LiFePo-Batterien: Enormer Spannungsabfall

  • Hallo zusammen,

    ich habe ja seit rund 4 Monaten 300 Ah LiFePos von Winston drin.
    Es waren bisher immer stabile 13.x V und laut Batt-Computer noch 270 Ah, als ich vor ein paar Tagen nachschaute.


    Nun der Schock: Alle Batterien "platt", insgesamt 6,4 V :shock: , und das BMS zeigt "Error".
    Aber es ist nicht eine einzelne Zelle gesungen, sondern sie sind fast auf gleicher Höhe.
    Laut Batt-Comp. sind zudem noch 44% der Energie vorhanden.
    Als Batt-Comp setze ich einen Votronic ein, ist auch auf LiFePo eingestellt.
    Dort hätte ich ja ebenfalls sehen müssen, wenn die Ampere herausfließen.
    Ich kann mir keinen Reim darauf machen, wo plötzlich die Energie hingewandert sein soll.

    Was ich aber nicht verstehe:
    Es heißt doch, die Batterien könnte man auch mal bis 90% entladen.
    Wieso liegt die Spannung aber weit unter dem Grenzwert wenn angeblich noch 44% der Energie in den Akkus sind?
    Ich hatte die Akkus anfangs wie vorgeschrieben auf insgesamt 16V geladen und die ganzen Monate ging alles gut.

    Vielleicht kann sich einer von euch einen Reim drauf machen.

    PS: Ich habe natürlich sofort den Landstrom angelegt und die Spannung ist wieder im grünen Bereich. Auch wenn ich den Landstrom wegnehme, wird die Spannung gehalten. Laut Datenblatt müssten die Akkus eigentlich hinüber sein.

    Dank und Gruß
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    schaltet Dein BMS nicht die gesamte Last ab (über ein Hauptschaltrelais), wenn bereits eine Zelle bei 2.8V angelangt ist? Genau dafür (u.a.) ist doch das BMS da.

    Gruß, Michi

  • Ja eben, grübel...
    Hast du mal die Spannung direkt an der Batterie gemessen?
    Sind irgendwelche Verbraucher vor dem Batteriecomputer angeschlossen?

    Gruß, Holger

  • Hallo

    Das BMS system und accu monitor und ....braucht auch strom,nicht viel aber uber ein par monate komt was zusammen.

    Mfg
    Eric

    Meine Muttersprache ist Niederländisch (Belgien)
    also wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten !

  • Wohl wahr! Ich haben diesen billigen Spannungsmonitor mit zuschaltbarem Balancer. Der Balancer macht nicht viel Strom, ist also mehr fürs Finetuning.
    Die Anzeige ist aber ganz praktisch.Ich hatte das Ding 2 Monate angeschlossen und siehe da die 4. Zelle hatte eine höhere Spannung als der Rest :shock:
    Mal genau nachgemessen: Der zieht von Zelle 1-3 den gleichen Strom, ab Zelle 4 deutlich weniger :twisted:
    Also erzeugt die Anzeige alleine schon ein Ungleichgewicht über die Zeit. Also besser abstöpseln, wenn die Kiste länger rumsteht!

    Gruß, Holger

  • wenn die Kiste länger rumsteht braucht man auch keine BMS oder andere systeme die naturlich strom brauchen,also wen kein solar dar ist oder man in eine halle steht das komplette BMS und monitor system abschalten (ohne strom schalten)

    Mfg
    Eric

    Meine Muttersprache ist Niederländisch (Belgien)
    also wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten !

  • Hallo,

    ein Batt-Computer verbraucht als reines Messgerät z.B. 3mA. Da kommen im Monat weniger als 3Ah zusammen. Davon können die Zellen wohl nicht leer werden. Bleibt, wenn sonst nur Miniverbraucher da sind, nur das BMS. Da müsste man aber Genaueres über die Funktion wissen. Man hat ja schon gehört, dass auch im Ruhebetrieb ständig die Zellen balanciert wurden - und zwar, weil kein Ladestrom da war, nur in die Richtung der Entladung. Andererseits hätte ein BMS bei Erreichen der Minimalspannung den Ausgleich abbrechen müssen. :?::?:

    Holger, Dein Spannungsmonitor sieht interessant aus, auch preislich. Könntest du vielleicht mal die Anleitung dazu senden und/oder noch ein paar Stichworte aus der Praxis berichten? Schon mal vielen Dank.

    Gruß Lutz.

  • Danke zunächst für eure Antworten.

    Mir ist bewusst, dass natürlich auch der Batt-Comp. und das BMS Strom zieht, aber nicht in ein paar Tagen über 150 Ah.

    Ich habe über die Monate zwar auch meine Heizung Truma E2400 dran hängen, aber nur auf kleinster Empfindlichkeit und nur mit dem kleinsten Gebläse. Vor ein paar Tagen war die Batterie aber noch fast voll und das Wetter war mild, so dass ebenfalls nicht diese Mengen fließen sollten. Wenn die Heizung läuft sind es 0,4 Ah.

