Entwurf eines Grundrisses

  • Hallo zusammen,

    nachdem ich mich hier schon etwas über den Bau einer Kabine informieren konnte (siehe https://www.womobox.de/phpBB2/viewtopic.php?f=17&t=9827) und meine Pläne nun etwas konkreter werden, würde ich nun gern nach etwas Feedback zu meinen Entwürfen eines Grundrisses fragen. Wie schon im ersten Thread geschrieben, geht es mir um ein Wohnmobil, welches es möglich macht, über längere Zeit darin zu leben. Es sollte für eine Person optimiert sein, aber auch Möglichkeiten bieten, mehrere Personen unterzubringen zu können. Ich denke generell an einen 5m langen und 2,5m breiten Koffer, der innen Stehhöhe bietet, weshalb ich jetzt einmal mit einer Außenhöhe von 2,2m gerechnet habe. Die Größe soll hier eigentlich keinen großen Diskussionspunkt darstellen. Ich habe mir Sketchup einige grobe Zeichnungen erstellt:

    Version 1

    Außen, von vorn, oben, links:

    Außen, von hinten, oben, rechts:

    Innen, linke Seite mit Schrank/Schreibtisch hinten in der Mitte, (evtl. hochklappbarem) Bett und einer Küchenzeile plus Stauraum, der vorn über die ganze Breite geht, wo es auch Platz für Reserveräder und Fahrrad am Trockenen gibt:

    Innen, rechte Seite mit Schrank/Schreibtisch hinten in der Mitte, (Haup-) Bett, Toilette, Dusche mit Eingang, Waschbecken/Bad und dem Stauraum vorn:

    Innen, vorn mit Küchenzeile und Bad, dahinter Stauraum:

    Innen, hinten mit zwei Betten (eins davon hochklappbar), aufstellbaren Tischen dazwischen und Schränken und Schreibtisch an der Hinterseite:


    Version 2

    Außen, von vorn, oben, rechts:

    Außen, von hinten, oben, links:


    Ich hoffe, dass so etwas klar wird, was ich mir vorstelle. Ich denke, dass ich in Version 1 den Platz geschickter nutze. Deshalb habe ich da bisher auch etwas mehr Arbeit hinein gesteckt. In Version 2 könnte man ein zweites Bett über die Sitzgruppe und das Sideboard ausziehbar einbauen. Man müsste sich auch noch etwas Gedanken machen, wo man die Tür einbauen könnte. Die Fenster und Türen in Version 1 wirken bestimmt etwas lustig und sind vielleicht noch etwas weiter von der Realität entfernt. Die Überlegung bei den Fenstern war, ob man bei einer größeren Wandstärke die Fenster weiter innen einbauen und von außen mit einer zusätzlichen Klappe verschließen könnte. Das würde sich wohl positiv auf Dämmung (in der Zeit, in der man sich nicht im Innern aufhält) und auf den Einbruchsschutz auswirken. Bei der Tür war die Überlegung, ob man sie als Klappe mit integrierter Treppe gestalten könnte. Wenn ihr Kommentare dazu habt, höre ich sie mir gern an. Primär interessiert mich aber, was ihr von den beiden Grundrissen haltet und wo ihr Verbesserungsmöglichkeiten seht.

    Vielen Dank,
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    ich möchte nur kurz was zum Gedanken "Tür mit integrierter Treppe" sagen.
    Falls du dir das so vorstellst, dass du die Tür quasi wie eine Zugbrücke herunterlässt, so hat diese Lösung in meinen Augen zwei gravierende Nachteile. Vor allem dann wenn du in dem Fahrzeug länger wohnen willst:

    Das Öffnen und Schließen der (Fall-)Türe ist aufwändiger als das einer konventionellen Tür. Bei schönem Wetter kein Thema. Da kann man die Tür einfach offen lassen. Aber bei Temperaturen unterhalb der Wohlfühlgrenze kann das häufige Öffnen und Schließen in Stress ausarten.

    Wenn du irgendwo absolut frei stehst, ist so eine Zugbrücke sicher kein Problem. Aber wenn du auf einem Parkplatz stehst und ein anderes Fahrzeug parkt ganz normal neben dir, dann bist du eingesperrt. Die einer anderen Treppenkonstruktion hast du, wenn sie ausgefahren ist, die Treppe als Platzhalter zum Aussteigen.

