Alublech aufnieten

  • Hallo,
    ich möchte ein Alublech ans Heck eines Fahrzeugs montieren und habe mir das wie folgt überlegt:

    Unterkonstruktion ist ein Fachwerk aus 50x50x3 Alu-Quadratrohr
    Alublech passend geschnitten, 2mm stark, 2,40m breit und 1,50m hoch, das Blech hat überall an den Rändern Auflage, keine Überlappungen

    Die erste Idee war: Aufkleben mit Sika 252 reicht. Dann hab ich mir aber Gedanken zur Wärmeausdehnung gemacht und gerechnet: Bei 2,40m und einem Delta-T von 50 Grad komme ich auf 2,7mm, wobei natürlich immer zu berücksichtigen ist, dass sich das Untergestell mit ausdehnt, wenn auch nicht so stark.
    Also habe ich rumgefragt, das Ergebnis: Das Blech vorher in die Sonne legen und dann (auch in der Sonne) aufbringen.

    Da ich die Scherkraft des Klebers nicht übermässig beanspruchen möchte, will ich das Blech beim montieren mit Nieten fixieren, die man aber hinterher nicht mehr sehen sollte. Also möchte die Löcher senken, Senkkopfnieten verwenden und das ganze hinterher mit Alu-Faserspachtel schön unsichtbar machen. Danach natürlich lackieren.

    Tja, nun gehts los: Ich habe in meinem Leben nur ein paar Mal eine Nietzange in der Hand gehabt und habe da nicht wirklich Routine drin. Was ich weiss: die Niete muss hinten 4-6mm überstehen, bei meiner Konstruktion sollte die Niete also ca. 9 mm Länge haben, 11mm könnte evtl auch gehen.

    Alu-Senkkopfnieten habe ich gefunden, auch als Becherniete.
    Haben Bechernieten gegenüber normalen Nieten Nachteile?
    Macht es einen Unterschied, ob der Dorn aus Stahl oder Edelstahl ist?
    Welchen Durchmesser nimmt man üblicherweise? Es scheint, 4, 4.8 und 5mm sind das geläufigste.

    Bin über jeden Tipp zur korrekten Verarbeitung dankbar.
    :)

  • ...härtet voll aus und kann keine Temperaturdehnungen ausgleichen, es würde springen......außerdem ist es nicht UV-resistent. also bitte ein Sika aus der 500er Serie nehmen oder auf das neuere 221 uvresistente zurückgreifen. Aber Alu kleben ist eher eine Flächensache und denk daran, dass die Aluoberfläche einer Vorbehandlung bedarf, damit sie wirklich haftet.

    Fahr doch bitte mit Deinem Auto zu einem Metallbauer und lass es von dem nieten. Der hat das Profiwerkzeug und kennt sich aus, was du an den bezahlst, sparst Du am Kauf der Nietzange wieder ein, mindestens teilweise......

    Normalstahl und Alu geht nicht wirklich, Edelstahl sollte es schon sein. Aber die Poppnieten sind eh selbst aus Alu.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (26. Juni 2015 um 16:59)

  • Hallo zusammen,

    wir haben bei uns recht viele Aluleisten verklebt und hierzu das Sika 221 genommen. Wichtig ist das Anschleifen und primern der Aluoberfläche. Da das Sika nur mit Wasser aushärtet, dauert es etwas bis genug Wasser auch in das Zentrum der Klebung gekommen ist. Aber bei der Fläche sollte es allemal halten. Bei der Verklebung benötigt man einen Spalt von ca. 3 mm => also nicht aufnieten, da sonst der Spalt nicht gegeben ist.

    Besten Gruß

    HWK

  • Ich habe leider keine praktischen Erfahrungen. Ich habe aber einmal etwas Zeit in die Möglichkeit eines Aufbaus aus Alu nachgedacht.

    Folgende Punkte sollte man nicht unterschätzen:

    * Nieten und Kleben gleichzeitig ist schwierig, da eine mindestdicke des Klebers notwendig ist. Das Nieten verhindert dieses Kleberstärke
    * Primern ist fast schon nicht zum umgehen, teilweise muss das Alu angeschliffen werden
    * Wärmeausdehnung kann zu einem "Knallen" von Kabinen führen, in wieweit das in deinem Fall passiert lässt sich leider nicht vorhersagen

    Ich würde an deiner Stelle Kontakt mit Thomas (http://www.derullimog.de/) oder Tichy aus dem Allrad LKW Forum aufnehmen. Beide haben sehr umfangreiche Erfahrungen, da sie Ihre Unimogs mit Alu Aufbauen selbst gebaut haben.

    Beste Grüße

    Michael

  • Hallo,
    danke für die zahlreichen Tipps und anregungen. Sika 221 möchte ich eigentlich nicht nehmen weil es, ähnlich wie Dekalin, eigentlich kein Kleber sonder ein Dichtmittel ist.
    Was ich eingesehen habe ist, dass nieten und kleben gleichzeitig wohl keine gute Idee ist, wobei ich beim Sika 252 davon ausgegangen bin, dass man das schon ziemlich zusammenpressen kann.

    Was ich mir nun überlegt habe: Ich kehre zurück zu meinem Stammkleber, mit dem ich bisher noch alles zusammen bekommen habe was ich wollte:
    Weicon 310M Classic. Webseite - Datenblatt

    Der Vorteil gegenüber Sika 252 ist, dass der Kleber elastisch bleibt und nach einem Telefonat mit einem Weicon Produktberater auch nicht geprimert werden muss. Saubere fettfreie Oberfläche reicht, anschleifen ist sicherlich hilfreich. Das Blech muss nur sich selbst halten, 4 angebrachte Heckboxhalter werden nochmals mit dem Fachwerk verschraubt, pressen dann allerdings auch den Kleber zusammen.

