Reisebericht: Rumänien 2018

  • Hallo,

    nachdem wir uns schlussendlich gegen einen Urlaub in Frankreich entschieden haben - einfach weil der Funke nicht so recht überspringen wollte - habe wir uns für Rumänien entschieden - hauptsächlich bereisten wir die Region Siebenbürgen.

    Dazu möchte ich noch einen kleinen Reisebericht abgeben.
    Das werde ich Stück für Stück in den nächsten Tagen erledigen.

    Warum Rumänien ?
    Grundsätzlich wegen den Karparten und der schönen Landschaft.
    Schöne Landschaft gibt es in Rumänien tatsächlich. Leider - und das war für uns ein großes Manko - liegt in dieser schönen Landschaft überall Müll herum, Unmengen von Müll.
    Evtl. sind wir etwas empfindlich, weil wir in den letzen Jahren eher Skandinavien, die Schweiz, Großbritanien oder Norditalien bereist haben, aber das Abfall unser ständiger Begleiter war hat mit der Zeit echt genervt.
    Es gibt zwar sehr sehr viele Möglichkeiten in der schönen Natur zu nächtigen, zu grillen oder eine Feuerchen zu machen, aber leider muss man dann fast immer im Müll stehen.
    Selbst in sog. Nationalparks oder ganz weit weg von Zivilisation liegt Müll herum.
    Insgesamt gestaltet sich die Suche nach einem schönen Plätzchen dann schwierig - wir reisen mit einem Labrador, welcher typischerweise immer Hunger hat und einem 3-jährigem Kind, welches neugierig ist und alles anfassen muss.
    Wenn man jetzt also einen Platz nimmt welcher übersät mit Müll ist, kommt man nicht zur Ruhe, da man immer schauen muss ob Hund oder Kind im Müll wühlen.
    Dennoch haben wir in Rumänien immer "wild" gecampt.

    Insgesamt ist Rumänien, wie man oft liest, tatsächlich eine andere Welt und hat den Anschluss an Europa noch lange nicht geschafft.
    Das wiederum machte den Urlaub zu dem bisher kulturell interessantesten.
    Am Anfang sind die extrmen, ständigen Gegensätzen sehr verwirrend, mit der Zeit gwöhnt man sich dran.
    Es ist kaum vorstellbar, das vor den halb eingefallenen Häusern, Autos von deutschen Premiumherstellern parken, das die Besatzung der Pferdekutschen oder besser Ochsenkarren mit dem Smartphone spielen, das die vollklimatisierten Einkaufszentren den gleichen oder besseren Standard haben wie in Deutschland, diese aber an einer Straße stehen, welche hier nichtmal ein Feldweg wär und das alle Häuser und Gebäude rings herum aussehen als wären sie seit 30 Jahren unbewohnt.
    Am meisten mitgenommen haben uns die am Straßenrand bettelten Kinder, welche sich wahnsinnig über einen Keks gefreut haben. Natürlich weis man das es Kinderarmut gibt, aber dennoch sieht man in Europa seltenst solche Bilder - das kommt man schon ins grübeln.

    Ansonsten können wir die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Bevölkerung nur bestätigen, leider bestätigt sich aber auch die, milde gesagt, Trägheit der Leute - das Müllproblem ist keines, was sich mit Armut begründen ließe, das hat andere Gründe - vor allem weil die Mülltonnen teilweiße 50m vom Grillplatz entfernt stehen, aber eben nicht benutzt werden.

    Insgesamt war es ein sehr, sehr interessanter Urlaub - man hat ein anderes Stück Europa kennen gelernt und sieht manches nun mit anderen Augen - wie heißt es so schön reisen bildet.

  • Los gin es am 18.06.2018.
    Wir fuhren durch die Tschechei - an Prag vorbei bis kurz vor Brünn - da wir nicht durch die Slowakei wollten, sind wir kurz vor Brünn in Richtung Östereich abgebogen.
    Die Slowakei haben wir nur gemieden, weil wir hier für ca. 60km Autobahn zweimal Maut (1x Auto + 1xHänger) hätten zahlen müssen.
    In Österreich haben wir dann auch auf die Autobahn verzichtet. Das hatte auch wieder den Grund das sich für die kurze Zeit der Autobahnnutzung, eine Vignette nicht gelohnt hätte und wir sowieso auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz waren.

    Die Entscheidung in Österreich einen Platz zu suchen war die Richtige - gerade in der Region des Dreiländereck (Östereich, Ungarn, Slowakei) finden sich schöne kleine Orte und See oder Teiche und immer auch eine Möglichkeit in schöner, ruhiger Lage eine Nacht zu verbringen.
    Was wir auch taten.