    So eine Zugbrücke hat übrigens mit großem technischen Aufwand urologe hier im Forum verbaut. Der hat allerdings noch einen "Notausgang" ins Fahrerhaus.

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Ich finde die Idee Klasse, und hier wurde sie direkt wieder verworfen: ich ziehe den Schmutz/Matsch, der sich auf der Treppe abgelegt hat, mit in die Kabine... auch wenn es da vielleicht noch mögliche Varianten zur Lösung gäbe..

  • Ich kann auf den Grafiken relativ wenig erkennen.
    Eine schlichte, aber bemalte 2D Draufsicht, in der die einzelnen Teile ggf. noch benannt sind, wenn nicht selbsterklärend, würde mir besser weiterhelfen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Danke.

    In Version 2 scheint mir die Nasszelle zu klein.
    Ansonsten halte ich ein festes, von der Sitzgelegenheit unabhängiges Bett für sehr wichtig. So wie in Version 2. Gerade wenn das Fahrzeug nicht nur für kurze Reisen herhalten soll. Denn so kann man für Bett und Sitzgelegenheiten verschieden Härtegrade der Polster wählen.

    Für den Winter, aber auch zur Leitungsverlegung etc. würde ich über einen (wenn auch nur flachen) Doppelboden nachdenken.
    Wo planst Du Frisch- und Abwassertank?

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Vielen Dank für die Kommentare!

    Ja, für die Tanks macht ein doppelter Boden Sinn. In Version 1 habe ich dafür in der hinteren Hälfte genug Platz, denn dort braucht man eher keine Stehhöhe. In Version 2 wäre dafür unter Bett und in den Bänken sicher auch etwas Platz. Die Idee ist, alles nötige im Koffer unterzubringen und möglichst wenig außen zu befestigen. Mein Eindruck ist, dass man in Version 1 einen gefühlt größeren Raum hat. Das wird natürlich durch die Doppelnutzung von Bett und Sitzgelegenheit erkauft, mir der ich wahrscheinlich leben könnte. Mit scheint aber, dass das Raumgefühl gerade für längere Zeiten eine große Rolle spielt. Die unterschiedlichen Härtegrade der Polster könnte man eventuell auf die beiden Betten verteilen, wovon wahrscheinlich nur eins dauerhaft zum Schlafen genutzt würde. Ja, das Bad in Version 2 ist noch zu klein und es gibt noch keine gute Idee für die Position einer Tür. Mir gefällt dieser Grundriss vom Prinzip her sehr gut (siehe auch https://suchen.mobile.de/wohnwagen-inse…/257295317.html), aber ein Bad scheint da schwerer unterzubringen.

  • Hallo Thomas,

    vielleicht mal was Grundsätzliches zur Planung von Wohnkabinen: Neben der persönlichen Gefälligkeit von Raumanordnungen ist die technische Sinnhaftigkeit der Installationen ein mit entscheidendes Thema. Du brauchst Platz für Gefälle für Abwasserleitungen, Verlegbarkeit für Wasser- und Gasleitungen, Abgasrohre für Heizungs- und Kühlschrankkamin, Lauflänge (Abkühlung) von Warmwasserleitungen (merkst Du spätestens unter der Dusche) und auch die Heissluftrohre der Heizung wollen Platz finden. Das kann zu so Entscheidungen führen, wie z.B. Küche und Bad nebeneinander anzuordnen oder Gaskasten, Heizung, Herd und Kühlschrank zusammen in einen gemeinsamen gas- und abgasdichten Bereich, der idealerweise auch durch Klappen von außen und innen (Servicezwecke, Einbau) zugänglich ist.

    Dann berücksichtigt man auch Gewichtsverteilungen, z.B. Wassertanks und schwere Batterien bei der Achslast. Das kann zu so Entscheidungen führen, wie z.B. die Sitzbänke und Truhen über die Hinterachse zu setzen, mit Anschluss an die Versorgungsblocks.

