Alu Koffer / Fragen Anregungen

  • Moin Gemeinde. Mein Fahrgestell ist nun vom Lackierer wieder da und wird gerade komplettiert.
    Parallel dazu plane ich den Wohnkoffer. Hierbei entstanden ein paar Fragen, die ich an dieser
    Stelle zur Diskussion in den Raum stellen möchte mit Hoffnung auf Eure Kompetenz.

    Mein Plan war: Fachwerk aus 4-Kantrohr Alu 60x30x3 zu schweißen. (WIG) Größe: L x B x H: 5500mm x 2400mm x 2250 mm
    Anschließend das Gestell mit Alupaneelen 1,5 mm zu verkleiden (Kleben / Dekalin MS2?)
    Anschließend wollte ich den Koffer dämmen (PUR Platten, großflächig verklebt, Wände 60 mm, Dach und Boden 80 mm.
    Innen wollte ich gerne Multiplex Platten verbauen. (Evtl. Birke)
    Dabei stieß ich auf
    Problem Nummer 1: es findet sich kein Lieferant, der mit Paneele in 6000(oder 5500) mm x 2500(oder2400mm) mm anbieten kann.

    Problem Nr. 2 worauf mich ein Lieferant gestern aufmerksam gemacht hat: Ausdehnung der Paneele bei
    direkter Sonneneinstrahlung. Er meint dass ein Alupaneel sämtliche Klebenähte, oder aber auch Nieten
    zerstören würde bei 5500 mm länge und es ohne Dehnungsfuge es keine dauerhafte Befestigungsmöglichkeit
    umzusetzen ist.

    Was meint Ihr? Plan umsetzbar, oder eher was für die Tonne?

    Vielen Dank im Voraus für Euere Meinung und evtl. die eine oder andere Anregung.

    Gruß aus Emsland
    Alex

  • Hallo Alex,

    könnte schon sein, dass die Ausdehnung zu stark ist, wenn Du eine Alu-Platte auf einem Rahmen verkleben willst.
    Beim Sandwichbau funktioniert diese Plattengröße zwar schon, aber da hast Du ja keinen tragenden Aufbau darunter.
    Ob ich das riskieren würde, weiß ich nicht.

    Hier haben Michael und Sabine auch einen Aufbau komplett aus Alu, sind aber einen anderen Weg gegangen. Vielleicht auch was für Dich:
    https://herman-unterwegs.de/feuerwehr-umbau-offroad-wohnmobil/

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hallo Alex,

    Dein Lieferant hat recht. Außerdem - wenn Du erst ein Fachwerk baust, dann das Fachwerk von außen beplankst, dann die Außenwände mit ner Dämmung auskleidest und dann das ganze von innen nochmal von innen mit Innenwänden verplankst ... puh, wie schwer, arbeitsintensiv und wie teuer soll das denn werden? Und wie Luftfeuchtigkeitsdicht? Was hättest Du bei dieser Bauweise denn für "Vorteile" gegenüber ner Kabine einfach aus Sandwichplatten mit Rahmenprofilen? Das können ja durchaus auch Sandwichplatten mit Alu-Außenhaut sein.


    Was meint Ihr? Plan umsetzbar, oder eher was für die Tonne?


    Ich tendiere für letzeres...

    LG Gode

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  • Danke Euch schon mal.
    Nun ja, Gewicht wird sich nach meinen Berechnungen nicht viel
    von GFK Koffer unterscheiden.
    Die Vorteile, die ich mir von dieser Bauweise verspreche:
    1. Ich kann es mit meinen Mitteln selbst bauen
    2. demnach auch im Falle einer Beschädigung am Koffer selber Reparaturen vornehmen
    3. Kann Fenster und Klappen "bündig" zu Aussenwand einsetzen
    4. Bereiche, wo Belastung herrscht, zb. Türöffnung, kann ich verstärken
    5. Kabelschächte, Leerrohre lassen sich individuell verlegen
    6. Wenn die Kiste auseinander fällt, weiß ich wer es verbockt hat
    7. Wenn ich Angebote der Namenhaften Hersteller so ansehe, ist mir nicht klar wodurch die Preise mittlerweile gerechtfertigt sind
    8. Innen Holz wäre mir ganz recht. Denn nur dadurch "atmet" der Koffer gescheit

    Bin sehr gespannt auf weitere Meinungen

  • Hallo Alex,

    Unter „atmen des Aufbaus“ stellt sich jeder irgendwas vor. Jeder etwas anderes, wenn man genauer nachfragt, aber in jedem Fall was „Gesundes“.

