einplanen - im Sommer :!:
    Nach Island fährst du aus Mitteldeutschland nach ca. 1000km Autobahn auf die Fähre und zack - nach 2 Tagen bist du da. :wink:
    Klar ist das schön wenn dort die Heizung und der Fernseher funktioniert, aber wenn nicht, so what :wink: ...kein Vergleich zu einer Tour nördlich des Polarkreises im Winter.


    So genug genörgelt :wink:

    Zitat von Gerhard1970

    Für weitere Tipps oder Erfahrungen bin ich sehr dankbar.


    Was mir direkt mal einfällt:

    Eventuell kritische Fahreigenschaften das Gespanns bei Glätte:
    Zugfahrzeug mit kurzem Radstand, ggf.(?!?) Zuschaltallrad (=schlechte Seitenführung) und knapp 1t Anhänger mit relativ hohem Schwerpunkt hintendran.

    Gibt es 6x Spikesreifen ?

    Funktion der Gasanlage am Zugfahrzeug bei extremen Minustemperaturen???
    Funktion Stromgenerator bei extremen Minustemperaturen???
    Ich würde mich nicht wundern wenn's da Probleme gibt.

    Oel
    Für den hohen Norden SAE 0W-30 Motoroel der entsprechenden Spezifikation.
    Getriebeoel dürfte auch gerne etwas dünner sein (SAE 75W-x)


    Gasvorrat
    Die Truma 2400 benötigt an Gas ca.100-200gr/h und Strom ca. 0.6-1.1 A/h.
    Reichen Batteriekapazität und Gasvorrat?


    Vielleicht überlegst du dir das nochmal und steuerst im Winter als Alternative lieber Süd&Mittelschweden bzw Norwegen an. :idea:
    Das ist sicherlich viel stressfreier und extreme Polarerfahrung nützt dir für deine Islandvorbereitung ja auch nichts.

    Gruß,
    Ronald

  • Zitat von Ronald

    Das ist sicherlich viel stressfreier und extreme Polarerfahrung nützt dir für deine Islandvorbereitung ja auch nichts.

    ....Alternativvorschlag anzubieten:

    Warum fährst Du nicht einfach nach Frankreich? Äh....????? Staun, schluck und ratlos?

    Na ja, das hätte handfeste Vorteile auf der Kostenseite. Fähre gespart, nicht so weit weg und problemlos, weil Du dich jederzeit mit nur 50 km Fahrt in wärmere und damit sicherere Gefilde flüchten kannst. Kein Reifenproblem, Gasnachschub an jedem Intermarché etc. etc.
    Und die Gelände- und Testanforderungen kannst Du Dir über die Höhenlage aussuchen. Die Cevennen, die Causses im Winter bieten alles, was Du so brauchst und wenn Du es noch härter haben willst, gibts Hochsavoyen oder Haute Provence mit den alpinen Bedingungen.
    Ok, aufs Nordlicht und Elche musst Du verzichten und bei Deinen Kumpels kannst Du auch nicht so angeben wie mit einer Nordkapp-Tour im Winter, aber brauchst Du das? Die Millaubrücke bei Sturm und Glatteis ist bestimmt genauso spannend wie eine einsame vereiste Schotterpiste in Lappland, nur die Brücke hat ein Geländer..... :wink:

    Um es kurz zu machen, für eine Probefahrt, um die Ausrüstung zu testen, ist das Angebot mehr als ausreichend und Abenteuer gibt es auch da genügend zu erleben. Wenn Du nach dem Islandurlaub die Wintertour nach ganz im Norden immer noch als erstrebenswert ansiehst, kannst Du Dich in aller Ruhe drauf vorbereiten und hast eine ausgetestete Ausrüstung und genügend Erfahrung damit, das gilt dann auch für den Sohnemann.

    Damit will ich mit meinen Vorbehalten und Sorgen aufhören, denn Du machst sowieso, was Du willst...hihihi. Was ich tun konnte, um Dir klarzumachen, dass eine Nordkapptour im Winter nicht "so mal eben" abzuhaken und so blauäugig anzugehen ist, wie es aus Deinen Postings manchmal ein bisschen rüberkommt, hab ich getan und damit solls gut sein. Verantwortung für sich und seine Familie, das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

    Was ich nicht möchte, ist, dass Du das in den falschen Hals bekommst. Ich bin von Hause aus kein Oberlehrer, auch wenn sich das manchmal so anfühlen möchte, und das letzte, was ich will, ist, in Deine Entscheidungsfreiheit einzugreifen. Du bist hier ein Forumskollege und damit auch ein wenig Objekt unserer Fürsorge und ich hänge mich bei dem Thema gern schonmal etwas weit aus dem Fenster. Was ich rüberbringen will, mit solchen Touren ist es wie mit der Seefahrt: Der Respekt vor den Kräften der Natur und die Erkenntnis, dass wir kleinen Menschlein nur eingeschränkte Chancen haben, wenn sie mal wirklich zuschlägt, ist die Voraussetzung fürs Überleben.

