Batteriemanagement

  • Hallo,
    in mein neues Wohnmobilprojekt möchte ich ein komfortables Batteriesystem einbauen.
    Nun stellt sich die Frage wie ich die Starterbatterie (Flies wegen Start/Stop) und die Wohnraumbatterie (LiFeYPo4) mit der Lichtmaschine, Saloranlage, Ladegerät verbinde, damit alles automatisch aufgetankt wird.
    Bei meinem jetzigen Mobil besteht alles aus Bleibatterien mit der selben Ladeschlussspannung. Der jetzige Sprinter lässt auch immer die Lichtmaschine am Laufen, was die heutigen Euro 6 Motoren nicht mehr machen(dürfen).

    Und noch was: Kann ich mir mit der LiFeYPo4 (etwa 200 Ah) Starthilfe geben, oder reicht da die max Stromentnahme nicht mehr?

    Geplant wird auf Mercedes Sprinter 519 CDi mit 5500 kg ZGG, vollintegriert von Ormocar mit meiner abgeänderten Front und neuer Heckpartie.

  • Hallo Bernd,

    bei den Euro 6 Motoren brauchst Du einen Ladebooster oder B2B-Lader für die Aufbaubatterie.
    Daher ist es dann auch egal ob Du im Aufbau eine andere Batterieart verwendest.

    Ob Du mit einer Lifepo4 Batterie auch Starthilfe geben kannst liegt in erster Linie mal daran wann dein BMS abschält und ob der Strom dann fürs Starten reicht.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Wenn man fertige Batterien mit integriertem BMS nimmt, dann wirds vermutlich schwierig mit Starthilfe.
    Bei einer Batterie mit Winston Zellen und externem BMS würde das gehen. Die Zellen können genug Strom. Mann kann dann direkt auf die Pole gehen und Starthilfe machen.

    Gruß, Holger

  • Die 200A Victron LifePO4 hat laut Datenblatt einen empfohlenen maximalen Dauerentladestrom von bis zu 200A, als maximal möglicher Entladestrom sind 400A angegeben.
    Das sollte auch bei intergriertem Zellausgleich für Starthilfe reichen, wenn die Kabel ausreichend dimensioniert sind.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Für etwas über 100€ bekommst du einen vernüftigen Starthilfe Lithium Akku im Taschenbuchformat.
    Mit sowas hab ich schon einen alten Mercedes 6L Diesel LKW fremgestartet(hab ne 24V Version).
    Akku hält unbenutzt "ewig".

    Da würd ich keine Experimente mit meinen teueren Boardbatterien machen, oder diese wohlmöglich bei Regen ausbauen .....


    Gruß Ralf

    Gesendet von meinem SM-T585 mit Tapatalk

  • Moin,

    wie Christopher schon schrieb: Nimm für das Laden während der Fahrt einen Ladebooster.
    Solarregler und Ladegerät kannst Du dann wie gewohnt anschließen.
    Die Geräte von Votronic geben trotz Lithium-Kennlinie am Hauptausgang am Nebenausgang für die Starterbatterie eine für die Bleibatterie passende Spannung aus. (Achtung, dass funktioniert nicht sauber mit einer Victron Lithiumbatterie und dem VE.Bus BMS).

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Zitat

    Und noch was: Kann ich mir mit der LiFeYPo4 (etwa 200 Ah) Starthilfe geben, oder reicht da die max Stromentnahme nicht mehr?


    Das kann nur das Datenblatt des Herstellers sagen.
    Wenn das BMS Anlasserströme inkl. des Einschsltstroms verkraftet, ja.
    Sonst nicht.

  • Der tatsächliche Strom welcher bei der Starthilfe von der Geberbatterie fliesst wird glaub etwas zu hoch eingeschätzt.
    Ich musste auch schon meine Aufbaubatterie mehrmals zum starten meines V8 nutzen, zum Teil auch Kaltstart bei frischen Temperaturen.. Ich nutze dafür die Leitungen welche ich eh fürs laden installiert habe. Diese Leitung (50mm2) ist auf beiden Seiten mit je einem 200A Sicherungsautomaten abgesichert. Ich hatte mir schon Brücken gebaut womit ich die 2 Sicherungsautomaten für den Fall kurzzeitig überbrücken kann...hab ich noch nie gebraucht. Die 200A-Automaten hat es mir noch nie raus gehauen. Ist für mich im nachhinein auch logisch wieso:
    Im Normalfall ist es ja so dass die Starterbatterie es gerade nicht schaft das Fahrzeug zu starten, sie aber immer noch eine gewisse Restladung aufweist. Sobald man die beiden Batterien zusammenschliesst fliesst ein Überschaubarer Strom von der Aufbau zur Starterbatterie und diese wird geladen. Meistens reichen da wenige Minuten so zu laden damit die Starterbatterie seinen Job verrichten kann, auch ohne Aufbaubatterie. Lässt man für den Startvorgang beide Batterien dran wird, bedingt dadurch dass beide Batterien Strom liefern und durch den höheren Widerstand der Leitung zur Aufbaubatterie auch der Strom von der Aufbaubatterie noch in Grenzen bleiben. Wie geschrieben bei einem V8, wo der Hersteller mindestens 520 CCA vorschreibt, unter 200A...wieviel genau hab ich nicht gemessen. Der Strrom dürfte auch für einen der üblichen europäischen Heizölbrenner mit 4 oder 6 Töpfen nicht grösser sein und irgendwas unter 200A würde ich von jeder Life(y)po erwarten dass sie bringen kann... entsprechenden BMS und Verkabelung natürlich vorausgesetzt.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hallo Krabbe,


