Ich bau mir einen neuen Wohnaufbau

  • Hallo Leute,

    ich hab mir vor ca. 10 Jahren auf einen Ford Transit einen Wohnaufbau aufgebaut, wobei ich sogar die Gfk-Sandwichplatten selbst hergestellt habe, mit viel zuvielen Holzeinlagen drinn. Das ganze ist auch sehr lang und breit geworden. Lange Rede kurzer Sinn, ich wurde auch zu schwer. Einmal wurde ich bei einer Polizeikontrolle gewogen. Bei einem in Österreich h.zul. Gesamtgewicht von 3500kg hatte ich ein Eigengewicht von 4050kg :lol: Ich hatte Glück und durfte trotzdem weiterfahren. :wink: Wir haben zwar viele schöne Reisen damit gemacht, aber es keimte schon lange in mir die Idee, den Aufbau neu zumachen. Und zwar diesmal mit gekauften, fertigen Gfk-Sandwichplatten. Nachdem man heuer wahrscheinlich eh nicht mehr vernünftig verreisen kann, ist dies eigentlich der richtige Zeitpunkt, ein Wohnmobil zu bauen.
    Ich habe den alten Wohnaufbau entfernt, und baue mir auf das alte Fahrgestell eine neue Wohnkabine auf, mit der Option, diese einmal auf ein neueres Fahrgestell umsetzen zu können. Es soll wieder eine Alkovenkabine werden, aber diesmal etwas kleiner. Von der Raumaufteilung wird es nichts Außergewöhnliches: also links vorne eine Sitzgelegenheit (Dinette), rechts vorne die Tür, anschließend Küche. Weiter hinten Kasten, gegenüber Naßzelle, und ganz hinten quer ein Einzelbett.
    In diesem Forum gibt es einige Threads, wo sehr gut beschrieben wird, wie das geht.
    Also hab ich mir einen Plan gezeichnet (vielleicht mach ich ihn mal schöner und stell ihn hier rein), Angebote für Gfk-Sandwichplatten eingeholt und diese gekauft.

    Hilfsrahmen habe ich keinen. Die Bodenplatte schraube ich direkt auf den Hauptrahmen. Die Bodenplatte habe ich mir trotzdem selbst zusammen geklebt, da dort doch einige Verstärkungen notwendig sind, Dafür habe ich mir aus einer 40mm starken Birke-Multiplexplatte 60mm breite Streifen gesägt. Diese habe ich mit Styrodur ausgefüllt. Unten habe ich eine Gfk-Flachbahn und oben 12mm Birke-Multipleplatte. (Das wir hoffentlich das letzte Schwere bei meinem Wohnaufbau)


    schöne Grüße Martin

  • Ach, du hast Zwillingsreifen am Transit bei 3,5to? Interessant.
    Deine Bodenplatte hat aber wenig Hecküberhang.
    Hast du mal die Gewichtsverteilung berechnet, was dann an Vorderachslast zusammen kommt?

    Gruß, Holger

  • Hallo Holger,
    es kommt noch eine Heckabsenkung samt Rahmenverlängerung von ca. 60cm hinten ran. Und dann noch eine Anhängekupplung für meinen Fahrradträger.
    Schöne Grüße Martin

  • Anhängerkupplung nur für den Fahrradträger?
    Wenn Du die AHK nicht auch für einen Anhänger brauchst würde ich einen ausziehbaren Fahrradträger unter die Kabine setzen, oder Halteschienen hinten an die Kabine kleben, an die bei Bedarf ein Fahrradträger gehängt werden kann.
    Das wird deutlich leichter als eine AHK.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Stimmt. Der Schlussquerträger samt Kugel ist ganz nett schwer. Vielleicht mach ich da wirklich was Ausziehbares....

    Wie schon gesagt, hab ich mir die Bodenplatte selbst zusammengeklebt. Von Oben nach Unten: 12mm Birken-Sperrholz - Styrodur samt Holzeinlagen - 1,5mm Gfk. Nun wölbt sich der Boden etwas :twisted: (ca. 5mm)


    Die Profis machen das doch auch nicht anders.? Nun muss ich bei Montage der Seitenwände etwas schwindeln, von wegen rechter Winkel und so.

