ALDE Warmwasserheizung: Regelung der Fussbodenerwärmung

  • Hallo,

    nach Jahren des stillen Mitlesens hier hat sich der latente Eindruck, das man von der Stange einfach kein Reisefahrzeug bekommt welches sowohl Budget als auch individuelle Bedürfnisse befriedigt manifestiert. Und so habe ich auch angefangen selber Hand anzulegen und habe begonnen einen Carthago Malibu Kastenwagenausbau (Basis VW T4) an meine Bedürfnisse anzupassen (den Bericht dazu gibt es dann demnächst seperat). Nachdem die komplette betagte Technik Herd/Kühlschrank/Boiler/Heizung entfernt ist steht nun der Einbau einer Alde compact Warmwasserheizung an. Während die Installation der Radiatoren in meinem Kopf bereits sehr klar ist, so bin ich mit meinen autodidaktischen Fähigkeiten was die Fussbodenheizung angeht noch nicht so überzeugt von meinem Entwurf. Das liegt nicht zuletzt daran, das im Hautechnikbereich einfach sehr viele unterschiedliche Meinungen zu dem Thema im Netz zu finden sind.

    Meinen Plan hab ich mal skizziert. Derzeitiger Stand ist, das Abzweigen des Heizungsvorlaufes und Regelung der Fussbodenerwärmung mittels eines Rücklauftemperaturbegrenzers. Ich hoffe so mit nur einer Heizungspumpe auszukommen. Da ich noch keine exakten Rohrlängen und Anzahl an Umlenkungen habe bezieht ist meine Druckverlustüberschlagsrechnung noch sehr ungenau, ergibt aber eine ungefähre Aufteilung des Massenstroms von 2:1 in Radiator- zu Fussbodenkreis. Prinzipiell ist Durchfluss also gegeben. Die Fussbodenschlangen werden in Styroporplatten mit Wärmeleitblechen verlegt und mit 6mm Multiplex+PVC abgedeckt.

    Nun aber meine Fragen bei denen vielleicht der Eine oder Andere hier mehr Erfahrungswerte und oder Fachkenntnisse hat:

    1. Reicht bei der kleinen Fläche der Erwärmung, die rein dem Wohlfühlgedanken geschuldet ist, ein RTL Ventil um die Bodentemptemperatur auf gesundem Maß zu halten?

    2. In der jetzigen Planung wird die Pumpe durch die ALDE selbst geregelt welche wiederum über ein Raumthermostat gesteuert wird. D.h. das bei erreichen der gesetzten Raumtemperatur die Pumpe steht und damit der Fussboden nicht durchströmt wird. Ich gehe naiv davon aus, das aufgrund der deutlich ungleichen Leistungsbeiträge zum Heizbedarf, die Stillstandzeiten nicht dazuführen, dass der Fussboden auskühlt. Wie naiv ist meine Annahme? Allgemein regelt die ALDE ja auch die Vorlauftemperatur über ein internes Thermostat. Ist es für mein Szenario eventuell sinnvoller die Pumpe als Dauerläufer zu betreiben und ein weiteres Thermostat für den Radiatorkreis einzusetzen?


    Ich bin gespannt auf Input.
    Grüße, Thomas

  • Hallo Thomas,

    was hälst Du denn von einer zweiten separaten Pumpe für den 2. Heizkreis? Ich habe mich mit der Alde-Heizung noch nicht beschäftigt (aber bald :D ) und kenne deshalb die Regelung noch nicht so wirklich.

    So rein als Gedankenansatz: wenn man mit der Haupt-Umwälzpumpe der Alde die Fußbodenheizung betreibt und für den Radiatorkreis eine zweite Pumpe installiert und diese über einen zweiten Raumthermostaten steuert, könnte das funktionieren, weil
    - die Fußbodenheizung den Wärmebedarf (im Winter) nicht decken wird und deshalb die Heizung permanent in Betrieb/betriebsbereit sein wird, sofern der System-Raumtermostat in einer oberen Stellung ist (Wärmeanforderung)
    - der Radiatorkreis, welcher hauptsächlich für die Deckung des Wärmebedarfs zuständig ist, wird über den zweiten Thermostaten gesteuert. Ist die Raumtemperatur erreicht, schaltet nur diese Pumpe aus und der Fußboden bleibt warm.