    Insofern: Nichts für ungut und Erfolg sowie ein glückliches Händchen bei allem, was Du jetzt anfängst.

    PS: Die Schottischen Highlands sind im Winter auch nicht zu verachten, aber da ist auch wieder eine Fähre im Spiel. Wir haben Anfang September eine Tour mit einem Autotransportanhänger am Toyo übers Internet gebucht, für 149 € hin und her

  • Moin moin,

    lieber Gerhard halte Deine Idee für nicht so ganz durchdacht. Selbst im Sommer bei guten Straßen- und Wetterverhältnissen ist die angedachte Reisedauer viel zu kurz! Vom Zeitpunkt der Reise einmal abgesehen. Bist Du Dir darüber im Klaren, dass Du je weiter Du gen Norden kommst, immer weniger Tageslicht haben wirst. Ganz weit oben bist du dann schon bei einer gefühlten 24stündigen Nacht!! Die Straßenverhältnisse können sich extrem schnell ändern und aus Sicherheitsgründen auch zu sofortigen Schliessungen von Abschnitten führen. Neben den schon hier besprochenen technischen Voraussetzungen für Dein Fahrzeug/Anhänger solltest du auf jeden Fall Spikereifen und Gleitschutzketten einplanen, aus meiner Sicht ein MUSS! Der NAF(norw. ADAC) gibt recht gute Straßeninfos raus, im NRK (norw. Rundfunk) gibt es wie bei uns aktuelle Verkehrsmeldungen; dafür müsstest Du aber norwegisch können (ist gar nicht so schwer :D) Die Campingplätze sind im Norden alle zu!! Die Hotels sind über Weihnachten und den Jahreswechsel fast alle ausgebucht (ich dachte an eine warme Dusche und ein schönes Essen, wenn es draussen minus 25° hat und der Schneesturm Dein Gespann innerhalb weniger Minuten dick mit Schnee eingemummelt hat!)
    Vergiss doch das Nordkap (übrigens dort ist im Winter sehr häufig die Zufahrtsstraße gesperrt) es ist eh nur ein Touri-Platz. Weiter im Süden gibt es viele schönere Punkte. Fahr doch ins Jotunheimen (...die norweg."Alpen), eine traumhafte Landschaft, nicht überlaufen, stell Dein Gespann in der Nähe einer Berghütte des DNT (norweg. Alpenverein) ab, mach dort kleine Skitouren mit LL Ski, Rucksack, übernachte im Zelt oder eine Schneehöhle (Abenteuer pur für deinen Sohn!!) etc. Dabei könntest Du Deine Ausrüstung testen und ggf die Infrastruktur der Hütte (aber bitte vorher fragen) eine warme Dusche/Sauna nicht zu verachten!! -nutzen.
    Wenn Du unbedingt eine Wintertour machen willst, starte doch Ende Februar/Anfang März. Nicht vor und nach Ostern, da ist ganz Norwegen unterwegs.
    Habe einige Jahre in Norwegen gelebt, war dort (und auf Island, Svalbard und Grönland) sehr viel -auch im Winter unterwegs (nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit Ski und Rucksack), weiss also wovon ich berichte.

    Fazit: Lass die Finger davon, Du wirst keinen Spass (und das soll Urlaub ja machen!) haben.

    Ingo

  • Hey,
    gebe auch mal einwenig Senf dazu.
    Nordkap - zu dieser Zeit -in der Zeit nicht zu schaffen.
    Kommst meiner Meinung nach eh nur bis mittel Norge.
    Viele Straßen in den Bergen gesperrt - auch die Hauptstraßen.
    Weiter nördlich wird nicht mehr gestreut,da zu Kalt.Die Kälte ist meistens ne trochne Kälte,kommt einem nicht so kalt vor wie es tatsächlich ist.
    Mit Gespann sind manche Strecken eh gesperrt.
    Im Norden fast kein Tageslicht,alles im Scheinwerferlicht.
    Atraktionen und auch Unterkünfte zu 90% geschlossen.Haben ab Ende August-Ende April zu.Kannst vielleicht durch die Fenster was erkennen.
    Norwegen ist im Winterschlaf,außer in den Skigebieten.
    Fähren werden nach Metern(Länge)bezahlt,und kommste nicht drum rum.Außer mit vielen Kilometern.
    Der Diesel war garnicht so teuer,gegenüber Deutschland(Googele bei Kraftstoffpreise in Europa nach).
    Waren im Mai-Juni (4Wochen) über Schweden - Nordkap - Norwegen - Dänemark - Trier,das war eine Stramme Tour.Aabbeer Klasse.
    Würde gerne mitkommen,habe aber leider keine Zeit.Finde es daoben besser,als im Süden.
    Gruß Torsten