    Die Sandwichplatten sind auch schon gekommen. Ich hab bei den Seitenwänden das Teil unterm Alkoven, also da, wo das Fahrerhaus ist, bereits weggeschnitten. Das Dach inkl. Heckwand besteht dann aus 3 Einzelteilen. Alles aus einem Stück wäre für mich zu unhandlich. Der Boden samt Heckabsenkung ist ca. 4,20m lang. Mit Alkoven komm ich auf 5,70m.


    Die Abschrägungen und Rundungen mach ich als Nächstes.

    Nun stellt sich für mich die Frage: Soll ich vor dem Aufbau/Zusammenbau der Platten die Öffnungen, wie Tür und Fenster machen, oder besser erst nachdem alles aufgebaut ist. (von wegen Stabilität und so...) ?

  • Ich würde die Fenster erst reinschneiden, wenn der Koffer zusammen geklebt ist.
    Vorher alle Möbel zumindest mit Klebeband anzeichnen um einen besseres Raumgefühl zu bekommen. Ggf. vorher sogar den Doppelboden einbauen.
    Ich hatte damals beim Krabbavan auch erst man die ganzen Möbel und Fenster nach Plan angezeichnet und dann zwei oder drei der Fenster noch mal um 5-10 cm „verschoben“, weil es real von der Optik bzw. vom Raumgefühl so besser war, als auf dem Plan.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Also wenn die Bodenplatte nur durch ihr Eigengewicht bereits um 5mm am Rand abhängt, dann halte ich das für sehr bedenklich. Schließlich wird ein großer Teil des Kabinengewichtes über die Seitenwände in die Bodenplatte eingeleitet. Halte ohnehin wenig davon, die Statik durch Holzverstärkungen in der Bodenplatte zu gewährleisten. Die hätte ich eher durchgängig gedämmt und die Verstärkung durch Stahl unter der Bodenplatte realisiert.

    Gruß Wolfgang

  • Zitat von Wolfgang

    Also wenn die Bodenplatte nur durch ihr Eigengewicht bereits um 5mm am Rand abhängt, dann halte ich das für sehr bedenklich. Schließlich wird ein großer Teil des Kabinengewichtes über die Seitenwände in die Bodenplatte eingeleitet. Halte ohnehin wenig davon, die Statik durch Holzverstärkungen in der Bodenplatte zu gewährleisten. Die hätte ich eher durchgängig gedämmt und die Verstärkung durch Stahl unter der Bodenplatte realisiert.

    Also ich bin eher der Meinung, dass das Verwölben von der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der unterschiedlichen Deckschichten (Holz - Gfk) herrührt. Die beiden Hauptrahmenträger haben einen Abstand von ca. 100cm. Links und rechts stehen dann die Platten noch ca. 52cm darüber hinaus, also müsste es ohne Aufbau ja fast ausgewogen sein. In diesem Forum haben viele auf einen Hilfsrahmen verzichtet. "Nunmachmal" hat nicht mal Verstärkungen in der Bodenplatte (gut, die baut er dann drauf wegen der Fußbodenheizung)
    Ich hoffe, ich liege da nicht falsch, ansonsten bitte ich um Einwände, jetzt kann ich´s noch ändern.

    schöne Grüße Martin

  • Moin,


    Also ich bin eher der Meinung, dass das Verwölben von der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der unterschiedlichen Deckschichten (Holz - Gfk) herrührt. Die beiden Hauptrahmenträger haben einen Abstand von ca. 100cm. Links und rechts stehen dann die Platten noch ca. 52cm darüber hinaus, also müsste es ohne Aufbau ja fast ausgewogen sein. In diesem Forum haben viele auf einen Hilfsrahmen verzichtet. "Nunmachmal" hat nicht mal Verstärkungen in der Bodenplatte (gut, die baut er dann drauf wegen der Fußbodenheizung) Ich hoffe, ich liege da nicht falsch, ansonsten bitte ich um Einwände, jetzt kann ich´s noch ändern.