    Ich weiß leider nicht, wie die Regelung bei geringer Wärmeabgabe (durch die recht kleine Fußbodenheizung) reagiert. Vielleicht gibt es da einen Fallstrick.

    Grüßle, Stoppie

    Man(n) fährt MAN :)

  • Hallo Stoppie,

    Soweit ich es verstanden habe hat die Alde zwei Regelparameter:
    1) die Kesseltemperatur, über welche der Gasbrenner gesteuert wird
    2) die Raumtemperatur, über welche die Zirkulationspumpe des Heizkreises gesteuert wird (alte Alde nur an/aus, aktuelle mit stufenloser Regelung)

    eine zweite Pumpe möchte ich aus Kosten- und Stromverbrauchsgründen tunlichst vermeiden. Dein Gedankengang bringt mich aber einen Schritt weiter. Wenn ich das richtig verstanden habe würde die von Dir vorgeschlagene 2. Pumpe dann den Radiatorkreis abschalten sofern die eingestellte Raumtemperatur erreicht ist. Das selbe würde ich ja mit einem Thermostatventil wie es am Heizkörper zu Hause zu finden ist auch erreichen, es schadet also schon mal nicht ein solches mit einzuplanen, selbst wenn es immer komplett offen ist. Die Hauptheizungspumpe wäre dann im Dauerbetrieb, ließe sich aber alternativ auch über eine logische Verknüpfung des Raumthermostats mit einer Auswertung der Rücklauftemperaturen der FBH regeln.

    das gefällt mir schon besser, denn damit muss ich mir nicht soviele Gedanken um die Verteilung des Massenstroms zw. Radiator und Fussbodenkreis machen.

  • Hoi Thomas

    Grundsätzlich funktionierts mit dem Rücklaufthermostat, aber es ist halt keine so tolle Lösung...
    Ohne zweite Pumpe wirds schwirig, Deine Idee mit einem Thermostatventil finde ich als Heizungsfachmann nicht so toll, da diese (je nach Fabrikat bei 27° oder 29°C) bei wärmen Temperaturen selbst auf grösster Stufe immer den Ventilkegel auf den Ventilsitz drücken und der da gerne mal hängenbleibt.
    Und dann ist das Ventil zu und Du musst es entstopfen.
    Funktioniert zwar meist schon mit ein paar Hammerschlägen, aber oftmals auch nicht.
    Da würde ich Deine erste Lösung vorziehen, in die Bodenheizung und in den Heizkörperstrang je ein Regullierventil rein und die Vorlauftemperatur so tief wie möglich halten.
    Es ist dann halt eine 'Probiererei' bis die beiden Stränge aufeinander abgestimmt sind, aber das musst Du nur einmal richtig machen, nachher nie mehr.

  • Hallo Thomas,

    wenn Du es schon nicht "richtig" machen möchtest (mit zweiter Pumpe und mit Mischer für die Fußbodenheizung) wäre vielleicht die By-Pass-Lösung etwas für Dich.

    Es gibt bei Alde einen Zwei-Zonen-Regler (Art.-Nr. 1900 275). Den kannst Du u.a. dafür benutzen, dass bei erreichter Raumtemperatur das Heizwasser bei bestimmten Konvektoren "überbrückt" wird. D.h. wenn Du die Rohrhydraulik so aufbaust, dass bei erreichter Raumtemperatur durch das By-Pass-Ventil die Konvektoren (oder ein Teil davon) nicht mehr durchströmt werden, sondern nur noch die Fußbodenheizschlangen, hast Du einerseits einen Regeleffekt bei den Konvektoren (Hauptwärmeerzeuger) und einen Permanentbetrieb bei der Fußbodenheizung.
    Das schöne daran ist auch, dass dieser Zwei-Zonen-Regler "stetig" regelt und nicht digital (auf-zu), also so, wie ein RTL-Ventil, von denen ich übrigens rein regelungstechnisch nicht sehr viel halte, weil sie eben NUR auf die Rücklauftemperatur reagieren, also dann, wenn die Wärmeabgabe der FB-Heizung schon passiert ist, - eher suboptimal.