    Was ich in den letzten Tagen anders gemacht habe, als die Monate davor:
    - Den Wagen kurz gestartet und ein wenig bewegt. Startete fast sofort
    Ich habe den Votronic Booster dazwischen, der angeblich kein Rückfließen zur Startbatterie zulässt.
    - Einen kleinen Kompressor Innen an die Steckdose angeschlossen, um einen Ball aufzupumpen. Stecker wieder gezogen.

    Ich habe die Zellspannung gestern auch direkt gemessen: Der erste Block (Minus) hatte etwas mehr, rund 2.1 V, dort blinkte auch "Error" bei BMS, die anderen waren komplett aus. Das BMS schaltet bisher nur bei zu hoher Spannung den entsprechenden Lader aus, nicht bei Unterspannung, da ich ja gar keinen großen Verbaucher dran habe. Und ein Relais für das gesamte System (das ich auf 400A ausgelegt habe), schien mir unökonomisch.
    Heute morgen (nach einer Nacht ohne Landstrom) sind übrigens alle Zellen zwischen 3.31V und 3.32V und laut Batt.Comp. immer noch 100% Ladung.


    Aber könnt ihr noch etwas zu dem Spannungseinbruch sagen, also aus rein fachlicher Sicht:
    Wieso bricht die Spannung soweit ein, wenn doch der Akku noch recht voll ist? (laut Batt.-Comp).
    Diesen Zusammenhang verstehe ich einfach nicht.

    Gruß
    Jürgen

  • Erklären kann ich mir das auch nicht.
    Auf jeden Fall würde ich aber eine Unterspannungsabschaltung einbauen! Dafür sind die Zellen einfach zu teuer!

    Gruß, Holger

  • Hallo Jürgen,

    könntest Du mal zu den verbauten Komponenten schreiben und auch wie diese, bzw. alles angeschlossen ist - ich hab nichts gefunden oder was zu blöd zum suchen.

    Gruß
    Alexander

  • Holger und GoWest,
    ich wollte sogar anfangs genau dieses Gerät von Philippi einbauen (wegen der 400A), hielt es aber nicht für nötig...
    Und nun habe ich alles auf engstem Raum verbaut :(
    Aber ohne die Ursache herausbekommen zu haben, hätte ich trotzdem ein ungutes Gefühl.

    @Alexander:
    Ich habe folgendes eingebaut, neben den Akkus:
    - ein BMS von ECS (http://www.ecs-online.org), anbei ein Bild im angeschlossenen Zustand
    - Votronic Batt-Computer, direkt angeschlossen, Verbrauch 4...40 mA, je nach Beleuchtung
    - anfangs nur Ladung über Landstrom mit AGM-Kennlinie (Initial mit 16V geladen)
    - Votronic Booster, wird nur über Zündungsplus aktiviert, dieser wird derzeit als einziges per Relais abgeschaltet, falls eine Überspannung bei einem Akku auftritt. War in den letzten Wochen nur bei kurzem Start aktiv und hat in den 2 Minuten rund 2 Ampere im Leerlauf nachgeladen.

    Die gesamte Anlage war aktiv geschaltet, damit die Heizung ab und zu läuft, wie gesagt kleinste Stufe.
    Es gibt auch noch einen 24V-Wandler für spezielle LEDs, aber Licht war aus in der Zeit.
    Laut BMS scheinbar kein messbarer Standby aller angeschlossenen Geräte.


    Andere Überlegung:
    Über die Wochen, in denen der Akku nicht aufgeladen wurde, wurde insgesamt mehr verbraucht, als der Batt-Computer gemessen hat.
    Schließlich sind ja auch nicht wirklich 300 Ah im Akku, sondern vielleicht 80% davon, da nach der Initialladung nicht mehr bis 16V geladen wurde.
    Die 300 Ah, die ich im Batt.-Comp vermerkt habe, sollten sich auf die 16V-Ladung beziehen. Er sollte dies bei der Initialladung eigentlich registriert haben, so dass er nun weniger anzeigen müsste, wo doch die Akkus nicht mehr ganz voll werden. Tut er aber nicht, denn er zeigt angebliche 300 Ah an.

    Vielleicht ist es eine Kombination aus diesen Dingen:
    - Der Batt-Computer hat nicht alles korrekt erfasst
    - Die Batterien waren eigentlich gar nicht ganz voll
    - Ein wenig Eigenverbrauch von Batt-Comp. und BMS
    - Die Heizung lief doch häufiger, als ich vermutet habe

    Auf 11 Wochen +/- hochkalkuliert, wo der Akku nicht nachgeladen wurde, könnte sich dass vielleicht mehr summiert haben, als ich dachte.

  • Hallo Jürgen.

    Ich würde erstmal versuchen, dem absolut unverständlichen Verhalten Deines Systems auf die Spur zu kommen: Du hast gestern die Zellenspannung direkt gemessen. Eine Zelle bei 2,1 V, die anderen Zellen noch weniger. Wurde das auch am BattComp so angezeigt? Wenn ja, dann wäre der erstmal i.O. "Error" in der BMS-Anzeige muss sich nicht zwingend auf die Zelle beziehen, es könnte auch ein Fehler im Gerät oder im zugehörigen Balancer oder in den el. Verbindungen angezeigt werden.

