Bodenfreiheit MB 814 Wohnmobil

  • Moin zusammen!

    Die Suche spuckte zu viele Treffer aus, das konnte ich nicht alles durchkämmen. Daher frage ich einfach mal in die Runde:

    Wie viel Bodenfreiheit braucht ein Wohnmobil, wenn man damit auch mal einen Feldweg (kein Gelände im 4x4 Sinne ;) ) fahren können möchte?

    Es ist ein Mercedes 814 LK mit 4,25m Radstand und einem hinteren Überhang (ab Hinterachsmitte) von 2,55m. Der seitliche Unterfahrschutz war 30cm vom Boden weg und zeigte keine Spuren von Aufsetzen. Ich dachte also, die Staukästen, die seitlich drunter sollen, wieder in dieser Höhe anzubringen.

    Der hintere Unterfahrschutz (ebenfalls ohne sichtbare Kampfspuren) war 45cm vom Boden weg und hatte mit der Hinterkante 2,25m Überhang (ab Hinterachsmitte). Ich möchte das Heck aber komplett tiefer bauen, somit eben der neue zu berücksichtigende Überhang 2,55m. Ich dachte an eine Unterkantenhöhe der Rahmenverlängerung (mit Anhängerkupplung, also schon recht stabil ausgelegt) von 35-40cm.

    Dumme Ideen? Was meint Ihr?

    Edit sagt, mach mal einen Nachtrag! Ich hab gerade das hier gefunden: http://www.promobil.de/ratgeber/ratge…it-6555815.html Vielleicht sollte ich die Winkel mal messen.

  • Wenn du das Heck tiefer setzt hast du zwar mehr Staumraum, musst aber in Kauf nehmen das du das Fz mehr o. weniger im reinen Strassenbetrieb einsetzt (und auch dort beschränkt wie du im Bericht siehst).
    Wir haben ja die gleiche Basis, werden aber das Fz Fernreisefeldwegtauglich :mrgreen: machen. Das Chassis wird hinten um 40cm gekürzt und der Koffer wird einen abgewinkelten Hintern bekommen, ebenso die hinteren beiden Aussenstauboxen auch die anderen Stauboxen werden auch nicht zu niedrig gebaut.
    Man kann schon erstaunlich weit kommen wenn wir die Basis nicht all zu einschränken- sprich Bodenfreiheit und Böschungswinkel.
    Natürlich wird es nie ein Allrad, aber den meissten Spass kann man mit so einem Mischling schon mitmachen.

    Wie wichtig es ist das der Überhang hinten so kurz wie möglich ist und das sämtliche Anbauten (z.B. Fahrradträger) hinter Fahrzeugende nochmals höher angebaut werden durfte ich mit meinem Motoradträger erfahren: diesen habe ich nur 15cm höher gebaut als Fz Boden und es ist erstaunlich wo überall ich sonst nicht hätte parken oder stehen können.

    Auch hier muss man seine Prioritäten setzen oder Kompromisse eingehen. Wir wollen mit weniger Haben mehr Freiheit haben, sind uns aber den Vorteilen von andersrum bewusst.
    Aber wenn schon rein Strassen tauglich, dann würde ich auch nen Alkoven haben wollen (der macht dann nen richtigen Palast draus) und max Höhe mit viel Stauraum.
    Btw.: wenn du zu gross baust wirst du ihn nicht ausnutzen können den du wirst sowieso schon recht achtsam mit den Kilos umgehen müssen. Du wirst ja drin leben. ;)

    LG,
    Beni

    You weren't born just to pay taxes and die...
    One life, live it!

  • ...denn es gibt auch Campingplatzauffahrten, die einen zu langen und niedrigen Überhang arg bestrafen.

    Ich hab bei einem an sich harmlosen Schotterweg mit dem Wohnwagen in einer Senke, wo fast unsichtbar noch ne kleine Rinne verlief, die komplette Heckschürze abgerissen......kostete exakt die 1000 €, die meiner Selbstbeteiligung in der Vollkasko entsprach..... und 5 Wochen Resturlaub mit ner zwei-Rollen-Panzerbandkonstruktion.... musste sein, weil alle Heckbeleuchtung da drin war.....waren auch nicht so nett....

    Genua...die Fährenauffahrt ging auch ganz schräg nur mit Kratzgeräuschen, ob wohl ich die Hinterachse des Zugwagens per Luftfederung um 8 cm absenken konnte.

