• Hallo zusammen,

    mein Name ist Simon (25). Ich lese rein interessehalber hier schon ewig mit und spiele nun mittlerweile selbst mit dem Gedanken mir einen Teardrop-Trailer (näheres: https://de.wikipedia.org/wiki/Teardrop-Anh%C3%A4nger) zu bauen.
    Ich habe dabei spezielle Vorstellungen, bei denen Zielkonflikte wohl nicht ganz auszuschließen sind. Daher bin ich gerade am planen und am überlegen, ob ich es wagen soll.
    Grundsätzlich soll das Teil als komfortablere Alternative zum Zelt dienen um sowohl kurze WE-Trips, als auch längere Urlaubstouren durchzuführen. Dabei sollten Schlechtwegestrecken (kein Offroad) kein Problem darstellen.
    Ein "normaler" günstiger Wohnwagen kommt für mich nicht in Frage.

    Mein Lastenheft sieht folgendermaßen aus:
    - Low Budget --> 3-stellig ist das erklärte Ziel (für den Grundaufbau)
    - Wenig Arbeitsaufwand --> Spätestens Juli '19 sollte der Anhänger rollen (bin mittlerweile auch kein Student mit entsprechender Freizeit mehr ;) ) --> Daher versuche ich ein unkompliziertes Konzept zu erstellen um mir zeitaufwändige Arbeiten zu ersparen (z.B. Laminieren oder Lackieren)
    - Abmessungen des Zugfahrzeugs (W124 -> Breite/Höhe = ~174/136cm) sollen nicht überschritten werden
    - Anhänger ungebremst (zGG Auslastung 60-80%)
    - 5x112 Lochkreis -> 15" Felgen mit Mercedes Radkappen
    - Aufbau: robuster als Standart Wohnwagen
    - Innenraum: Liegefläche min. 120 Breite (besser mehr)/bissl Stauraum/ evtl. Matratze umklappbar zu Sitzbank/Tisch
    - Am Heck: Außenküche mit kleiner Arbeitsfläche, Staufächern, Wasser/Abwasser, Kühlbox
    - Elektroinstallation: Warscheinlich minimal/nur Strom über 13pol. Anhängerdose?

    Umsetzen will ich das Ganze mittels Festaufbau auf einem gebrauchten Anhänger. Somit wäre das keine Ladung und eine Umschlüsselung auf Wohnwagen wäre erforderlich.

    Technisch stelle ich mir das so vor:
    - Die Maße vom Aufbau würde ich unter anderem von den Maßen der lieferbaren Platten abhängig machen um a) günstig und b) aufwandsarm zu arbeiten.
    - Bodenplatte: siebdruck - 18mm?
    - Seitenwände: Multiplex Leimholz 18mm (oder würde auch OSB reichen?). Ggf. auch Sperrholz/Holzlatten&Styrodur/Sperrholz
    - Aufbau Dach von innen nach Außen: Sperrholz, Holzlatten, Styrodur, Außenhaut
    - Außenhaut: am liebsten nichts lackieren, sondern direkt durchgefärbte GFK-Bleche oder lackierte/beschichtete Alubleche aufkleben. Gibts sowas? Kann die enge Biegung ein Problem werden? Ist die Durchführung kompliziert?
    Alternativ: Sperrholz und entsprechend beschichten
    Oder: Sperrholz und dann Beplankung aus Alu/GFK?
    Weiterhin: Kennt jmd günstige Bezugsquellen für Alu/GFK Bleche?
    - Tür: Neues oder gebrauchtes Fertigteil, in welches der Türausschnitt eingelegt wird. (jmd Vorschläge?)
    - Fenster: ebenso
    - Die Dachhaut würde ich bündig auf die Kanten der Seitenteile legen und mit einer Kantenleiste aus dem Wohnwagenbereich (sowas: https://www.ebay.de/itm/9-50-m-Kan…e-/172214370715) abdecken. Zweckmäßig? Hat die Teile schonmal jmd gebogen?
    - Heckklappe und Küche: Detailplanung fehlt noch

    Ihr seht, dass mit den Zielkonflikten war nicht gelogen ;-).
    Vielleicht können mir die Gurus hier ja die ein oder andere Frage beantworten. Macht das in dieser Form überhaupt Sinn?
    Ich freue mich auch über Kritik und Anregungen. Gerne auch ungeschönte Wahrheiten ("Vergiss es"). Wie gesagt, bin ich mir aktuell noch nicht ganz sicher, ob ich es wirklich anpacken soll. Jedoch lässt mich der Gedanke nicht los.

