Fahrzeug Batterien MAN TGL laden

  • Hallo,

    ich möchte die Fahrzeug Batterie meines TGL laden. Es ist ein N13 EURO6 Fahrzeug Bj. 2015.
    Jetzt habe ich mir ein Victron 24V BlueSmart Ladegerät mit zwei Ladeausgängen besorgt (um später auch die Aufbaubatterien laden zu können)

    Meine Frage: In der Betriebsanleitung von MAN steht, dass man erst die Batterien abklemmen (und ausbauen) sollte, bevor man sie lädt. Hat jemand von Euch Erfahrung damit?
    Ich möchte doch in der Praxis bei längeren Standzeiten des Fahrzeugs nicht jedes mal die Batterie abklemmen, bevor ich sie laden bzw. erhalten kann. Auf der anderen Seite möchte ich mir natürlich auch nichts an irgendwelcher Elektronik kaputt machen, wenn ich einfach so ein Ladegerät anschließe :?:

    Liebe Grüße aus der Pfalz
    Timo

  • Hallo Campinsky,

    nein, das kann so auch sicher nicht gemeint sein. Das, was in Betriebsanleitungen zu einem KFZ üblicherweise als "Batterie laden" gemeint ist, betrifft so "Powerladungen" mit dicken Werkstattladegeräten, die nicht unbedingt ein Batteriemanagementsystem beinhalten. Das, was wir in unseren Mobilen betreiben, sind "Landstromanschlüsse" mit 12V- oder 24V-Stromversorgung aus geregelten Netzgeräten, die auch über ebenso geregelte Ladeausgänge verfügen. Gerade die Victron-Ladegeräte sind dafür bekannt, über ein sehr sauberes Batteriemanagement zu verfügen. Da sind keine störenden Spannungsspitzen oder vagabundierende Hochfrequenzanteile auf der Spannung, die fahrzeugseitige Systeme zum Schwingen bringen. Ich für mein Fahrzeug habe nicht die geringsten Bedenken, ein Victrron Ladegerät zur ständigen Dauerladung an meine fahrzeugseitigen Batterien anzuschließen.

    Aber wenn Du Dir nicht sicher bist, frage bei MAN nach dem Grund für diese Warnung. Warnungen, die nicht für die angesprochenen Verkehrskreise (Endverbraucher) nachvollziehbar begründet sind und / oder offensichtlich unsinnig sind, gelten als "nicht abgegeben" und entfalten auch keine haftungsrelevanten Folgen.

    Nette Grüße
    Gode

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  • Hallo Gode,
    Vielen Dank für deine Antwort. Das klingt recht beruhigend und ich fand es auch etwas seltsam. Bei MAN hatte ich schon angefragt, die sind aber etwas störrisch bezüglich Auskünften. Ich werde jedes Mal gefragt ob ich eine Privatperson bin und was das für ein Fahrzeug sei. Ich hatte diesbezüglich bereits bei MAN in Ludwigshafen angefragt und dann die Antwort erhalten, das es doch in der Bedienungsanleitung stehe. Bei meinem Ducato hatte ich es ebenfalls so gemacht und es war kein Problem, bei LKWs und der darin verbauten Elektronik kenne ich mich allerdings zu wenig aus.

    Liebe Grüße aus der Pfalz
    Timo

  • Ja, das ist oft ne furchtbare Arroganz bei so einigen Angestellten solcher Firmen. Außerhalb der Arbeitszeit sind die aber doch auch nur "Endverbraucher" und regen sich genauso auf, wenn sie von ihrem Kühlschrankhersteller ebenso arrogante Antworten kriegen. Ich habe sowas schon mal am Telefon gesagt, nämlich dass ich in der Hotline seines Kühlschrankherstellers sei und ihn genauso herablassend behandeln werde, wie er mich gerade, wenn er mal nen Problem hat. Nach ner Sekunde verdutztes Schweigen kam dann ein Lachen und dann habe ich mal die gewünschte Auskunft gekriegt. Hat aber nur einmal funktioniert...

    LG Gode

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  • Moin Moin Campinski,

    ich habe ja auch einen MAN TGL Bj.2015 und lade die Kfz-Batterien regelmäßig auf (mit einem CETEC-Ladegerät). Dabei lasse ich die Batterien angeklemmt.

