styrodur mit pe verkleben/verbinden

  • liebe gemeinde,

    ich bin dabei eine neue bodenplatte zu basteln. diese kommt in einen 30-jahre-alten hymer-bedford und liegt dann dort auf dem bedford-leiterrahmen auf (war von hymer im original auch so).

    die bodenplatte besteht aus styrodur (40mm); obenauf 18mm sperrholz.

    nach unten (schutz vor beschädigung etc.) will ich 1mm pe-folie aufbringen (ich hab das zeug schon). nun lässt sich ja pe nicht so wirklich gut verkleben, in meinem fall muss die verklebung allerdings auch nichts halten (außer sich selbst). hat einer eine idee womit ich die pe-folie und das styrodur zusammenpappe?

    ich dachte z.b. an wasserfesten holzkaltleim (zumindest ist so das sperrholt auf der oberseite super fest aufgebracht).

    für jeden vorschlag zu haben
    jörg

  • Zitat von Joe

    Hi,


    Spar dir das Geld für den Kleber. :D

    denk doch mal andersherum :roll:
    unten 10 mm Siebdruck dann 40 mm Styrodur und darauf gleich Laminat. hab ich so gemacht und es funzt.

    wir sammeln abgelaufene Verbandskästen aus KfZ und alles medizinische Zeug, für unser Projekt in Gambia. Guckst Du: together-in-the-gambia.de :arrow: oder neu bei facebook :arrow: : together in The Gambia e.V.

  • ja, siebdruck wäre die alternative ... das pe liegt aber rum und wenns drangeht würde es reichen

    lg
    jörg


    p.s.: ich hab im forum bei ottozeus mal nachgefragt; wenn was machbares rauskommt werde ich berichten

  • Saba hat einen Klebstoff entwickelt , der PE und PP dauerhaft und fest verklebt.
    http://www.saba.nl/fileadmin/saba…_2011-01-01.pdf

    Der Hinweis nur ,falls Jemand PE-Strukturen verkleben möchte -
    in Deinem Fall ist das aus meiner Sicht nicht sehr sinnvoll , nur weil Du die Folie da rumliegen hast.....
    Denke da lieber weiter in Richtung Thomas Kommentar - der Kleber , Primer und Cleaner ist im übrigen auch nicht ganz billig und
    falls die Folie als unterste Lage ungeschützt der Witterung ausgesetzt ist , wird sie im Winter eher spröde und den permanenten Steinschlägen
    nicht lange widerstehen.
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • ottozeus empfiehlt einen dauerklebrigen kleber technicoll 9221

    der löst den styrodur nicht an und sollte bei der großen klebefläche (im verhältnis zum zu haltenden gewicht) die sache in den griff bekommen. er ist auch halbwegs erschwinglich (900g kosten unter 25,00 EURO und reichen für 6qm)

    ich werds mal versuchen und berichten

    lg
    jörg


    p.s.: wenns nicht klappt kommt siebdruck dran

  • Hallo Jörg,

    ich würde gleich zu Siebdruckplatten greifen und darauf aufbauen.
    Auch wenn das im ersten Moment teurer ist sparst Du Dir ne Menge Arbeit wenn die Folie doch nicht hält.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von halber

    ottozeus empfiehlt einen dauerklebrigen kleber technicoll 9221

    der löst den styrodur nicht an und sollte bei der großen klebefläche (im verhältnis zum zu haltenden gewicht) die sache in den griff bekommen. er ist auch halbwegs erschwinglich (900g kosten unter 25,00 EURO und reichen für 6qm)
    ich werds mal versuchen und berichten
    p.s.: wenns nicht klappt kommt siebdruck dran

    Davon rate ich ab. Der Boden ist ja eine Sandwichkonstruktion, die auch Verwindungen aufzunehmen hat. Der Kleber hat also keineswegs nur das Eigengewicht der Folie zu halten. Ob der Kleber geeignet war, merkst du vielleicht erst in 5 Jahren. Wenn sich dann die Folie (teilweise) ablöst, hast du ein Problem: im worst case kommt dann ein Neubau der Bodenplatte auf dich zu.
    Siedruck ist geeignet, aber rel. schwer. Ein möglicher guter Aufbau der Bodenplatte ist (von unten nach oben):
    1,5 mm GFK / 4 mm Sperrholz / 40 mm Styrodur / 10 mm Sperrholz.