    Am nächsten Tag sind wir dann durch Ungarn bis nach Budapest gefahren.
    Hier lohnt sich der Besuch des Aeropark - das ist eine Ansammlung ausrangierter Fluggeräte, welche von außen und innen bestaunt werden können.
    Der Eintritt ist günstig und der Hund darf auch mit rein.
    Der Aeropark ist gleich neben dem Flughafen und so können neben den stehenden Flugzeugen auch solche in Bewegung betrachtet werden - für kleine und große Kinder ist das richtig cool :)

  • Nach dem Besuch des Aeroparks sind wir in Budapest auf den Campingplatz "Camping Arena Budapest".

    Der Platz ist recht gut gelegen um einen Abstecher in die Innenstadt zu machen, er ist großzügig angelegt, sauber und gepflegt und war am 19./20. Juni 2018, trotz schönem Wetter recht leer.

    Ansonsten lohnt sich der Besuch von Budapest, auch für Leute die eher keine Städte mögen - so wie wir.

  • Am nächsten Tag fuhren wir über die ungarische Autobahn weiter bis wir endlich Rumänien erreichten.

    Die ersten Eindrücke prägten dann auch den ganzen Urlaub.
    Überall am Straßenrand versucht jemand an improvisierten Verkaufsständen zu Geld zu kommen.
    Angeboten wird alles von selbst gesammelten Beeren oder Pilzen über Maiskolben in allen Varianten und rumänischen Backwaren bis hin zu den typischen "Urlaubssouveniers" oder Spittel - wie wir es nennen.
    Außerdem gibt es natürlich auch selbstgemachten Schnaps in Einwegflaschen, welche aus den Papierkörben gesammelt und seltenst ausgespült werden.
    Nicht zu vergessen ist der Honig den es überall in rauhen Mengen zu erwerben gibt.


    Die erste Nacht in Rumänien habe wir einfach auf einer Wiese mitten im Nirgendwo verbracht - hier gab es noch nichtmal Müll, leider weiß ich aber nicht mehr genau wo es war.
    Wir sind auf jedenfall erstmal kilometerweit eine Straße - bei uns wäre es ein schlechter Feldweg - entlang gefahren und hatten die Hoffnung, einen schönen Platz zu finden, Aufgrund der Umgebung schon aufgegeben, als Plötzlich alle Bäume und Ruinen verschwanden und sich diese schöne Hügellandschaft zeigte.

    Kurz nach dem wir von der Straße auf die Wiese abgebogen und ausgestiegen sind, kam ein Dacia Pickup vorbei gefahren. Er fuhr etwa 300m weiter, hielt an und drehte - natürlich dachten wir sofort das der Fahrer uns nun mitteilen will, das dies seine Wiese sei und wir hier nicht stehen dürfen, aber ganz im Gegenteil - er fragte uns ob wir Schwierigkeiten hätten und er uns helfen könnte - wir verneinten freundlich und er fuhr davon.
    Solche oder ähnliche Ereignise gab es immer wieder und damit ist nun auch für uns klar, das die Rumänen freundlich und hilfsbereit sind.

  • Wie habt ihr da kommuniziert? Könnt ihr Rumänisch? Oder Können die Rumänen alle Englisch, auch in den hintersten untouristischstenen Orte? Oder einfach mit Händen und Füssen?

    Danke und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Zitat von Urs

    Wie habt ihr da kommuniziert? Könnt ihr Rumänisch? Oder Können die Rumänen alle Englisch, auch in den hintersten untouristischstenen Orte? ...


    Hoi Urs

    Siebenbürgen und der Banat waren noch vor dreissig Jahren deutschsprachig, heute können das aber bloss noch die Alten. Im übrigen Rumänien sprechen viele Englisch, Französisch und/oder Ungarisch, so dass die Verständigung problemlos ist.

    Gruss Pelzer

  • Da lese ich mal hoch interessiert mit...wir waren in den 2000er jahren rund 10x in der Region caransebes (donauschwaben) zur enduromania...traumhaft schöne Landschaft, aber auch viel Armut... Hat sich aber über die Jahre deutlich gewandelt.. (die Region ist unter ceaucescu systematisch benachteiligt worden und hat sich nach der Demokratisierung gut erholt und auf Tourismus konzentriert, auch mit deutscher Förderung)

  • Hallo,

    rumänisch sprechen wir nicht.
    Tatsächlich ist es so das die Kommunikation viel über englisch und Hand und Fuß funktioniert.
    Wir haben nur an den touristischen Hochburgen Rumänen gefunden, welche deutsch sprechen.
    Die Tatsache das viele Siebenbürger noch deutsch sprechen können wir so jetzt nicht bestätigen.