    Die Angaben in den Bedienungsanleitungen sind deshalb so restriktiv ausgeführt, damit die Hersteller nicht irgendeinem Juristen eine Angriffsfläche bieten wenn z.Bsp. ein Laie mit einem nicht geeigneten Ladegerät die Elektronik in dem Fahrzeug schlachtet. Im ausgebauten Zustand geht dabei maximal die Batterie hops.

    Man(n) fährt MAN :)


  • Die Angaben in den Bedienungsanleitungen sind deshalb so restriktiv ausgeführt, damit die Hersteller nicht irgendeinem Juristen eine Angriffsfläche bieten wenn z.Bsp. ein Laie mit einem nicht geeigneten Ladegerät die Elektronik in dem Fahrzeug schlachtet. Im ausgebauten Zustand geht dabei maximal die Batterie hops.

    Hallo Stoppie,

    ja, mir ist diese Art des Denkens von Anleitungsautoren und Juristen lange genug in meinem Leben begegnet. Ich war viele Jahre ö.b.u.v. Sachverständiger für Technische Dokumentation für Endverbraucherprodukte. In meinen Seminaren darüber habe ich solche Firmen mit BGH-Urteilen klargemacht, dass eben solche Restriktivität in ihren Warnungen dazu führt, dass die insgesamt als "nicht abgegeben" gelten, weil sie unsinnig sind oder gegen jede Lebenspraxis oder schlicht unzureichend begründet oder unverstehbar formuliert. Wenn eine Bedienungsanleitung erst mal seitenweise alles und jedes ausschließt und verbietet, hat sie sich gerade selber ins Knie geschossen. Denn damit hat sie selber provoziert, dass man die Warnhinweise weiterblättert und sie als "nicht passend" nicht mehr ernst nimmt. Und dann haben diese Firmenjuristen und Anleitungsautoren die Beweislast, dass die Leser es tatsächlich verstanden haben - nicht dass es nur "da steht". Das reicht dem BGH nämlich nicht.

    Nette Grüße
    Gode

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  • Hallo Gode, Hallo Stoppie,

    das ist interessant, aber wenigstens mal Kundenfreundlich vom BGH gedacht.
    Als ich in Wittlich bzgl. der Änderung der Luftansaugung gefragt hatte, war das offizielle Gespräch auch reicht schnell erledigt, da ich in einem Nebensatz erwähnt hatte, dass ich im Fahrerhaus einen Ausschnitt machen möchte und mir dort eben die Ansaugen im Weg ist. Hätte ich nicht sagen sollen, da mir dann erklärt wurde, dass damit die Betriebserlaubnis erlischt.
    Gut, dass ist auch heftiger als Batterien laden.

    Stoppie, dann ist dein TGL ja auch eine EURO 6. Wie lädst Du die Bordbatterie währen der Fahrt, mit einem B2B Ladegerät?

    Liebe Grüße aus der Pfalz
    Timo


  • da ich in einem Nebensatz erwähnt hatte, dass ich im Fahrerhaus einen Ausschnitt machen möchte und mir dort eben die Ansaugen im Weg ist. Hätte ich nicht sagen sollen, da mir dann erklärt wurde, dass damit die Betriebserlaubnis erlischt.

    Autsch - ist das ein Quatsch! Das tut weh. Auch an Rosenmontag...

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  • Hallo Gode,

    ja, das ist leider die gängige Praxis. Die Auswüchse solch Tun und Handelns gipfeln dann z. Bsp. in einem Urteil gegen einen Hersteller von Taschenmessern, welches ich vor geraumer Zeit mal gelesen hatte. Dieser Hersteller wurde zu Schmerzensgeld verurteilt, weil in der Bedienungsanleitung für seine Produkte nicht stand, dass man sich mit dem Messer auch verletzen (sprich schneiden) kann. Irgend so ein Depp hatte dies auf den juristischen Weg gebracht um noch ein paar Euro für seine Dummheit zu bekommen und tatsächlich auch gewonnen. Das übersteigt mein natürliches Rechtsempfinden deutlich.

    So, wir sind jetzt allerdings off-topic. :wink:

    Man(n) fährt MAN :)


  • .... Als ich in Wittlich bzgl. der Änderung der Luftansaugung gefragt hatte, war das offizielle Gespräch auch recht schnell erledigt, da ich in einem Nebensatz erwähnt hatte, dass ich im Fahrerhaus einen Ausschnitt machen möchte und mir dort eben die Ansaugen im Weg ist. Hätte ich nicht sagen sollen, da mir dann erklärt wurde, dass damit die Betriebserlaubnis erlischt…..