    Gruß
    Hero

  • Im Grund bekommen alle, die über eine nach unten offene Isolierung nachdenken, Bauchschmerzen dabei.
    Warum?
    Nun, gedanklich hat die Isolierung nur die Aufgabe, Hitze, Kälte und Kondenswasser vom Wageninneren abzuhalten, während härtere Strukturen so Dinge wie mechanische Beanspruchungen aufnehmen sollen. Dadurch kommen Sandwichaufbauten zustande.
    Styrodur hat allerdings durchaus einen gegenüber anderen Isoliermaterialien höhere mechanische Festigkeit, was man u.a. daran sieht, dass man über einen eben ausgelegte Platte ohne Beschädigungen drüberlaufen kann, ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Nur Punktbelastungen kann sie nicht aushalten und bei stärkeren Biegebeanspruchungen bricht sie.
    Die Frage ist jetzt, ob unter dem Boden Punktbelastungen und andere Beanspruchungen auftreten, die das Styrodur so beanspruchen, dass es nicht mehr hält.
    Biegebelastungen kann man eigentlich ausschließen, weil sie im Verbund mit einer 18 mm Sperrholzplatte verlegt wird. Punktuelle Belastungen können dadurch auftreten, dass sie auf einem Leiterrahmen verlegt wird. Dabei sind die Leitersprossen das Entscheidende. Auf den Auflageflächen liegt das gesamte Kabinengewicht mit sagen wir mal einer Tonne incl. Möblierung, Einrichtung, Vorräten und den Personen, die sich drin aufhalten. Das wäre die statische Belastung, wenn das Auto steht. Wenn es fährt, kommen dynamische Lastspitzen dazu, z.B. wenn man durch ein tiefes Schlagloch fährt. Außerdem verlagern sich Lasten auf nur einzelne Bereiche, wenn man steil bergauf und bergab fährt, wenn man bremst oder wenn man den berühmten schnellen Kippbuckel beim Fahrbahnwechsel auf den Autobahnen über den Mittelstreifen überquert.
    Nun kenne ich den zulässigen Druck auf den Quadratzentimeter, den Styrodur aushält, nicht. Aber den sollte man aus dem Datenblatt, das es wahrscheinlich beim Hersteller gibt, beschaffen können, wenn man sich systematisch an die Sache heranmacht.
    Wenn man von meiner "Tonne" ausgeht, verteilt sich dieses Gewicht auf einen Kabinenboden einer Beispielkabine 3,50 x 2,30 m Bodenfläche und macht auf diese rd 8 qm eine Flächenpressung von rd. 12,42 Gramm pro qcm (1.000.000 Gramm Last auf 80.500 qcm). Wenn man einen Leiterrahmen mit Rändern und Sprossen von 5 cm Breite annimmt und von einem Quersprossenabstand von rd 50 cm ausgeht, hat man 7 Felder, also 8 Querträger, davon sind 2 vorderer und hinterer Rahmen. Daraus resultieren 8 x 240 x 5 cm + 2 x 350 x 5 cm gleich 13.100 qcm, auf die sich die Last verteilt, also 76,34 Gramm pro qcm. Wenn man jetzt mal 100 % Zuschlag für Lastspitzen annimmt, sind wir bei rund 150 Gramm pro Quadratcentimeter. Na ja, das könnte man testen mit einer Leiste 10x10 mm, an die man 150m Gramm hängt und die man mit der Stirnfläche auf eine Styrodurplatte aufsetzt. Wenn das keinen Eindruck hinterlässt, könnte das Styrodur die mechanische Belastung tragen.
    Aber es gilt noch andere Arten der Belastung zu Berücksichtigen. Da wäre z.B. die Elastizität der Verbindungen zwischen Leiterrahmen, Fahrwerk und Bodenplatte. Das Fahrwerk verwindet sich ein wenig, es entstehen winzige Spalten zwischen Styrodur und Leiterrahmen, in die Nässe, Salz und Staub eindringen können. Mit den nur Millimeter betragenden Relativbewegungen zwischen Styrodur und Rahmen könnte ein Scheuereffekt entstehen, der das Styrodur auf Dauer an den Stellen wegreibt.
    Ferne haben wir Punktbelastungen zu prüfen. Denkbar sind von denn Rädern emporgeschleuderte spitze Steine etc., di die Oberfläche beanspruchen, außerdem natürlich bei Regenfahrten die Wasserspritzerei, wo besonders in Pfützen einiger Wasserdruck aufgebaut wird, der zusammen mit dem Straßendreck auf Dauer sicherlich eine bleibende Beanspruchung des Styrodurs erzeugt, die auch Spuren hinterlässt. Bei einer einschichtigen Verlegung (40 mm Plattendicke) können auch die Stöße der einzelnen Styrodurplatten durch die Bewegungsbeanspruchungen aus dem Fahrwerk leiden, wodurch sie punktuell undicht werden und kapillar das Wasser an das Bodenholz saugen, auch eine Langzeitgeschichte, deren Folgen man wahrscheinlich erst nach Jahren fühlen wird, wenn überhaupt.

