Gelcoat - wer hat Erfahrung damit ?

  • Wer von Euch hat schon mit Gelcoat gearbeitet? Das ist diese Schutzschicht, die man über Bootsrümpfe anbringt und manchmal auch bei Wohnmobilen verwendet.

    Wie hart ist eine solche Schicht, wenn sie ausgehärtet ist? Vom Namen her hat man ja die Assoziation, dass die Schicht weich bleibt wie ein Gel. Stimmt das?

    Ich habe nämlich die letzte Nacht unter hohen Bäumen gestanden und es fing zu regnen an. Die Bäume haben den feinen Regen erst mal aufgefangen, dann aber das Wasser in großen Tropfen wieder abgegeben und diese Tropfen fielen von großer Höhe auf das Dach meiner Wohnkabine aus GfK-Sandwich. Es hat geknallt wie Pistolenschüsse und ich konnte nicht schlafen dabei.

    Nun denke ich darüber nach, wie man dieses Knallen dämpfen kann ohne eine Plane über das Dach der Kabine zu legen. Könnte man da mit Gelcoat etwas verbessern? Vielleicht bin ich nicht der Erste, der dieses Problem lösen wollte.

    Wer weiß etwas darüber?

    Sepp

  • .. kenne ich von Booten. Das ist nichs anderes als ein Harz, das durchgefärbt wird in der gewünschten Farbe. Bei Booten wird das meist als erstes in die mit Trennmitteln vorbehandelte Form gespritzt und dann wird nass in nass ganz normal laminiert. Wenn das Teil entformt wird, kommt die Farbe außen zum Vorschein. Das Gelcoat schützt das Laminat (z.B. gegen Osmose) und macht, wenn die Form einwandfrei war, eine gleichmäßig glatte Oberfläche, die fest mit dem Laminat verbunden ist und nicht wie Lack abplatzen oder abgeschliffen werden kann.

    Gelcoat härtet wie das Laminat fest aus und ist somit keine dämpfende Schicht auf der Außenhat...es trommelt nach wie vor....hihi....

    Um das zu verhindern, gibt es mehrere Methoden. Entweder greifst Du tief in die Tasche und läßt Dir von Beisel (http://www.beisel-schutzdachbau.de/) ein Überdach aufziehen, das beim Fahren auch draúfbleiben kann, aber eine Dachbox oder ein begehbares Dach ist damit gestorben. Diese Dächer fangen bei etwa 2 Mille an un Du fährst am besten dahin (Neckarsteinach), damit die es auch montieren. Oder es gibt auch Dachbeschichtungen...ich hab mal den Namen Durabull gehört. Die Firma Gerardy in Polch hat ein System mit dem Namen Durabed PRTC. Die wiegt 1 kg/qm und kostet ca 250 € auch je qm. Die Frage ist, ob die Schicht sich so dauerhaft mit dem Dach verbindet, dass sie auch nach jahren Benutzung im Frost bis in der Mittelmeersommersonne keine Ablösungserscheinungen zeigt.

    Aus den USA soll eine Beschichtung mit dünner Schaumeinlage kommen, die wie ein Vinyldach aufgeklebt wird, aber da hab ich keine weiteren Informationen oder Links zu, vielleicht kennt hier einer der Freunde sowas oder noch andere Möglichkeiten.

    Allen gemeinsam ist, dass sie auch vor Hagel schützen sollen bis ca 25 mm großen Körnern und vor nicht zu schweren Pinienzapfen.

  • Bei den Amis gibt es viel diese "Gummidächer". Das ist eine Gummischicht die einfach auf das Holzdach geklebt wird :shock:
    Schalldämmung geht nur mit Masse und einer möglichst weichen/elastischen Oberfläche. Was da vielleicht gehen würde, ist Material das als Ladeflächenbeschichtung für Pickups verkauft wird. Da sind entsprechende Gummipartikel drin die dann dämpfen. Ist aber schwer und läßt sich nicht soleicht reinigen wie eine glatte GFK fläche.
    z.B sowas hier: http://www.pro-tech-beschichtung.de/das-produkt/pr…ette/index.html

    Gruß, Holger

  • Hallo Holger

    Das hört sich gut an.Ist vor allem einfach anzuwenden. Natürlich wird es Besseres geben, aber nicht mit diesem geringen Aufwand.

    Das werde ich vermutlich ausprobieren.

    Vielen Dank für Eure Tipps

    Sepp

  • Na ja, muss ich doch noch überlegen bei 350 Euro.

    Aber ein Versuch wäre es wert.

    Sollte ich das Geld ausgeben werde ich jedenfalls berichten.

    Sepp

  • Von der Akustikseite geht Alubutyl bestimmt gut, aaaber
    1. ist das ziemlich schwer
    2. ob das auf Dauer UV fest ist? Das wurde ja für die dunkelen Stellen im Fahrzeug erfunden
    3. so Zeugt neigt dazu, dass irgendwelche Stoffe ausgespült werden,und das führt vielleicht zu schönen schwarzen Streifen von runterlaufendem Regenwasser.
    Also das Experiment würde ich nicht wagen!

    Gruß, Holger

  • Danke nochmal für die Tipps.

    Dein Link Rudi führt zu einem ähnlichen, wenn nicht identischen Produkt wie oben der Link von Holger.

    Das werde ich nehmen. Dafür spricht der immer noch erschwingliche Preis von 350 Euro bei Schichtdicke etwa 1 mm und die Tatsache, dass ich diese Beschichtung in RAL eingefärbt bekomme. Wenn der Effekt spürbar aber nicht ausreichend ist kann ich ja einen weiteren mm drüber legen. Die 5 bis 10 kg Dachgewicht kann ich mir noch leisten.