    Tatsache ist aber das die Rumänen sehr daran interessiert sind, das sie dir helfen können. Wenn du also was wissen möchtest o.ä. aber gerade den Gegenüber weder deutsch noch englisch spricht und du kein rumänisch, dann wird es kurz mit Händen versucht und gleich noch jemand dazu gerufen der etwas besser englisch spricht.
    Am Ende stehen dann drei, vier Leute da und erklären sich erst gegenseitig und dann dir, was du wissen möchtest.

    Gruß
    Dirk

  • Vielen Dank.
    Mit Rumänisch und Ungarisch wird es schwierig, aber mit den anderen 5 Sprachen, Deutsch, Englisch, Französisch, Händisch und Füssisch, habe ich mich bisher ganz passabel durchgeschlagen :wink:. Die Sprache ist also kein wirklicher Grund um nicht dahin zu fahren.

    Danke und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Weiter gehts ...


    Ich hatte kurz vor unserem Urlaub gelesen das in der Umgebung von Hunedoara eine Trophy statt findet - https://www.transsylvaniatrophy.ro/
    Da wollte ich gern mal vorbei schauen und das taten wir dann auch.

    Wir kamen an der angegebenen Adresse an und sahen auch den Start/Ziel Bereich und den Campground der Trophy. Das Camp der Trophy ist neben einem Hotel in Ciulpaz errichtet wurden.
    Allerdings war keine Möglichkeit gleich in der Nähe einen Stellplatz zu finden und wir waren uns nicht sicher ob man einfach auf das Trophygelände fahren konnte. Um die Ein- und Ausfahrt nicht zu blockieren fuhren wir ein Stück weiter und hielten an der Seite. Als wir dort standen und gerade die Navis und Karten nach möglichen Übernachtungsmöglichkeiten abzusuchen, kamen uns zwei Regensburger mit einem Pajero entgegen. Sie hatten auch zufällig von der Trophy erfahren und wollten sich das Spektakel ansehen. Sie wollte auch direkt fragen ob man evtl. auf dem Trophygelände übernachten kann. Da die beiden nach einer Weile nicht wiederkamen, dachte ich das sie wohl erfolgreich waren und so ging ich auch zur Orga und fragte nach ob wir direkt mit auf dem Campground der Trophy stehen können - das war gar kein Problem, bezahlt wurde am Hotel.
    Für eine Nacht haben wir für uns alle (zwei Erwachsene, ein Kind, ein Hund, Auto und Anhänger) ca. 10 € bezahlt - wir hätten die Sanitären Einrichtungen und den schönen Pool nutzen können, allerding fing es dann an zu regnen und damit war der Pool nicht mehr so interessant :)

    Damit waren wir also mitten drin im Trophy geschehen. Wir hatten die ganze Zeit Blick auf Start und Ziel und im Camp wurde geschraubt und die Fahrzeuge getestet.
    Außerdem konnten Hund und Kind im Bach, der mitten durch das Camp ging, schmanden und die Fahrzeuge beobachten.


    Diesen Bach mussten wir um zu unserem Platz zu kommen ebenfalls queren und hierbei entstand diesesn Video:

