LPG im Wohnmobil???

  • Hallo,

    in der aktuellen Promobil ist der La Strada Sprinter mit LPG vorgestellt worden.
    Auch wenn da geschrieben wird das der LPG-Antrieb wohl gegenüber einem Diesel nicht wirtschaftlicher ist
    interessiert es mich ob jemand schon Erfahrungen mit LPG als Antriebsenergie im Wohnmobil hat?
    Mich interessiert vor allem wie gut die die Versorgung im Ausland klappt und wie die Reichweiten so sind.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • LPG finde ich sehr anstrengend. Freund von mir hat sich solch eine Anlage eingebaut. Aktionsradius ist zu gering. Die Suche nach einer Tanke nervig. Nutzlast des Fahrzeug verringert sich um den Tank, der wenn dann sehr groß sein soll.
    Für mich ist das nichts da ich das Gas schon lange aus dem Womo verbannt habe und es sicher auch nicht mehr bei mir verwendet wird.
    Spanien hat z.B. sehr schlechte Versorgung.
    Aber sicher finden sich auch ein paar Befürworter.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • leider ist es in deutschland (gesamte eu?) so, dass eine entnahme für den fahrmotor UND die gasverbraucher im womo nicht zulassungsfähig ist. wenn dem so wäre, wäre die sache super toll.
    so bleibt "nur" die einsparung über den preis beim tanken.

    ich fahre seit vielen jahren meine pkw alle mit lpg. das sowohl im in- als auch ausland. fürs womo habe ich da (noch) keine erfahrungen. wenn mein eigenbau aber auf die psite kommt, wird er mit lpg fahren.

    zu deiner frage:
    - tankstellen eu-weit findest du unter http://www.gas-tankstellen.de da kannst du auch die standortdaten runterladen und in die gebräuchlichen navigationslösungen einspielen (tomtom etc.). das tankstellennetz ist nicht so dicht wie für benzin aber vollkommen ausreichend (auch und erstrecht im eu-ausland)
    - der verbrauch nach litern liegt in abhängigkeit der eingebauten anlage und der einstellung dieser anlage bei max +10%
    - im normalen fahrbetrieb ist bei gut eingestellter anlage kein leistungsunterschied feststellbar
    - die reichweite regelt sich natürlich auch über die größe des verbauten tankes. die gibts aber auch bis 200liter und mehr. man muss nur halt den platz dafür finden (oft unterflur).
    - bei längeren fahrten mache ich es immer so, dass ich mir vorher auf dem navi (oder auf o.g. www-seite) die vorhandenen lpg-tankstellen am streckenverlauf ansehe. in der regel passt das immer mit meinen pausenwünschen überein.

    lg
    jörg

    p.s.: es gibt vereinzelt anbieter, die EVENTUELL auch einen tank zur verfügung stellen, der sowohl den fahrmotor als auch die womo-einbauten (heizung, herd) versorgen kann. was der tüv dazu meint steht aber wohl mehr als in den sternen.

  • Viele der US-Pickup fahrer haben ja Gas. In Deutschland mit der aktuellen Steuervergünstigung rechtnet sich das (16L Diesel vs. 25L Gas). Auch ist der Benziner mit Gas leichter als ein großer Diesel.
    Aber imAusland hört der Spaß schnell auf. Im Sommer war der Gaspreis um die 99ct in Frankreich, Diesel 1,30€, da fährt man mit Gas schon teurer. Und an den billigen Supermarkttanken muss man schon suchen nach Gaszapfsäulen.

    Gruß, Holger

  • Zitat von holger4x4

    Viele der US-Pickup fahrer haben ja Gas. In Deutschland mit der aktuellen Steuervergünstigung rechtnet sich das (16L Diesel vs. 25L Gas). Auch ist der Benziner mit Gas leichter als ein großer Diesel.
    Aber imAusland hört der Spaß schnell auf. Im Sommer war der Gaspreis um die 99ct in Frankreich, Diesel 1,30€, da fährt man mit Gas schon teurer. Und an den billigen Supermarkttanken muss man schon suchen nach Gaszapfsäulen.

    im raum montpellier zur zeit um die 66cent der liter :D

  • Hi Christopher,

    ohne eigene Erfahrung, hab mich mal mit dem Thema beschäftigt und gesehen dass die Motoren mancher Modelle nicht so lange halten. Mir wurde gesagt dass es wohl sehr darauf ankäme wie das System appliziert sei. Es kann z.B. durch die hohen Verbrennungstemperaturen und dem "stehenden Benzin" zu Benzinzersetzungsprozessen führen, die dann ggf. die Einspritzdüsen verstopfen. Beim Daimler mit LPG appliziertem Motor hätte ich da weniger Bedenken als bei einem nachträglich eingebautem System. Aber schau dir mal auf http://www.spritmonitor.de die Verbräuche und Werkstattaufenthalte an.