    Dann Thema "Betten": Wenn man jeden Abend und jeden Morgen "Betten bauen" muss und man nur gemeinsam und gleichzeitig zu Bett gehen oder aufstehen kann, ist der Burgfrieden schnell gefährdet. Dabei rede ich noch gar nicht von Krankheitssituationen oder anderen, wo unterschiedliche Schlafens- oder Fernsehzeiten im Raum stehen.

    Und das Thema "Klo im Eingang" ... Ich weiß, dass es dazu unterschiedliche Ansichten gibt. Das funzt nur, wenn keiner von Euch "längere Sitzungen" braucht, denn so lange kommt niemand rein oder raus. Auch nicht, um zum vielleicht auf dem Campground vorhandenen Zweitklo zu gehen...

    Oder Thema "Brandschutz", Sicherheit beim Ein- und Aussteigen (wo ist die Tür, welche Fenster zeigen zur Markisenseite), Anschlüsse (Wasser, Strom)...

    Mach Dir mal unter diesen Gesichtspunkten Gedanken zum Grundriss. Vielleicht guckst Du Dir auch mal bei Fahrzeugen notwendige Mindestmaße an, so für Sitzhöhen und Breiten und Badgrößen und Raumweiten.

    Nette Grüße
    Gode

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  • Danke für diese allgemeinen Gedanken. Ich will zwar nicht behaupten, dass alles dies in meinem Entwurf korrekt bedacht ist, aber einiges ist zumindest in Version 1 auch schon berücksichtigt. Vielleicht kannst du mir konkret schreiben, wo du Probleme siehst, die mir mangels Erfahrung vielleicht gar nicht auffallen würden?

    Ich möchte kein Gas einbauen. Ich bin kein Kochprofi und mir würden zwei Induktionsplatten reichen. Beim Strom will ich dafür eher nicht sparen. Elektrische Leitungen braucht man wohl im ganzen Koffer, zumindest 12V. Batterien sollen wegen möglicher Brandgefahr ein extra Fach bekommen, wahrscheinlich vorn in dem abgetrennten Bereich für Stauraum. Wasser wird nur in der vorderen Hälfte, vielleicht sogar nur auf der rechten Seite in Bad-Nähe gebraucht. Wassertanks finden im doppelten Boden unter den Betten Platz und wären dann nah bei der Hinterachse. Die Heizung wäre mir eigentlich in einer Kiste unter dem Koffer am sympathischsten, um kein Feuer im Koffer zu haben. Das passt aber wohl nicht mit einer eleganten Führung der Rohre und Leitungen zusammen. Deshalb müsste das wohl auch nach vorn in den Stauraum wandern. In einer ersten Version würde ich an eine einfache Kühlbox anstatt Kühlschrank denken. Es könnte sein, dass mir das schon reicht. (Kannst du mir näher erklären, was du mit dem Kamin für den Kühlschrank meinst?) Sonst habe ich mich bei vielen Abmessungen von Möbeln an Maßen in meiner jetzigen Wohnung orientiert.