    Die Geräte von Votronic geben trotz Lithium-Kennlinie am Hauptausgang am Nebenausgang für die Starterbatterie eine für die Bleibatterie passende Spannung aus. (Achtung, dass funktioniert nicht sauber mit einer Victron Lithiumbatterie und dem VE.Bus BMS).


    erkläre mir das mal in aller Ruhe :D

  • Was genau davon?

    Wir können gerne auch deshalb mal telefonieren.
    Oder wenn es bis dahin Zeit hat, sprechen wir in Bodenheim darüber.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Zitat

    . Der tatsächliche Strom welcher bei der Starthilfe von der Geberbatterie fliesst wird glaub etwas zu hoch eingeschätzt.
    Ich musste auch schon meine Aufbaubatterie mehrmals zum starten meines V8 nutzen, zum Teil auch Kaltstart bei frischen Temperaturen.. Ich nutze dafür die Leitungen welche ich eh fürs laden installiert habe. Diese Leitung (50mm2) ist auf beiden Seiten mit je einem 200A Sicherungsautomaten abgesichert. Ich hatte mir schon Brücken gebaut womit ich die 2 Sicherungsautomaten für den Fall kurzzeitig überbrücken kann...hab ich noch nie gebraucht. Die 200A-Automaten hat es mir noch nie raus gehauen. Ist für mich im nachhinein auch logisch wieso:
    Im Normalfall ist es ja so dass die Starterbatterie es gerade nicht schaft das Fahrzeug zu starten, sie aber immer noch eine gewisse Restladung aufweist. Sobald man die beiden Batterien zusammenschliesst fliesst ein Überschaubarer Strom von der Aufbau zur Starterbatterie und diese wird geladen. Meistens reichen da wenige Minuten so zu laden damit die Starterbatterie seinen Job verrichten kann, auch ohne Aufbaubatterie. Lässt man für den Startvorgang beide Batterien dran wird, bedingt dadurch dass beide Batterien Strom liefern und durch den höheren Widerstand der Leitung zur Aufbaubatterie auch der Strom von der Aufbaubatterie noch in Grenzen bleiben. Wie geschrieben bei einem V8, wo der Hersteller mindestens 520 CCA vorschreibt, unter 200A...wieviel genau hab ich nicht gemessen. Der Strrom dürfte auch für einen der üblichen europäischen Heizölbrenner mit 4 oder 6 Töpfen nicht grösser sein und irgendwas unter 200A würde ich von jeder Life(y)po erwarten dass sie bringen kann... entsprechenden BMS und Verkabelung natürlich vorausgesetzt.

    Gruss
    Urs


    Ein Starthilfesyxtem, das ja eine Rückfallebene für eineN Notfall sein soll, legt man sinnigerweise so aus, das es den Fahrzeugmotor unter allen Betriebsbedingungen starten kann.
    Dazu gehört auch ein völlig unbrauchbarer Starterakku.
    Natürlich kann man eine kleine Batterie oder eine mit zu geringer Kapazität/ Stromabgabe eine Weile parallel schalten und hoffen, das die übertragene Energie reicht, den Motor zu starten. Kann funktionieren, muß aber nicht. Die Grenzen sind fließend.


  • Ein Starthilfesyxtem, das ja eine Rückfallebene für eineN Notfall sein soll, legt man sinnigerweise so aus, das es den Fahrzeugmotor unter allen Betriebsbedingungen starten kann.


    Die Frage ist halt was man erreichen möchte und wo man die Prioritäten setzt. Will man wirklich jeden möglichen Fall abdecken muss man alles auf 100%tige 2- oder besser 3-fache Redundanz berechnen und dann mit x% Sicherheitsmarge auslegen...mag in der Fliegerei nötig sein, ob es bei einem womo nicht auch reicht 95% der möglichen Ausfälle abzufangen, und zwar mit wenig zusätzlichem Gewicht und Aufwand, muss dann jeder Womoselbstbauer für sich entscheiden.