    Heute morgen nun total irritierend, die Zellen haben ihre Spannung ohne(!) Ladung um mindestenns 1V erhöht. Oder versteh ich da etwas falsch? Da wäre doch etwas an der Spannungsmessung faul, einschl eineem schwer zu findenden unsicheren, korodierten Kontakt.

    Zeigt Dein BattComp den Strom der Versorgungsbatterie korrekt an? Das ist leicht nachprüfbar, einfach mal einen Verbraucher anschließen. Wenn ja, würde ich die Ladungsmengenanzeige (Ah) erstmal für i.O. halten.

    Dann käme man zu Außersten: alle elektrischen Verbindungen einschl. Klemmen überprüfen.

    Für weitere Diskussion und Hilfe: der Vorschlag von Alexander ist sinnvoll.

    Gruß Lutz.

    Nachtrag: sehe gerade, Du hast was geschickt.

  • Hallo Jürgen,

    tolles System hast Du da - Kompliment! Und soweit sichtbar, proper aufgebaut - korodierte oder schwache Kontakte würde ich da auch nicht vermuten. Vielleicht noch ausbaufähig: die Messung der Spannung der Einzelzellen im BattComp - grad im Hinblick auf die geschilderten Probleme.

    Es könnte natürlich noch den Worst Case für dieses unerkärliche Verhalten geben: Die Zellen haben bei längerer stromfreier Zeit oder auch mechanischer Ruhe nicht mehr die im Datenblatt genannte konstante Spannung, sondern es bilden sich Zwischenschichten im Inneren, die die außen messbare Spannung herabsetzen, und sich nach Stromfluß von wenigen (m)Ah wieder abbauen. Das ist aber von meiner Seite aus Spekulation. Ganz entfernt ist so ein Phänomen auch bei Blei-Naßbatterien bekannt. Da müssten die Fachleute für moderne LiXXX-Technik mal was zu sagen.

    Gruß Lutz.

  • Hallo Lutz,

    die Zellen misst mein Batt-Comp nicht einzeln, nur die Gesamtspannung.
    Eben mal einzeln nachgemessen: Alle Zellen exakt 3.31V, Gesamtspannung laut Batt-Comp: 13.3V

    Die Ampere, die abgehen, entsprechen eigentlich auch fast exakt dem Datenblatt des jeweiligen Gerätes.

    Dummerweise ist alles schon sehr beengt eingebaut, so dass das Herausnehmen nicht mal gerade eben möglich ist.
    Ich werde aber mal weitere Test durchführen und genau beobachten, was passiert.
    Vielleicht ergeben sich mit der Zeit auch weitere Infos zum Verhalten der Zellen.

  • Zitat von lu-ke


    Holger, Dein Spannungsmonitor sieht interessant aus, auch preislich. Könntest du vielleicht mal die Anleitung dazu senden und/oder noch ein paar Stichworte aus der Praxis berichten? Schon mal vielen Dank.

    Gruß Lutz.

    Viel Anleitung gibts dazu nicht.Der kann bis zu 8 Zellen messen,zeigt die Einzel und Summenspannung an. Das Ding ist eigentlich aus dem Modellbaubereich.
    Er blinkt Alarm wenn eine Zelle um 200mV abwandert.
    Den Balancer kann man auf Tastendruck starten und noch eine untere und obere Abschaltgrenze einstellen. Aber dar balanced nur mit 20mA oder so, das bringt für so große Akkus eh nix.
    Sinnvoll ist auf jeden Fall die Anzeige der einzelnen Zellspannung,damit man rechtzeitig erkennt dass was aus dem Ruder läuft.
    Dann braucht man einen Balancer der ordentlich Strom kann, 2...5A. Zusätzlich sollte man dann ein fernsteuerbares Ladegerät haben,was beim Balancer Einsatz den Ladestrom dann auf den Balancerstrom begrenzt. Sonst macht der Balancer zwar seine Arbeit, aber die niederohmigen Zellen saugen trotzdem noch z.B.mehr als 10A und eine böse Zelle rennt trotzdem spannungsmäßig davon! Auch 90% volle Zellen nehmen sich locker noch 20A! Also Vorsicht! Bei Bleibatterien kennt man sowas nicht, da fließen dann nur noch 1...2A, wenn überhaupt.

    Gruß, Holger

  • Zitat von Jogibär

    Nun der Schock: Alle Batterien "platt", insgesamt 6,4 V :shock: , und das BMS zeigt "Error".

    Bei dieser Spannung sollte doch der EBL schon abgeschalten haben!?

    Und warum überwachst Du nicht mit eine einfachen Messgerät die Akkus?

    z.B. so:

  • Ich freue mich das meine Idee des Balancers Verbreitung findet.
    zum Battmonitor: der Monitor sollte 1 mal im Monat zurückgesetzt werden.da die kleinen Strome nicht gemessen werden. Die Angaben sind nur Näherungswerte. Wenn der lipro richtig verbaut wurde schaltet dieser bei 2.8 volt ab. Ab 2.5 volt geht alles aus um den Akku zu schonen.Hat man aber keine vernuftige Abschaltung nützt der Balancer nichts

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