    Gruß,
    Thomas

  • Hi Thomas,

    liege ich richtig, wenn ich vermute, dass dies dein erstes Reisemobil wird?
    Bei der genannten Aufbaulänge, die zumindest im 4x4-Segment schon zu den großen Wohnkabinen gehört, erscheinen mir beide Grundrisse als nicht sehr ökonomisch. Du hast recht, dass ein offener Raumeindruck wichtig ist für das Lebensgefühl im Fahrzeug, gerade wenn man für längere Zeit, oder dauerhaft, darin leben möchte. Genauso wichtig ist aber, dass in diesem Format alle Baugruppen erreich- und nutzbar sind, ohne dass man etwas umbauen muss oder Kompromisse in der Funktion eingeht. Das beginnt bei deinem Grundriss 1 direkt mit dem wohl wichtigsten eines Wohngebäudes - deinem Bett. Unterschätze nicht den Bedarf an einer guten Schlafstatt, wenn du dort mehr als 14 Tage Campingurlaub verbringen willst. Im Umkehrschluss sagst du, Kochen sei nicht so dein Hobby, dafür ist aber die Pantry in beiden Entwürfen doch recht üppig eingezeichnet. Brauchst du dort den Platz wirklich?
    Du erwähnst eine Innenhöhe von 2,2 Metern – wofür? Auch auf einem niedrigen Fahrgestell wird er Wagen unnötig hoch und spätestens dann auch kopflastig, wenn du den zur Verfügung stehenden Raum auch nutzen willst.Wenn ich aber den Aspekt betrachte, dass du eine recht lange Einstiegsleiter geplant hast (hier geht meine Meinung zum Forum diametral, ich denke, dass eine durchdachte Einstiegsleiter als Tür sehr wohl funktionieren kann und smart ist) ist meine Vermutung, dass du auf einem Lkw-Chassis aufbauen willst, evt. auch 4x4? Dann wirst du mit 2,2 Meter Kabinen-Innenhöhe völlig unnötig hoch.
    Wo wird deine Technik untergebracht? Wie schon weiter oben richtig erwähnt, sollte die Platzierung von allen relevanten Komponenten schon von Beginn an im Grundriss mit berücksichtigt werden, nur dann lässt sie sich zum einen gute einbauen und zum anderen später auch gut warten/bedienen/reparieren.
    Es gibt im 5-Meter-Format eine Auswahl sehr bewährter, funktionaler Grundrisse. Ist da evt. einer dabei, der deinen Wünschen näher kommt, den du ggf nur im Detail abändern musst? Bedenke auch: du wirst viel Geld in dein Mobil investieren – wenn du am Ende kein unverkäufliches Geldgrab auf dem Hof stehen haben willst, solltest du auch immer abklopfen, ob sich für dein Konzept im Zweifelsfall ausreichend Interessenten finden würden, die es kaufen würden. Leider kann so etwas immer passieren und dann wäre der Frust groß.
    Und noch ein Punkt: elektrisch kochen ist derzeit total im Trend, aber eine teure Angelegenheit. Die Mehrkosten dafür liegen im Schnitt bei 5000-8000 Euro Minimum, wenn man eine autarke, belastbare und wetterunabhängige Installation plant. Das fängt bei den Batterien an und hört bei den nötigen Kabeln nicht auf. Wenn also nicht ohnehin ein großer Strombedarf nötig ist ( ich las im Grundriss etwas von Schreibtisch - Büronutzung?), würde ich so etwas immer überdenken. Auch wenn du kein Hobbykoch bist, die Installation eines Gasherdes, der nur zum kochen dient (womit wird geheizt?), liegt bei weniger als 500 Euro, mit aller nötigen Technik.

    Verstehe diese Anmerkungen bitte nicht falsch: jeder neue Selbstausbauer ist zu begrüßen, doch klopfe deine Bedürfnisse genau ab – anhand deiner Grundrisse kann man erkennen, dass diese noch nicht zu 100% sicher sind. Ich kann nur empfehlen, sich gerade als Einsteiger an populären Lösungen zu orientieren, auch wenn sie weniger individuell anmuten. Der verlinkte Scania von Twiga ist sehr durchdacht auf dem ersten Blick, alles ist erreichbar (ich vermute das Bad rechts neben dem Eingang, wird eher kompakt sein) und du hast dennoch einen tollen Raumeindruck. Aber auch hier: eine große L-förmige Küche – ist das für dein Nutzungsprofil wichtig genug?
    Viel Erfolg !
    Martin

    edit:

    - Ergänzung. Verlinkten 1. thread erst im Anschluss gesehen. Lag ich also nicht so falsch. Klare Empfehlung: Schau dich auf Treffen um, überlege, dir zu einem günstigen Kurs ein fertiges Auto zu kaufen um dich und deine Bedürfnisse erst einmal kennen zu lernen. Da reicht auch schon ein normales Wohnmobil. Das beantwortet in wenigen Wochen ziemlich viele Fragen.

    Und, wenn es erlaubt ist das hier zu verlinken (Admin, sonst bitte löschen), vielleicht solltest du im Juli hier vorbeischauen: https://explorer-magazin.com/kalender/explo…tsee-camp-2019/

    edit Leerkabinen-Wolfgang: klar ist das erlaubt! ;)

  • Hallo Martin,

    Danke für das ausführliche Feedback und den Hinweis auf die Veranstaltung. Das klingt sehr interessant.