    Wenn man unter „Atmen“ einen mehr oder weniger starken Austausch mit der Aussenatmosphäre meint, dann geht es um die Diffusion von Wasserdampf und Luftgasen zwischen innen und außen. Beides transportiert auch Wärme. Wenn Du also eine „gscheit atmende“ Hülle willst, dann nimm Baumwolle. Sprich ein Zelt. Wenn Du dagegen einen von den äußeren Unbillen geschützten Lebensraum willst, dann mache eine dicht Hülle, im Idealfall dampfdicht. Da ist Aluminium nur noch durch Glas zu schlagen.

    Doch egal welche Konstruktion Du wählst, es wird immer irgendwelche Schwachstellen an den Durchbrüchen geben, also an Fenster, Tür oder Klappe. Wird das schlecht ausgeführt, dann zieht es an diesen Stellen, es „atmet“ unkontrolliert. Alle strengen sich größtmöglich an, hier Kältebrücken zu minimieren. Damit dann trotzdem ein angenehmes inneres Klima entsteht, ist ein ausgefeiltes System von Heizung und Lüftung der Schlüssel.

    Es gibt ausgezeichnete Lösungen für alle Baustoffe, die alle eines gemeinsam haben: es sind Sandwichsysteme. Aussen- und Innenschicht sind mit einer zwischenliegenden Isolierung verklebt. Ob die Schichten aus Alu, Siebdruck oder GFK sind, ist letztlich Geschmacks- oder Preisfrage. Sandwich ist selbsttragend, braucht kein Innengerüst, allenfalls Kantenumleimer.

    Wenn Du im Innenraum was für die Behaglichkeit machen willst, kannst ein Holzpaneel o.ä. einkleben.

    Ich bin ein Fan von Alu. Schau Dir mal den Koffer von Pistenkuh.de an, die leben seit gut 15 Jahren darin.
    Gruß,
    Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...


  • Nun ja, Gewicht wird sich nach meinen Berechnungen nicht viel
    von GFK Koffer unterscheiden.


    Hier haben sich schon so einige verrechnet...


    GFK Innenwand hat m. E. den Nachteil, dass das
    Wasser aus der Atemluft kondensiert, was widerdrum zu Schimmelbildung führen kann.


    Umgekehrt. Wände aus organischem Material neigen eher zur Schimmelbildung. Mein Fahrzeug ist komplett (!) aus PVC-Sandwich (innen). Wir haben keine Feuchtigkeit an den Wänden, weil es keinen ausreichenden Temperaturunterschied zwischen Wand und Luft gibt, daher nix kondensiert. Bei Deiner Konstruktion jedoch gibt es Temperaturunterschiede, also ist die Überlegung richtig, das Ablüften zu bedenken.

    Aber so wie Du schreibst, hast Du für Dich doch schon die Entscheidung getroffen. Die von Dir aufgeführten Vorteile und Argumente überwiegen für Dich. Dann mach es doch so und stelle Dein Bauprojekt hier als Ideenbereicherung rein. Ich fände das sehr spannend.

    Nette Grüße
    Gode

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  • Da ist Aluminium nur noch durch Glas zu schlagen.


    Hallo


    Blei, Blei ist auch noch Strahlendicht! :wink:


    Eine Alternative wäre noch ein hübscher Holzkoffer. Das das geht, sieht man ja an einigen Beispielen hier in unserem schönen Forum. 8)


    Es liegt natürlich auch an den Möglichkeiten und den Fähigkeiten die man mitbringt.

