Zusammenhang Leistungsaufnahme - Ladestrom

  • Hallo bluesywoosy,

    zunächstmal ist die Leistung (P) das Produkt aus Spannung (U) und Stromstärke (I), also P=U*I.
    Also gibt ein Ladegerät, welches mit 14V lädt und 30A Ladestrom eine Leistung von 420 Watt ab.

    Allerdings ist der Wirkungsgrad des Ladegerätes nicht 100% - damit wird die tatsächliche Leistungsaufnahme des Ladegerätes etwas höher liegen.
    Je nach Ladegerät würde ich in dem Beispiel mit einer Leistungsaufnahme von 450 bis 500 Watt rechnen.

    Auf der 230V-Seite funktioniert die gleiche Formel dann auch rückwärts, z.B. I=P/U, damit liegt die Stromaufnahme dieses Ladegerätes dann bei ca. 2 bis 2,2A an 230V~.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Genau so ist es. Und um das nochmal etwas einfacher auszudrücken: Die Leistungs"aufnahme" ist das, was ein Ladegerät aus dem 230V-Netz zieht. Und der Ladestrom ist das, was es an die Batterie abgibt.

    LG Gode

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  • Die Rechnung ist mir schon klar. Sorry, war wohl nicht ganz klar ausgedrückt.
    Mir geht es bei der um ein Stromaggregat mit Gasbetrieb, welches ich mit meinem Womo mitgekauft habe.
    Dieses hat 650 Watt. Wenn ich das an die 230 V anschließe, käme ich auf nicht ganz drei Ampere. Kann man das linear rechnen, dass das dann bei 12V trotzdem für bis zu 50A reicht? Wirkungsgrad mal vernachlässigt.

  • Hab ich das richtig verstanden - der Generator hat sowohl einen 230V~ als auch einen 12V-Ausgang?

    Dann würde Deine Rechnung passen - Wirkungsgrad, Anlaufströme von Verbrauchern und ähnliches mal außer Acht gelassen.
    Hat das Gerät eigentlich kein Typenschild, welches Dir die Daten verrät oder wenigstens eine Modellbezeichnung, mit der Du recherchieren kannst?

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
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  • Die Rechnung ist mir schon klar. Sorry, war wohl nicht ganz klar ausgedrückt.
    Mir geht es bei der um ein Stromaggregat mit Gasbetrieb, welches ich mit meinem Womo mitgekauft habe.
    Dieses hat 650 Watt. Wenn ich das an die 230 V anschließe, käme ich auf nicht ganz drei Ampere. Kann man das linear rechnen, dass das dann bei 12V trotzdem für bis zu 50A reicht? Wirkungsgrad mal vernachlässigt.

    Hallo,

    ja, wenn Du mit dem Stromaggregat ein Ladegerät speist kannst Du damit bis ca. 50A Ladestrom erzeugen wenn dein Ladegerät das bringt.
    Am eventuell vorhandenen 12V Ladeanschluss vom Aggregat bekommst Du diesen Ladestrom nicht. Da sollte allerdings das Typenschild oder eine Bedienungsanleitung Klarheit bringen.
    Trotz aller Verluste der Wirkungsgrade bekommst Du mit dem Aggregat die besten Ladeergebnisse mit einem Ladegerät das vom Aggregat gespeist wird.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Es ist ein Honda EX 650, das scheint ein gutes zu sein (ich kenne mich nicht aus).

    Die Daten:

    Dauerleistung: 0,45 kVA
    230 V / 2,5 A
    12 V / 72 W


    Damit sollte es dann also bei Anschluss an die normale 230 V Einspeisung des Womo gehen !?

    Danke schonmal

  • Hallo,

    mit den Daten sollte ein Ladegerät mit 30-35A Ladestrom ohne Probleme betrieben werden können.
    Laut deiner Angabe hat das Aggregat 450W Dauerleistung und das ist, ohne Verluste gerechnet, bei 12V dann ca.37A.
    Das ist aber nur theoretisch und ich denke das die genannten 30 - 35A in der Praxis gut funktionieren.
    30A Ladestrom solltest Du auf jeden Fall realisiert bekommen - über ein Ladegerät.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Ich glaube nicht, das dein Womo ein 30A Landstromladegerät verbaut hat oder?


    €: mit dem Aggi einfach an den Landstromanschluss und damit auch die Steckdosen im Womo nutzen ist gefährlich.
    Stichwort Absicherung und FI ohne PE

  • Danke für den Hinweis mit dem FI.

    Warum ist das gefährlich? Löst der nicht aus wenn außen ein Aggregat dran hängt?
    Könnte man das ändern?

    Ich will aber von 230 V komplett weg und nutze normalerweise keinerlei 230 V Geräte.

    Mir geht es nur darum, im Notfall die Batterien nachladen zu können, falls 440 W Solar nicht reichen sollten, was im Sommer ja eher unwahrscheinlich ist.

  • Solang du nur ein Gerät Direkt(!) Anschließt ist das kein Problem.

    Du hast halt kein Erdpotenzial.
    Also löst dein FI bei dem ersten Fehler nicht aus. Der reicht aber u.u. schon um dich aus dem Leben zu bringen.

    Ein eingemessener Erdspies würde helfen, ist aber sehr unpraktisch.
    Ansonsten ein Iso-Wächter.
    Ist halt alles nix was sich als Laie mal eben machen lässt.


    Das gleiche Problem hat man auch mit Wechselrichtern im Fahrzeug.


    Unter dem Strich:
    Schließ das Aggi an ein separates Ladegerät für die Batterien an und alles ist gut.

