3D-Drucker, wer hat Erfahrung?

  • Hallo Leute
    Hartwig hat sich in seinem letzten Beitrag so über den "geilen 3D-Druck" gefreut. Würde mich nicht wundern, wenn er mittlerweile solch ein Teil in irgendeiner Ecke seines Betriebes stehen hätte.
    Es gibt sicher viele Gelegenheiten, wo man den einsetzen könnte. Rudimentäres Grund(Halb)wissen habe ich natürlich, aber ich habe noch nie damit gearbeitet.
    Kann jemand von eigenen Erfahrungen berichten? Es muss ja nicht gleich um gedruckte Möbel oder metallene Werkstoffe gehen.
    Wie teuer sind mittlerweile brauchbare Geräte (sagen wir mal mit Druckgröße mindestens 200x200 mm Grundfläche. Sind die mittlerweile betriebssicher oder verstopfen dauernd die Düsen? Pflege- Wartungs- und Reparaturaufwand? Wie groß ist die Bandbreite eines Druckers bezüglich Material (stabile Kunststoffe sollten es schon sein), hätte neulich z.B. ein Zahnrad benötigt.
    Mit welchen Zeichenprogrammen kommen sie zurecht (mit Sketchup vermutlich nicht). Kann ein Profi Sketchup-Programme konvertieren, wenn ich in einen "Druckershop" marschiere, um etwas anfertigen zu lassen?
    Usw usw
    Gruß Restler

  • Moin,

    über den 3D Druck selber kann ich nichts sagen, da ich den nicht Besitze.
    Es gab aber mal für 150€ ein Bausatz, den man für weitere 60€ durch selbst darausgedruckte teile Verbessern konnte, den hat mein Kumpel, nach dem ich ihn darauf hingewiesen habe.

    Es gibt alles mögliche an Plastik.
    von
    PLA (60C°) über ABS (100C°) bis zu PEEK (280C°)
    Je nach dem wieviel du bereit bist auszugeben

    Als Software kann man Fusion360 von Autodesk nutzen, mächtig geil. Von der Bedienung aber ganz anders als Sketchup.
    Aber mit BEIDEM kannst du Skizzen erstellen.
    Danach brauchst du eine Software, welches dir deine 3D Module in einzelne Teile zerlegt, damit es gedruckt wird.
    Ab hier bin ich aber ahnungslos.

    Generell druckt er aber alles, was man braucht und was der Drucker hergibt
    Im Moment druckt er sich ein Modell Ford f150 in versch. Einzelteile.
    Danach kommt das Hardrock Cafe Logo abgewandelt und hinterleuchtet als Hardrock Keller.
    Druckgröße ist 25x25x25

  • Morgen Resler.
    Wir sind bei uns im Betrieb gerade daran uns mit dem Thema zu befassen. Es ist aber, wie Du Dir sicher denken kann, komplexer als man am Anfang denkt.
    Es hängt SEHR von Deiner Anwendung und Deinem Anspruch ab. Wenn Du, wie erwähnt, z.B. ein Zahnrad drucken willst ist halt erst mal die Frage: für die Kids als Spielzeug oder um den Antrieb am Hubdach zu realisieren?
    Ich habe gerade diese Woche Bauteile gesehen die aus Iglidur (Werkstoff f. Gleitlager von igus) gedruckt waren und mit denen man wirklich arbeiten konnte. Anderseits haben wir dann zum Test PLA-Teile gedruckt die echt liderlich waren und nur ein Brührungsschutz sein sollen. Du siehst also, die Bandbreite ist extrem groß.
    Meine Erkenntnis zur Zeit ist: wenn Du funktionale Sachen machen willst braucht Du einen, zumindest halbwegs, professionellen Drucker. Der liegt, grobe Schätzung, ab ca. 5k€ aufwärts. 'Gute normale' Drucker mit etwas größerer Druckfläche (ca. A4 mit ca. 200mm Druckhöhe) bekommt man für ca. 1,5k€.
    Ein weiterer Knackpunkt liegt dann im Bauteil selbst. Die Konstruktion kannst Du dabei schon mit so etwas wie Sketchup machen. Wichtig ist daß das Dateiformat was Du erzeugst von Deinem Drucker eingelesen werden kann. Jeder Drucker hat nämlich seine eigene Software mit der er die Druckdaten macht. Allerdigns haben wir sehr schnell gemerkt daß man Objekte besser oder schlechter designen kann. Will heißen: das Druckergebnis hängt nicht zu letzt davon ab wie Du das Teil aufbaust und wie die Drucker-Software daraus dann ihre Druckdaten ermittelt. Vom Lagenaufbau hängt klarerweise nachher Deine Stabilität und Optik ab.
    Wenn Du damit mal testen willst schau doch mal durchs Netz. Dort gibt es Portale wo Du, meist für wenig Geld und in Deiner Nähe, Files hin schickst und dann Objekte gedruckt bekommst. Ein Kollege hat das mehrfach gemacht und dabei äußerst unterschiedliche Ergebnisse geliefert bekommen (wohl gemerkt beim gleichen Bauteil!). Zum Erfahrungen sammeln ist das aber vielleicht ganz gut.
    Wenn Du professioneller arbeiten willst würde ich mal nach Druck-Fab's suchen. (ich weis irgendwo im Südschwarzwald gibts da was). Die haben die Möglichkeit mit ganz vielen verschiedenen Prozessen und Materilalien zu drucken. Von Billig-PLA bis Vollsilber ist da alles möglich was der Geldbeutel her gibt. Außerdem hast Du da am Telefon jemanden der Ahnung hat und Dich berät was Du für einen Prozess am besten nutzt für Dein Bauteil.