    Hallo Campinsky,
    genau die vorgenannte Änderungen habe ich in Wittlich machen lassen, einschließlich der Verlegung der Auspuffanlage und die Positionsänderung der Handbremse, die ansonsten den freien Durchgang gestört hätte.
    Das hat wunderbar geklappt. Eine gesonderte Betriebserlaubnis habe ich nicht erhalten. Der Kfz-Brief blieb wie er war.

    Man(n) fährt MAN :)

    Einmal editiert, zuletzt von Stoppie (4. März 2019 um 12:42)

  • LKW Elektronik ist nicht empfindlicher als die im Transporter oder PKW, ehr im Gegenteil! Hier werden Schutzdioden noch integriert, die man beim PKW schon seit 15 Jahren einspart.
    Klar, was man verhindern sollte ist eine leere Batterie im angeschlossenen Zustand mit einem dicken Starthilfe-Lader für Trucks laden zu wollen. Beim anklemmen können da ganz ordentliche Spannungsspitzen auftreten. Aber ein normales Erhaltungsladegerät, da würde ich mir keine Sorgen machen.

    Gruß, Holger

  • So habe ich es vor.

    Gutenmorgen !
    Bis heute habe ich kein Euro 6 TGL/TGM gefunden mit sogenannter intelligenter Lichtmaschine.
    Die Fahrzeuge kann man erkennen, wie bei PKW, an ein Mess Shunt auf dem Minus von der Batterie.
    Also ein B2B Ladegerat ist nicht nötig. Einfach Normales Cyrix verwenden, oder man wollte ein 100A B2B benutzen wegen Schnell laden von LiFePO4

    Was auffällt ist das der Stromverbrauch im Stand auf die Startbatterien recht groß ist.
    Nach 7 Tagen schon merkbar, nach 14 Tagen sind die Leer und nach 3 bis 4 Wochen sind die Start Batterien Tödlich leer.
    Selbst habe ich die "kleine" 2x 145Ah und 120A Lichtmaschine.
    Diese Rest Verbraucher sind Tacho, manche eingeschlafene Steuergerate, Radio, Tür Verriegelung und 10 mehr.
    Auch mit offenem Hauptschalter bleiben 3 Verbraucher in Betrieb.
    Konklusion, so ein Fahrzeug muss Außen in die Sonne stehen oder mindestens jede 10 Tagen am Ladegerat.
    Am einfachsten ist ein Ladegerät auf die Hausbatterien hinten das über der Bi-Direktionalen Cyrix einfach die vorderen Batterien mit aufladet.

    Anbei noch ein Bild von der ersten einfachen Luftansaugung Umbau von rechts nach links (auf Doka)
    Örtlichen MAN Werkstatt hats gemacht. Ist natürlich nicht vergleichbar mit was Wittlich bei Stoppie gemacht hat.
    Aber es konnte von Inspiration sein fur Campinsky :D

    Jetzt Iveco Daily 4x4 7T, vorher TGM 13290 4x4

  • ..hatte ich schon im 609 D zu kämpfen, schlimmer jedoch war es im 1222 D, der umgebauten SZM.

    In der haben nach 4 Wochen Standzeit die Akkus das Handtuch geworfen und waren auch mit "äußersten Mitteln" sprich mit brutalem Ladestrom in der LKW Werkstatt nicht mehr zu reanimieren. Das war übel. weil es sich um 2 ziemlich teure 180 AH handelte.

    Als Hauptursache habe ich in beiden Fällen den Tacho ermittelt, der aus einem durch Blindscheibe wirkungslos gemachten Fahrtenschreiber (EG Kontrollgerät) bestand, weil beide Autos eine Gewerbe-Vergangenheit hatten und die Kontrollfunktion durch die WOMO-Zulassung nicht mehr erforderlich war. Die laufenden mechanischen Uhren darin haben richtig viel Strom gezogen.