    Bei 2,55 Überhang würde ich eher das Heck an der hinteren unteren Kante auf 50 cm setzen... und wenns für den 814 Niveaulift-Dämpfer gibt, würden die eingebaut.

    Ich hab mal nem Freund geholfen mit nem 817er, da hatten wir 2 m Überhang schräg hochgezogen auf 50 cm, Reifen mit 4 cm größerem Umfang eingebaut und ne etwas kürzere Achse mit Hinterachssperre, damit ist der in Nepal ohne Probleme rumgekurvt, hat auch ein bissl Dünen gefahren......Dank ein paar Verstärkungen hat er das alles ohne Bruch im Antrieb und im Fahrwerk überstanden. Konnte später auch bis nach Sibirien ohne Schaden fahren und hat da mit nem Allrad MAN mithalten können.

  • Hallo Buspenner,


    auch ich bin der Meinung, dass der Böschungswinkel hinten meist das Entscheidende ist.
    Ich fahre ja den kurzen Postkoffer, das Maß von Achsmitte bis Ende Fahrzeug ist lediglich ca. 1,4m.
    Das Ganze ist hinten auch leicht angewinkelt gebaut, die genauen Maße habe ich jetzt nicht im Kopf.
    Hier ein Beispielbild: http://www.motorload.de/common/images/…12bf9bce3bd.jpg
    (Die Trittstufe ist bei mir zwecks Bodenfreiheit demontiert)

    Trotzdem bin ich z.B. in Rumänien sogar auf (nicht asphaltierten) Dorfstraßen mit dem Heck aufgesetzt!
    Hintergrund ist der, dass sie sich dort die Brücken/Untertunnelung sparen und kleine Bäche einfach über die Straße laufen. Meist ist dies eine Senke, mal mehr mal weniger Stark ausgeprägt. Und schon kratzt es am Heck.
    Oder der Abzweig von der Hauptstraße ist nicht asphaltiert aber das Niveau nicht angepasst und es gibt eine ordentliche Stufe, oder oder oder.
    Da zittert man sich dann immer irgendwie schräg fahrend drüber bzw. durch.

    Also man trifft z.B. in Osteuropa auf den übelsten Feldwegen (incl flacher Furten) noch alte Mercedes C-Klasse PKWs (Bodenfreiheit?!) aber keine Fahrzeuge mit langen tiefen Überhängen - zu Recht! :mrgreen:

    Grüße
    Jonas

    Postbus 308CDI BJ01, Besatzung 2Erw.+3Ki. - diereisepost.jimdo.com -

  • Vielen Dank schon mal für die vielen guten Tipps! Den Überhang kürzer zu machen funktioniert nicht mit meinen Plänen. Das Fahrzeug wird mein Wohnsitz und ich muss eben sehen, dass die neue Behausung eine fahrende eierlegende Wollmilchsau wird. Es wird also eine absolute Kompromisslösung her müssen, das ist jetzt schon klar.

    Ich habe mal etwas gemessen und gerechnet:

    2,45m Überhang und 40cm Unterkantenhöhe ergeben 9,3 Grad Böschungswinkel.

    Original hat der Wagen bei 2,15m Überhang einen Unterfahrschutz mit 45cm Unterkantenhöhe gehabt, was einen Winkel von 11,8 Grad ergibt. Also schon deutlich besser als die neu angedachten 9 Grad.

    Bei mehr als 55cm Unterkantenhöhe des Aufbaus schreibt der Gesetzgeber einen Unterfahrschutz vor. Nehme ich dieses Maß in Verbindung mit meinem Überhang von 2,45m,so komme ich auf 12,7 Grad.

    Spaßes- und interessehalber habe ich mal noch meinen 608D gemessen. Der hat den schmalen Westfalia AHK-Bock drunter, also etwas eine Mogelpackung, weil der ja nicht über die ganze Breite geht. Der Bock ist 30cm tief bei einem Überhang von 1,75m. Das ergibt 9,7 Grad.
    Mit dem bin ich noch nie aufgesessen, obwohl normalerweise am Haken noch ein Anhänger dran hängt. Allerdings war ich außer in der Schweiz auch noch nie im Ausland damit. Feldwege bin ich allerdings schon oft damit gefahren, das passte immer.

