Feuchtigkeit und Schimmel IM Gfk des Daches

  • Hallo Leute,

    bei Außenarbeiten habe ich eine katastrophale Entdeckung gemacht:
    Das Dach des 308 CDI besteht aus einer halbwegs durchsichtigen Glasfaserkunststoffschicht, durch die man sehen kann, gefolgt von Schaumstoff. Eine Seite des Daches ist bei mir gewellt, heißt dass UV-Strahlen den Kleber zwischen Schaumstoff und oberster Schicht abgelöst haben. In Kombination mit undichten Fugen und evtl. kleinen Rissen am Kunststoff des Daches, ist Feuchtigkeit eingedrungen und konnte natürlich nicht mehr entweichen. Dadurch ist Schimmel IM Gfk des Daches entstanden, den ich durch die obere, durchsichtige Kunststoffschicht sehen konnte.

    Ich habe nun ein paar Löcher gebohrt, um den Schaden näher zu begutachten:
    - es handelt sich tatsächlich um Schimmel;
    - der Schaumstoff ist feucht (drückt man drauf, quetscht man Wasser aus);
    - nur die gewellte Seite des Daches ist betroffen.

    Was soll ich tun?

    Mein Idee wäre:
    - den gewellten Abschnitt des Daches herauszuschneiden (betrifft ca. 1/4 der Fläche des Daches),
    - den schimmligen Schaumstoff mit Antischimmelmittel zu behandeln,
    - alles gut abtrocknen lassen
    - und schließlich gewellte oberste Gfk-Schicht mit einer dünnen Siebdruckplatte ersetzen und mit Dichtstoff mit dem Rest wieder abkleben und abdichten.

    Meine Fragen sind:

    - Habt ihr Erfahrungen damit?
    - Was ist euer Input zu meiner Idee?
    - Beeinträchtige ich die Statik durch das Rausschneiden der obersten Gfk-Schicht (Dach-Gfk ist schließlich quasi in Seitenwände gesteckt)?

  • Meine Fragen sind:

    - Habt ihr Erfahrungen damit?
    - Was ist euer Input zu meiner Idee?
    - Beeinträchtige ich die Statik durch das Rausschneiden der obersten Gfk-Schicht (Dach-Gfk ist schließlich quasi in Seitenwände gesteckt)?


    Hallo

    zu 1: nee, habe keine Erfahrungen mit diesen Paketkoffern.

    zu 2: Ich würde das Dach nicht teilweise mit Siebdruck flicken.

    zu 3: Die Oberste Schicht ist doch original nur dünn gewesen oder war der Schaumstoff (wieso eigentlich Schaumstoff?) schon immer in dem Dach verbaut?

    Ich würd es so machen:

    Dachhaut ab machen, Schaumstoff (???) raus, eine bessere Isolierung einlegen, z.B. Hartschaum, und dann im Handlaminierverfahren eine Neu Dachhaut aufbauen. Darauf muss dann aber ein Topcoat, dann hast Du auch den Ärger mit dem UV nicht mehr. Glasfaser ohne Topcoat muss kaputt gehen.

    Nur meine Idee, die genaue Konstruktion kenn ich ja nicht. Hasse mal en Fotto?

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Meiner hat solche stellen auch. Das kommt durch sich durch hitze am dach ablösendes GFK, plus die undichtigkeiten der verklebung GFK / rahmenprofile.
    Ich würde es lassen wie es ist. Die innere seite ist ja stabil und gammelfrei. Wenn das dach neu gedichtet wird, kommt auch nicht mehr feuchtigkeit hinzu. Die alternative wäre das dach komplett wechseln. Also ein aluprofil entfernen, dach rausmachen, alles säubern und eine neue GFK platte reinschieben und verkleben. In meinen augen stimmt die aufwand/nutzen bilanz da nicht. Zumal das auto nicht das jüngste ist.


  • Ich würde es lassen wie es ist. Die innere seite ist ja stabil und gammelfrei. Wenn das dach neu gedichtet wird, kommt auch nicht mehr feuchtigkeit hinzu.


