LiFe(Y)Po-Akkus als Starterbatterien?

  • Hi all,

    ich habe gerade die Möglichkeit, recht günstig an 100Ah LiFeYPo heran zu kommen. Und bei meiner Gewichtsknauserigkeit überlege ich, den gleichen Akku auch als Starterbatterie einzusetzen. Mit dem einen Lithium-Block habe ich etwa die gleiche Kapazität wie Starter- und Zusatzbatterie (83Ah + 75Ah) zusammen, spare aber wieder 35-40kg an Gewicht. Und da die Starterbatterie schon 4 Jahre alt ist, steht da irgendwann sowieso eine neue Investition an. Und in den Platz unter dem Fahrersitz, den jetzt die Zweitbatterie einnimmt, könnte ich gut den Wechselrichter für das HWK-Prinzip einbauen...

    Frage an Euch: LeFeYPo als Starterbatterie - macht das Sinn, funktioniert das? Insbesondere auch im Winter? Brauche ich hier auch das Komplettpaket mit Balancer und BatterieManagementSystem? Gibt es bei einem BMS die Möglichkeit, ein Relais erst dann frei zu schalten, wenn die Starterbatterie nicht mehr als einen gewissen Strom aufnimmt (sprich Vorrangschaltung: erst wird die Starterbatterie geladen, dann die Aufbaubatterie)?

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang


    P.S.: bitte wundert Euch nicht, wenn ich erst verspätet antworte - gleich geht's für 3 Wochen ab nach Westen - teilweise ohne Internetzugang.

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  • LiFeYpo's werden gerne als Starterbatterie in Sportwagen verwendet (ältere Porsches usw) weil man so also Gewicht spart. Scheint soweit also zu funktionieren. Die Batterien werden ja auch nie stark entladen, und auf 14,4V nur aufgeladen. Wenn die Zellen einmal gut ausgegelichen sind, dürfte da nix passieren, auch wenn man keinen Balancer hat. Eine 40AH LiFeYpo reicht da als Ersatz für eine z.B. 65Ah Bleibatterie.

    Gruß, Holger

  • Sagen wir es sei machbar... ...wie müsste man dann vorgehen wenn die Li-Starterbatterie auch für den Wohnraum nutzen will?
    Vor allem im Fall vom Wolfgang. Er möchte, glaub ich, genau dies damit anstellen. Also Absetzkabine drauf, diese dann mit nem gescheiten Anderson Stecker am Fahrzeug ankuppeln und los. Nachher Kabine wieder absetzen und nur mit der Pritsche weiter fahren.
    Kurz: nur mit der (Fahrzeug-) Batterie auch den Wohnaufbau versorgen.

    Ich nehme an das er dann doch Balancer&Co bräuchte?

    LG,
    Beni

    You weren't born just to pay taxes and die...
    One life, live it!

  • Ja, dann schon. Vor allem wenn man die Starterbatterie auch nennenswert im Wohnbetrieb entladen will.
    Das Problem ist, eine Mindestladung für den Starterbetrieb zu garantieren. Das wird nur schwierig möglich. Daher bin ich weiter für eine strikte Trennung zwischen beiden Batterien.

    Gruß, Holger

  • Zitat von holger4x4

    Daher bin ich weiter für eine strikte Trennung zwischen beiden Batterien.

    Man könnte doch auch die Starterbatterie als LiFeYPo ohne Balancer nehmen und dann wie gewohnt trennen. Spart auch Gewicht. Die Aufbaubatterie dann mit Balancer.
    Was ich nicht verstehe.
    Warum braucht eine Starterbatterie keinen Zellenausgleich, die hat doch auch mehrere Zellen?
    Und wieso bieten Shops LiFeYPo Starterbatterien als gut geeignet an und schreiben auf der gleichen Seite bei den Technischen Daten "Temperaturbereich für Stromentnahme: 0°C bis xxx°C"? Soll ich jeden Herbst umbauen auf Bleiakkus? Wie verhalten sich die Akkus, wenn sie auf minus 20°C durchgekühlt sind?
    Gruß Restler

  • Hallo zusammen,

    an diesem Thema scheiden sich fundamental die Geister, und es gibt kein richtig oder falsch. Wir haben das in der Vergangenheit ausgiebig diskutiert, ich erinnere an den Thread über Versorgungsbatterien (http://www.womobox.de/phpBB2/viewtop…=liFeYPo#p86092), der bedauerlicherweise zum Austritt von Gowest geführt hat. Hier sind alle Argumente nochmals nachzulesen.

    Hier stehen übrigens auch die Antworten auf Fragen und Überlegungen, die Du, Restler, in den diversen letzten Threads über Zyklenirrtum und die Frage nach dem Verbleib Deines Solarstroms aufgeworfen hast.

