Koffer-Renovierung: Reihenfolge streichen/abdichten

  • Hallo zusammen!

    Ich möchte meinen Koffer (http://www.womobox.de/phpBB2/viewtopic.php?f=5&t=6838) neu abdichten. Ich habe die alte, poröse Dichtmasse an den Übergängen zwischen Sandwichplatten und Alu-Kantenprofilen schon entfernt. Als Dichtmasse habe ich an Weicon 310 M Classic in weiß gedacht. Da ich dem Koffer im gleichen Atemzug auch neue Farbe spendieren möchte (wahrscheinlich mit der Rolle), stellt sich mir die Frage: In welcher Reihenfolge?

    Lieber erst abdichten und dann drüberstreichen? Dann reißt vermutlich mittelfristig der Lack auf der flexiblen Dichtmasse. Das spräche für ein Abdichten nach dem Streichen (wenn denn der Lack vernünftig auf dem Untergrund und die Dichtmasse vernünftig auf dem Lack hält...). Was schlagt Ihr vor?

    Dank und Gruß,
    der Getriebedoc

    PS: Wenn Ihr Alternativvorschläge zu Weicon habt: Immer her damit!

  • Wie ist denn das jetzt mit den Leisten und der Abdichtung? So wie beim Wohnwagen? Also Winkelprofil aufgeschraubt und da drunter dauerplastische Dichtmasse?
    Oder sind die Eckwinkel verklebt?

    Für Variante 1 würde ich Dekalin o.ä. nehmen. Dann wäre erst lackieren und dann dichten bessser.
    Bei 2. dann erst kleben mit Sika 252 und dann alles zusammen lackieren.

    Gruß, Holger

  • Hallo!

    Ich habe leider gerade kein Detailfoto, kann ich beim nächsten Mal in der Halle machen. Die Leisten sind mit den Sandwichplatten vernietet. Ich vermute, dass vor dem Nieten Dichtmasse/Kleber auf das Profil aufgetragen wurde, kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen. Ich möchte eine Dichtnaht in die Kehle am Übergang von Profil zu Platte legen.

    Gruß,
    Getriebedoc

  • besondere Verhältnisse setzen besondere Maßnahmen voraus. Der Schwachpunkt ist wohl der Spalt, in den die Wange des Aluprofils eingeschoben wird.

    Zunächst mal ist diese Wange, die zwischen Wand und Boden eingeschoben wird, auf jeden Fall eine Kältebrücke. Gegen die Abstrahlung zum Innenraum hin ist sie wohl durch das Styropor im Bodenaufbau ausreichend abgedeckt, aber Kondensfeuchtigkeit kann durchaus zum Problem werden. Dürfte nicht viel sein, aber steter Tropfen...... An diesem Konstruktionsfehler wirst Du nicht viel machen können, außer, das Holz der Siebdruckplatte, insbesondere das Hirnholz, ganz besonders gut zu schützen. Dazu gibt es gute Lacke, mit dem Du das Material einstreichst. Dann würde ich eine Plastikfolie einziehen und zwar so, dass sie außen über die Kante nach unten hängt und in den Wagen reinreicht und dort eine Reihe von Zentimetern den reparierten Boden bedeckt. An besten klebt mans an die Unterseite des Alu.
    Auf der Folie innen am Boden legt man einen Streifen Styrodur (Handelsname Jackodur o.ä.) vor die Seitenwand und zieht den weiteren Überstand an der nach innen ziehenden Kante noch oben, schlägts drüber und fixierts mit ein paar Klebepunkten auf den Oberfläche. Die Idee dabei ist, dass evtl. entstehendes Kondenswasser in diesem Folienumschlag wie in einer Falle festgehalten wird, wobei es im Styrodur keinen Schaden anrichten kann. Dieser geschlossenporige Schaum nimmt so gut wie kein Wasser auf und daher steigt im Gegensatz zum nass werdenden Styropur nichts nach oben, was den Oberboden beschädigen könnte.

    Das Aluprofil würde ich vollflächig aber ganz dünn verkleben. Schau aber, daß Du einen Kleber bekommst, der auch auf Alu uneingeschränkt haftet, ggf. muss ein Haftvermittler eingesetzt werden. Außerdem sollte er dauerelastisch sein. Damit wird verhindert, dass Wasser eindringt, auch Spritzwasser von unten.

    Schließlich gibt es noch die "erste Front" gegen das Wasser, nämlich die Dichtungswurst auf dem Profil oben drauf, das Du auf Deiner Zeichnung als rotes Dreieck markiert hast. Das sollte aus einem Dichtungsmaterial bestehen, es geht aber auch ein Dichtkleber. Bei dem ist es außerordentlich wichtig, dass er UV-resistent ist. Dafür gibt es z.B. von Würth das "Klebt und dichtet" ("bond and seal"). Ich würd damit auch von unten die Ecke zwischen Überstand des Aluprofils und Bodenplatte versiegeln, um dem Spritzwasser keinen Weg nach innen zu geben.

    Ich hoffe, ich hab Dir das gedankliche Prinzip so darstellen können, dass Du das ggf. auch mit anderen Materialien umsetzen kannst und Dein Auto gut repariert und dauerhaft trocken bekommst.

    Lackieren solltest Du zum Schluss. Es wird wahrscheinlich Risse geben, aber das kann man im Frühjahr mit ner Stunde Arbeit reparieren, bzw. mit einem weißen Kleber/Dichtung ins Farbkonzept integrieren.

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