    Wenn Du in den Gebiet aber irgendwelche konktreten Erfahrungen und/oder Tipps hast, fände ich es super wenn Du berichten würdest!
    Mir geistern nämlich auch einige Ideen durch den Kopf die man mit 3D-Druck umsetzen könnte. :)

    Viele Grüße
    THOMAS135

  • Hallo,

    hier mal ein Statement von mein Kumpel:

    schreib einfach das ich nen drucker für 160euro hab, 40euro verbesserungen und der arbeitet auf 0,2mm linienbreite mit 0,04mm schichtdicke von pla bis asa. dabei ne maßhaltigkeit von 0,02mm auf allen 3 achsen. funktionsteile brauch man nur die stützstrucktur entfernen. einmal kurz entgraten wenn was drann ist von der brimschicht zb und man kanns ineinandersetzen

    Steuerung und Gerät sind ne Abwandlung vom
    anet a6 oder a8

  • Zitat von mrmomba

    Hallo,

    hier mal ein Statement von mein Kumpel:

    schreib einfach das ich nen drucker für 160euro hab, 40euro verbesserungen und der arbeitet auf 0,2mm linienbreite mit 0,04mm schichtdicke von pla bis asa. dabei ne maßhaltigkeit von 0,02mm auf allen 3 achsen. funktionsteile brauch man nur die stützstrucktur entfernen. einmal kurz entgraten wenn was drann ist von der brimschicht zb und man kanns ineinandersetzen

    und welcher Drucker ist das jetzt ?
    oder hab ichs überlesen ?

  • Ich selbst hab keinen Drucker, weil wenn man was vernünftiges haben will, sind doch schon die >1,5k€ nötig sind.
    Wenn man nur ab und zu mal ein Teil braucht, dann besser zu einem Dienstleister gehen. Die eigene Maschine wäre nie wirklich rentabel.
    Mit den billigen Druckern kann man mal ein Gehäuse für einen Raspi drucken, oder Bauteile für den Modellbau. Aber für wirkliche Bauteile die z.B. im Womo auch mal was aushalten sollen, ist so ein Billigteil meiner Meinung nach wenig geeignet.
    Wie man es auch macht, man muss sich in eine geeignete 3D Konstruktionssoftware einarbeiten.

    Gruß, Holger

  • Dubsei mir nicht böse, aber woran lässt sich
    1. Die Qualität des Druckers vom Preis festmachen
    2. Die Qualität des Ausdruckes vom Preis festlegen?
    3. In wie weit beeinflusst der Drucker die Haltbarkeit? Wenn ich PLA über 65 Grad einsetze kann es weder der 5k€ noch der 160€ Drucker - es ist also eine Materialfrage.
    4. Kann der 1,5K Drucker noch genauer als 0,2mm drucken?
    5. Deine Meinung will ich gerne respektieren, ich finde diese aber falsch, da ich zwischen Waben und Vollmaterial den Kram einstellen kann liegt die Haltbarkeit 1. Am Material, 2. An der Druckart ( Voll / Waben / 4eck / 3eck ) und 3. An der Konstruktion

  • zur Konstruktion möchte ich auch noch was beitragen ...

    es gibt ein Programm "FreeCAD" einfach mal googlen - damit kann man sehr gut auf verschiedene Formate exportieren
    ist eigentlich einfach zu bedienen, je nach Anwender - bei mir hat es ein Moment gedauert, aber mittlerweile habe ich gute Ergebnisse :roll:

  • Eben, PLA ist dann vielleicht nicht die erste Wahl, wenn das Teil mechanisch stabil sein soll und automotive tauglich mindestens 85°C aushalten soll.
    Und die besseren Materialien können halt auch nur die Profi-Drucker.
    Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn sowas auch für unter 500€ Investition geht?
    Das ist sicher ein Feld, wo es die nächsten Jahre noch viel Entwicklung geben wird.