    Umgekehrt ist mir natürlich auch klar, dass mit zunehmender Länge und Breite der Überhang immer problematischer wird. Auch der Radstand des Wagens spielt dabei ja eine Rolle.

    Eine Kugelkopfkupplung soll eine Höhe von 42cm nicht überschreiten, allerdings würde sich dieser mini Haken in Feldwegen leichter eine Furche ziehen als ein ganzes Heck... ;)

    Jetzt bin ich zwar etwas schlauer, gleichzeitig aber auch verwirrter. Was ist den nun mein goldener Mittelweg...? Gerne weitere Meinungen!

    Gesendet von meinem VF-1497 mit Tapatalk

  • Hallo Buspenner

    Ich hatte mal (glaube letztes Jahr) auf dem Caravan Salon gesehen, dass Concorde oder Morello mit langem Überhang
    am Heck Links und Rechts je eine ca. 20cm breite Rolle am Unterboden montiert haben. Genau aus dem Grund, man könnte mal aufsetzen.

    Eventuell wäre das eine Lösung für Dich.

    Gruss Marcel

  • Bei Morelo auf der Homepage sieht man hier und da weiße Plastikrollen rausspitzeln. Ich hab sowas auch schon bei großen Reisebussen gesehen. Beim Verladen auf eine Überseefähre und überhaupt auf festen Untergründen bringt das wahrscheinlich echt was. Bei loserem Untergrund sind das vielleicht kleine Anker. Morelos und Reisebusse sind vermutlich eher selten auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen anzutreffen. Gut, ich auch nicht wirklich oft, aber wer weiß...

    Ich merke schon, meine Ansätze sind sehr "speziell"... (will nicht sagen "großer Mist" :D )

    Das Sinnvollste wäre wohl echt ein normaler Koffer auf einem normalen Rahmen mit einem normalen Anhängerkupplungsbock. Also nochmal den Grundriss überarbeiten.

    Gesendet von meinem VF-1497 mit Tapatalk

  • Hallo

    Böschungswinkel kann man nie genug haben! :idea:
    Ich habe an meinem Sprinter hinten etwa 20° Böschungswinkel und habe schon mehrfach beide Stossfänger-Ecken und das Trittbrett abgerissen.
    Vorne sind es 30° - und trotzdem leidet die Stossstange auch schon an Substanzverlust.

    Gruss Pelzer
    .

  • Na ja, wenn man knapp an der unteren Grenze ist, aber diese wahrscheinlich nicht oft erreichen aber überschreiten wird, weil gut drauf achtet, wo man hinfährt, dann sollte man zwei Dinge tun, nämlich einmal bei leichteren Fällen ein "doch noch" ohne Schäden am Fahrzeug zu ermöglichen. Das zweite wäre, sich selbst aus dem Dilemma wieder befreien zu können.

    Die Rollen hinten wären so etwas, denn sie erlauben, dass das Fahrzeug sich vorsichtig bewegen kann, es wird hinten aus den Federn gehoben, rollt aber vorsichtig übers Hindernis hinüber. Ich würde da aber eher Vollgummi...oder sogar Luftreifen verwenden..etwa von Arbeitsmaschinen oder gebrauchte Rennreifen von Karts oder sowas. Dann muss der hintere Fahrwerksarm tragfähig genug sein, um die Last des Hinterwagens zu ertragen, wenigstens teilweise, ohne sich durchzbiegen. Anders übrigens als bei Wohnwagen, bei denen die Arme sich verjüngen und verbogen werden, wenn richtig Last daraufkommt.

    Wenn Du allerdings soweit schon bist, kann man solche Reifen auch an eine Art Schwinge schrauben, die mit einem Hydraulikzylinder angehoben werden und das Auto als Zusatzachse quasi um 20 cm anheben. Damit kann mas es z.B. mit einem Traktor bergen/rausziehen und dann wieder absenken und mit eigener Kraft weiterfahren. Wenn die Achse auch beim Heben noch am Boden bleibt und einen Rest Traktion liefert, kann man sich u.U. selbst befreien. Ein manueller Drahtseilzug oder eine Winde können dann auch nützlich sein.

    Ob sich der Aufwand lohnt, kommt auf die Situationen an, in die Du dich begibst.