    Ich hätte da gewisse Bedenken abzudichten und das Wasser drin zu lassen. Wenn man das Wasser aus der Isolation wringen kann ist ja eine erhebliche Menge drin. Spätestens beim nächsten Frost hätte ich angst dass weitere Schäden vorprogrammiert sind...aber ich hab damit auch keine Erfahrungen...

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Die Frage ist ja nur: wohin kann das gespeicherte Wasser noch hin Wandern?

    Aber, ist es wirklich Schaumstoff? Ich habe es auch noch nie gemacht, aber rein aus dem Stehgreif würde ich mit einer Handkreissäge die obere GFK Schicht entfernen und die Isolierung ebenfalls. Dann abtrocknen lassen. Im nächsten Step würde ich auf die untere Bahn vollflächig XPS / PUR Platten verkleben und dann oben vollflächig eine neue Dachhaut aufbringen. Ebenfalls vollflächig verklebt. Die Stöße würde ich mit Sika 521uv abdichten und dann eine Leiste drauf kleben.

  • Reichlich viel Theater, neue Sandwichplatte drauf (Kosten ca. 500 EUR ) und Ruhe ist im Karton.

    Und mit Schimmel ist nicht zu spaßen, die liegst im Urlaub täglich 10 Stunden im Auto und atmest ggf. die Sxhimmelsproren ein.
    Das ist absolut Gesundheitssxhädlich und kann zu chronischen Atemwegserkrankungen führen!

    Also raus den ganzen nassen Mist !

  • Wo Tosch recht hat.......mit Schimmel ist nicht zu spaßen. Urlaub sollte schön sein und nicht zur Gesundheitskatastrophe werden!

    Ich glaube nicht, dass ich das Auto weiter verwenden würde, denn Schimmelpilze/-sporen können auch wandern und nicht immer sieht man sie sofort.

  • Ich danke euch für eure Meinungen zu diesem Thema!

    Zitat

    Schaumstoff (wieso eigentlich Schaumstoff?) schon immer in dem Dach verbaut?


    Ja, 2 cm als Isolierung ab Werk. Gegen Handlaminierverfahren sprechen m. E. Größe des Schadens (ca. 2 qm) und die daraus folgenden Kosten. Laminieren stinkt zudem (ernsthaft, der Polyestergeruch haut einen ohne Maske um).

    Zitat

    Die innere seite ist ja stabil und gammelfrei.


    Stimmt schon, nur die Substanz dahinter geht durch die Feuchtigkeit kaputt. Ich habe schon zu viel Arbeit reingesteckt, um einen solchen Schaden hinzunehmen. Aber siehst du bei wirklich auch Schimmel, Michi?

    Zitat

    Spätestens beim nächsten Frost hätte ich angst dass weitere Schäden vorprogrammiert sind


    Ja, zudem hat die Isolierung keine Wirkung, wenn sie feucht ist, D.h. man hat 2 cm die im Winter nicht Warm halten, sondern gegen einen arbeiten.

    Zitat

    Wie wäre es mit ner übers ganze Dach aufgeklebten dünnen Alu- oder Dibondplatte? Und vorher das Dach durchtrocknen?


    Durchtrocknen auf jeden Fall. Alu ist mir auch in den Sinn gekommen, weil ich noch was da habe. Der Nachteil könnte darin besteht, dass eine Aluplatte im Vergleich zu einer Siebdruckplatte biegsamer ist und ich nach all den Hohlräumen im Dach wieder ich ein halbwegs biegfestes, steifes Dach haben möchte.

    Zitat

    Die Frage ist ja nur: wohin kann das gespeicherte Wasser noch hin Wandern? Aber, ist es wirklich Schaumstoff?


    Genau. Ich denke, es ist Glasfaserschaumstoff (kratzt bei Hautkontakt).

    Zitat

    Reichlich viel Theater, neue Sandwichplatte drauf (Kosten ca. 500 EUR ) und Ruhe ist im Karton.


    Aber 10 Mal teurer und aufwändiger als meine oben beschriebene Vorgehensweise - deine wäre natürlich die sauberste Lösung.