    Anbei mal ein Foto von der Situation. Das untere Blech ist 1500mm hoch, das obere 900mm, wovon die oberen 300mm 45 Grad gekantet werden.

  • Also wenn ich deine Situation richtig verstehe hat dein Untergestell und dein Deckblech genau das gleiche Material. Von daher ist die Ausdehnung ähnlich. Ich würde mir da weniger Sorgen machen. Klar, das Blech erhitzt sich in der Sonne mehr als das Gestell, aber Alu leitet auch gut.
    Und wenn es doch was sein soll dann bei einem Blech hinten einen dünnen Streifen dagegen machen und eine Dehnfuge aus dem Stoß machen. Verspannt wird das über deine zusätzlichen Halter sowieso. (denke praktisch, nicht hübsch)

    Und Nieten ist kein Hexenwerk, Akkuschrauben, bohren (Richtiger Bohrdurchmesser!!! 1/10mm größer als der Schaft hat, und nicht in 0,5mm-Schritten), Niete rein, quetschen und gut ist (arbeitsvorgang für Blindnieten). Da hab ich vor dem schweißen mehr Respekt.

    zur Info, von der Firma EVT gibt es auch Kleber, die sind günstiger als Sikaflex.

    Zb. sowas hier: http://www.evt-dichtstoffe.com/de/produkte/kl…brid-kleber-007

    Ach ja, und noch etwas: beim Nieten würde ich mir wenig Sorgen machen wegen des Kleberspaltes. Die Niete trägt mehr. Sehe den Kleber mehr als Abdichtung an. Wenn du den Kleber als wirklich tragendes Element machen willst, darf der Spalt auch nur 0,1-0,3mm sein, sonst reißt der Klebstoff.

  • Zitat von Freki

    Ach ja, und noch etwas: beim Nieten würde ich mir wenig Sorgen machen wegen des Kleberspaltes. Die Niete trägt mehr. Sehe den Kleber mehr als Abdichtung an. Wenn du den Kleber als wirklich tragendes Element machen willst, darf der Spalt auch nur 0,1-0,3mm sein, sonst reißt der Klebstoff.

    Möglicherweise der EVT-Klebstoff. Klebstoffe wie SikaFlex irgendwas können, ja sollen mehrere Millimeter dick aufgetragen werden in Abhängigkeit von der unterschiedlichen absoluten Ausdehnung der zu verklebenden Materialien.

    Gruß
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

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    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Ich meinte mit 0,1-0,3mm natürlich hochfeste verbindung beim technischen kleben.

    Alles andere zum Dehnfugen verfüllen sehe ich mehr als Abdichtung, und weniger als kleben. So meint das Wolfgang mit seinen mehreren Millimetern wohl auch. Von welchem Hersteller auch immer. EVT gabs halt mal für 5,90€, sind mittlerweile auch teurer geworden.

  • Nee, SikaFlex und ähnliche Kleber dienen auch zum hochfesten Verkleben, aber zum Verkleben von Materialien mit unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizienten. Der Kleber kann dann diese unterschiedliche Ausdehnung ausgleichen, ohne daß er reißt und ohne daß die zu verklebenden Teile diese Temperaturspannung aushalten müssen.
    Bei gleichartigem Material ist das natürlich nicht notwendig...

    Gruß
    Leerkabinen-Wolfgang

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  • Kannst du mir hierzu bitte einen nennen? Alle für die Dehnfugen die ich bisher sah waren bei 2-4N/mm², allerhöchstens vll mal 8N/mm²(find den gerade nicht mehr).
    Und dann aber auch mit Einschränkungen von zB 5mm Spalt, und 25mm Auftragsbreite.

    Kenne die hochfesten nur zB als Fügen Welle-Nabe, und die haben als Spalt maximal 0,1mm. Da hat man dann jedoch auch über 20N/mm².

    hab gerade einen gefunden: zB Easy Mix 240. >10N/mm², für 0,1-4mm Spalt. 20€ für 50ml. Klingt ideal zum Spalten füllen :lol:
    man muss aber fairer Weise dazu sagen dass der keine Einkomponenten-Kleber ist.
    ich bleib beim Nieten und abdichten.....

  • Hi Freki,

    die Homepage von Claus Kröger ist zu diesem Thema sehr informativ. Zum Thema thermischer Ausgleich schreibt er z.B. dieses hier, und zu den Eigenschaften der verschiedenen SikaFlex-Kleber findest Du hier die notwendigen Informationen. Ich selbst habe meine Kabine mit SikaFlex 552 geklebt. 3N/mm² Zugfestigkeit macht bei einer schmalen 3mm Kleberraupe - in einer Schlangenlinie aufgebracht - rund 3m*3mm =9000mm² pro Meter verklebte Kante aus. Das entspricht einer Klebekraft von 27000N bzw. umgerechnet rd. 2700kg oder 2,7t. Ich glaube, da muß man sich wegen der Klebekraft keine Gedanken mehr machen...

    Gruß
    Leerkabinen-Wolfgang

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  • Moin,
    schau dir mal das 3M VHB Tape in diesem Video an: https://www.youtube.com/watch?v=XePlqBfixtk. Bei 3:00 gehts um Viskoelastizität. Das bischen unterschiedliches Ausdehnen des Materials kann das Band ab. Ich bin bei Befestigungen auch eher konservativ, jedoch werde ich beim Packpferd möglichst alles kleben. Ich will wissen wie gut das geht und wie lange es hält. Wenn wir den Wohnungsumzug gut hinter uns bekommen haben werde ich im Herbst mit dem Packpferd anfangen, sonst im nächsten Frühjahr.

    nun ist es ein LT 1 geworden ;)

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