    Gruß, clubby

  • Hallo Christopher,
    ein paar Bemerkungen zu diesem Thema

    Zitat von halber

    leider ist es in deutschland (gesamte eu?) so, dass eine entnahme für den fahrmotor UND die gasverbraucher im womo nicht zulassungsfähig ist. wenn dem so wäre, wäre die sache super toll.

    Zulassungsfähigkeit: Diese Auskunft bekommst du praktisch überall. Allerdings wird dir niemand sagen können, wo das geschrieben steht! Aus diesem Grund hatte ich mich mit dem "Deutscher Verband Flüssiggas" in Verbindung gesetzt (allerdings bereits 2008), der mir damals ausdrücklich bestätigte, dass es solch ein Verbot NICHT gibt! Es müssen lediglich die Vorschriften eingehalten werden, die für jedes einzelne System gelten. Allerdings bin ich damals beim Tank nicht fündig geworden. Ich habe keinen Tank gefunden, der eine Gasentnahme sowohl aus der Flüssigkeitsphase als auch aus der Gasphase hatte.
    Mehrverbrauch: Ford hat eine Weile einen Transit mit einer LPG-Anlage angeboten. Der offizielle Mehrverbrauch zum Benziner wurde mit ca 20%(!)angegeben. Einen Benzintank brauchst du weiterhin. Den (relativ geringen) Verbrauch musst du dazu rechnen. Und dann gibt es Leute, die auf (teure) Zusatzmittelchen schwören, um den Motor zu schützen. Das halte ich bei den geringen zugegebenen Tropfen aber eher für eine sinnlose Gewissensberuhigung.
    Nachträgliche Umrüstung: Stellungnahmen der Hersteller dazu sind überwiegend ablehnend. Wollte damals einen nachgerüsteten Mercedes kaufen, der dann kurz vor dem Verkauf den Geist aufgab. Den Schaden wollten alle Beteiligten sich gegenseitig zuschieben. Häufig sind die Ventilsitze nicht geeinet. Subaru z.B. schreibt bei sinen LPG-Fahrzeugen kürzere Einstellintervalle für die Ventile vor.
    Verschiedenes: Denk an die möglichen Schwierigkeiten der Gasentnahme für Verbraucher im Winter.
    Zugegeben, verlockend ist das schon. Ich musste dann glücklicher weise nicht weiter überlegen, weil es in meiner Klasse (Ducato und Co) sowieso keine Benziner mehr gibt.
    Gruß Restler

  • Hallo,

    das die Gasentnahme für Basisfahrzeug und Wohnaufbau aus einem Tank noch etwas Schwierigkeiten bereitet ist mir bekannt.
    Mich interessiert auch mehr die Erfahrung mit LPG als Antriebsenergie im Wohnmobil.

    Das die Meinungen zu LPG-Betrieb eines Benzinmotors stark auseinander gehen macht mich etwas stutzig.
    Es gibt fast nur ganz positiefe oder ganz negatiefe Berichte.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • hi restler,

    die nicht-zulassungsfähigkeit zweier entnahmestellen am lpg-tank (1x flüssigphase, 1x gasphase) ist tatsächlich nicht extra verboten. das verbot ergibt sich aus der urdeutschen regelung "was nicht erlaubt ist, ist verboten". für beide entnahmearten gibt es unterschiedliche gesetzliche regelungen. die jeweilige regelung verbietet weitere anbauteile am tank. damit ist die jeweilige andere nutzungsart nicht gestattet.
    technisch, auch sicherheitstechnisch, ist es allerdings kein problem.
    für winterfahrer ist natürlich zu beachten, dass (wie bei diesel ja auch) es eine sommer- und eine wintermischung gibt. im sommer volltanken und erst im winter damit fahren ist damit mehr als unzweckmässig ... (wie bei diesel halt).

    hi christopher,

    lpg-nachrüstung wird ja oft als geldsparmethode umgesetzt (ist auch mein grund). wenn der sparwille aber soweit geht, dass die übrige motorentechnik auch unter einer, wie soll ich sagen, wartungs- und instandsetzungsreserve leidet, kann es halt auch zu schlechten erfahrungen kommen. der eigentlich motor sollte schon ordentlich auf benzin laufen. das lamda-steuersystem sollte i.o. sein und die dazugebaute lpg-anlage muss halt ordentlich eingestellt sein. früher gab es manchmal schwierigkeiten mit der lpg-qualität. die zeiten sind aber wohl vorbei.
    also: ich kenne nur schlechte meinungen zum lpg-einsatz entweder von leuten, die selbst kein lpg nutzen (hörensagen) oder von leuten, deren autos im schlechten zustand sind und der technikausfall dann auf die lpg-anlage geschoben wird. ich bin bisher um die 400.000km mit lpg gefahren (ein alter golf3 hat jetzt mit lpg 260.000km weg, ohne irgendwelche zusatzmittelchen). ich kann nur positives berichten.