    Zitat

    Wo Tosch recht hat.......mit Schimmel ist nicht zu spaßen. Urlaub sollte schön sein und nicht zur Gesundheitskatastrophe werden!


    Stimmt. Ohne Gegenhandlung würde sich der Schimmel ausbreiten und ich hätte dann eine Petrischale auf Rädern. Und irgendwo gibt es immer eine zu große Fuge, ein Loch, irgendeine Undichtigkeit zur Kabine etc.


  • Stimmt. Ohne Gegenhandlung würde sich der Schimmel ausbreiten und ich hätte dann eine Petrischale auf Rädern. Und irgendwo gibt es immer eine zu große Fuge, ein Loch, irgendeine Undichtigkeit zur Kabine etc.

    Viel zitierter Satz: Wasser hat ein kleinen Kopf. Das hat vor allem Nunmachmal bei seinem Fahrzeug gemerkt, wo das Wasser DURCH die Stromkabel geflossen ist ;)

    Ich denke, dass der Weg, von Anton und mir aufgezeigt, der beste ist. Mit Hartschaumplatten zu isolieren. Sprich Deckschicht abnehmen und Isolation abtragen, vollflächige Verklebung des Hartschaumes auf die untere Schicht rauf und bei der neuen Deckschicht kannst du dann ja überlegen, wass du nehmen willst, hauptsache vollflächig verklebt.

  • Wegen der nachfrage:
    Das ganze ist vielleicht ein schnapsglas wasser und hat auch schon einige winter so überstanden. Schimmel ist keine drin. Wenn irgendwelche sporen oder sonstiges ungesundes in der luft wäre, das würde ich merken. Ich bin da leider sehr empfindlich ;)

    Eine reparaturmöglichkeit wäre über die ausgebauten dachfenster. Also dachfenster raus, deckschicht anheben bis die feuchtigkeit getrocknet ist und dann neu ankleben. Dann dachfenster wieder rein. Der corky hat in seinem bus 2 riesige dachfenster, da sollte das funktionieren.


  • Gegen Handlaminierverfahren sprechen m. E. Größe des Schadens (ca. 2 qm) und die daraus folgenden Kosten. Laminieren stinkt zudem (ernsthaft, der Polyestergeruch haut einen ohne Maske um).


    Hallo,

    so würde ich das nicht sehen. Natürlich stinkt es, aber ein Hexenwerk ist das nicht. Unser Dach, ca. 9 qm, haben wir auch so belegt. 2, 3 Leute dabei, kein Problem.

    Nur die 2 qm stückeln würde ich sowieso nicht machen, dann besser alles und Ruhe is. Mann muss ja nicht alles runterreißen, aber die ganze Fläche neu belegen macht schon Sinn find ich.

    Oder nimm GFK als Rollenware. Mit vernünftigem Kleber hält das auch.

    Ne Sandwitch Platte einbauen geht natürlich auch und wäre sicher die beste Lösung. Aber damit wäre auch der Innen Himmel neu zu gestalten.

    Davon abgesehen, 500,- € als Kostenpunkt finde ich nicht zuviel für eine gute Reparatur.