    Gruß, Mobilix

    Kleine Ergänzung, wenn ich schon mal bei Wikipedia räubern gehe:

    Zitat

    Weiter Temperaturbereich für Lagerung und Betrieb (Bsp.: −45 bis +85 °C,[7] −15 bis +60 °C[6]). Praktische Erfahrungen zeigen, dass eine Nutzung bis ca. +10 °C problemlos ist, darunter führt hohe Stromentnahme über 0,5 C (Traktionsanwendung) zu stärkeren Spannungseinbrüchen, jedoch ohne merklichen Kapazitätsverlust der Batterie.

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

    Einmal editiert, zuletzt von Mobilix (18. September 2015 um 23:01)

  • Hallo Mobilix
    Du hast recht dass es Teilweise Wiederholung ist aber es ist ja ein hochinteressantes und neues Thema.
    Wir werden ein paar extra Übungen brauchen um uns in diese Thematik zu vertiefen.
    Es bewegt ja auch.
    Zum Beispiel, auf mein neues PKW steht wegen der Start Stopp Funktion in Kombination mit bluetec auch ein Lithium Batterie.
    Ich hatte noch keine Zeit um mal die Haube zu öffnen und zu sehen welche Technik die den ist.
    Auch bin ich gespannt zu wissen ob die beheizt oder gekuhlt wird.
    Gruesse Campo

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  • Ich möchte, nachdem ich es selbst mit Gewinn gelesen habe, allen Interessierten den Artikel in Wikipedia über die Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren (https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-E…hat-Akkumulator) empfehlen. Hier gibt es sehr klare Aussagen zur Zyklenfestigkeit, der Belastbarkeit und dem Lade- und Entladeverhalten dieses Batterietyps.

    Hier lässt sich auch Genaueres über die Eignung als Starterbatterie und den Temperatureinsatzbereich nachlesen.

    Gruß, Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • Danke, interessanter Artikel der alles wesentliche zusammenfasst.

    Was der Startereinsatz im Winter angeht, die Batterie wird da immerhin mit 3C...5C für kurze Zeit belastet. Der Lebensdauer sollte das nichts tun, aber die Spannung wird da auch sichtbar einbrechen. Ich hab aber keine Idee, wie das im Verhältnis zu einer Bleibatterie aussieht. ich vermute mal die LiFeYpo sollte da besser sein.
    Für Einsatz bei negativen Temperaturen sollte das übrigens unbedingt die mit dem "Y" sein.

    Gruß, Holger

  • Hallo Wolfgang,

    die 12V Einzelblöcke von Winston (40Ah und 90Ah) werden ohne Balancer betrieben (es gibt widersprüchliche Angaben, ob mit oder ohne selektieren Zellen).
    Es wird argumentiert, dass diese vor allem für den Startvorgang eine große Menge Strom bereitstellen müssen, danach nicht mehr. Dann würde kaum ein Auseinanderdriften stattfinden.

    Wenn du die Batterie auch für den Aufbau verwenden willst, wo über längere Zeit Strom genommen wird, könnte das aber zum Problem werden.
    Deshalb wird generell immer zu einem Balancer geraden. Das "Management" würde ich dann darin bestehen, bei Überladungsgefahr die Stromquellen und bei Unterladungsgefahr die Stromnehmer abzuschalten.

    Ich bin damals bei meiner Rechereche zu LiFeYPo-Aufbauakkus bereits über Beiträge gestolpert, in denen dieser Typ auch als Starterbatterie genutzt wurde.
    z.B. hier.
    http://www.sprinter-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=1&t=11891
    http://www.ducatoforum-wohnmobile.de/forum/wbb/inde…threadID=131791

    Es gibt inzwischen mehrere Berichte von Nutzern, die soweit zufrieden sind (Hatten entweder den Block mit 40Ah, 90Ah oder 100Ah). Von Problemen in Winter konnte ich dort nicht lesen (wie gesagt, die "Y"-Variante). Durch die Verwendung des Block war aber auch kein weiterer Aufwand mit Balancer/BMS.

    Allerdings fehlt wohl überall noch eine wirklich lange Erfahrung. Ältester Nutzerbeitrag mit guten Erfahrungen war von 2011.
    Nachteil wäre aber schon, dass du im Aufbau und Motor von nur einer Quelle abhängst. Dann, im Worst Case, mal schnell im Urlaub eine baugleiche herbekommen ist sicherlich auch nicht angenehm. Es sei denn, du lässt dir genug Platz, dass zur Not auch noch eine Blei-Säure rein kann.

    Vielleicht die kleinstmögliche Blei-Säure als Starter, die im Aufbau LiFeYPo, die aber in beide Richtungen Verbunden mit dem Aufbau (durch man. Hebel), so dass man zur Not der Startbatterie Strom geben kann. Allerdings habe ich noch keine Info, in wie fern dass bei den unterschiedlichen Typen möglich ist. Vom Prinzip dürfte es doch nicht viel anders sein, als wenn man zwei Blei-Säure verbindet, der Spannungsbereich ist ja sehr ähnlich.