    Gruß,
    Simon

  • Hall und Willkommen im Forum!

    Erst mal Glückwunsch zum W124. Dein Projekt vernünftig 3-stellig zu realisieren sehe ich allerdings nicht. Da wirst du zu viele Kompromisse eingehen müssen. Was hilfts wenns billig war, dann aber nicht dicht zu bekommen ist...
    Was willst du überhaupt für Schlechtwege fahren, die ein W124 schafft, aber ein normaler Wohnwagen nicht?
    Warum kaufst du nicht z.B. einen Queck?

    Gruß, Holger

  • Hey,

    die Definitionen von Schlechtwegen differieren hier bestimmt. Ich meine lediglich mal einen schlechteren Feldweg, den ich guten Gewissens auch mal mit mehr als Schrittgeschwindigkeit befahren kann. Das Teil soll einfach robust wirken und nicht wie eine Pappschachtel.

    Einen Qek oder ähnliches zu kaufen wäre sicherlich die vernünftigere Lösung, allerdings gefallen mir diese Wohnwagen einfach nicht. Eine gewisse Ästhetik muss mein Gespann schon hergeben. Daher ja auch die Tropfenform, gleiche Räder wie Zugfahrzeug etc. Außerdem erhoffe ich mir durch die schmalen Abmaße und die Form (breit und niedrig) gute Fahreigenschaften und geringen Mehrverbrauch.

    Der gesteckte Kostenrahmen ist natürlich eine Ansage, das weiß ich. Ob das realisierbar ist, wird sich (evtl.) zeigen. Wenn mein Plan steht, wie der Wandaufbau etc. Wird, dann könnte ich mal Preise raussuchen um das genauer zu kalkulieren. Das solche Pläne nie aufgehen, ist dann eine andere Geschichte :D

    Aber mal ganz unabhängig vom Kostenrahmen und ob ich das Projekt tatsächlich angehe, würden mich die Tipps der Erfahrenen interessieren wie sie ein solches Mobil unter Berücksichtigung der genannten Aspekte (günstig, robust, einfacher Bau) auslegen würden.

    Viele Grüße,
    Simon

  • Hatte ähmlichs Lastenheft... wollte jedoch mein Frühstücksmüsli ohne Regenwasser geniessen wollen, daher "Küche" innen. Stand am Anfang auch vor der Wahl Multiplex (+ evtl. Xtreme Isolator und und/oder Filz innen, nur Sommer oder auch Herbst/Winter?) oder Sandwich. Wollte anfänglich Multiplex nehmen weil ich irgendwie Angst vor Sandwich hatte(nie in der Hand gehabt). Die Angst wurde mir in diesem Forum genommen und ich habe dann eine Biwak Box aus Sandwich zusammengebaut, ist doch keine Raketentechnologie.
    http://www.womobox.de/phpBB2/viewtop…880d163adc59189
    ... und wenn du an eine Grösse ca. 2,5 x 1,5 x 1,5 anpeilst, dann muss es nicht 18mm dickes Multiplex sein, 16 genügt allemal... ich würde es sogar wagen mit 9 oder 12 (verstärkt mit Aluprofilen) je nachdem ob "schlechte Wege" ein paar hunder km Wellblechpiste oder ab und zu 20m Feldweg zum Übernachtungsplatz sind

  • Bei der gewünschten Ei-Form wird das aber nichts mit dickem Multiplex. Da muss man schon mit Leisten und einer dünnen Deckschicht arbeiten. Mit Sandwich und von innen schlitzen geht das auch alles, aber wie gesagt, der Kostenrahmen....