    So, jetzt habe ich mal versucht, dem "gefühlten" Unbehagen gegenüber einer offenen Styrodurfläche zum Boden hin Gestalt zu geben. Dicht ist das Zeug ja, auf der unzerstörten Fläche sollte es so gut wie kein Wasser aufnehmen. Folie drüber zu kleben wäre insofern kein schlechte Idee, wenn die dazu dient, die Auswirkungen des Spitzwassers zu beseitigen oder zu minimieren. Wenn sich die Tragfähigkeit auf dem Leiterrahmen bei den tatsächlichen Gewichtsverhältnissen als ausreichend herausstellen sollte, kann man diesen Aufbau ohne schlechtes Gewissen wohl machen. Vielleicht sollte man die Verbindung zwischen Leiterrahmen und Styrodur sowie die Plattenstöße durch dauerelastischen Kleber abdichten, aber das wärs dann auch schon.
    Die Alternative wäre, den 18 mm Holzboden aufzuspalten, also unten drunter 6 mm Siebdruck, oben drauf 12 mm Multiplexsperrholz und das Styrodur dazwischen, das alles verklebt, Dieses wäre übrigens meine Lösung....hihi....denn trotz aller Vernunftgründe ist mein Bauchweh nicht ganz weggegangen......hihihi......

  • Hi Ralf,

    hmm, auf dem Merkblatt sehe ich nichts von PE, nur PP bzw. Monopan - oder mal wieder mein männlicher Tunnelblick??? :D

  • hi thomas,

    vielen dank für die ausführliche darstellung!

    mir wäre ohne spritzwasser- und vor allem rollsplittschutz die sache nicht ganz so geheuer... deshalb auch die überlegung mit der nach unten abschließenden folie.

    bei mir ist die bodenplattenbelastung überschaubar. der kastenaufbau bei dem alten hymer ist ein stahlgerüst, welches mit dem leiterrahmen verbunden ist. die bodenplatte liegt da praktisch "lose" drin. damit trägt die bodenplatte eigentlich nur sich selbst und die personen im innenraum. große teile des möbelgewichtes werden sicherlich durch die befestigung an der seitenwand auch über das stahlgerüst direkt auf den leiterrahmen geführt - mindestens natürlich die oberschränke. wie auch immer: die belastung von oben auf die platte wird durch die sperrholzschicht wohl gut verteilt.