    Dazu gehört auch ein völlig unbrauchbarer Starterakku.


    Stellt sich die Frage wie oft der Fall eintrifft. Ich hatte den Fall noch nie (was nicht heisst dass es das nicht geben kann), dafür schon öfter mal einen halbtoten, sei es bedingt durch Altersschwäche oder nicht abschalten von Verbrauchern. Und da sind wir wieder bei der Frage ob einem ein 95% Backup reicht oder nicht.


    Natürlich kann man eine kleine Batterie oder eine mit zu geringer Kapazität/ Stromabgabe eine Weile parallel schalten und hoffen, das die übertragene Energie reicht, den Motor zu starten. Kann funktionieren, muß aber nicht. Die Grenzen sind fließend.

    Ich propagiere ja nicht dass man einen zu kleinen Akku (vom Aufbau) missbraucht um den Motor zu starten, ganz im Gegenteil, viele von uns haben im Aufbau den massiv grösseren Akku welcher im Normalfall massiv mehr Strom liefern kann (und da meine ich nur den Akku, nicht die Verkabelung und irgendwelches Lade-/Schutzgedöns) als der mickrige Akku welche die Fahrzeugbauer in die Fahrzeuge pflanzen. Bei mir sieht das aktuell so aus: Aufbau 240Ah, 1200 CCA / Fahrzeug: 74 Ah und 680 CCA. Beim OP wird das Verhältnis ähnlich sein. Er schreibt ja von 200 Ah Lifeypo und Euro 6 Sprinter welcher irgendwas zwischen 70 und 120Ah haben wird. Solche Theoretischen Zahlen bringen allerdings in der Praxis nicht wahnsinnig viel, denn die meisten von uns haben den Aufbauakku prinzipbedingt wesentlich weiter weg vom Starter als der Fahrzeugakku und dadurch stellen sich in der Praxis die von mir geschilderten Ströme ein. Kann man natürlich mit einiges an Aufwand auch anders machen, aber für mich ist der Aufbauakku immer noch primär für Licht, Kühlbox, Pumpen usw. und nicht zum Motor starten, was letzteres wie beschrieben aber auch nicht ausschliesst.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Ich propagiere ja nicht dass man einen zu kleinen Akku (vom Aufbau) missbraucht um den Motor zu starten, ganz im Gegenteil, viele von uns haben im Aufbau den massiv grösseren Akku welcher im Normalfall massiv mehr Strom liefern kann (und da meine ich nur den Akku, nicht die Verkabelung und irgendwelches Lade-/Schutzgedöns) als der mickrige Akku welche die Fahrzeugbauer in die Fahrzeuge pflanzen. Bei mir sieht das aktuell so aus: Aufbau 240Ah, 1200 CCA / Fahrzeug: 74 Ah und 680 CCA. Beim OP wird das Verhältnis ähnlich sein. Er schreibt ja von 200 Ah Lifeypo und Euro 6 Sprinter welcher irgendwas zwischen 70 und 120Ah haben wird. Solche Theoretischen Zahlen bringen allerdings in der Praxis nicht wahnsinnig viel, denn die meisten von uns haben den Aufbauakku prinzipbedingt wesentlich weiter weg vom Starter als der Fahrzeugakku und dadurch stellen sich in der Praxis die von mir geschilderten Ströme ein. Kann man natürlich mit einiges an Aufwand auch anders machen, aber für mich ist der Aufbauakku immer noch primär für Licht, Kühlbox, Pumpen usw. und nicht zum Motor starten, was letzteres wie beschrieben aber auch nicht ausschliesst.

    Gruss
    Urs

    Hallo, da stimme ich Dir vollkommen zu.
    Beim jetzigen Mobil habe ich die Fahrzeugbatterie (100 Ah Blei) aus dem Motorbereich wegen schlechtem Zugang in den Innenraum verlagert und die Kabel mit 95 qmm verlängert. Die Wohnraumbatterien (3x100 Ah Blei) sitzen 5 m weg und dazwischen liegt auch ein 95 qmm mit einem Natoknochen neben dem Fahrersitz. Somit kann und musste ich in der Vergangenheit auch, die halbleere Fahrzeugbatterie ohne grossen Aufwand überbrückt werden. Sowas in der Art stelle ich mir mit Lifeypo und Flies vor.


  • Was genau davon?

    Wir können gerne auch deshalb mal telefonieren.
    Oder wenn es bis dahin Zeit hat, sprechen wir in Bodenheim darüber.

    Hallo Krabbe, das vertagen wir nach Bodenheim. Ich hoffe ich hab einen Platz ergattert....... :D

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