    Die im ersten Post dieses Threads geschriebenen Maße waren als Außermaße für den Koffer gedacht. Ich denke, dass man 2,2m Höhe außen braucht, um innen Stehhöhe zu erreichen und auch ich Platz für (zumindest einen Teil) einen doppelte Boden zu lassen.

    Die Küche wirkt vielleicht groß. Allerdings kann ein Teil davon auch einfach als Ablagefläche und als Platz zum Einbau von Technik dienen.

    Ich hatte nicht erwartet, dass der Entwurf so kontrovers ist. Ich habe die Idee mit zwei Längsbetten hinten etwas modifiziert und vorn entspricht es ja fast dem verlinkten Scania. Viele Wohnmobile haben Einbauten über die ganze Höhe (z. B. Bad und Schränke) in der Mitte der Kabine. Das gefällt mir überhaupt nicht, weil es einengend wirkt.

    Aber danke trotzdem für alle kritischen Kommentare hier. Ich habe ja noch etwas Zeit, darüber nachzudenken, bevor es losgeht...

    Gruß,
    Thomas

  • Das ist immer so. Jeder hat hier seinen eigenen Kopf und Ideen.
    Leider gehen Ersttäter oft mit vielen Wünschen, Ideen und Tatendrang an die Sache, ohne die eigenen Reisegewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Was nützt es tausende von Euros für ein autarkes Expeditionsmobil auszugeben, wenn man nicht über den Schwarzwald hinaus kommt.
    Mache eine Liste was du brauchst, was du willst und eine was du dir leisten kannst. Lege sie unters Kopfkissen und schlafe ein paar mal drüber.
    Klar, ich bin Minimalist und habe im gesamten Wohnmobil keinen Keller. Gut, Abwassertanks und Heizung hängen im FZ-Rahmen, aber der Rest ist alles im Womo.

    Oh, meine Frau rufT, ich schreibe später noch was zum elektrisch Kochen.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Elektrisch autark kochen kann man machen, ist aber Auffwand (€ und kg). Man braucht genug Batteriekapazität, Solarfläche, dicken 230V Wandler und ein Induktionskochfeld.
    Wo kommt die Energie her, bzw wann und wo willst du stehen? Im Sommer im Süden, alles kein Problem, da genug Sonne. Im Herbst und Winter geht es dauerhaft autark nicht mit Solar. Hast du Landstrom? Wenn nein, dann brauchst du einen Generator, am besten fest eingebaut, gedämmt, mit Fernstart, als Diesel. Kostet und wiegt auch einiges.

    Du kannst auch 2-gleisig fahren, elektrisch kochen wenn genug Sonne da ist, die Batterien und Solar nicht zu groß machen, und dann zusätzlich einen Gasherd für die kalte Jahreszeit. Entweder mit Gastank / Tankflasche und /oder Platz für landestypische Standardflaschen.

    Gruß, Holger

  • Hallo Thomas,

    Du hast Dir schon viele Gedanken gemacht, hier auch noch ein paar dazu bekommen, von denen nicht alle mit Deinen konform gehen. Das heißt aber nicht, dass Deine Vorstellungen nicht gehen. Doch, die gehen, man kann das so bauen. Wie einfach oder schwer das umzusetzen ist, findest Du beim Bauen heraus. Und wie praktikabel, zeigt sich auch während der ersten Fahrten. Ich habe mein erstes Mobil auch noch ziemlich auf "Nachrüstbasis" gebaut ... und daraus gelernt, was ich beim nächsten anders machen will. Das heißt aber nicht, dass wir nicht lange Jahre Spaß mit unserem Erstbau hatten.

    Also, nimm das mit, was in Dein Konzept passt, und leg los. Was Du an Bauerfahrung daraus gewinnst, ist mehr wert, als was Du an ggf. Lehrgeld zahlen wirst. Nur dabei nie den Spaß am Bauen verlieren, auch wenn man ab und zu dabei flucht...

