Hubdach - oder Kartenhaus?

  • Salve!

    Bevor es an den Neubau geht, ist es wohl normal, das man alle Eventualitäten noch einmal abklopft. Und da sich in der 3,5-to-Semioffroad-Klasse die Katze fortwährend in Sachen Platz, Gewicht und Platz und Gewicht in den Schwanz beißt, fängt man doch mal an, andere KOnzepte auszuprobieren...

    Mit anderen Worten, ich bin gedanklich gerade bei einer Hubdachkabine angekommen. Alles soll auf eine Singlecab-Pritsche vom Sprinter passen, GG am Ende 3,5 to. Das kann ich nur durch Schaumsandwich beim Möbelbau erreichen und so wenig unnützen Kram wie nötig. Ok, das war schon immer die Devise. Aber wenn man plant, ggf. auch mal 6 Monate in kühleren Umgebungen unterwegs zu sein, ist das Prinzip Außendusch-anschluss nicht mehr ganz so optimal... Also wäre ein Bad schön. Da aber festes Bett, große Pantry und feste Sitzgruppe mit Liegeplatz für Hund unterm Tisch vorrang haben, wirds schwierig, will man noch atmen.

    Daher hier mein erster, dahingesponnener Entwurf.
    Wer darin etwss von procab wiedererkennt, liegt so falsch nicht...

    Freue mich über Meinungen!

  • Hallo,

    wie hoch ist denn der Raum unter dem Bett?

    Mir gefällt deine Idee sehr gut.
    Wichtig wäre mir das man auch bei abgesenktem Dach in der Kabine halbwegs aufrecht stehen kann.
    Wenn man auf Reise ist und "nur" mal etwas kochen will sollte das ohe das Dach anzuheben machbar sein.

    Kannst Du ein paar Maßangaben zu der Kabine und dem Ausbau machen? Das wäre hilfreich um eventuell Verbesserungen und Veränderungsvorschläge zu machen.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Natürlich, Maße. Klar.

    Die Stehhöhe bei geshlossenem Dach liegt bei 190 cm, die aber faktisch in dem Fall nciht ereicht werden. Da gehen im Bereich Pantry/Bad der Aufbau für das Bett ab, die Sitzgruppe achtern wiederum ist erhöht.
    Klar ist: ohne Kunstlich ist es im Bus in diesem Zustand dunkel, aber es lässt sich alles benutzen bis auf das feste bett.
    Dafür habe ich zur Zeit auch vorgesehen, das die Tür nach innen öffnet, das ist einfacher umzusetzen, als irgendwelche anderen basteleien.

    Ein paar andere Maße:

    Höhhe überm Bett ausgefahren sind 80cm angepeilt, Sitzgruppenlänge 120cm, Badgrundfläche 80x120 (zeitgleich Kleiderstauraum in Hängetaschen, die zum Duschen ausgelagert werden)

  • Hallo,

    wenn ich die 190cm Innenhöhe ( bei eingefahrenem Dach ) nehme und ca. 20cm für die gesammte Bettkonstruktion abziehe ist in der Naßzelle eine Stehhöhe von ca. 170 übrig. Reicht Dir das zum stehen?
    Sonst finde ich deine Planung weiterhin sehr gut ind interesant.
    80cm Kopffreiheit über dem Bett ist ein gutes Maß - da bekommt man wenigstens keine Platzangst.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Wenn Du eh so knapp mit dem Gewicht bist, solltest Du daran denken, dass Du im Hubbereich doppelte Wände hast, dass die Dachplatte etwas solider und damit schwerer sein muss und dass der Hubmechanismus auch was wiegt. Nur mal so in den Raum gestellt, wobei ich sowieso kein echter Freund des Hubklapperatismus bin, wie ich mich hier im Forum ja schon geoutet habe....hihihi....
    Wie sagte der alte Herr Kelvin, Motorenbauer am Firth of Forth, der ausschließlich Einzylinder-Dieselmotoren für Fischerboote herstellte, auf die Frage WARUM?
    "One Cylinder, one trouble!" .....hihihi......
    übertragen auf Hubdach: Je mehr Klapperatismus, desto mehr Probleme..... :mrgreen::wink:

  • Hi Thomas,

    ja, die Gewichtsthematik ist natürlich das entscheidende Thema, da gebe ich dir Recht. Das muss ich jetzt durchrechnen, ist ja am Ende kein Hexenwerk. Ich denke durch konsequenten LEichtbau bei den Einbauten lässt sich entscheidend was sparen, vor dem eigentlichen Hubmechanismus habe ich weniger Sorgen. Bislang ist der Gedanke, den Deckel mit vier Dyneemaseilen anzuheben, die an allen vier Ecken umgelenkt sind und in einer Raumecke auf eine Winde zu laufen. Schätze im ersten Anlauf den Dachaufbau nicht auf mehr als 100 Kilogramm, den kann man notfalls auch zu zweit von innen hochstemmen. Aber es stimmt, die technik sollte so simpel wie möglich sein, keine Elektrik.

    Warum meinst Du, müsste die Deckenplatte stärker dimensioniert werden?

  • .... weil die Seitenwände da dran hängen, ggf. auch Hochschränke, und weil die Stützenkonstruktion ja etwas innerhalb der Dachfläche liegt. Das Dach wird also etwas anders beansprucht, als wenn es auf dem Rand aufliegt und von den Hochschränken, die an Seitenwangen und ggf von der Außenwand gestützt werden, mit getragen wird. Es dürfte etwas mehr Biegung verkraften müssen.

  • Hallo ?? :D
    Du hast so ziemlich genau meine Kabine abgebildet.
    Das Du die Tür wegen der Problematik nach innen aufgehen lässt, ist eine interessante Idee. Geht aber nur ohne Trittstufen, oder?
    Habe eine geteilte Tür konstruiert, dessen Unterteil ich bei abgesenktem Dach trotzdem öffnen kann.
    Wird ab KW 32 nach meinen Plänen bei Ormocar gebaut. Auf Sprinter Allrad Einzelkabine.
    Wenn Du also Detailinfo's benötigtst, kannst Du mich auch anmailen.
    Und übrigens ist der Hubmechanismus kein Klapperatismus. Das Dingens funktioniert schon bei einigen Forum-Kollegen.
    Kabinenwände 40er Gfk-Sandwich. Hier bleibt durch Einbauten und Fenster relativ wenig freie Fläche übrig.
    Hubdach 50er Gfk-Sandwich (größte Fläche, die durch Sonne und Kälte beeinflusst wird)
    Bin ca. 1,88m groß und habe 1,93 Stehhöhe unter dem Bett, damit im Bad über der "Duschwanne" (mit Gefälle) noch knapp 1,90 übrig bleiben.
    Gfk-Sandwichmöbel sind nicht besonders leicht (7-8kg/m²)
    Selbsgebaute Sandwichplatten aus Pappelsperrholz und Styrodur bringen die beste Gewichtseinsparung.
    Mache meine Möbel aus resopalbeschichteten Tischer-Platten mit Balsakern. Liegt dann auch bei ca. 5-6kg/m². Das Resopal ist relativ schwer (1,2kg/m² einseitig), da man teilweise beide Seiten bekleben muß, aber eine saubere Sache für viele Jahre.
    Meine letzte Wohnkabine hatte ich 20 Jahre und die war mit etwas Pflege trotz 2 Kindern und sehr viel Benutzung beim Verkauf immer noch Tip-Top. :wink:
    Grüßle aus dem Schwabenland
    Andres

  • Hallo Wartende Welt ;):D .

    Das ist ein interessanter und anregender Entwurf! Gut finde ich die große Sitzgruppe, die Küche und die Nasszelle, die im abgesenkten Zustand nutzbar sind. Dazu das große Dauerbett, der Stauraum unter den Sitzen und die einfache sichere Türlösung mit Innenöffnung. In meinen Augen sehr schön: die Trennung von Wohn- und Schlafbereich.

    Du hast dazu ein großzügiges Hubdach im Entwurf, dass sich innen wohl von circa 190cm auf 270cm anheben lässt. Ich kann da etwas zum Gewicht der Lehrkabine beitragen, weil - wie Andreas und nun auch du - wir eine Schachtel-Hubdachkabine auf Sprinterfahrgestell realisieren wollen. Es ist ein Sprinter 2005, 3,5t, mittlerer Radstand, 4x4, Fgst.-Leergewicht ohne Fahrer mit vollem Tank circa 1730 kg.