    Was nützt es wenn man einen Alukoffer bauen will, aber von Alu Verarbeitung eine Ahnung hat oder es an den Maschinen für Metallverarbeitung hapert.

    Andersherum ist es genauso so. Kein Metaller glaubt dem Holzwurm, das eine Verleimumg hält. :lol:


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!


  • Danke Euch. Unter "atmen" habe ich die Fähigkeit Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und wieder
    abzugeben gemeint. Zb. die Feuchtigkeit, die ein menschlicher Körper nachts
    an die Luft im Fahrzeug abgibt. GFK Innenwand hat m. E. den Nachteil, dass das
    Wasser aus der Atemluft kondensiert, was widerdrum zu Schimmelbildung führen kann.

    Da hast Du völlig recht. Aber, das einzige Bekleidungsmaterial, das so atmet, wie Du es wünschst, ist Lehmputz. Je dicker, desto höher die Austauschkapazität für Wasserdampf. Glaube ja nicht, dass Holz hier eine spürbare Wirkung hat - messen kann man es, aber es sind nur Bruchteile von den rund 1,5 Liter Wasserdampf, die ein menschlicher Körper nachts ausatmet.

    Das Geheimnis für ein Wohlfühlklima ist perfekte Isolierung + Heizung bei Bedarf + kontrollierte Lüftung, siehe auch die Koffer von Gode.

    Wenn Du die Wohlfühlatmosphäre toppen willst, dann plane einen Mini-Holzofen ein. Der sorgt für eine super Entfeuchtung, Frischluftnachschub und eine knisternde Atmosphäre.

    Gruß,
    Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • Wenn Du die Wohlfühlatmosphäre toppen willst, dann plane einen Mini-Holzofen ein. Der sorgt für eine super Entfeuchtung, Frischluftnachschub und eine knisternde Atmosphäre.


    Hallo

    ja, Frischluftnachschub schon allein weil, wenn nicht in wirklich kalten Klimazonen unterwegs, immer alle Türen und Fenster offen stehen damit man nicht gleich Saunatemperaturen hat.

    Ofen im Koffer schön und gut, aber schwer zu regulieren. Für mich wär's nix, ganz zu schweigen von der Brennstoffmitnahmekapazität.


    Andere Frage: wie soll der Koffer denn genutzt werden? Reise, Freizeit und Urlaub oder als Daueraufenthaltskabine?


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Dann würde ich auf jeden Fall was sehr pflegeleichtes nehmen.
    Ich meine wir haben hier im Forum auch tierisch alte Holzkasten - ich komm jetzt nicht drauf wie er hieß, auf ein Mercedes.
    Holz atmet noch am meisten. Metalle sind diffusionsdicht, da gibt es kein Austausch - das sind wirkliche dampfsperren - so wie Glas. Picco hat das irgendwann mal lang und breit erklärt. Kunststoffe sind dampfbremsen. Vermutlich ab ein gewissen Grad irgendwann eher nur noch Mathematisch. Feuchtigkeit in der Wand ist nie gut, es wird aber passieren
    ... Ja jetzt lobe ich sooo dermaßen den Holzkohle, mit Pflege ist der auch wohl haltbar.

    Aber ich wollte dir eigentlich fertige Sandwichpanele vorschlagen, je nach Ausführung werden die bei Lkws, Hallenbau ( dann mit Ständer) usw. Eingesetzt. Da muss es robust sein.
    Es gibt hier auch welche, die haben dicke Sandwichpanele um die Fenster ausgeklinkt - dadurch kam es Bündig.
    Ebenfalls finde ich Echtglasfenster wohnlicher. Ok ich habe kein wirklichen Vergleich. Im Bulli sind die nach 30 Jahre die Kunststofffenster schon verwittert, in der Eriba nach 40 Jahren quasi ohne Kratzer,dafür einfach verglast. Heute gibt es das beste aus beiden Welten...
    Bei Sandwichpanele kannst du die Hülle an einem Wochenende fertig stellen, hat es hier auch schon gegeben. Das Wasserdampf Problem umgehst du mit leichter Lüftung an einem hohen Punkt bei Heizung an. Im Sommer hat du eh nicht das Problem so stark.

