Meine Planung: Leerkabinen bauen und verkaufen

  • Liebe Wohnmobil- und Expeditionsmobilfreunde,

    ich arbeite in einem kleinen, traditionsreichen Fahrzeugbauunternehmen welches ich in ein paar Jahren übernehmen werde.
    Wir bauen im Moment Pritschen, Ladekrane (Fassi), Ladebordwände, Planengestelle, Koffer, Kühlkoffer, usw. und haben letztes Jahr
    unsere erste Leerkabine auf einen Mercedes 1117 gebaut. Da ich selbst mit dem "Expeditionmobil Virus" infiziert bin, würden wir gerne
    diesen Bereich erweitern. Die Sandwichplatten machen wir allerdings nicht selbst, sondern beziehen diese von einem Zulieferer.
    Wir würden uns natürlich über Anfragen freuen. Da wir gerade am Anfang natürlich auf Referenzen angewiesen sind, würden wir
    die ersten Leerkabinen knapp über unserem Selbstkostenpreis anbieten.
    Zunächst wollen wir uns aber wirklich nur auf die Leerkabine (und natürlich Hilfsrahmen) konzentrieren.
    Innenausbau soll im nächsten Stepp kommen.

    unsere (etwas in die Jahre gekommene) Homepage:
    http://www.stadelmann-fahrzeugbau.de

    Viele Grüße
    Thomas


  • Da wir gerade am Anfang natürlich auf Referenzen angewiesen sind, würden wir
    die ersten Leerkabinen knapp über unserem Selbstkostenpreis anbieten.


    Hallo Thomas ... wärst Du mit diesem tollen Angebot doch 1,5 Jahre eher da gewesen, jetzt ist alles fertig. Na ja, vielleicht steht demnächst ja wieder ein Fahrzeugbau an, dann gut zu wissen, wer Leerkabinen baut.

    Du könntest aber dennoch schon bewerben - nämlich CAD-gerenderte Illustrationen mit Preisbeispielen. Das würde vielleicht die Lust auf Bestellen beim einen oder anderen beschleunigen.

    LG Gode

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  • ... angesichts der Nachfrage - welche ich aus den Lieferfristen gängiger Anbieter ableite - sehe ich hier durchaus Potential!

    Hast du auch schon daran gedacht, die Kabine nur als "Rohling" auf dem Fhz. zu verkaufen? Also: Nur Rahmen (wenn nötig) + verklebte GFK-Platten?

    Hintergrund: Ist jemand in der Lage seinen Bedarf nach einer Leerkabine zu äussern mit dem Wissen, den Ausbau selber zu machen, ist derjenige wohl auch in der Lage z.B. Profile, Türe, Schürzen, Trittstufen, etc. anzubringen. Hingegen gehen m.E. Verkleben / Fixieren von z.B. 3x2m Platten etc. über das normale "Heimwerkertum" heraus, nötiges Werkzeug fehlt i.d.R. (Zwingen, Kran, ...)

    ... das meine Gedanken zu Deinem Vorhaben - bei einem solchen Angebot sähe ich mich hier durchaus als möglicher Kunde...

  • Ich drücke dir die Daumen, dass dein Vorhaben klappt.
    Deine Webseite mag zwar in die Jahre gekommen zu sein, aber generell wirkt diese auch nicht veraltet. Außer dass der Link zu den Anhängern eine neue Webseite aufmacht und die Galerie wohl ohne Funktion schein, ist diese sehr schön zu benutzen.
    Da ihr ja schon eine gute Grundlage mit der Webseite habt, könntet ihr euch einfach noch die URL:// wohnkabinen-stadelmann o.Ä. sichern :) Und dann auf eure Webseite unter Fahrzeugbau verlinken.
    Ich meine ihr habt ja schon eine deutlich nutzbare Grundlage (Standort / Knowhow ...)

    Referenzen sind gut. Da du dir ein LKW schon gebaut hast, hast du schon eine Referenz. Auch wenn du schon ein Grundkonzept hast kannst du dieses Veröffentlichen, da du kein Konzept ja schon gebaut hast, kannst du hier Vor- und Nachteile abwegen.

  • Super!
    Vielen Dank für eure Antworten und Ideen.
    Das eine Fahrzeug das wir bisher gebaut haben war für einen Kunden und leider noch
    nicht für mich.
    Das mit der zusätzlichen URL ist eine sehr gute Idee.