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    Da wir die Trophy dann auch außerhalb des Camps sehen wollten, planten wir für den nächsten Tag den Besuch des Visit Points - die GPS-Koordinaten waren am Hotel ausgehangen. Die beiden Regensburger vom Vortag wollten auch dort hin und wussten zu berichten das man mit einem Allradfahrzeug zum Punkt hin fahren könne. Laut deren Navi war der Visit Point etwa eine Fahrstunde entfernt. Ich gab die Koordinaten in mein Navi ein und kam auf eine ganz andere Entfernung. Noch bevor ich mit den beiden sprechen konnte waren sie los gefahren. Naja wir machten uns dann auch auf den Weg - zu "unserem" Punkt.
    Schlussendlich haben wir den Visit Point nie erreicht.
    Wir sind erst die Straße entlang gefahren, weil das Navi der Meinung war es kennt sich aus, allerdings war der Punkt im Wald und an dem Punk auf Straße, wo das Navi das Ziel erreicht hatte, standen nur Hecken und Zäune - keine Möglichkeit in den Wald zu kommen. Nun zweifelten wir ob wir evtl. einen falschen Punkt haben, weil die Regensburger ja offensichtlich ganz woanders waren. Wir sind also zurück zum Hotel, nochmal die Koordinaten anschauen - die stimmtem mit denen überein, die wir eingegeben hatten, das andere Navi zeigte die gleiche Stelle. Also sind wir nochmals die Straße entlang, ein grob geschotterter Weg führte einige Kilometer vor dem Navipunkt in den Wald, also sind wir den rein/hoch gefahren.
    Natürlich führte dieser schlechte Weg wiedermal zu einer Ortschaft. Oben angekommen führte erneut ein noch schlechterer Weg ab, dieser wies deutliche Reifenspuren auf und an der Seite standen drei Generationen Rumänen. Ich habe nachgefragt ob das die Trophystrecke sei - sie sprachen kein deutsch und kein englisch, aber Hand und Fuß :) Es war die Trophystrecke.
    Kurzentschlossen sind wir also mit dem Viano die Trophystrecke hoch gefahren - allerdings wurde der Zustand immer schlechter und die Räder rangen immer mehr nach Grip. Wir haben dann an der Seite auf einer Wiese geparkt und unsere Sachen gepackt. Die Rumänen waren dann zwischenzeitlich zu Fuß die Strecke hoch und so gingen wir mehr oder weniger zusammen den weiteren Verlauf entlang. Die Strecke teilte sich mehrfach auf und überall waren Reifenspuren, in der Ferne waren die Trophyfahrzeuge zu hören - wir liefen und liefen aber dem Visit Point kamen wir laut Navi nicht so richtig nahe. Nach einigen Stunden brachen wir diese Mision ab, wir machten noch ein Picknick und liefen zurück zum Auto - die Entscheidung war die Richtige, denn kurz bevor wir am Auto waren fing es an wie aus Eimern zu schütten. Wir fuhren dann die schlechten Wege, welche auch gleich zu kleineren Bächen wurden zurück und wieder ins Camp.
    Hier packten wir dann langsam unsere Sachen und traten die Weiterreise an. Wir trafen dann die Regensburger nochmal und diese berichteten uns das sie den Visit Point auch nie gefunden haben :)


    Sollte keine Trophy statt finden lohnt sich der Besuch in Hunedoara dennoch, denn hier steht eine der schönsten Burgen des Landes

  • Zitat von G36AMG

    ... Die Tatsache das viele Siebenbürger noch deutsch sprechen können wir so jetzt nicht bestätigen. ...


    Ja, das hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Noch in den frühen 1990-er Jahren war Siebenbürgen mehrheitlich deutschsprachig. Doch dann nutzten viele die Möglichkeit und wanderten nach Deutschland aus. Heute sprechen nur noch die Alten und die zurückgebliebene Landbevölkerung deutsch.

    Gruss Pelzer

  • Hallo,

    sorry das ich länger nichts geschrieben habe, aber hier war die letzten Tage ordentlich was los:
    https://www.mdr.de/sachsen/chemni…n-euba-100.html


    Weiter im Reisebericht.

    Sehr auffällig sind die vielen brach liegenden Industriekomplexe, riesige Hallen, ganze Kraftwerke haben keine Funktion mehr und werden einfach dem Verfall preisgegeben.


    Einen recht schönen Stellplatz hatten wir an der Zufahrt zum Kloster Mănăstirea Oaşa am Stausee Barajul Lacului Oașa gefunden.
    Die Straße dahin ist in sehr schlechtem Zustand und besteht fast nur aus Schlaglöchern - der vorhergehende Regen machte sie zudem noch etwas schmierig - wir fuhren also sehr sehr langsam.
    Der Platz war kurz vor dem Kloster an einer Lichtung, welche hin und wieder als Holzablageplatz dient.
    Am Waldrand stand ein alter Wohnwagen und gegenüber auf einer Anhöhe stand ein Haus, welche aber zur Zeit offensichtlich unbewohnt war.


    Es hatte den Tag über schon immer etwas geregnet, als wir ankamen war allerdings schönes Wetter.
    In der Nacht fing es dann wieder an zu regnen und irgendwann schüttete es wie aus Eimern.
    Irgendwann gegen halb eins sind wir wach geworden, es waren immer wieder laute Rufe zu hören und irgendwann hielt 50m von uns entfernt ein Pickup mit Anhänger.
    Ein etwas seltsames Treiben begann - 5 bis 6 Leute mit Taschen- und Kopflampen begannen bei stockfinsterer Nacht und strömendem Regen viele Kisten von dem Anhänger und Pickup zu laden.
    Wir verhielten uns ruhig, da wir nicht sicher waren was da von statten ging.
    Irgendwann waren alle Kisten abgeladen und der Pickup fuhr davon. Plötzlich ging in dem alten Wohnwagen licht an und 2 Leute mit Taschenlampen wuselten noch herum.
    Letzlich sind wir wieder eingeschlafen und am nächsten morgen zeigte sich uns, was die Leute in der Nacht getrieben hatten.