    Die anderen Vorschläge sind vielleicht von der Dämmwirkung besser, lassen sich aber weniger unauffällig und dauerhaft pflegeleicht anbringen. Ist ja ein Fahrzeug und keine Anglerhütte.

    Sepp

  • ist das wirklich sinnvoll ?

    10 kg mehr - an der ungünstigsten Stelle - :shock:

    es trommelt weiter , nicht mehr so laut und in einem anderen Frequenzbereich - :oops:

    Du kannst jegliche einfache Dachreparatur mit GFK bzw Harz vergessen - :!:

    in der drüber geschmierten Pampe bleibt jeglicher Schmutz hängen , der allerdings zusätzlich dämpft :D


    ich liebe dieses dumpfe , trockene Trommeln -
    wenn das bei dir so laut ist , bezweifle ich , daß Du ein fest verklebtes Sandwich hast,
    sonst würde die oberste Schicht nicht so stark schwingen. Ist das uU ein älteres Baujahr in Ständerbauweise ? Da müßtest du schon sehr viel Gewicht drauf packen , um eine einzelne nicht verklebte Deckplatte zu beruhigen.

    Vielleicht investierst Du besser in Solarmodule ? - meine flexiblen sind 7mm dick - ich könnte aber nicht beschwören , daß die irgendeine Dämpfung bewirkt hätten , obwohl das gesamte Dach bis auf den letzten Millimeter damit beklebt ist - vielleicht , weil es mich vorher auch nicht gestört hatte .

    viele Grüße
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo Raif

    Das stimmt schon, die Reinigung wird schwieriger, aber Dreck ist da oben sowieso drauf, ich komme ja nicht hin zum Saubermachen. Das Reparaturargument wiegt zwar schwerer, aber eine Verletzung der flachen Dachoberfläche halte ich für ein seltenes Ereignis, Risiko ja.

    Und das von Dir fast geliebte Trommeln find ich auch nicht schlimm, wie auch ein Bachrauschen den Schlaf nicht wirklich stört.
    Aber einzelne große Tropfen aus großer Höhe, wie von mir beschrieben knallen richtig laut, wie Pistolenschüsse und leider ohne Monotonie sondern unerwartet und Schreck erzeugend. Diese Situation ist zugegebenermaßen selten, habe ich auch zum ersten Mal erlebt.
    Meine Reisepartner in einem ausgebauten Kastenwagen mit Blechdach haben das überhaupt nicht gehört. GfK ist diesbezüglich wesentlich schlechter.

    Aber ich experimentiere gerne und das Ausprobieren ist auch etwas. Mal sehen, ob ich mich dazu entschließe. Nächste Woche geht es erst mal nach Türkei und Georgien. Ich hoffe da regnet es wenig und hohe Bäume haben die eh nicht.

    Sepp

  • Hallo Sepp,

    Du hast gerade den Kastenwagen erwähnt ...
    ist das Dach vom Kastenwagen nicht geneigt, gegenüber einem flachen Dach, wie glaube das es bei Dir verbaut ist ???

    sprich, der Topfen von oben trifft auf eine schräge Fläche und bei Dir auf eine gerade ...
    dann entwickelt der Aufprall von einem Tropfen logischerweise eine andere db-Zahl ...

    ist das vielleicht des Rätsels Lösung ???????????

  • Nein, nein, das ist dimensionsmäßig zu wenig an Neigung. Bei 45" lasse ich mir das eingehen.

    Ich glaube, es liegt an der größeren Masse des Blechdachs und an der weniger intensiven Verbindung von Dach zu Isolierung zu Innenwand. Bei einem GfK-Sandwich ist diese Verbindung nicht aufgelockert durch Lufthohlräume oder Passungenauigkeiten, wie bei der nachträglichen Isolierung. Außerdem dämpft der elastische Extreme-Isolator vermutlich besser den Schall als der relativ harte PUR-Schaum.
    Also es liegt an Materialeigenschaften.

    Sepp

  • Das ist eine absolut interessante Seite mit viel Basiswissen, vielen Dank. Ich werde den Link abspeichern.

    Aber mein Problem finde ich nicht wirklich. Ich will mit meiner (unausgegorenen) Idee einer weichen Dachoberfläche ja die Schallentstehung und weniger die Ausbreitung beeinflussen. Ob das funktioniert kann ein Laie wie ich (oder Ihr) nicht vorhersagen, das muss man probieren.

    Sepp

  • Hoi Sepp

    Aus meiner beruflichen Erfahrung weiss ich dass die effektifste Art die Ausbreitung von Körperschall zu beschränken die Verwendung von unterschiedlich schwingenden Materialien ohne oder mit einer flexiblen Verbindung ist.
    Die Entstehung des Schalls kannst Du mit einer weichen und/oder rauhen Oberfläche dämpfen, die Weiterleitung hast Du aber trotzdem.
    Wäre es eine Möglichkeit einen Stoff wie eine Art Rollo hinten am Fahrzeug aufzurollen und den wenn Du stehst über eine Reeling zu spannen, so das er Abstand zum Dach hat?
    Der würde zumindest die Regentropfen abbremsen, dazu muss der Stoff nicht mal dick, geschweige denn dicht sein...selbst ein enges Mückennetz würde schon etwas helfen...

  • hey Picco,
    endlich mal eine Zweitverwendung für die Markise -
    aber ich weiß nicht , wenn es jetzt nur noch die Tropfen von ganz hohen Bäumen sind ...
    bevor ich im Regen die Markise übers Dach schlage , würde ich vielleicht doch eher ein paar Meter vor fahren , oder zurück :D
    ist auch besser zwecks Blitz und so
    (aber dieses wesentliche Argument hebe ich mir mal für die nächste Durchgangs-Diskussion auf :D
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

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