    Nette Grüße
    Gode

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  • Hallo Thomas,

    Ich schließe mich mal der Frage von Martin an, bzw. erweitert diese: Darf man fragen, wie viel Reisemobilerfahrung Du hast?

    Andere haben es ja auch schon geschrieben: Kochen auf Strom ist möglich, aber (in meinen Augen) nicht unbedingt sinnvoll. Denn das bedeutet, dass Du eine entsprechend (sehr) große Batteriekapazität benötigst. Die ist schwer, teuer und braucht Platz. Abgesehen davon, dass die Batterien ja auch geladen werden müssen.
    Ja, ein Aggregat ist eine andere Möglichkeit. Dann aber laut und nicht überall einsetzbar. Und wieder ein Gerät, welches Platz und Wartung benötigt. Und was in Höhenlagen Probleme bereiten kann.

    Und dann soll es ja, wenn ich es richtig verstanden habe, ein Lang- und Fernreisemobil werden, oder?
    Da sind Batterien als Hauptenergiequelle m. M. nach nicht unproblematisch. Mit einem Ausfall muss immer gerechnet werden und wo gibt es dann immer adäquaten Ersatz?
    Und auch wenn Du schreibst, Du wärest nicht der große Koch: Auf Langzeitreise wirst Du vermutlich schon des öfteren selber kochen.

    Gas hingegen ist relativ leicht und billig. Ebenso wie die Technik. Gaskocher sind einfache und 1000-fach erprobte Technik. Zudem ist Flüssiggas eigentlich weltweit verfügbar und somit problemlos in der Versorgung, wen man ein paar Sachen beachtet.
    Ich weis zwar, dass es Menschen gibt, die grundsätzlich kein Gas im Wohnmobil haben möchten, da sie Angst davor haben. Eine fachmännisch installierte Anlage ist aber doch sehr sicher.

    Bei der Heizung schreibst Du auch, dass Du sie nach draußen verbannen möchtest, weil Du keine Feuer im Koffer haben möchtest?
    Die bekannten und bewährten Wohnmobilheizungen haben alle keine offenen Flammen, sondern geschlossene Verbrennungskreisläufe. Und sind auch 1000-fach bewährt. Da brauchst Du keine Sorgen haben.
    Bei der Heizung kommt aber gleich die Frage, wie Du Heizen willst und wie Du Warmwasser erzeugen möchtest? Mit welchem Energieträger?
    Ja, es gibt Dieselheizungen und die Befürworter von Dieselheizungen in Fernreisemobilen argumentieren immer damit, dass Diesel eh immer an Bord sein muss und überall verfügbar ist. Das ist grundsätzlich auch richtig.
    Aber auch Gas ist weltweit verfügbar. Und je nach Reiseziel macht Gas weniger Probleme. Stichwort: Betrieb in Höhenlagen.
    Dieselheizungen brauchen ein Höhenkit und mache ab einer bestimmten Höhe auch dann Probleme. Zudem sind sie bei entsprechendem Einsatz wartungsintensiv (Verkokung etc.). Gasheizungenmachen da deutlich weniger Probleme und sind eigentlich wartungsfrei.
    Erkundige Dich mal bei Andenfahrern nach ihren Erfahrungen mit Heizungen.

    Dann schreibst Du, dass Du alles mögliche im Stauraum installieren möchtest. Dann wird das eher ein Technikraum und Stauraum bleibt nicht mehr viel übrig.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • So, mit leichtem Frust von der Baustelle zurück. Kochen elektrisch, da höre ich immer Induktionskochfeld. Zudem das nicht alle Töpfe drauf tun hat so ein Kochfeld einen sehr hohen Anschlusswert. Ja, man kann einige, hochertige Kochfelder runterprogramieren, aber letztlich bleibt der hohe Strombedarf. Sparsam wird das Feld durch den gesparten Zeitfaktor. Für kurze Zeit viel Strom bringen ist teuer!
    Man sollte das vorher durchrechnen was für Strommengen für Früchstückskaffee und das Mittagssüppchen benötigt werden und woher der Strom bis zum nächsten Einsatz kommt. Spätestens jetzt wird das fraglich. Klar, mit einem 800Ah-Akku geht das schon ein paar mal, aber...
    Nun, ich koche auch elektrisch, bzw. habe es vor, aber ich gehe einen anderen Weg. Ich baue einen Benzingenerator mir Anlasser ein (27kg, 900€) und verwende einen 7-Takt-2-Plattenkocher (5,5kg, 130€).
    Das wichtigst ist immer die Reisegewohnheiten. Ich habe es nach rund 55 Jahren Campingerfahrung recht leicht. Weiß wo ich hin will und was ich brauche. Wenn dir einer erklärt was er wie gemacht hat, frage ihn ob er es nochmal wo machen würde. Es gibt wenig Leute die zugeben das sie in Klo gegriffen haben. Auch ich sage zur Zeit recht oft: "Beim Nächsten mache ich es anderst."
    So, ich gehe nun meine Wunden lecken und werde aus Frust das Internet leerkaufen.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo,