    Gruß, Holger

  • Du, was heißt bessere Materialien?

    ABS?
    Gummi?
    Plexiglas?

    Highendmaterialien wie PEEK kann out of the Box nicht mal ein Drucker über 1500€
    Ich frage gerne noch einmal nach, was der Drucker alles kann.


    Hier mal ein kleines Exampel:

    Flächenbelastung auf ca einen Radius von 8cm 75KG (Also die Kraft die von oben liegend einwirkt) Sprich an den grünen Pfeilen.
    Zugbelastung vom orangen Punkt, Quasi wie ein Kleiderhaken, Locker 6KG (6er Träger PET-Wasser)
    Das Exponat ist dabei nicht Zerstört worden - das ist nur PLA
    Bruchstellen an den Roten Linien, das Zuggewicht konnte ich jedoch nicht ermitteln ( Ein Bauteil davon habe ich getestet - mit Zerstörung :( )
    Ist übrigens PLA ;)

  • Was wollt ihr denn? Einfache Teile wie beim Hartwig oder beanspruchte Teile, am besten noch mit aussparungen und optischen Ansprüchen?
    Spielt die Druckzeit eine Rolle?
    Materialkosten?
    Verfahren?
    Belastung?

    Usw usw....

    Da muss man halt definieren was man will und wieviel Geld man ausgeben möchte.

    €: Versucht mal ein schrägverzahntes zahnrad auf dem fdm Drucker...
    Danach auf nem SLS und im SLA

  • Zitat von holger4x4

    Eben, PLA ist dann vielleicht nicht die erste Wahl, wenn das Teil mechanisch stabil sein soll und automotive tauglich mindestens 85°C aushalten soll.
    Und die besseren Materialien können halt auch nur die Profi-Drucker.
    Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn sowas auch für unter 500€ Investition geht?
    Das ist sicher ein Feld, wo es die nächsten Jahre noch viel Entwicklung geben wird.

    Im FDM geht das schon ;) aber die Mechanische Belastbarkeit ist halt nicht so prickelnd

  • Nochmal zum CAD-Programm: AutoCAD gibt es als "Studentenprogramm" 3 Jahre gratis. Danach kann man es halt auf die Frau oder das Kind oder sonst wen anmelden. Nachweis des Studiums wird nicht verlangt.
    Es grüßt
    Wolfgang, Landgurker

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das tu´auch nicht, was willst denn Du?

  • Über dieses Thema lief gestern am Abend auf ARTE ein toller Bericht.
    Ja, ich weiß, hinterher sagen gilt nicht.

    Gruß Nunmachmal, der zwei Tagen nichts am Projekt geschaft hat.

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo zusammen,

    Ich klinke mich auch Mal in das Thema ein.

    Ich bin seit 3 Jahren im Besitz eines Ultimaker 2. Der Drucker hat einen Bauraum von 200x200x200mm. Als Schichthöhe kann minimal 0,025mm eingesetellt werden. Als übliche Genauigkeit ist 0,08mm ein guter Anhaltswert. Mir war es damals wichtig eine hohe Genauigkeit zu erhalten und nicht ständig daran herum zu basteln müssen.

    Ich habe in der Zwischenzeit ein paar Kleinigkeiten tauschen müssen/wollen. So habe ich z.B. die 25W Heizkartusche durch eine 35W ersetzt. Außerdem habe ich den sogenannten Olsson Block verbaut. Mit diesem kann man einfach und schnell die Düsen tauschen. So habe ich nun Düsen mit 0,25, 0,4, 0,6 und 0,8mm. Je nachdem wie genau bzw. schnell der Druck sein soll.
    Als Material verwende ich hauptsächlich PLA, da dieses einfach zu verarbeiten ist und beim Drucken nicht stinkt. Nur für Anwendungsfälle in denen ich weiß, dass das Bauteil erhöhten Temperaturen ausgesetzt ist, verwende ich ABS.

    Hier sind zwei Beispielbilder meines letzten Druck-Projekts. Um Alle Teile zu Drucken war der Drucker ca. 160h im Einsatz. Insgesamt wurden 1,2kg Material verwendet

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