    lg
    jörg

  • HAllo Jörg,

    das sind ja schonmal positiefe Einblicke in die LPG-Nutzung.
    Meiner Meinung nach ist es so das es ganz egal ist was für ein Treibsteoff verwendet wrid solange der Motor eine ordentliche Pflege
    in Form von regelmäßigen Ölwechsel und allgemeiner Wartung bekommt hat man lange spaß daran.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hi,

    lest euch mal durch die Dodge und Chevy Pickupforen, da ist Gasbetrieb immer ein Thema! Mit den Ventilsitzen gibt es wohl öfters mal Probleme, das hängt vom Motortype ab. Dafür gibts dann eine Zusatzeinspritzung von extra Schmiermittel. Gas ist eben doch anders als Benzin!
    Auf der sicheren Seite ist man da bei Werks-LPG Fahrzeugen. Die sind zumindestens in der Konfiguration ausgiebig getestet und haben Garantie!

    Gruß, Holger

  • Zitat von halber

    hi restler,
    .... für beide entnahmearten gibt es unterschiedliche gesetzliche regelungen. die jeweilige regelung verbietet weitere anbauteile am tank. damit ist die jeweilige andere nutzungsart nicht gestattet.

    Ich kann mich nur wiederholen. Der Experte vom Deutschen Verband Flüssiggas teilte mir damals nach mehrfachem Schriftwechsel und einem Telefonat mit, dass genau diese landläufige Meinung nicht zutreffen würde. Die Normungen der unterschiedlichen Anwendungen (er hat sie einzeln aufgeführt) würden sich NICHT gegenseitig ausschließen. Ich habs ihm damals geglaubt.
    Aber scheinbar will Christopher wohl sowieso in erster Linie damit fahren.

    Zitat von halber

    für winterfahrer ist natürlich zu beachten, dass (wie bei diesel ja auch) es eine sommer- und eine wintermischung gibt. im sommer volltanken und erst im winter damit fahren ist damit mehr als unzweckmässig ... (wie bei diesel halt).

    Der Vergleich mit dem Diesel hinkt wohl etwas. Wenn dir dein Sommerdiesel bei -20 °C versulzt, dann steht die Karre erst mal eine Weile.
    Wenn bei deiner Gasanlage der Verdampfer eher zu groß und nicht eindeutig zu klein ausgelegt wurde, dann ist es der Gasanlage im Normalbetrieb relativ egal, ob der Butananteil 40 oder 10 % ausmacht. Bei Vollast mag das etwas anders sein. Dann kommt es noch darauf an, bei welcher Wassertemperatur du auf Gas umschaltest. Angefahren wird sowieso auf Benzin. Und weil der Verbrauch in der Kaltstartphase etwas heftig ist, versuchen einige Leute, den Umschaltpunkt so früh wie möglich zu legen. Ruckelt halt dann vielleicht etwas.

    Wie wärs denn mit so etwas?
    http://www.kme-gastruck.de/pageID_6999448.html
    Gruß Restler

  • Also, nicht ganz themenbezogen (kein Womo), aber hier in Australien ist LPG weit verbreitet und billig (aktuell $0.65/l verglichen mit Benzin um die $1.50/l), ich hatte mal für fast 9 Jahre einen Toyota Hiace Kastenwagen mit "dual fuel" (der lief auf Gas oder Normalbenzin), also habe einige Erfahrungen:

    LPG trocknet einige Gummidichtungen schneller aus - erhöhte Wartungskosten, vor allem beim Einspritzsystem
    mein Toyota hat mit LPG so um die 15-17 Liter pro 100km geschluckt, mit Benzin "nur" 13-15 Liter (das lag aber z.T. an der Motoreinstellung, bei reinem LPG-Betrieb hätte es weniger sein können)
    LPG verbrennt viel sauberer als Benzin, also halten Zündkerzen, usw. länger (und es schont die Umwelt!!)
    ich habe es immer genossen mit 2 Tanks eine bessere Reichweite zu haben
    hier ist alle 10 Jahre eine teure Gasprüfung fällig

  • Zitat von restler


    Wenn bei deiner Gasanlage der Verdampfer eher zu groß und nicht eindeutig zu klein ausgelegt wurde, dann ist es der Gasanlage im Normalbetrieb relativ egal, ob der Butananteil 40 oder 10 % ausmacht. Bei Vollast mag das etwas anders sein. Dann kommt es noch darauf an, bei welcher Wassertemperatur du auf Gas umschaltest. Angefahren wird sowieso auf Benzin. Und weil der Verbrauch in der Kaltstartphase etwas heftig ist, versuchen einige Leute, den Umschaltpunkt so früh wie möglich zu legen. Ruckelt halt dann vielleicht etwas.

    wenn du im winter einen (in der regel unbeheizten) tank gegen leer fährst, wird nur ein hoher propananteil dafür sorgen, dass der nötige druck im tank bestehen bleibt um das flüssige lpg bis zum verdampfer/einspritzanlage zu fördern. deshalb ist der erhöhte propananteil im "winter"-lpg schon nicht so schlecht.

    lg
    jörg

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