    ich gehöre auch zu den Gasfreien hier im Forum ( aber nicht aus Angst vor dem Gas ) und bin davon auch überzeugt das ich für mich das richtige Energiekonzept habe.
    Es wird mit einem Spirituskocher gekocht und einer Dieselheizung Warmwasser gemacht und geheizt.
    Zum kühlen der Lebensmittel verwende ich Kompressor Kühlboxen.
    Aber, da ich recht großzügig in der Dimension der Batterie war kann ich auch, bei schönem Wetter und gutem Solarertrag, ohne weiteres den Thermomix auspacken und damit kochen.
    Auch eine Kaffee-Kapselmaschine wird mit Strom benutzt.
    Nur mit Strom zu kochen wollte ich bei meiner Koch und Reisegewohnheit nicht da ich dann nur im Sommerhalbjahr warmes essen haben könnte ohne die Batterie zu erweitern.
    Ich habe 225Ah Kapazität bei 24V - bei 12V wären das also 450Ah.

    Wie schon von anderen geschrieben wurde ist Kochen mit Strom nicht unbedingt das gelbe vom Ei denn auch hier hast Du Vor und Nachteile.

    Wenn ich mir deine Argumentationen so durchlese bekomme ich den Eindruck das noch sehr im Trüben fischst!?!?!?
    Um Dir richtig Hilfe geben zu können solltest Du mal etwas mehr über die gewünschte Basis und die angestrebten Reisegebiete preis geben.
    Denn grundsätzlich könnte man Dir jetzt zwei Antworten geben: 1). JA, mach - dabei würde man Dich aber etwas ins Messer laufen lassen
    oder: 2). Nein, das funktioniert nie und nimmer - das würde Dir auch nichts bringen.

    Nicht jeder Tip ist für jede Ausgangssituation gut, auch wenn er nicht verkehrt ist.
    Beispiel: ist dein gewünschtes Reiseziel eher in den hohen Bergen ist Dir schon eher von einer Dieselheizung abzuraten.
    Bist Du aber fast nur am Meer und in warmen Gegenden unterwegs könnte man fragen wozu überhaupt eine Heizung????
    Im Winter damit unterwegs sein - wo und wie lange??? In Norwegen sollte man schon mehr heizen können als in Marokko.
    Kurz um, die Eierlegendewollmilchsau sieht bei jedem anders aus und kann andere Sachen.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hallo zusammen,

    Vielen Dank für die vielen Kommentare. Auch wenn ich vielleicht noch etwas Zeit brauche, mir Gedanken zu machen, wie ich alles einordne, bin ich doch froh, wenn ihr mir nicht einfach zustimmt sondern mich korrigiert, wo es euch nötig scheint.

    Ja, euer Gefühl hat euch nicht getäuscht: Ich bin Neuling in Bezug auf Camping allgemein und auch in Bezug auf einen Ausbau. Irgendwann ist immer der Anfang. Allerdings habe ich schon mehrmals Erfahrung mit Urlauben in weniger zivilisierten Gegenden gemacht und weiß, dass mir ein einfacheres Leben und manche Einschränkungen nicht zu große Probleme bereiten würden. Ein fertiges, einfaches Wohnmobil passt nicht so gut in meine Vorstellung, da es wohl immer ein Kompromiss und deshalb wohl finanziell nicht gut angelegtes Geld wäre. Dieses werde ich trotzdem schon sehr bald in einem "Mietwohnmobilurlaub" testen.