    Dauerhaftes bewohnen fängt für mich auch da an, wo es in der Regel bei neuen Fahrzeugen aufhört.
    Z.b. Empfinde ich Pushlock als Schrott, 2 Handbewegung mehr als sonst zum Türen öffnen.
    Wahllos Gesetze Lichtschalter und Einzellampen - ok haben die alten auch als Problem.
    An wichtigen stellen mit unter blödes Material, z.b. Eingangstür und WC Tür. Ebenfalls diese blöden Plastikwaschbecken!

    Ich wohne nicht im Fahrzeug und werde es in absehbarer Zeit auch nicht, die Gedanken sind aber da. Grundsätzlich wird die Wahl bei uns dann auch auf fertige Panele fallen, über die Außenhaut sind wir uns noch nicht klar - aber es soll dann auch einfach mal Monate lang auf einem dauercampingplatz stehen ohne sich sorgen bei Wind und Wetter machen zu müssen....


  • Wir wollen ganz in den LKW einziehen. 2 Personen und Hund 8)


    Wenn Du sowas Bedeutsames planst - das ist ja ne Entscheidung über das "Zuhause auf Jahre" - dann mach Dir die Mühe und fahre rum, guck Dir die verschiedensten Lösungen an, höre Dir die Erfahrungen (und Probleme) an ... und dann entscheide. Sonst stellst Du vielleicht irgendwann fest, wie sehr Theorie und Praxis auseinander klaffen.

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  • Hoi zämä

    Wenn man in einem Womo wohnen will muss man darauf achten dass die Bauphysik stimmt, ansonsten kann es zu Problemen, vor allem mit in die Wand eindringender Feuchtigkeit, kommen.
    Dazu gehört dass man sich genau anschaut wie die Dampfdiffusion durch die Aussenhülle sein wird.
    Grundsätzlich gilt: Innen muss mehr Widerstand sein als aussen.
    Wenn Du also aussen Metall hast musst Du innen auch Metall haben.
    Wenn Du aussen Holz hast reicht innen auch Holz, sofern die Isolierung als Dampfbremse wirkt usw.
    Der von Mr. Momba gesuchte User nennt sich 'Holzbock', er hat seinen Aufbau ganz aus Holz gemacht und fährt wenn ich mich recht erinnere seit den Siebzigern damit rum, wohnt aber nicht drin.

  • Ja und hier ist der Holzbock :D Ja mein Aufbau ist komplett aus Holz, und seit 84 auf der Straße. Und da wir inzwischen im Ruhestand sind wird er auch 4 Monate am Stück bewohnt, allerdings in wärmeren Gegenden, da wir den Winter nicht so mögen.
    Bis auf ein kleine Änderungen würde ich wieder so Bauen und Anton mit Seiner Holzkiste,wird auch nicht vom Holz abrücken, gelle.
    Gruß Klaus


  • Bis auf ein kleine Änderungen würde ich wieder so Bauen und Anton mit Seiner Holzkiste,wird auch nicht vom Holz abrücken, gelle.


    Hallo,


    genau, zum dauerhaft wohnen würd ich das ein oder andere auch anders machen. Ansonsten bliebe es aber bei Holz.

    Nun sind wir aber auch Frischluftfanatiker und haben selten mehr als 20 Grad im Koffer. Und immer irgendwo Löcher offen.

    Und wir haben bewusst innen nicht dicht gebaut. Ich glaube immer noch, das es da wo es reindampft, auch wieder rausdampft. Aber wie gesagt, bei kontrollierten Verhältnissen an Wärme und Feuchtigkeit.

    Wir sind wenn, dann im Herbst / Winter / Frühjahr unterwegs, Wärme is nix für uns. Und es ist überall so schön leer..... 8)


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

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