    Lebe Dein Leben

  • hi,

    ich habe zwar keine Norwegen Erfahrung im Winter, aber die Tour in der Zeit halte ich schlicht für unmöglich.
    Wir sind mal am 2. Januar mit 3 PKWs zum Polarkreis aufgebrochen zum Autotesten. Allerdings ging die Route über Schweden. Das ist kein Problem, die Straßen sind geräumt bis auf eine fest gefahrene Schneedecke. Da oben kannst du mit Spikes gut 120 auf den Landstraßen fahren (nur nicht erwischen lassen ;) und auf die blöden Rentiere aufpassen ).
    Aber sobald es durch die Berge nach Norwegen geht ist Ende. Da liegt Schnee ohne Ende. Viele Straßen sind nur im Pulk hinter der Schneefräse befahrbar. Wir wollten mal nach Bodö rüber, aber als Tagestour war das unmöglich.
    Bei 2m Schnee stellst du auch nicht mal eben einen Wohnwagen auf irgendeinen Stellpatz. Vielleicht kannst du an einer Tanke irgendwo mal parken,mehr wird aber wohl nicht gehen. Und dunkel ists sowieso, das nervt dann ganz ordentlich.

    Gruß, Holger

  • Hallo Gerhard
    Papa Zulus Beitrag hat mir am besten Gefallen.
    Wir waren schon bei verschiedenen Jahreszeiten in Skandinavien und ich würde dir auch vorschlagen, mach Urlaub in der Zeit, in den Alpen und Teste wie es mit deinem Fahrzeug und Wohnanhänger Funktioniert.
    Du brauchst unbedingt Erfahrungswerte über den Umgang in der Kälte und den Verbräuche.
    Wir hatten unser Alkhoven umgerüstet mit Wintertrennwand, Dachluken Isoliert, Wassertanks beheitzt usw und hatten bis jetzt noch keine Problme bis -27 C. (2x 11 Kg Flaschen in 2 Wochen )
    Aber - 40 C ist eine Andere Liga und in der Zeit ist es sehr Dunkel, die Einheimischen haben Zusatzlichter auf den Kfz - Dächer, Elektischer Heizstab im Motor Ca. 300.- € je nach KFZ usw.
    Da hast du im Feb.- März von der Zeit her schönere Argumente.
    Erkundige dich, du wirst Spass haben, aber dein Tripp ist nicht, wie schnell ein paar kippen holen.l

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Moin Gerhard,
    wegen dem Wetter,Google mal nach Webcams und Wetterdienst in Norwegen.
    Das Wetter ist z.Zt. ähnlich wie hier.
    Dann hast Du den aktuellen Stand.
    Im südlichen Norwegen hatte ich auch im Dezember das Wetter wie in Norddeutschland.
    Oben am Polarkreis und in den Höhenlagen,ist das ne andere Geschichte.
    Die Seen waren an den tiefen Stellen noch in Juni zugefroren.

  • Zum Thema Nordkap
    Wir wahren noch nie am torischem Nordkap.
    Der wurde uns immer von Anwesenden beschrieben
    wie ein Jahrmarkt - Rummel.
    SOGAR IN DER OFFROAD Abteilung wurde berichten, als sie die Nacht im Fahrzeug überlebten und sie frühs die Scheiben von innen frei kratzten,die OMAS UND OPAS von Busrundreisen entdeckten.
    Da solltest du weiter Östlich das Tatsächliche Nordkap besuchen.
    Oder du sparst dir die 3-4 Tage Anreise und lebst Skandinavien .

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Hallo Gerhard,

    anscheinend Haben wir Dich mit unseren Ratschlägen "erschlagen". Es ist wohl auch alles gesagt worden.
    Solltest du Dich auf die Reise machen, berichte mal anschliessend hier im Forum über Deine Erfahrungen.
    Noch ein Tipp von mir: Es gibt von Cappelen Straßenkarten für Norwegen im Maßstab 1.325./400. 000 (Bil-og Turistkart)
    5 Karten decken ganz Norwegen ab. Sie sind hervorragend, sehr detailliert.
    Die Anschaffung lohnt sich!

    Gruss Ingo

  • Hallo,
    ich habe eure Beiträge aufmerksam gelesen und werde die Fahrt vermutlich in der warmen Jahreszeit durchführen. Das Hauptproblem ist eigentlich die Zeit, da wir an die Ferien in Hessen gebunden sind. Und die sind meistens nur 2 Wochen lang. Im Sommer sind es 6 Wochen, aber da steht auch unser Familienurlaub an. Da das bereiste Gebiet sehr groß ist und es jede Menge zu sehen gibt, macht es mehr Sinn, im Sommer zu fahren. Dabei müssen wir zusehen, das wir soviel wie möglich in den 2 Wochen reinpacken. Zum Testen der Ausrüstung werden wir vermutlich eine Woche (Schiurlaub) in den Alpen verbringen. Da ist es zumindest nicht so kalt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten und über meine Erfahrungen berichten.
    Grüße
    Gerhard

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