    Gruß, Holger

  • Herbst/frühling - ja. Winter und schlechtes Wetter - definitiv nein. Maße werden tendentiell eher kleiner. Multiplex käme für die Seitenwände in Frage. Für das Dach würde ich auf innen Sperrholz, Mitte Holzlatten mit Isolator und außen eine flexible Deckschicht gehen. Die flexible Deckschicht soll dann auch nochmal als Schutz über die Seitenwand. Ich scheue beim Sandwich für die Seitenwände eigentlich nur den höheren Aufwand.
    Momentan bin ich am überlegen, was genau als äußere Deckschicht herhalten soll. Alu, Gfk, evtl. Bootssperrholz? ?

  • Moin. Auch ich sehe ein dreistelliges Budget als zu eng, aber günstig geht in jedem Fall.

    Sperrholz gut lackiert/beschichtet ist für das Projekt genau richtig, für Wände wie für die Decke. Sie Bsp. den X-Line aus der Ukraine, hat auch Sperrholz-Seiten und Boden.
    Dass Dach in der Eiform könnte man aus 3 Lagen dünnem Sperrholz bauen, als formverleimte Konstruktion. Anschließend alles mit Epoxid und Gewebe überziehen.

    Ist kein Teardrop, aber auch Low Budget:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Viel Erfolg!

    Martin


  • ...
    Momentan bin ich am überlegen, was genau als äußere Deckschicht herhalten soll. Alu, Gfk, evtl. Bootssperrholz? ?

    guggstu
    https://www.kabeleins.de/tv/abenteuer-l…ohnwagen-1-clip
    https://www.kabeleins.de/tv/abenteuer-l…ohnwagen-2-clip

  • Moin Moin,

    ich bin mir noch nicht ganz sicher, was wirklich dein Ziel sein soll, außer das es ein Teardrop werden soll.
    Ist die Zielsetzung ein LowBudget Projekt - immer mit etwas Improvisation und auch mal Flickarbeiten behaftet?
    Ist die Zelsetzung ein Non-Plusultra Teardrop für ein paar schöne JAHRE ohne weitere Arbeit nach Fertigstellung?
    => Weitere Ziele wie: Feldwege, etwas Ästehtik und Schlechtwetter- (wenn es Überrascht) und Übergangszeit-tauglich wurden ja genannt.

    Ich kann dir daher keine spezielle Lösung nennen, sondern nur ein paar Vorschläge:

    1. Low Budget: Frag KingWarin ob er seine Multiplexkabine für den T3 verkauft und setzt da nach Möglichkeit ein Wohnwagenfahrgestell drunter. (Die haben meistens 5x115 passend zu Mercedes)
    Denke daran, dass du jetzt ein eigenen Wohnwagen braust und auch alle Bestimmungen folgen und beachten musst.
    => Fahrgestelle gibt es immer wieder mal bei eBay kleinanzeigen, oder beim User TOSCH ~~~ aber 3 Stellig wirst du da keine Chance haben.

    2. Low Budget: Kauf dir ein alten Anhänger in angemessener Größe. Bau deine Kabine als ABSETZKABINE! Damit umgehst du alle TÜV-Relevanten Punkte, wie z.B. spezielle Fenster etc. Wenn du auf
    Gas zum Heizen und Kochen setzen willst, könntest du theoretisch auf eine Abnahme sche**en, solltest aber dieses vielleicht dennoch Prüfen lassen :) Alle Bauteile sind in diesem Fall wie Ladung zu sehen.
    Ladung muss nur gegen herabfallen 'ausreichend' gesichert werden. Mit dieser Art und weise hättest du natürlich Abstriche im Punkt der Optik. Wenn Anhänger vorhanden, hast du Chancen im 3Stelligen bereich zu bleiben, das wäre ja 'optimal'.
    Ist eine Frage der Gewichtung...
    Wenn dir jetzt Nutzen + Kosten vor der Optik stehen, würde ich diese Bauart vorziehen...