    Mein Heilmittel: Ich habe die Batterien jedesmal vor Standzeiten mit mehr als 12 Stunden "abgeklemmt". Weil man nicht jedesmal die Polklemmen abschrauben wollte, waren auch in den Sitzkonsolen nicht gut zugänglich, habe ich das mit einem Hella Schalter , der mit dem berühmten Natoknochen bedient wurde (Plastik-Schlüssel mit einer roten Plastikfahne), erledigt.
    Weil der nicht gut sichtbar und ein wenig versteckt angebracht war, hatte man zusätzlichen Diebstahlschutz. Der Klaubruder musste den erstmal finden, sich über die Funktion meiner Schaltung im klaren werden und dann auch noch den Schlüssel zur Hand haben. Das hätte gedauert und Zeit war das. was diese Leute nicht haben, zumal, wenn die Alarmanlage losheult.
    An eins sollte man allerdings denken: Von einer der Batterien ein dünnes Kabelchen zum Autoradio verlegen, was Dauerstrom an das Gerät liefert. Das dient dazu, bei abgeschaltenten Akkus die gespeicherten Radioeinstellungen zu erhalten, die man sonst nach jeder Standzeit neu eingeben müsste. Die Ströme hierfür bewegen sich in Milliamperebereich und brauchten Monate, um die Batterie merkbar zu entladen. Für extra lange Standzeiten könnte man hierfür auch eine fast leere Autobatterie verwenden oder einen Motorradakku.....

  • Da haben meine Batterien ja tapfer durchgehalten. Sie stehen jetzt seit über sechs Wochen bei dem kalten Wetter im Batteriekasten rum, ohne dass das Fahrzeug bewegt wurde. Er startet zum Glück noch! Heute abend werde ich mein Ladegerät anschließen!

    Danke Campo für die „Inspiration“. Dann hatte ich das richtige Gespür, wenn es der MAN Händler vor Ort genauso gemacht hat. Ich habe die Rohluftansaugung einfach abgeschnitten und mir bei einem Kunststoffverarbeiter seitenverkehrt wieder anschweißen lassen. Jetz habe ich Platz für einen 60x60cm Durchstieg. Kann kein so gutes Bild machen, weil die Kabine im Weg ist. Am Donnerstag fahre ich zum TÜV und möchte den LKW als SonderKFZ WoMo umschreiben lassen. Das wird die erste Ausfahrt mit der neuen Luftansaugung und ich hoffe, es funktioniert 8)

    Wenn kein B2B Lader, was dann? Wo schließe ich den Cyrix an? Ein Shunt ist nicht auf dem Minuspol, lediglich eine Würfelsicherung auf dem Pluspol. Ich glaube, die ist noch von der Ladebordwand.

  • Gutenmorgen !
    Bis heute habe ich kein Euro 6 TGL/TGM gefunden mit sogenannter intelligenter Lichtmaschine.
    Die Fahrzeuge kann man erkennen, wie bei PKW, an ein Mess Shunt auf dem Minus von der Batterie.
    Also ein B2B Ladegerat ist nicht nötig. Einfach Normales Cyrix verwenden, oder man wollte ein 100A B2B benutzen wegen Schnell laden von LiFePO4

    Okay, das ist der Cyrix von Victron?! Wenn die Starterbatterie voll ist, lässt der dann die Aufbaubatterie von der Lichtmaschine weiter laden. Wenn das funktioniert ist es fein, denn der ist deutlich günstiger als ein B2B Regler.

    Liebe Grüße aus der Pfalz
    Timo

  • Nein
    der Cyrix ist ein Trennrelais.
    ein etwas intelligenteres Trennrelais.
    Das wars dann schon...

    Was heißt intelligent?
    Er kann die Spannung der 'linken' und 'rechten' Seite messen und feststellen (sofern die Spannung über dem Ruhestrom der Batterie liegt) irgendwie eine Ladung stattfindet.
    Wenn ja, schaltet er durch....
    Heißt:
    Wenn Lima/Motor an, dann schaltet er durch
    ODER
    Wenn Ladegerät im Aufbau an, dann schaltet er durch

  • Hallo Timo,

    eigentlich hast Du recht, wobei das nichts damit zu tun hat, ob die Starterbatterie voll ist, oder nicht.
    Wenn der Cyrix durchschaltet, weil Lichtmaschine oder Ladegerät lädt, sind die beiden Batterieblöcke praktisch parallel geschaltet. Sie werden also beide, in Abhängigkeit von der Aufnahmebereitschaft, geladen.

    Das funktioniert aber nur, solange Du keine intelligente Lichtmaschine bei Euro 6 verbaut hast (siehe Campo's Hinweis - Messshunt auf dem Minuspol der Starterbatterie), denn dann schaltet die Lichtmaschine ab, sobald sie den Hinweis bekommt, dass die Starterbatterie ausreichend geladen ist, unabhängig vom Ladezustand der AufbauBatterie.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

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