    Auch den nackten Rohling könnten wir anbieten.
    Wir brauchen nur einen Ausschnitt, aus dem ein Mitarbeiter die Kabine
    wieder verlassen kann :D

  • Tolle Idee :D
    So mal ein paar Bemerkungen und Fragen:
    - Jetzt gibt es viel Nachfrage nach Leer Kabine für Expeditionsmobile. In ein paar Jahre wird’s vielleicht zu viele Anbieter geben. Welcher Liefertermin hast du vor anbieten zu können?
    - In welches Preis Segment willst du anbieten oberen, mittleren, unterste?
    - Willst du individual bau machen oder möglichst viel standardisieren. Meiner Meinung nach wird zu viel an individualbau getan.
    Grtz Campo

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  • Hallo Campo,

    ich denke, dass wir uns im unteren bis mittleren Preissegment bewegen.
    Was verstehst du unter Standard und was unter individuell?
    Eigentlich ist doch jedes Fahrzeug eher individuell.
    Für uns macht es eigentlich auch kaum einen Unterschied, da die Kabinen so oder so auf Bestellung gebaut werden.
    Beim Thema Lieferzeit bin ich auch von unseren Lieferanten der Sandwichplatten abhängig.
    Bei den letzten Kabinen waren es ca. 12 bis 20 Wochen. Je nach aktueller Auftragslage.

    Gruß Thomas

  • Ich bin da ähnlicher Meinung. Beinahe jeder Aufbauer sagt mit Stolz, dass er individuell baut, was sich dann aber in immensen Summen niederschlägt. Ich hätte gerne eine Standard-Palette, wo man etwas zum vernünftigen Preis ordern kann. Im Wohnwagenbereich gibt es Länge A bis E mit Layout 1 bis 4, fertig. Warum ein Wohnmobilaufbau 3x, 4x ode gar 5x - 6x mehr kostet als ein neuer Wohnwagen inkl. Wasser-Dieselheizung eschliesst sich mir nicht. Arbeit ist mehr oder weniger diesselbe und Materialkosten können nie soviel höher sein. Ich bin überzeugt, wenn einer kommt und fertig ausgebaute, standardisierte Aufbauten in Massen zum vernünftigen Preis liefert werden wohl einige Individual-Bauer vom Markt verschwinden.

    Gleichwohl wünsche ich Dir natürlich viel Erfolg und gutes Gelingen. Gute Qualität und den Kunden auch als Kunden zu behandeln ist noch immer das A und O. Die in die Jahre gekommene Seite find ich doch sympathisch.

    lg
    Peter

  • Wenn es um den reinen Kabinenbau geht, bin ich eher bei Thomas.
    Ob es genau dieses oder jenes Maß ist, oder 10 Kisten mit 2 x 3 x 5 m, macht wohl keinen erheblichen Unterschied, zumal man genau diese 10 Kisten dann auch erst verkaufen muss.

    Bei Komplettausbauten kann ich mir auch standardisierte Grundrisse vorstellen. Dann nimmt man noch das Fahrgestell dazu und fertig ist die........normale Weißware. :lol:

    Sobald man ein eigenes Fahrgestell hat, hat man meist doch auch eigene Vorstellungen und/oder Rahmenbedingungen, z.B. was die Lage der Tür, der Fenster und Klappen angeht.
    Da geht es dann doch meist nur mit Einzelanfertigungen.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Varaderorist (10. Juli 2019 um 11:56)


  • Sobald man ein eigenes FAhrgestell hat, hat man meist doch auch eigene Vorstellungen und/oder Rahmenbedingungen, z.B. was die Lage der Tür, der Fenster und Klappen angeht.
    Da geht es dann doch meist nur mit Einzelanfertigungen.


    Kommt drauf an! Wenn der Preisvorteil von standardisierten Lösungen auch an die Kunden weitergegeben wird, kann es durchaus sein, dass sich mancher dann damit sehr zufrieden fühlt, weil er viel Geld und Zeit spart. Letztlich ist es ja auch so, dass viele Selbstbauer sich für sehr ähnliche Grundrisse entscheiden. So krass andere Kabinenlayouts, wie z.B. bei unseren Fahrzeugen, habe ich noch nirgends anderswo gesehen. Irgendwie sehen alle Individualausbauten ziemlich gleich aus von innen. Also kann man das wahrscheinlich auch standardieren.