    Das was du da schreibst ist wohl eher Deine Hoffnung. Wenn ich das erste Bild in diesem Thread betrachte ist es ersichtlich was dem Boden fehlt. Und in weiteren Bildern wo der Boden auf dem Fahrzeugrahmen liegt auch. Im Boden fehlt jegliche Versteifung in Längsrichtung. Das Isoliermaterial kann weder das Gewicht des dünnen GFK noch sein eigenes und der Holzplatte auffangen. Wenn du dann auch noch die Wände aufsetzt, wird sich der Boden noch mehr biegen. Eine Wand kann man mit weniger Verstrebungen bauen, jedoch weder Boden noch Dach.
    So wie du den Boden gebaut hast wären die Querhölzer zumindest in 60 cm x 80 cm Hochkant notwendig. Wenn du ihn nicht komplett umbauen willst wäre eine zweite durchgehende Siebdruckplatte in 18 bis 22 mm Stärke an der Unerseite nötig, falls das reicht. Noch besser wäre ein kompletter Zwischenrahmen, egal ob aus Holz oder aus Metall. So wie er ist bleibt es eine herumschlabbernde Bodenplatte, die sich zumindest bei einer Verschränkung eher wie eine Wellpappe verhält. Unten dem Link siehst du wie eine vernünftige Bodenkonstruktion, unabhängig vom Material aussehen kann. https://www.bimobil.com/wp-content/upl…bodenaufbau.jpg Hier noch ein Beispiel einer Kantenkonstruktion bei einer Bodenplatte: https://www.chausson-reisemobile.de/serienmasige-ausstattung/irp/ runterscrollen bis die Zeichnung der Eckverbindung kommt.
    MfG.
    John_mit_Ente

    nun ist es ein LT 1 geworden ;)

    Einmal editiert, zuletzt von John_mit_Ente (27. April 2020 um 16:22)

  • Wäre mal interessant zu wissen wie deine Holzeilage aussieht und wie viele es ist. Ich glaube auch das die Wölbung nicht vom Gewicht kommt, da fehlt der Gegenzug oben.
    Gruß Klaus

  • Ich denke auch ehr, dass das Verzug ist, Holz + Luftfeuchte + Temperatur...
    Du kannst ja mal einen Biegetest machen mit ein paar kräftigen Erwachsenen, die sich auf die Kanten stellen.

    Gruß, Holger

  • Was hat man mir erklärt? Rechter Winkel kommt in der Natur so gut wie nicht vor und wird allgemein überbewertet.
    Sandwich und asymmetrischer Materialaufbau war schon immer Scheiße, sorry für den weichen Ausdruck. Das hast du aber schon im Werkunterricht in der Schule gelernt.
    Du weißt es und keiner sieht es!

    Gruß Nunmachmal

    PS Aber jetzt wissen daß alle hier im Forum. In Bodenheim werden sie mit dem Finger darauf zeigen.
    Dann schaust du dir den Edelmurks von denen an. Jeder hat eine Schwachstelle.
    Ich bin da die Ausnahme, ich hab mehrere.

    Nachtrag: Holz und GFK geht ähnlich bei Hitze. Nur bei Feuchtigkeit geht Holz ab wie die Post.

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.


  • Also ich bin eher der Meinung, dass das Verwölben von der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der unterschiedlichen Deckschichten (Holz - Gfk) herrührt.


    Hoi Martin

    Es ist auf die unterschiedlichen Materialien zurückzuführen. Alleine die Feuchtigkeitsaufnahme des Holzes lässt es um ca. 1 mm "wachsen"
    Wenn die Kabine fertig ist und das Holz innen liegt wird es wieder besser.
    Der "richtige" Aufbau des Bodens wäre GFK-Holz-XPS-GFK gewesen. (von innen nach aussen).