    3. Kein Low(tec) aber High (Budget)
    Nimm dir Albatross als Beispiel.


    PS: ich muss mal schaueb ob ich irgendwo meine Sammlung an Teardropbilder noch habe. zum Teil aus den 60igern ...

  • Ahoi,

    ich weiß nicht ob ich mir bei nem Teardrop eine Höhe von nur 136cm antun würde, durch die Biegung bleibt da nicht viel übrig und die Frage ist auch ob du ~136cm Aufbauhöhe oder Gesamthöhe haben willst?
    136cm Gesamthöhe sind quasi nichts und da wird selbst nur drinne schlafen nicht sonderlich angenehm werden, im Video von Albatross der Teardrop ist in der Gesamthöhe 159cm, meine Wohnbox hat 135cm Außenhöhe, im Innenraum bleiben da noch knapp 126cm von übrig, das ist schon recht sportlich, bei mir kommen da aktuell aber auch noch sowas wie 40cm für den Anhänger dazu, ist bei mir ja aber auch ein Platformanhänger drunter, auf nem Fahrgestell würde man da bestimmt noch niedriger kommen. Anhänger ist aber auch nicht meine Planung gewesen.

    Was bei deinem Lastenhaft zumindest keinen Spaß machen wird (bzw. nicht zusammenpasst) ist Wenig Arbeitsaufwand vs. Teardrop und Aufbau vom Dach. In die Rundung Styrodur packen stelle ich mir sehr sportlich vor.
    Vom Wandaufbau kannst du bei Siebdruck wenn du sowieso nen Fachwerk dahinter packst (und die Isolierung verklebst) problemlos auf 9mm gehen.

    Einen Anhänger würde ich wohl am ehesten in der Form wie das im Video das Martin gepostet hat zu sehen ist bauen. Grade Flächen sind schnell und einfach zu bauen und zu isolieren, durch die Schrägen kriegst du zusätzliche Stabilität rein.

    Die drei Punkte von Mr Momba sind ein netter Ansatzpunkt, meine Siebdruckkabine auf ein altes Wohnwagenfahrgestell setzen ist aber auch garnicht so einfach da die mit 187cm Breite kaum zwischen die Räder passt.
    Ich kenne die Vorschriften bzw. Auflagen die ein Wohnwagen für den TÜV erfüllen muss nicht, das ist ein Punkt den ich als erstes abklären würde, also Anrufen und nachfragen (falls nicht schon passiert).
    Vorstellen kann ich mir das zwar nicht wirklich, aber dennoch könnte es sein das die Auflagen so verrückt sind das ein Festaufbau plötzlich nichtmehr interessant ist.

    Dreistelliges Budget für den eigentlichen Bau geht wahrscheinlich schon, das Fahrgestell dann halt noch dazu. Dreistellig inkl. Fahrgestell halte ich für unrealistisch (oder dann nur in einer Qualität mit der du nachher wahrscheinlich selbst nicht zufrieden sein wirst).

    Zum Thema Außenhaut, als ich auf dieses Forum aufmerksam geworden bin hat der User "Ikotec" (der hier leider nie wirklich aktiv war) gerade mit dem Bau seiner Alkovenkabine begonnen. Der Verwendet als Außenhaut Hart-PVC-Platten (hab ich spontan in 1560mm x 3050mm bei 2mm stärke gefunden), sowas könnte für dich beim Teardrop-Konzept sicher auch interessant sein.
    Bekannte von mir haben bei ihrem Sprinter einen Festaufbau bei dem außen über der eigentlichen Holzkonstruktion einfach nochmal eine LKW-Plane sitzt um das ganze gut gegen die Witterung zu schützen, einfach auch als Denkanstoß, auch wenn das sicherlich wieder nicht die günstigste Variante ist.

    Gruß
    Sven

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