    bleibt die punktbelastung nach unten. der rohrrahmen war ja dafür nie gedacht. er sit also etwas zerklüftet (also hier und da mal ein 3mm absatz). das will ich aber sowieso dadurch ausgleichen, dass zwischen rahmen und bodenplatte nochmal moosgummi kommen soll. ich will so wenig wie möglich körperschall vom basisifahrzeug im aufbau haben ...

    das vorgebrachte argument: wenn sich meine klebung in 5 jahren löst hab ich ein fast unlösbares problem - da ist was dran. das dann wieder irgendwie fest zu bekommen ist sicherlich fast unmöglich.

    ich muss da sicherlich nochmal drüber orakeln: vielleicht sind ja 2mm sperrholz (wasserfest verleimt) nicht so schlecht. das dann entweder kommplett volltränken oder mit unterbodenschutz nochmals dichten ...

    wenn noch jemand eine idee hat?

    lg
    jörg

  • statt den 2 mm Sperrholz und Lack und Unterbodenschutz, nimm doch 4 mm Siebdruck ( gibtś glaube ich, nicht dünner )

    wir sammeln abgelaufene Verbandskästen aus KfZ und alles medizinische Zeug, für unser Projekt in Gambia. Guckst Du: together-in-the-gambia.de :arrow: oder neu bei facebook :arrow: : together in The Gambia e.V.

  • ... die 18 mm Sperrholzplatte, kannst Du eine dünnere nehmen zur Abdeckung nach innen, wundert mich sowieso, dass auch bei Sandwichs mit Styrodur im Boden immer so dicke Platten genommen werden. Ich hatte bei meinem 7,5 t LKW 6 mm Siebdruck nach unten und 6 mm nach oben, dazwischen den Hilfsrahmen(Leiter) aus Stahl und 60 mm Styrodur in zwei 30 mm Lagen, wobei ich die Sprossen in 30 mm Vierkant versetzt oben und unten an den Rand geschweißt hatte, um durch 30 mm Überdeckung größere Kältebrücken zu vermeiden. Das wurde direkt mit ner Dreipunktlagerung aufs Fahrwerk geschraubt, vorne zwei fest und hinten ein Pendel, darauf hat dann Ormo die Kabine gebaut. Die ganze Geschichte war mit den 2 x 6 mm sehr stabil. Das war zwar nur der Kellerboden (deshalb auch innen Siebdruck), aber da kamen so schwer Sachen wie drei Tanks mit etwas über 1000 l, die zwei 130 Ah Komfort-Akkus und das Ständergerüst für den Oberboden. Auch den habe ich mit nur 2 x 6 mm Multiplex und 20 mm Styrodur gemacht, alle Möbel drauf etc. Sogar ne Revisionsplatte gabs im Mittelgang, um im Notfall zur Technik in den Untergrund abtauchen zu können.

    Aber Dein Hinweis auf das Moosgummi: Es wird sicher eine Ausgleichsfunktion leisten können, aber das wird auch ziemlich zusammengedrückt und das etwas undefiniert im Bereich von rd 5 mm, denn je mehr Gewicht drauf kommt, desto mehr drückt es sich zusammen. Also im leeren Wagen wirds ca 5 mm höher stehen, als im ausgebauten und beladenen und selbst, wenn Du den Boden begehst, wird er noch was nachgeben. Ich würde die Absätze mit Streifen aus Gummiplatten, die es in verschiedenen Dicken gibt , auszugleichen, so daß eine ebene "Fläche" entsteht. Körperschall wird durch das Styrodur an sich aufgefangen. Außerdem ist Moosgummi oder besser Zellkautschuk 20 mm dick, hebt also alles an.
    Aber Gummi bringt mich auf die Idee, statt mit Folie von unten mit Gummituch abzudecken. Für eine dauerhafte Verklebung würde ich mich mal an den technischen Service von SIKA oder Körapur wenden, denn die wissen, welchen ihrer Kleber sich dafür eignet, also, der zwar am Gummi haftet, aber das Styrodur nicht anlöst.

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