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo,

    wir hatten ähnliche Probleme mit unserer Marge. Wir haben es wie folgt gelöst:
    Wir haben innen und außen an allen Stellen, an denen sich das GFK von der Isolierung gelöst hat, mit einem Multifunktionswerkzeug umförmige Fenster ins GFK gesägt. So dass die Deckschicht des Daches immer noch in der Mitte zusammenhängt.
    (Ich habe davon leider keine Bilder gemacht, darum muss ich es so umschreiben, ich hoffe du verstehst was ich meine)
    Damit Luft dran kam, haben wir diese Lappen dann mit ein paar Holzstücken etwas hochgehalten, und den Wagen wann immer es ging in die Sonne gestellt. Mit einem Feuchtemessgerät haben wir immer wieder geprüft, bis die Isolierung wirklich trocken war. Das hat einige Tage gedauert, die Isolierung fühlte sich mit der Hand schon lange trocken an, da hat das Gerät weiterhin Feuchtigkeit angezeigt! Anschließend haben wir die gelösten GFK-Flächen mit Körapur 666/90 vollflächig wieder verklebt und danach etwas beschwert, damit das GFK wirklich vollfächig verklebt wird. Dabei sollte man dringend darauf achten, dass das Dach zu diesem Zeitpunkt weder durchhängt, noch zu weit nach oben rausgedrückt wird. Wir hatten bei den Arbeiten das Dach mit mehreren Ein-Mann-Stützen von innen etwas zu hoch gestützt, und haben darum eine leichte Beule nach außen. Als der Kleber ausgehärtet war, blieb unser Dach so stehen. Nachdem wir nach und nach alle Fenster wieder verklebt haben, haben wir von einem Fahrzeugbauer eine durchgängige Alu-Dibond Platte vollfächig auf das Dach kleben lassen. Die Platte wurde in die Randprofile eingepasst und abschließend mit einer Naht abgedichtet. Diese war zwar nach kurzer Zeit bereits wieder eingerissen, aber wir haben die Naht jetzt mit einem Abdichtklebeband von 3M überklebt. Das Klebeband (ich habe die Nummer gerade nicht zur Hand) ist speziell für solche Anwendungen gedacht und klebt wie Irre.
    Seit dem haben wir Ruhe.

    Gruß
    Martin

  • Die Vorgehensweise eines Leidensgenossen, der das gleiche Problem hatte, ist natürlich interessant. Vielen Dank für deine Beschreibung flugbaer / Martin!

  • .....Abdichtklebeband von 3M überklebt. Das Klebeband (ich habe die Nummer gerade nicht zur Hand) ist speziell für solche Anwendungen gedacht und klebt wie Irre.....

    Hallo flugbaer,
    könntest Du vielleicht doch noch die 3M-Artikelnummer herausfinden? Die interessiert mich auch.

    Gruß, Stoppie

    Man(n) fährt MAN :)

  • Ät Corky,

    unabhänging von den genannten Reparaturkosten sollten, ich würde für mich sagen "müssen", alle mit Schimmel befallenen Komponenten raus aus dem Wohnmobil!
    Die vorgenannten Hinweise von TOSCH und ThomasFF, das mit Schimmel nicht zu spaßen ist sondern gesundheitsschädlich ist, sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eingeatmete Schimmelsporen können auf Dauer erhebliche gesundheitliche Probleme bereiten. Nicht umsonst werden bei Schimmelpilzsanierungen in Immobilien alle Raumoberflächen wie Putz etc. restlos abgetragen. Da reichte es nicht, nur die Tapete etc. abzuziehen.
    Die Sporen breiten sich auch in den Poren der Isolierung aus und sind da nicht unbedingt sichtbar. Ein Trocknen hilft auch nur wenig. Zum Einen verbreiten sich getrocknete Schimmelsporen viel leichter im WoMo und beim nächsten Feuchtigkeitseintrag erwachen die getrockneten Schimmelsporen wieder "zu neuem Leben".

    Fazit: Alle feuchte und schimmelbefallene Dachflächen großräumig herausschneiden und das Dach sanieren.

    Ich bin jetzt bezüglich der Dachflächenreparatur nicht der Kompetenteste. Ich weiß aber, dass man GFK-Flächen sehr gut reparieren kann durch Einlaminieren von GFK-(Verbund-)Platten.

    In diesem Zusammenhang kann man gleich die Schaumstoff-Dachisolierung gegen geeignetere Isoliermaterialien wie PUR, XPS o.ä. austauschen.
    Die o.g. Einwände wie "Laminieren stinkt zudem" und "die Reparaturkosten von ca. 500,- EUR sind zu hoch" verstehe ich in sofern nicht, als dass bei einer erfolgreichen und dauerhaften Reparatur des WoMo-Daches, Du und Deine Liebsten wieder beruhigt mit dem Womo in den Urlaub fahren können ohne befürchten zu müssen, eventuelle gesundheitliche Schäden davonzutragen.

    Man(n) fährt MAN :)

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