    Ich glaube auch, dass ein "Baukastensystem" mit standardisierten Varianten sich rechnen würde, denn die Serienhersteller kriegen das ja auch hin. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ein kleiner Betrieb sowas im Vorfeld einrichten könnte und sollte. Die Anfangsinvestitionen wären wahrscheinlich zu riesig. Besser wäre es, bei den ersten Referenzprojekten von vornherein CAD-mäßig zu arbeiten und so, wie wir´s gemacht haben, alle verwendeten Bauteile maßgenau als CAD-Objekt anzulegen und mit Excel-Tabellen verknüpfen, so dass man auch punktgenaue Gewichts- und Kostenvorausrechnungen anstellen kann. So entsteht im Laufe der Projekte eine Bibliothek, die nicht zu Beginn überfordert, weil sie einfach mit den Projekten wächst.

    LG Gode

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  • Ihr habt schon Recht, Serienfertigung spart Zeit und Geld. Allerdings werden Wohnwagen und wohnmobile in wirklich ganz anderen Stückzahlen gebaut. Die Wände sind meist nur 25 bis 30 mm dick und auch heute noch oft aus Styropor. Ob wir jetzt jedes Mal einen 5 Meter Koffer zusammen bauen oder einmal 3 dann 4 und dann 5 Meter lang, macht an der reinen Arbeitszeit praktisch nichts aus. Selbst Bimobil, die ja schon eine gewisse Serienfertigung haben, sind nicht wirklich günstig.
    So als Richtwert: unsere letzte Kabine
    (ca 5 X2, 4 Meter) hat mit Zwischenrahnen federgelagert und feuerverzinkt und mit einer Tür mit KCT Verriegelung und mit selbstragendem Boden (gfk Querträger eingepresst) ca 25.000 inkl. Steuer gekostet.
    Und wenn da jemand denkt, dass da riesige Gewinnspannen drin sind, muss ich ihn leider enttäuschen :)

  • Bei "mit Zwischenrahmen federgelagert" und selbsttragendem Boden sowie vernünftiger Tür für 25 tausend € incl. MwSt. wird ja auch keiner von "teuer" sprechen.

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  • Da bin ich jetzt auch überrascht,
    ich hab ja auch im letzten Herbst einige Angebote eingesammelt und muss feststellen das Bimobil ja ein echtes Schnäppchen ist.
    Der Preis liegt nicht weit weg von den Kühlkofferhersteller .

    Gruß Ralf

    Gesendet von meinem SM-T585 mit Tapatalk

  • Aha es wird eine noch viel interessantere interessante Diskussion wie ich gedacht habe ?
    Ich schmeiße noch mal ein paar Holzstucke auf das Feuer…

    Bist du als Anfänger auf den Markt nicht verpflichtet um „out of the box“ zu denken ?
    Alle Aufbauhersteller schaffen es um Individual Kabinen zu bauen inklusive Hilfs rahmen für 25.000 €.
    Es gibt sogar Anbieter im Osten wo es günstiger ist. Normal mit Lohnkosten von 9 € pro Stunde in der Ukraine.
    12 Wochen Liefertermin ist eigentlich zu viel.
    Eine vernünftige Preisstellung wurde 20 bis 30% günstiger sein wie der Wettbewerb und natürlich lieferbar ab Lager.

    Also verlassen wir mal individualbau und standardisieren.
    Blizz Mobil hat es erfolgreich vor getan, aber im oberen Segment. Und sogar mit komplettausbau von der Stange.

    Wählen wir uns zum Anfangen mal die 2 meist gängige selbstbau fahrzeuge aus.
    Nachher können es mehr Varianten werden. Wir bauen von jede 1 Proto-Ausstellungsstuck und dann sofort 10 in einmal.
    Die 10+10 Aufbauten nehmen wir auf Lager.
    Also ein Businessmodell basiert auf 22 Aufbauten inklusive Hilfs Rahmen und eventuellen Befestigung Satz.
    Vor der Projekt Start musstest du davon als feste Auftrag bereits mindestens 5 oder 6 verkauft haben.