    Gruß
    Jürgen

  • Die Blöcke gibt es mit 40 - 60 - 90 Ah. Ich hab mir ja so einen 90Ah Block geholt als Aufbaubatterie und den Block aufgemacht um den Balancer anzuschließen. Die Zellen sind mit fortlaufender Seriennummer, da ist also nix selektiert. Da die aus der gleichen Charge sind, kann man davon ausgehen dass die alle relativ ähnlich sind, mehr aber auch nicht.

    Gruß, Holger

  • Erst einmal vielen Dank Euch allen fuer Eure Antworten. Das 'echte' Durcharbeiten muss ich bis nach dem Urlaub aufschieben - in Kanada ist mobile Internet so richtig teuer (rd. $80,- fuer 1GB mit Karte etc. - oder hat jemand einen besseren Tip als eine Prepaid-Karte in petto?), so hangle ich mich von free-WiFi zu free-WiFi, verbringe dann aber keine Stunden an einer solchen Stelle...

    Anders als Beni (dreamteam) geschrieben wird es keine direkte 12V-Verbindung vom Basisfahrzeug zum Aufbau geben: der Aufbau bekommt einen eigenstaendigen 100Ah-Block mit Balancer und BMS.
    Im Basisfahrzeug habe ich derzeit eine 83Ah Starterbatterie und eine 75Ah Zusatzbatterie fuer Standheizung, Radio und Licht (Das Fahrerhaus war ja einmal als 'Wohnzimmer' der Absetzkabine gedacht). Die wuerde ich zusammen ersetzen. Und dann ueber einen Wechselrichter mit 230V in den Aufbau gehen, wo ich ueber ein starkes Ladegeraet den dortigen LiFeYPo-Block laden wuerde.

    Moeglicherweise nutze ich die Batterie im Fahrzeug dazu, hin und wieder im Stand 230V fuer den Foen o.ae. zu erzeugen. Und im Alltagsbetrieb wird die Standheizung haeufiger einmal auf die Batterie im Fahrzeug zugreifen. Und mir stellt sich nun die Frage, ob ich ueber einen Balancer hinaus noch etwas in Richtung BMS tun muss. Der Balancer ist recht guenstig, das BMS leider nicht...

    Viele Gruesse
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

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    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Du brauchst noch min. Über- und Unterlastschutz... ...und vieeel Kleinmaterial wie Verbindungsstege, Kabel, Kabelschuhe, etc..
    Balancer gibts schon an 5€, die brauchen ein BMS. Es gibt auch Balancer mit eingebautem BMS, welche dann ab ca. 40€/Stk. gibt.
    Könnte vlt unter 600€ machbar sein, denke ich mal.. ...also die Elektronik.

    LG,
    Beni

    You weren't born just to pay taxes and die...
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  • Das mindeste ist eine Unterspannungsabschaltung (und natürlich die Balancer). Wenn nur mit 14,4V Bordspannung geladen wird, ist der Überspannungsfall ehr unwahrscheinlich.
    Außerdem würde ich immer noch 4 kleine Voltmeter aus dem Modellbaubereich einbauen, um manuell alles im Blick zu haben. Dann kann man auch Tendenzen erkennen, falls z.B. ein Balancer den richtigen Kontakt verloren hat o.ä.

    Gruß, Holger

  • Hallo Wolfgang,

    Du kannst einen Lifepo4 von Winston verwenden. Nur keinen fertigen Block da diese Zellen nicht balanciert sind. Nehme 4 Stück 60 Ah Zellen und schraube Balancer von EV-Power darauf. Vorher den Pack für 2 Tage parallel schalten .plus an plus und Minus an Minus. Danach die Zellen wieder in Reihe.Balancer darauf und mit einem Kleinem Ladegerät die Zellen laden. Wenn das fertig ist kannst du es einbauen. Es funktioniert so bestens.
    Am besten eignen sich Gewindestifte. Um die Montage zu erleichtern. Noch ein kleiner Tipp :noalox nicht vergessen !
    LG sonnentau

  • Bis jetzt nach 5 Jahren Praxis und Erfindungen meinerseits läuft diese Technologie ohne Fehler. Zur Zeit bin ich dabei diese Sache immer mehr zu vereinfachen. Die Vorteile sind der enorm hohe Wirkungsgrad und das Gewicht. Mal ein Beispiel : ich habe gestern ein Test gestartet. An einem 200 Ah winston Akku habe ich 1 Stunde lang eine Last von 192A gezogen. Versuch das mal mit einem Bleiakku auch wenn dieser die doppelte Kapazität hätte.

  • ... außer dem enormen Vorteil der Kapazität die man entnehmen kann bei ca. halbem Gewicht,
    sehe ich die Tatsache, dass sich LiFeYPo auch bei nicht vollem Akku extrem wohl füllt, sogar wegen der Haltbarkeit empfohlen wird.
    Blei mag dies auf Dauer nicht so. Einer der Gründe warum ich auch umsteigen möchte.
    Wir wollen auch mal abends Brot backen, nicht nur mittags bei Sonnenschein :D

    Gruß

    Mike

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum

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