    Apropos Hydraulikzylinder: Zwei von denen kann man auch zwischen Achse und Chassis spannen und das Auto so anheben. Die vertragen aber die Dewegungen, die die Dämpfer machen, nicht gleichermaßen, die muss man also normalerweise trennen und erst dann in Arbeit bringen, wenn der Fall des Aufsetzens schon passiert ist. Zu so einer Mimik fällt mir im Moment nix ein, höchstens, die im Inneren so hoch einzubauen, dass sie normalerweise frei hängen und dann durch den Boden auf die Achse gedrückt werden.

    Aber wie gesagt.... das ist alles zwar machbar, aber aufwendig und der Sinn ergibt sich nur dann, wenn Du damit in The Middle of nowhere allein damit fertig werden musst, im australischen Outback oder in Mali....in der Schweiz kannst Du wahrscheinlich einen Abschleppdienst anrufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (21. Oktober 2015 um 20:14)

  • Zum Thema hinterer Unterfahr Schutz: den kann man auch per Gelenk anbringen, sodass er bei Vorwärtsfahrt beim aufsetzen hochklappt...zum Glück brauch ich das nicht, weil unter 3,5t...

    Gruß, Willi

  • Zitat von Buspenner

    Bei mehr als 55cm Unterkantenhöhe des Aufbaus schreibt der Gesetzgeber einen Unterfahrschutz vor. Nehme ich dieses Maß in Verbindung mit meinem Überhang von 2,45m,so komme ich auf 12,7 Grad.

    Hallo um einen Unterfahrschutz kommst' nich herum, wie Du ja selber schreibst. Dieser darf auch nicht mehr wie 40cm von der Hinterkante Aufbau entfernt sein. Nutze diese Maße für den damit möglichen Böschungswinkel und Gut is. Ab dem Unterfahrschutz kannst kann die Karosserie ja steil nach oben gehen. Das schafft auch etwas Böschungswinkel. Und wenn man doch mal aufsetzt, trifft es den massiven Unterfahrschutz.

    Und Deine Erfahrungen mit anderen Fahrzeugen hast Du ja auch schon gemacht.

    Zitat von Buspenner

    Spaßes- und interessehalber habe ich mal noch meinen 608D gemessen. Der hat den schmalen Westfalia AHK-Bock drunter, also etwas eine Mogelpackung, weil der ja nicht über die ganze Breite geht. Der Bock ist 30cm tief bei einem Überhang von 1,75m. Das ergibt 9,7 Grad.
    Mit dem bin ich noch nie aufgesessen, obwohl normalerweise am Haken noch ein Anhänger dran hängt. Allerdings war ich außer in der Schweiz auch noch nie im Ausland damit. Feldwege bin ich allerdings schon oft damit gefahren, das passte immer.

    Oder überdenke wirklich noch einmal das Gesamtkonzept.

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Also: Der Hauptrahmen bleibt wie er ist. Mir ist der (Kosten-)Aufwand zu groß, um am Ende gerade mal 25cm Kofferraumhöhe zu gewinnen. Der Koffer kommt somit wieder ganz normal wie gehabt auf den Hauptrahmen drauf. Den Unterfahrschutz bringt der Westfalia Kupplungsbock mit sich und Staukästen hinten gibt es, wenn noch Platz und Bedarf ist. Vielleicht auch einfach nur seitliche Kästen, wie sie zwischen den Achsen auch sind. Das sehe ich dann beim Bauen. Besser so, als sich am Ende dauernd zu ärgern.

    Hab auch ein paar Kollegen gebeten, ihre Wagen mal zu messen. Das war auf jeden Fall auch interessant, so 40 cm seitliche Bodenfreiheit haben die und die Hecks sind meistens schräg abgewinkelt, damit es beim Auffahren auf eine Rampe oder eben auf den berühmten Feldwegen keine Probleme gibt.

  • Zitat von Buspenner

    Also: Der Hauptrahmen bleibt wie er ist. Mir ist der (Kosten-)Aufwand zu groß, um am Ende gerade mal 25cm Kofferraumhöhe zu gewinnen. .......

    Da liebe ich das Heckbett der Fa. Seitz. Das ist im Heck über der Garage und kann nach bedarf in der Höhe verstellt werden.
    Klar hast du entweder viel Raum im Schlafzimmer oder in der Garage, aber in vielen Fällen ausreichend.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen