Alkoven-Leerkabine selbst bauen?!?

  • Hallo zusammen,

    parallel zur Suche nach einem eventuellen neuen Basisfahrzeug ( http://www.womobox.de/phpBB2/viewtopic.php?f=11&t=9282 ), wollen wir die Möglichkeit eines Kabinenselbstbaus und dessen Kosten abschätzen.

    Im Prinzip ist es so, dass wir "möglichst" wenig Geld ausgeben wollen, natürlich immer daran gemessen, was man dafür bekommt. Wir haben uns einen maximal kleinen Grundriss überlegt, um erstmal einen breite Auswahl an Basisfahrzeugen zu haben. Um genug Platz für 2 Erwachsene, einen Hund und ein Kind zu haben, benötigen wir einen Alkoven.

    Wir können uns eine Kabine mit 2,2m Bodenlänge, 2m Breite und 0,8m Alkoven vorstellen, mit etwa 20-30mm Wandstärke. Ob Hub, Klapp oder Festdach steht noch nicht fest, feste Wände sind sicher am einfachsten. Die Frage ist jetzt, welche Bauarten bieten sich dem Selbstbauer an, zu vielen Aufwand und evtuellen Preis und Stabiltität und Gewicht?

    -Sandwichplatten kaufen, zuschneiden, zusammenkleben, mit Eckwinkeln versehen: Ist das stabil genug mit Alkoven, wenn man Standardplatten ohne besondere Einlagen an den Ecken nimmt? Plattengewicht wird um die 7-8kg/m² sein (1,5mm GFK beidseitig) bei etwa 100€/m² Kosten (Moser/Ormocar). Kann man die Möbel dann einfach in die Kabine kleben, ohne Verstärkungen in den Wänden zu haben? Was, wenn man schrauben will, um Flexibilität bei Umbauten der Möbel zu erhalten?
    -Alu-/Stahlrahmen schweißen (keine Rohre, sonder Winkel) und Sandwichplatten einkleben: s.o. Vorteile bei der Stabilität?
    -Sandwichplatten selbst bauen und verkleben: ala insolito, also ohne Vakuumpresse. Man könnte z.B. eine 6,5mm Siebdruckplatte mit 30mm XPS-Platten bekleben und innen dünnes Sperrholz nehmen, oder Außen Alu. Vorteile wären, man kann selbst Verstärkungsleisten an Ecken bzw Fenstern bzw. Möbelbefestigungspunkte einkleben. Günstiger als 100€/m² kommt man denke ich auch. Nachteil, etwas schwerer (je nach Bauart) und natürlich aufwendiger. Wie stabil ist so ein Aufbau?

    Wie sind hier eure Erfahrungen? Wichtig ist, dass der Alkoven hält und das ganze einem Allradfahrzeug gerecht wird :)

    Grüße
    Christian

    -Sprinter Doka mit Absetzkabine (im Bau)

  • Hi,

    also eine Alkovenkabine aus 30mm GFK Sandwich zu bauen ist eigentlich kein Problem. Bei nur 80cm Alkoven brauchst du dir keine Sorgen machen, das geht auch doppelt so groß ohne Verstärkung. Die Möbel habe ich mit 16mm Alu Winkeln einfach an die Wände geklebt, das hält.

    Gruß, Holger

  • Hallo,

    meinen Fred kennst du ? Schließlich entspricht er zu 100% deinen Vorstellungen,
    inkl. der Besatzung. Vielleicht hilft ein Klick in meine Signatur.

    Gruß Arno

    Einst mit Kleinst-SUV und Dachzelt , nun mit dem ProjeGt unterwegs

  • Ja, deine Kabine finde ich sehr hübsch :) Wo hast du die Platten her? In deinem Fred finde ich nur einen toten Link und google hilft mir nicht so richtig!?

    Grüße
    Christian

    -Sprinter Doka mit Absetzkabine (im Bau)

  • Servus Christian,

    ich hab für meine Kabine letztes Jahr auch wegen Verstärkungen für den Alkoven spekuliert. Ich hab mir dann mal ein einfaches statisches System überlegt: Kragarm (Seitenwand) mit pro Seite 100kg Last bei 0,7m (halber Alkoven). Ich hab´s mir damals nur auf einem Schmierzettel durchgerechnet und hab die Ausnutzungen nicht mehr parat, aber am meisten war das XPS im unteren drittel auf Druck ausgelastet. War aber auch eine geringe Auslastung. Zugfestigkeit von der Deckschicht war null Thema und Schubfestigkeit vom XPS über die Alkovenhöhe hat auch locker ausgereicht. Bei dem System hab ich aber nicht berücksichtigt, dass der Alkovenboden ja direkt auf der Stirnwand aufliegt und dass es ja zudem noch ein Kasten ist bei dem Das Dach als Obergurt und der Boden als Untergurt im System auch einiges an Kraft aufnehmen können. Jedenfalls bin ich zum Entschluss gekommen, dass eine Verstärkung nicht notwendig ist. Von der Dynamik beim Fahren hab ich keine Angst, weil da ja keine Personen drin sind und somit kaum Last dynamisch wirkt. Bevor der Alkoven abfällt, haut´s dir glaub ich eher die Einrichtung um die Ohren.

    Aber: momentan noch alles Theorie. Kabine ist zwar verklebt, aber noch nicht fertig und noch nicht getestet bzw. gefahren. Aktuell ist leider auch wenig Zeit für die Privatbaustelle.

    Platten hab ich übrigens bei Stadur gekauft. Ich hab Wände mit 4cm und jeweils 0,8er Deckschicht.

    Bei den Kosten war ich im Schnitt bei ca. 74€/m². Rohmaterial für die Kabine kommt bei mir auf etwa 5000€. Insgesamt rechne ich mit 15t€ reine Materialkosten. Das hab ich ursprünglich unterschätzt, läppert sich aber. Und jetzt ist meine Kabine mit 3,5x2,1m auch kein Monster...

    Gegen Platten selber zusammen kleben hat bei mir die Zeit und das Gewichtsproblem gesprochen.

    Und nochmal wegen deinen Allradgedanken: mit der richtigen Gewichtsverteilung, kurzem 1. Gang (was unter 3,5t leider selten ist) und evtl. Sperre kommst doch im Sommer schon ziemlich weit. Und in einer feuchten Wiese, was immer wieder als Argument genommen wird, hat in meinen Augen keiner was verloren. Im Winter schaut´s anders aus, da hilft der Allrad schon deutlich. Außer den Kosten und der Fahrzeugauswahl spricht natürlich auch nicht viel gegen einen Allrad.

    Schönen Gruß,

    Tom

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Tipps, wir überlegen parallel immer Schrittweise weiter, werfen alles über den Haufen usw., deswegen warte ich gern ein paar Tage, ehe sich das gedankliche Chaos etwas gelegt hat :D

    Arno: ja, das hatte ich auch gefunden, nur die Internetseite von IQ-Tec selbst geht irgendwie nicht? Gibt es die noch?

    tom: danke für den Input und die Einschätzung, ich denke auch, dass Platten auch noch selbst bauen vielleicht etwas übertrieben ist.

    Generelle Fragen bei der Auswahl von Sandwichplatten. Wie geschrieben schwanken wir bei der Isolierung zwischen 20-30mm:
    -Was trägt das Raumgewicht (typischerweise zwischen 35-50kg/m³) zur Dämmung und Staiblität bei?
    -Welche Deckschichtdicke ist empfehlenswert, wenn wir auch mal einen Ast mit der Kabine zur Seite schieben bzw durch Buschwerk am Wegesrand streifen. Hier gehen die Ansätze ja vergleichsweise weit auseinandner, von 1mm bis 3mm GFK ist ja alles vertreten.
    -Wie ist die Stabilität von 1mm Alu im Vergleich zu 1mm GFK
    -Gibt es "Stabilitätsunterschiede" gegen Rempler, Kratzer, Durchstiche bei verschiedenen Herstellern bei gleicher Schichtdicke? Wie erkenne ich was gut ist und was nicht?
    -Hat die Deckschichtdicke und das Raumgewicht der Platte eine Auswirkung auf die Stabilität der Anbauteile, z.b. eine angeklebte Airline Schiene, an welcher ein Fahrradträger hängt? Kann ich so etwas problemlos machen, ohne Verstärkung oder Durchschrauben?

    Grüße
    Christian

    -Sprinter Doka mit Absetzkabine (im Bau)

  • Hallo Christian,

    hm, komme online auch nicht weiter, vielleicht hilft dir der Briefkopf von damals :

    Hier noch die Produktbezeichnung :

    Der Schaum hat 25mm + 2×1mm GFK + 2×0,8mm Kleber. Es handelt sich um GFK mit
    höherem Glasfaseranteil, selbst armdicke, knorrige Kiefernzweige haben keinen
    Schaden verursacht. Die Optik war nicht 100% gleichmäßig, was bei einer Lackierung
    evtl. sichtbar geblieben wäre.

    Gruß Arno

    Einst mit Kleinst-SUV und Dachzelt , nun mit dem ProjeGt unterwegs

  • Hi Ischi,

    die Stabilität einer Sandwichplatte wird primär durch zwei Faktoren bestimmt: den Abstand der beiden Deckschichten zueinander sowie zur Art der Deckschichten an sich.

    Sandwichplatten wie auch z.B. Doppel-T-Stahlträger erreichen ihre Querbelastbarkeit dadurch, daß zwei nicht (oder nur sehr schwer) dehnbare Ebenen zueinander auf einem festen Abstand gehalten werden. Und je größer der Abstand, desto höher die Querbelastbarkeit. Ich habe in meiner Kabine 20mm (Möbelkorpusse) und 30mm Sandwich (Außenwände) verbaut und Reste auf Querbelastung getestet: wo die 20mm Platte gebrochen ist, hatte die 30mm Platte noch Reserven. Dummerweise habe ich meine alte AGM-Batterie auf einer 20mm Platte, die eigentlich nur zum Verschließen des Bodenbereiches der Küchenschränke (mit Auszügen) gedacht war und nicht belastet werden sollte, durch die Gegend gefahren - jetzt muß ich die Platte wieder austauschen... :(

    Die Härte des Schaums zusammen mit dem Glasanteil und der Glasanordnung bestimmt die 'Durchstechresistenz'. Die Außenhaut meiner Kabine besteht z.B. aus 1mm 'hochoptimiertem' GfK [guggst Du hier), das rein nach den Zahlen etwa die gleiche Belastbarkeit wie 1,8-2.0mm starkes 'herkömmliches' GfK-Material hat. Innen habe ich sogar nur 0,6mm GfK, weil ich hier auf 'Durchstechfestigkeit' zugunsten des Gewichtes verzichtet habe. Belastet werden insbesondere auch die Kabinenkanten, an denen sind bei mir 3 Lagen CfK auflaminiert.
    Wenn der Unterbau der äußeren Deckschicht druckfester ist, erhöht sich die 'Astresistenz' erheblich. Allerdings hat die Druckfestigkeit nicht unbedingt etwas mit dem Raumgewicht zu tun. Anstelle eines härteren Schaums ist auch eine feste Schicht unter dem GfK (z.B. Sperrholz) denkbar, aber das macht die Kabine wieder schwer.

    So bleibt also immer das Finden des persönlichen Ideals zwischen Gewicht, Kosten und Robustheit. Wobei m.E. 30mm statt 20mm Sandwichstärke massive Vorteile fast ohne Nachteile bringen.

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

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