    Im Hinblick auf Reisen zieht es mich am ehesten Richtung Osten (Asien) und Norden, also wohl eher kältere Regionen, wobei orientalisch auch durchaus einmal sein dürfte. Das hört sich wohl wieder etwas verplant oder wenig koordiniert an, aber das liegt ein bisschen daran, dass ich nicht alles genau planen will. Allein dafür wäre mir das Reisemobil aber nicht das Geld wert, besonders weil ich bisher den Eindruck hatte, dass man mit Rucksack noch ein bisschen näher an neue Kulturen kommt. Allerdings musste ich in den letzten Jahren beruflich oft umziehen und könnte mir vorstellen, dass sich das auch nicht schnell ändert. Da könnte ein Wohnmobil zum Leben in Deutschland ein einfacher Weg zu einem eigenen "Zuhause" sein. (Mir sind die Diskussionen um Stellplatz und Meldeadresse bewusst, aber ich will diese nicht in diesen Thread erörtern.)

    Beim eigenen Wohnmobil denke ich auch eher in kleinen Schritten. Ich habe jetzt den LKW-Führerschein fertig und schau mich nach Fahrgestellen um. Es wird wohl auf einen Allrad-LKW über 7,5t hinaus laufen. (Auch da sind mir viele Diskussionen bewusst.) Ich versuche, da eher so wenig Geld und Arbeit wie möglich zu investieren, weil ich befürchte, dass man da nochmal ein Update oder eine Veränderung bräuchte, wenn der eigene Bedarf klarer und Umweltaspekte noch wichtiger sind. Als nächstes kommt der Koffer, bei dem ich in Richtung gut bezahlbaren, neuen Kühlkoffer denke. Bei den Überlegungen dazu muss ich schon grob wissen, wo ich welche Öffnungen haben will. Das ist der Hauptgrund für diesen Thread. Danach geht es schrittweise, wie es mit Zeit und Geld möglich ist, an den Ausbau. Momentan überlege ich ein bisschen, die Möbel an in den Koffer mehr oder weniger geklemmte Leisten (oder ein Gerüst) zu befreien, sodass man den Koffer möglichst unangetastet lassen kann. So könnte ich mir vorstellen, sich ergebende Änderungen später einfacher umsetzen zu können.

    Bei der Heizung habe ich bisher an eine Diesel-Luft-Heizung gedacht, die für mich den einzigen Nachteil hat, dass man sie nicht mit dem Kühlkreislauf des Fahrgestells kombinieren kann, was für kältere Regionen wohl Vorteile hätte. Warmes Wasser (nur für die Dusche?) käme aus einem Boiler. Bei Batterien denke ich schon richtig Lithium, auch wenn das sehr teuer ist. Aber da wird man wohl auch nach und nach erweitern können.

    Zwei Fragen, die mir jetzt einfallen:

    - Es wurde von Schrägen von Wasserleitungen geschrieben. Wie löst man das für den Ablauf der Dusche, wenn die Tanks auch im Koffer sind. Vielleicht hat da jemand eine Zeichnung oder Skizze mit einer empfehlenswerten Lösung?

    - Gibt es hier Zahlen zu den prozentualen Einbußen beim Solarstrom im Winter in unseren Breiten im Vergleich zum Sommer?

    Gruß,
    Thomas

  • - Gibt es hier Zahlen zu den prozentualen Einbußen beim Solarstrom im Winter in unseren Breiten im Vergleich zum Sommer?


    Hallo Thomas,
    im Prinzip bricht der Solarertrag im Minter massiv ein. Je weiter du in den Norden fährst, um so schlechter wird die Ausbeute, weil neben der kürzeren (theoretischen Sonnenscheindauer auch der Einstrahlwinkel immer flacher wird. Der worst case ist, wenn es geschneit hat. Wenn Schnee auf den Paneelen liegt, das ist's aus mit dem Ertrag.

    Bie Tante google sind das die richtigen Suchbegriffe, um Zahlen zu finden:
    solarertrag deutschland jahresverlauf

    Gruß
    Herby

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