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

  • Ich kann John nicht zustimmen.
    Ja, so wie Bimobil es macht kann man es machen. Muss man aber nicht.
    Und was Längstträger mit der Querbiegung zu tun haben sollen erschließt sich mir nicht wirklich.

    Die Kabine im Krabbavan hatte zwar keine durchgehenden Boden, war aber statisch eher komplizierter, würde ich sagen.
    Ich häng mal Bilder an, wo die Kabine abgesetzt stand.

    Der Bodenaufbau war (von unten nach oben) GfK, 37 mm PU-Schaum, 15 mm Multiplex.
    Im (unteren) Boden sind zwei Längstholme, damit die Last der Kabine nicht komplett vom PU-Schaum getragen wird, wenn sie auf dem Fahrzeug steht.
    Der untere Teil (der Keller) der Kabine ist eine nach oben offene „Wanne“, auf deren Wänden die obere Bodenplatte aufliegt. Diese ist U-förmig, hat also eine Aussparung über die Fläche der „Wanne“ vom „Keller“.
    In dieser oberen Bodenplatte sind keinerlei Verstärkungen mehr. Sie trägt aber seitlich und hinten die Wände und auch die Stützen sind hier befestigt.
    Das Ganze hat immer gehalten und hält auch weiterhin.


  • Der "richtige" Aufbau des Bodens wäre GFK-Holz-XPS-GFK gewesen. (von innen nach aussen).

    Da streiten sich wohl die Gelehrten und auch viele Kabinenbauer bauen es anders (Holz innen), wie z. B. Ormocar. Der Grund ist die Lastverteilung des Gewichts der Einbauten.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Danke für eure Einschätzungen.
    Jetzt wurde ich doch tatsächlich kurz etwas verunsichert. Aber nein, wegen der Festigkeit mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Die Holzeinlagen sind Birke- Multiplexstreifen 60 x 40 (B x H), darauf eine Birke-Multiplexplatte 12mm. Alles verklebt mit Körapur 666. Zudem wird die Seitenwand des Aufbaues auch mit der (Aufbau-) Stirnwand verklebt, durch die Heckabsenkung gibt es nocheinmal ein kleines Stück senkrechte Wand.
    Interressant ist auch, dass die Bodenplatte nur auf der rechten Seite auf den äußeren ca. 40cm um 5mm nach unten "hängt". Nachdem ich versucht habe, die rechte Seite mit einem Wagenheber anzuheben, hat sich das ganze Fahrzeug gehoben, aber die Bodenplatte blieb gleich...
    Ich glaube nicht, dass mich diese 5mm stören werden, nach dem Motte:

    Zitat

    Du weißt es und keiner sieht es!

    Zitat

    PS Aber jetzt wissen daß alle hier im Forum.


    Stört mich nicht :) In diesem Forum kann man doch ehrlich sein.
    schöne Grüße Martin

  • Nun, ich würde das mit den 5mm als Absicht hinstellen und auf der Seite nach außen eine kleinen 'Ablauf' hinsetzen.
    Es passiert immer mal, das etwas Wasser oder so verschüttet wird, dann läuft es, sofern dein Wagen gerade steht, passend Ab.
    Beim T3 hab ich das genau so gemacht gehabt ... Bzw, ich hab bewusst beim Einschweißen von Austauschblechen einfach 4 Löcher gelassen.
    Da läuft nun der Krams raus...


  • Interressant ist auch, dass die Bodenplatte nur auf der rechten Seite auf den äußeren ca. 40cm um 5mm nach unten "hängt". Nachdem ich versucht habe, die rechte Seite mit einem Wagenheber anzuheben, hat sich das ganze Fahrzeug gehoben, aber die Bodenplatte blieb gleich...


    Hallo

    na, könnte es nicht auch sein, das die Unterlage auf der die Platte gefertigt wurde nicht 100% eben war? Einmal krumm verklebt bleibt krumm. :?

    Alles Gute aus dem Wald

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

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