  • Puh, ich muss jetzt hart überlegen - aber wir nutzen bei der Feuerwehr AUSSCHLIESSLICH Stromgeneratoren - auch bei beim abpumpen von Kellern wo man theoretisch Strom von Haus nehmen könnte - um sich nicht auf die Hausinstallation vor Ort zu verlassen.
    (Pfusch im Strom vorbeugende Maßnahme Stromschlag)
    Ich weiß jetzt nicht, ob die Stromgenerator Geräte von Haus aus selber abgesichert sind, aber das alte Fichtel Sascha Gerät denken mit nicht danach...

    Es gibt aber auch FIs die Phase und Neutralleiter checken, den habe ich im Bulli verbaut, damit ist der erdspieß meiner Meinung nach egal

    Zum Generator: der wichtigste Wert heißt hier KVA, das gibt die stabile Dauerleistung an. Welcher Sinn sich dahinter verbirgt, keine Ahnung.
    Wenn du nämlich die Angaben checkst, siehst du das 230*2,5 mehr ergibt.
    Die 6A bei 12v sind nun gar nicht so interessant, wenn es wirklich auf 12v stabilisiert sind, da hast du keine Ladespannung die für Batterien passt.

  • Das finde ich jetzt ein interessantes Thema. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der FI zweierlei tut: einmal schaltet er bei Gehäuseschluss, auch bei abgeschaltetem Strom (also direktem Abfluss in die Erdung). Außerdem reagiert er bei unterschiedlichen Potientialen zwischen P und N. Das müsste doch auch ohne Erdung gehen, oder :?::?::?::?::?::?:

    UND: wenn das so gefährlich ist bei einem angeschlossenen Aggregat, dann gilt das ja auch für Wechselrichter mit entsprechender Leistung. Wie machen denn das die Wohnmobilhersteller, die diese ab Werk verbauen bzw. fest eingebaute Aggregate haben.

  • Genau, das gleiche Problem gilt auch bei WRs.
    Es gibt ein paar Ausnahmen (ich meine die Victrons sind welche)

    Aber der FI schützt beim ersten Gerätefehler nicht.
    Genauso kannst du auch die Karosse unter Saft stehen haben.

    Ist nicht weiter schlimm, packt nun das nachbarkind ans Blech, wird's halt schlimm [emoji849]


    Ich schreib später mal noch mehr dazu.

    Aber zum Einlesen schonmal:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/IT-System_(Elektrotechnik)

  • Ich denke wir versuchen hier gerade wieder christlicher als der Papst zu sein.
    Fakt ist, das die Normung genau einen FI hinter der Außensteckdose vorsieht um die Konstellation der stromführenden Teile von Campingplatz nicht weiter berücksichtigt werden müssen.

    Ebenfalls ist es halt Pflicht, das der Fahrzeugrahmen gleichzeitig auf Erde gelegt werden muss! ( Vorausgesetzt fachgerechter Installation auf den Campingplatz UND Steckdose am Wagen UND richtige CEE-Kabel+Dose wäre der Fehlstrom vorher schon über den Weg des geringsten Widerstandes abgeflossen und Nachbarskind wäre nichts passiert)

    Was mir unbekannt ist, ist der richtige FI. Ich habe nur ein Phase-Nulleiter Überwachung.
    Gibt es FIs mit Überwachung aller drei Leitern? Ist das wichtig? Oder das vorgeschrieben?

  • wenn du von außen dran gehst, hast du aber eine Erdung über die Campingplatzleitung.

    Wie es mit WRs und Aggis aussieht steht halt auch ziemlich genau in der VDE geschrieben.
    Dran halten tun sich halt fast alle Selbstausbauer nicht daran.

  • Ein FI überwacht immer Phase und Nulleiter! Er detektiert einen Fehlerstrom, nix Potential oder so. Also Strom in der Phase - Strom im Nulleiter muss <= 50mA sein, sonst löst das Teil aus. Die Differenz muss irgendwo anders zur Seite abfließen, also z.B. durch die Hand zur Erde. Wenn der Wechselrichter keine Erde hat, dann schwebt der Spannungsmäßig. D.h. die Berührung mit Phase/Null macht nix, es fließt (fast) kein Strom. "Fast" weil es einen begrenzten Isolationswiderstand im Gerät gibt, es wird also ein bisschen kribbeln.
    Der einzige Unterschied zum Haus-FI ist, dass der nur die Phase schaltet und der 2-polige im Womo beide Leitungen (Phase + Null) abschaltet,weil man bei der CP Installation + ggf Verlängerungskabel sich nicht sicher sein kann auf welchem Pin nun Phase ist.

    Gruß, Holger

  • die Informationen bestärken mich noch mehr in der Absicht, die ganzen Wechselrichter und 230 V - Geräte rauszuwerfen und das Aggregat nur im Notfall zum Laden zu nehmen. Ansonten 12 V und Solar und wenn wirklich Haushaltsgeräte notwendig sein sollten, dann nur am Landstrom.

  • Also vielleicht stehe ich jetzt auf dem Schlauch, aber bei einem WR sehe ich absolut keinen Sinn einen FI einzubauen. Da kann doch das obige Kind so lange es will am unter Spannung stehendem Rahmen rumfummeln, der WR hat ja keinerlei Bezug zur Erde und somit wird auch kein Strom über Ihn zur Erde fliessen, oder?

    Bei Combigereäten kann es imo auch erst kritisch werden wenn eine Landstromleitung und somit eine Erdung ins Fahrzeug geholt wird. Auch bei einem Moppel sehe ich erst ein Problem wenn der mit dem Metallrahmen irgendwo auf der (nassen) Wiese gestellt wird...so lange der im Fahrzeug betrieben wird dürfte das auch kein Thema sein. Sind die Honda nicht in einem isoliertem Gehäuse? Dann wäre auch eine nasse Wiese kein Thema...aber vielleicht bin ich da auch auf dem Holzweg.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

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