    Unsere Kabine hat hochgefahren die Außenmaße LxBxH 353x221x206 cm³, Hub 41cm, Überlappung 5cm, Material beidseitig 2mm GFK, 40mm Schaum. Das Gewicht ist circa 600kg. (Bericht über den Arbeitsfortschritt mit Bildern demnächst in anderem Beitrag.)

    Eine Hochrechnung auf deine Kabinenhöhe(!) ergibt circa 830kg. Also, vorausgesetzt, das Fahrzeug und die Kabinenmaße sind vergleichbar, Du könntest bei zwei Personen noch etwa 800 kg verbauen beziehungsweise Nutzlast einfüllen. Das ist nicht viel, und Deine Planungen bezüglich Gewichtsminimierung sind wichtig.

    Gruß Lutz

  • Hallo Lutz,

    das freut mich zu hören, das auch andere in eine ähnliche Richtung planen. Warum wollte ihr ein Hubdach, wie baut ihr?

    Ich denke die von dir geschätzten 830 Kilo werde ich unterbieten können, aber da sind wir noch am rechnen. Wenn es konkreter ist, aktualisiere ich an dieser Stelle mal.

    Würde mich freuen, ein paar Infos von Eurem Projekt zu erfahren. Bei uns ists dasselbe Basisfarzeug, nur Bj 03.

    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo Martin.

    Ja, so ein kleiner Hubdach-Club, indem alle etwa gleichzeitig planen und bauen, scheint mir auch sehr hilfreich. Da kann es vielen nützlichen Austausch geben. Bitte schau für den neuesten Stand bei meinem Projekt mal in den Thread hier im Forum:
    http://www.womobox.de/phpBB2/viewtop…t=5854&start=15.

    Ich bin grad beim Hubmechanismus. Wahrscheinlich werden wir das hydraulische Hubsystem aus der Schweiz einsetzen, mit einem selbst angeflanschten Elektromotor für die Fernbedienung und einer Kurbel für den Notbetrieb. Ein vollständiger Selbstbau kommt mir zu aufwändig vor.

    Der Anlass für ein Hubdach war bei uns, wir wollten ein kleines, niedriges stadtfähiges Fahrzeug haben, das aber bei Bedarf ein richtiges Wohnmobil abgeben soll. Das Größengefühl kommt bei uns von einem LT-Kastenwagen (85, lang, hoch) - wir wollten letztendlich auch nicht mehr umlernen.

    Weiter gutes Planen. Gruß Lutz

  • Ahoi.

    Mal wieder ein paar Neuigkeiten, vor allem in Bezug auf das allzeit präsente Gewichtsthema.

    Wir sind bei ersten Hochrechnungen auf knapp 9 Kilo pro Quadratmeter Außenhaut gekommen, bei überschlagenen 50 Quadratmetern macht das 450 Kilogramm. Ohne Hilfsrahmen, zusätzlichen Verstärkungen und dem Hubmechanismus. Dabei werden wir eine mindestens gleichgroße Festigkeit erreichen wie bei einer herrkömmlichen GFK-PU-Plattenverklebung, zum Einsatz kommt ein 60Kilo-PVC-Schaum, beidseitig laminiert mit 2x600 Gramm quadraxail-Gelegen, abschlusslage 210Gramm Gewebe, alles in Vakuum gezogen. Wenn alles glatt geht kommen in die Form auch gleich die ausschnitte für Türen und Fenster, außerdem wird das Laminat an den Kanten umgelegt, was weitere Druckfestigkeit bringt. Im Umkehrschluss wird das Dach dann auch so leicht, das ich momentan mit der ganz einfachen Lösung liebäugle, nämlich vier Gasdruckfedern in den Ecken. Mit 120 Euro pro Stück ist das auch eine preislich interessante Sache.

    Daraus folgend werden die Sandwich-Möbelplatten auch deutlich leichter sein, als die oben genannten Werte. Ich denke, 3-4 Kilo pro qm werden realistisch sein (2x 450gramm Gewebe, 0,5-1 Kg Harz, 0,5kg Furnier, 1,2 kg Schaum)

    Was mich interessieren würde: wie sind Eure Hilfsrahmen konstruiert? Habe jetzt zwei konkrete Pläne, kann mich aber noch nicht entscheiden...