    Man(n) fährt MAN :)

  • Hallo Thomas,

    wir haben zwar keine Alde sondern eine Dieselheizung, aber zu deinem Kreislauf habe ich vielleicht einen Ratschlag. Trenne die langen Wege und erhöhe die Kreisläufe, denke auch mal an den Sommer wenn du nur warmes Wasser haben möchtest.

    Wir haben einen Kreislauf, der ständig an ist und nur durch den Boiler läuft. Sind die Raumthermostate oder die elektrischen Ventile nach der Pumpe aus, so wird das Wasser noch erwärmt.

    Ein Kreislauf geht in den Badheizkörper und dann in die Fußbodenheizung vom Bad. Drehe ich das Heizkörper - Thermostat aus, ist auch die Fußbodenheizung auch aus.

    Ein Kreislauf geht in die Wandheizung vom Schlafraum und wird durch ein Raumthermostat gesteuert.

    Ein Kreislauf geht in die Motorradgarage und wird dort durch ein Heizkörperthermostat gesteuert.

    Ein Kreislauf geht durch die Wand- und Fußbodenheizung des Wohnraumes und wird durch ein Raumthermostat gesteuert. Ein Schalter an diesem Thermostat schaltet alle vorgeschalteten elektrischen Honeywell Ventile nach der Pumpe aus ohne das die eingestellten Thermostate der Kreisläufe geschlossen werden müssen, um so Warmwasser zu bereiten. Der Kreislauf der Pumpe hat kein Ventil.

    Eine zweite Pumpe habe ich nicht im Einsatz, dass schafft die Standard Pumpe der Dieselheizung.

    Wolfgang

    Träumen heißt...
    durch den Horizont blicken.

  • Guten Morgen,

    die genannten Vorschläge konnte ich jetzt alle nachvollziehen und sie kommen denke ich jeweils einer Ideallösung gleich. Ich muss jedoch vielleicht nochmal hervorheben das es sich bei dem Projekt um einen VW T4 Kastenwagen handelt. Die grundsätzliche Sinnhaftigkeit eine Warmwasserheizung mit Fussbodenerwärmung in einem solch kleinen Fahrzeug mal aussen vorgelassen (die Alde war sehr günstig, eine Truma Combi passt leider nicht so gut in die bestehenden Möbel und der Faktor des besonderen reizte sehr), scheidet daher eine weitere Aufteilung der Heizkreise aus. Was die Mischventile angeht, werde ich erstmal den Ansatz von Picco mit verfolgen und mit Regulierventilen und einem RTL Ventil arbeiten. Der Fussboden soll ja nur warm werden, nicht heizen, die Begrenzung auf gesunde Temperaturen ist hier die einzige Anforderung, gleichmäßige Wärmeverteilung benötige ich nicht. Wenn das nicht zufriedenstellend funktioniert werde ich in den sauren Apfel beißen und eine zweite Pumpe mit Mischstation nachrüsten, dann werden aber auch Fahreraus und Hochdach mitweiteren Kreisen ausgestattet.

    Danke an alle für den Input.

  • Hallo Mikart
    Meine Persönliche Meinung ?
    Als Laborversuch wurde ich gerne an dein Systemaufbau und Erprobungsvorschlag auf VWT4 teilnehmen.
    Falls du es aber in der Praxis verwenden willst um ein kleines Campingfahrzeug zu beheizen finde ich dieses System viel zu komplex und übertrieben für ein so kleines Fahrzeug.
    Vernünftiger ist deine Energie in ein Heizungssystem zu stecken mit 1 zentraler Wärmetauscher der sich regeln lasst von +/- 200 bis 3000 Watt. Mit dann Nachdruck auf Langlebigkeit, vernünftige und Qualität volle Verlegung und Einbau mit Optimale Verbrennung ohne Spritzwasser oder Staub.
    Für alles andere ist dein T4 arg klein.
    Grüße Campo

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  • 5Tonner nicht, mehr als 3t sind im Kastenwagen nur mit Klimmzügen möglich. Gewicht ist also immer ein Thema beim T4. Aber eine Fussbodenheizung ist, wenn gut überlegt nicht gerade das Gewichts-KO-Kriterium. Der T4 bietet in seiner Klasse schon erstaunlich große Reserven bei der Nutzlast.

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