    Als meist Standard selbstbau "Expeditions" fahrzeug für eine Leerkabine schlage ich vor
    - MB Sprinter Werks Allrad Einzelkabine, Radstand 3,65 Beispiel „Wiru“ oder Hymer ML-T 580
    - MB Atego und MAN TGL in 4x2 , Beispiel Varaderorist und Kampinsky“ Radstand 4,20 Kurzes Fahrerhaus Radstand 420, Garage hinten, Dusche vorne.

    Du brauchst nur ein paar Vorbesteller zu finden. Vielleicht gibts sogar ein paar vorbestellter die per 2 Stuck abnehmen Konten…

    Jetzt Iveco Daily 4x4 7T, vorher TGM 13290 4x4


  • Die 10+10 Aufbauten nehmen wir auf Lager.


    Hoi
    Das halte ich für unmöglich. :?
    Dass man sich Platten an's Lager legt 40mm und 50mm könnte ich mir noch eher vorstellen. :mrgreen:
    Dann sollte die Fertigung einer Box in einem Monat machbar sein. :mrgreen:

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

    Einmal editiert, zuletzt von willy (11. Juli 2019 um 11:05)

  • Das ist totes Kapital, soviel auf der Halde zu haben.
    Aber generell ist es vielleicht gar nicht so verkehrt "Hüllen" und Aufbauten als Demo zumindest in Fotoform zu haben.
    Ich bin eher der Meinung, dass es kein Sinn macht großartig zu standarisieren, zumindest wenn es um die "Hülle" geht. Mich interessiert z.B. auch nicht, wie die Lagerung ist. Die muss einfach Funktionieren. Mein Desinteresse basiert auf das "ich kenn es nicht"
    20% günstiger ist schon unmöglich, außer das Hauptstandbein wirft soviel Gewinn ab, dass der Nebenberuf erstmal Verluste fahren darf.
    Bei 20.000€ reden wir von 4000€ unter Marktwert.

    Da ich nicht weiß, wie in größeren Betrieben die Platten bearbeitet werden, nur eine Vermutung: Ich gehe von einer großen Schwingsäge, ähnlich wie die im Baumarkt aus.
    Hier kann ich dann - egal welche Größe - die Platten wirklich nach belieben fertigen. Da brauch ich mir kein Standard für überlegen. Die Webseite verrät auch viel darüber, dass es eine Art "Workflow" gibt um ein Standardkasten zu bauen und diese Individuell erweitern zu können :-). Ich denke, dass die Routine und das vorhandene Know-How die 'Bandfertigung' obsolet machen.

    [Übertriebenes-Hirngespinnst]
    ==> Da ihr mit Kühlaufbauten werbt: KlimatisierteWohnbox! :) hahaha

  • Hallo Forum,

    nur um einmal vergleichen zu können, sofern das möglich ist, ich habe meinen Koffer in Brasilien bauen lassen ( siehe auch Ausbau in Paraguay ). Der Koffer hat die Abmessungen von 4,15 m lang, 2,03 m breit und 2,12 m hoch ( Außenabmessungen ). Dazu eine Eingangstür und 2 Klappen für den Stauraum.

    Ausführung:

    Seitenwände / Dach – 3 mm GFK / 40 mm Polyurethan / 3 mm GFK
    Boden – 3 mm GFK / Multiplex 6 mm / 40 mm Polyurethan / 3 mm GFK / Multiplex 18 mm / 2 mm GFK

    Kanten innen – PVC Profile verstärkt , halbrund
    Kanten außen – Aluminium Profile ( verklebt und vernietet )

    Der Hersteller fertigt normalerweise Kühlkoffer, hat jedoch nach Absprache den Koffer wie oben gebaut. Die Ausführung läßt sich in den Details qualitätsmäßig nicht mit der von Koffern in D vergleichen. Es hapert an kleinen Details ( Spaltmaße, usw. ) die auf den ersten Blick nicht auffallen, jedoch kann ich damit Leben. Der Koffer ist absolut dicht, die Tür, Klappen schließen in Gummidichtungen und ist sehr stabil.

    Kosten für den Koffer, umgerechnet, waren 7.200,- Euro.

    Ergänzend dazu, die Federlagerung, die ich hier habe bauen lassen kam 1.250,- Euro.

    Gruß aus Paraguay
    Evaristo

    Lieber eine Kerze anzünden, als über die Finsternis klagen.

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