    ...im winter gehts los...

  • Hallo,
    für meine Koffer von 3x2x2m habe ich den Hilfsrahmen als tragende Bodenkonstruktion vorgesehen. Das heißt der Boden ist so stabil, dass er als Hilfsrahmen dient. Die zwei Hauptholme in längsrichtung liegen auf dem Fahrzeugrahmen auf und von den Holmen gehen die Querholme ab. Die Längs- und Quwerholme werden aus Alu Rechteckleisten 40x60x4mm. Die Holme rings um die Außenkanten des Bodens werden U-Leisten.
    Unter den Rahmen kommt die gleiche Außenhaut wie am gesamten Koffer. Innen wird mit Isoliermaterial aufgefüllt. Dann kommen noch die Wasserleitungen und die Kabel hinein. Oberdrauf kommt als Boden eine 11mm dicke Siebdruckplatte. Die geringe Stärke ist völlig ausreichend, da die Auflageabstände der Platte, auf den Holmen max. 70cm sind.

    Da ich auf einen LR 130 aufbauen werde, muss ich mir keine Gedanken um die Verwindung machen. Praktisch könnte man aber direkt unter dem Boden eine Dreipunktauflage befestigen. Das erscheint mir wichtig, falls der Koffer mal auf ein anderes Fahrgestell soll.

    Durch diese Lößung gewinne ich die 6cm höhe eines Hilfsrahmens als Nutzbare Höhe des Koffers.

  • Hallo Martin,

    das Standard-GFK-Sandwich-Material wiegt ebenfalls grob 8-10 kg/m2. Mich würde interessieren, ob Du bei Deiner Schätzung die Eckwinkel innen und außen und die Abschluß(Kanten)winkel berücksichtigt hast. Die schlagen besonders bei GKK-Material deutlich zu Buche, ebenso wie die - je nach Konstruktion - Einfassungsprofile bei Türen und Fenstern. Auch gibt es den Anhaltswert, dass die Bodenplatte im qm doppelt so viel wiegt wie das Wandmaterial.

    Ein interessanter Ansatz ist die Verwendung von Sandwich-Material für die Möbel - vielleicht nicht überall, aber dort, wo es bei großen Flächen lohnt. Andererseits, eine 12mm Fichte-3-Schicht-Platte wiegt ca. 5kg/m2. Damit kann man aus eigener Erfahrung schöne womofeste Möbel bauen, ich vermute, in der Summe wahrscheinlich nicht viel schwerer als mit Sandwich. Freilich, als Dekor hat man dann nur Naturholz, ist Geschmackssache, uns gefällts.

    Bei der Gasfederlösung für den Dachdeckel, hast Du da etwas für das gleichmäßige Anheben in allen 4 Ecken vorgesehen - wegen der Verkantungs- und Blockiergefahr durch praktisch nicht vermeidbare ungleichmäßige Dachlast? Oder wie siehst Du das?

    Gruß Lutz

  • Hallo Lutz,

    nein, bei den bisherigen Werten habe ich Türen und Klappen noch nicht berücksichtigt, das ist richtig. Das das Gewicht ähnlich ist, weiß ich, doch ist die Festigkeit nicht zu vergleichen. Darauf kommt es mir nach meinen bisherigen negativen Erfahrungen an. Die Verklebung auf dem bruchempfindlichen PU-Schaum erscheint mir nicht optimal, da kenne ich einfach leistungsfähigere Laminataufbauten.

    Mit den Eckverbindern ist es so eine Sache. Grundsätzlich könnte ich auf diese verzichten, wenn wir die Teile zusammenlaminieren und die Stoßstellen mit Epoxid verkleben. Ich werde wohl aber trotzdem welche von außen aufsetzen, diese dann aber wohl aus zwei oder drei Lagen Carbon im Vakuum laminieren. das Gewicht sollte dabei unerheblich bleiben, vielleicht 1 KG pro Meter. Wären max 25 Kilogramm für 20 Laufmeter + Eckübergänge.

    Bei den Möbelplatten werde ich im Winter mal Tests machen und messen, ob sich der Aufwand lohnt, da gibt es aber einige Materialien die interessant sind. Als Anhaltswert: Beim Innenausbau einer Elf-Meter-Segelyacht konnte eine Werft durch Wechsel von Sperrholz auf Sandwich 1000 Kilogramm sparen. runtergeborchen denke ich schon, das sich das lohnen wird. Vor allem weil ich die Wände von Bad/Schrank und Bett tragend machen will und zur Verstärkung des Koffers einsetzen werde.

    Warum würdest Du die Bodenplatte doppelt so schwer auslegen? Bei meiner bisherigen Kabine ist einzig das innenliegende Sperrholz doppelt so dick als im Rest der kabine.
    Ich plane mit einem flächigen Hilfsrahmen (Kabine soll absetzbar sein) und hätte daher die Bodenplatte nur unwesentlich und vor allem in belasteten Partien verstärkt.

    Beim Hubdach mit den vier Gasfedern bin ich tatsächlich davon bisher (naiv?) von ausgegangen, das ich das Gewicht so gering halten kann, das ich ggf das DAch recht leicht mit der Federunterstützung werde anheben/hochdrücken können. Außer eine FÜhrung auf Delrin in den Ecken habe ich bisher nichts vorgesehen. Im Gegenteil. Es ist auf der Fahrerseite sogar eine Kanuhalterung vorgesehen, die definitiv für eine ungleich verteilte Dachlast sorgen wird. Wie ist das Problem bei Dir gelöst? Würde mir gerne mal Dein Gerät näher anschauen, wäre das möglich? DÜse ohnehin Anfang kommender WOche runter zum Caravansalon nach Düdo. Aprpos: Ist jemand aus dem Forum am Wochenende beim Globetrotter-Treffen in Amelinghausen?

    Ahoi
    Martin

  • Hallo Martin,

    jetzt versteh ich allmählich, warum Du so viel leichter bauen kannst wie die "klassische" Kabinenbautechnik - ohne Einbuße, wahrscheinlich sogar mit Gewinn, bei der Stabilität. Bin auf diesem Gebiet überhaupt Laie, dem aber Deine Profikonzepte gleich einleuchten, z. B. das Laminieren um die Kanten herum, oder die Karbonfaserwinkel. Wow!. Steckt wahrscheinlich auch noch richtige Entwicklungsarbeit drin?

    Den Gewichtsfaktor bei der Bodenplatte habe ich aus einem Kabinenbauer-Prospekt, glaube, es war Ormocar. Bei meinem selbstragenden (= rahmenlosen!) Boden ist der Faktor 2 gut nachvollziehbar: da sind neben 40mm Schaum, 4mm + 8mm Sperrholz, 1,5mm GFK auch zahlreiche Einlegehölzer im Verschraubungensbereich der Aufbaukonsolen verbaut. Wenn Du Deinen Rahmen zum Bodenplattengewicht dazu tust, könnte das nicht sogar etwas schwerer werden als die integrierte Lösung?

    Bei Deinem Gasfederkonzept hab ich noch kein Bild vor Augen. Soll es wirklich einen händischen sportlichen Lastausgleich und Balancierakt bei so einem großen Teil geben? Wir haben wegen hohem Deckelgewicht und stark ungleicher Lastverteilung die bewährten vier synchronfahrende Hydraulikstempel geplant - kommen demnächst von Ergoswiss, dass es weiter gehen kann :-). Könnte mir die Lösung auch bei Dir gut vorstellen. Gern mit direktem Gedankenaustausch. Sind aber jetzt erstmal unterwegs - demnächst dazu PN. Achtung: zu Dir wohnen wir down under ;)

    Gruß Lutz

  • So.

    Ein paar Wochen sind ins Land gegangen und irgendwie steht auf einmal ein alter LT 45 4x4 vor der Tür. Die gewünschten Modifikationen am Sprinter wären teurer geworden als der ganze LT...
    So ist die Kabine noch einmal 10 zentimeter in der länge geschrumpft und dafür 20 in der breite gewachsen, so passt sie theoretisch auf beide Autos drauf.

    Auch die Innenaufteilung nähert sich dem Ende, durch den kurzen Radstand des LT gilt es die schweren Dinge sehr weit vorne unterzubringen. Der Wassertank bleibt unterflur, die Lebensmittelvorräte sind genau auf Hinterachshöhe, die großvolumigen Stauräume in der Sitzbank sind vor allem für leichtgewichtiges + Heizung reserviert.
    Etwas eng empfinde ich noch den Eingangsbereich, das lässt sich aber wegen der geplant nach innen öffnenden Tür nicht anders hinbekommen.
    Das Dach werde ich jetzt wie ursprünglich geplant mit vier dehnungsarmen Seilen anheben, die in einer Ecke gemeinsam auf eine kleine Winde laufen. Einfach, leicht zu reparieren, günstig. Gegen verkanten plane ich jetzt mit rundum 2cm Luft, die mit einer Mink-Bürste abgedeckt werden, Langer&Bock hat bei seinen großen Kabinen 3cm Spiel, dann sollte das in meinem Format dicke reichen.
    Kleines Gimmick: Die Stauraumklappe wird bei Bedarf zur Außendusche.
    Und so wird es aussehen, freue mich über weitere Anregungen und Anmerkungen!

    martin

  • Ich wollte nach praktischen Erfahrungen mal ein Feedback aus der Werkstatt geben...

    So sah ja der theoretische Teil aus :

    Re: Hubdach - oder Kartenhaus?

    Beitragvon world_is_waiting » So 21 Aug 2011 17:15
    Ahoi.

    Mal wieder ein paar Neuigkeiten, vor allem in Bezug auf das allzeit präsente Gewichtsthema.

    Wir sind bei ersten Hochrechnungen auf knapp 9 Kilo pro Quadratmeter Außenhaut gekommen, bei überschlagenen 50 Quadratmetern macht das 450 Kilogramm. Ohne Hilfsrahmen, zusätzlichen Verstärkungen und dem Hubmechanismus. Dabei werden wir eine mindestens gleichgroße Festigkeit erreichen wie bei einer herrkömmlichen GFK-PU-Plattenverklebung, zum Einsatz kommt ein 60Kilo-PVC-Schaum, beidseitig laminiert mit 2x600 Gramm quadraxail-Gelegen, abschlusslage 210Gramm Gewebe, alles in Vakuum gezogen. Wenn alles glatt geht kommen in die Form auch gleich die ausschnitte für Türen und Fenster, außerdem wird das Laminat an den Kanten umgelegt, was weitere Druckfestigkeit bringt.
    Daraus folgend werden die Sandwich-Möbelplatten auch deutlich leichter sein, als die oben genannten Werte. Ich denke, 3-4 Kilo pro qm werden realistisch sein (2x 450gramm Gewebe, 0,5-1 Kg Harz, 0,5kg Furnier, 1,2 kg Schaum)

    Heute sind die ersten 50 Prozent der Kabinen-Bauteile fertig geworden, alles ein wenig später als geplant, aber egal. Und das sagt die Waage:

    Zwei Quadratmeter 15mm starke Badezimmerwand wiegen 7 Kilogramm, damit haben wir die anvisierten 3-4 kg je qm genau getroffen. Morgen kommt der schöne Möbelteil aus der Form, mit Furnier statt Gewebe und in 10mm Stärke. Wird nochmal leichter sein.

    Spannender sicherlich die Außenhaut, hier kommen wir auf weniger als 8 kg je qm und das bei kugelsicherer Ausführung. Wir verwenden außen drei Lagen Bi-Diagonal-Gelege in 450 Gramm Stärke, innen eine Lage. Dabei bringt die dritte Lage außen vor allem Druckfestigkeit (Steinschlag, Fußball der Nachbarskinder o.ä....)
    Insgesamt liegen wir zur Zeit bei 160 KG bei dern gebauten Teilen, 190 Kg werden noch dazukommen. Wären 350 KG für die komplette Hubdachkabine, inklusive Tür und Klappe, alles bereits außen farbig (Gelcoat). Um die Kanten zu schützen, werden wir trotzdem rundherum klassische GFK-Winkel kleben, kommen also mit Kleber nochmal 50 KG dazu. Macht 400. Ich finde, das kann sich sehen lassen.

    Wäre alles nicht für den Offroad-Einsatz, sondern nur auf der Straße unterwegs, ließe sich nach meinen jetzigen Erfahrungen problemlos noch einmal 70-100 Kilogramm leichter bauen.

    Soweit von mir, morgen wird weiterlaminiert...

    Martin

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