    Die Leute haben einfach nur die Bienen umgesiedelt - wir hatten ehrlich gesagt andere Gedanken, als wir sahen das mitten in der Nacht, bei strömenden Regen, irgendwelche dunklen Gestalten im Wald Kisten abladen.


    Wir fuhren dann weiter - unser Ziel war die Transalpina.
    Eine mautfreie Passtraße, welche auf jeden Fall eine absolute Empfehlung ist - wenn man in Rumänien ist und die Landschaft sehen möchte, dann muss man hier her.

  • Auf der Transalpina haben wir auch eine Nacht verbracht.
    Da oben ist es einfach schön, allerdings auch recht kalt - durch den eisigen Wind fielen die Temperaturen allerdings auf ca. 5°C - draußen essen war also nicht.
    Auf jeden Fall gibt es hier eine Stellplatzempfehlung - Möglichkeiten gibt es an der Strecke ausreichend und auch der Müll hält sich in Grenzen.

    Am nächsten Morgen konnten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen.

  • Hallo Dirk,

    auch wenn das Zugfahrzeug nicht mehr ... hm ... deinem Nickname entspricht ...
    Die Bilder sind toll und die Berichterstattung real, zwischendurch mal vielen Dank dafür !

    Gruß Arno

    Einst mit Kleinst-SUV und Dachzelt , nun mit dem ProjeGt unterwegs

  • Danke Arno.
    Ja leider hab ich den G nicht mehr aber offensichtlich hat jemand andere jetzt immer noch Spaß damit - ein kleiner Trost :)
    Allerdings muss ich auch zugeben, das ich echt überascht vom Viano bin. Er hat sich teilweise ganz schon quälen müssen mit dem schweren Anhänger und hat ihn dennoch auch über ziehmlich üble Pisten oder schlammige Wiesen gezogen ohne wirklich zu murren. Nur auf der Rückreise machte dann Nachts auf der ungarischen Autobahn die Wapu schlapp - aber dazu später mehr.


    Als nächstes sind wir dann zur benachbarten Passtraße - der Transfagarasan gefahren.
    Auch diese ist mautfrei und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

    Wer die Landschaft endecken möchte sollte auch hier einen Abstecher wagen und den evtl. Umweg in Kauf nehmen - es lohnt sich.

    Sehr interessant ist der Barajul Vidraru - ein Staudamm, welcher ein ziemlicher Touri-Hot-Spot ist.
    Interessant ist er deshalb weil a) ringsherum eine ziehmliche Jahrmarktstimmung herscht, obwohl es eigentlich nur ein Staudamm ist und b) weil man sich wundert das dieses teilweiße etwas herunter gekommene Bauwerk noch hält ;)
    Leider liegt der Staudamm entlang der Staumauer voller Müll und Dreck, was die Stimmung wieder etwas trübt.


    Die Krone des Staudamm ist gleichzeitig die Straße und hier fahren gerade am Wochenende eine unmenge Fahrzeuge drüber.


    Die eigentliche Straße geht wie o.g. über den Staudamm nach rechts, allerdings war laut Navi und Karte auch links eine etwas kleinere Straße, welche zu einem Campingplatz am Ende des See führte.
    Diese Straße führt kurz nach den Fresständen durch einen Tunnel, welcher an sich schon in nicht so tollem Zustand war und die Straße danach war noch deutlich schlechter - das führte wohl auch dazu, das uns nach einigen hundert Metern ein Wanderer sehr nachdrücklich darauf hin wieß das es absolut keine gute Idee sei hier lang zu fahren - schon gar nicht mit einem Anhänger. Die unerschrockenen Rumänen fuhren die Piste zwar dennoch mit ihren Dacias und anderen 2WD-Fahrzeugen, aber wir entschieden uns dann trotzdem die Fuhre an der nächsten Möglichkeit zu wenden und die "richtige" Straße zu nehmen.

  • Danke für den Tollen Bericht, Rumänien ist dadurch auf meiner To-Do-Liste bereits einige Plätze nach oben gewandert.

    Wie hoch ist der Tunnel auf Deinem zweitletzten Bild? Scheint mir leider etwas weniger als 3.05 Höhe zu haben...

    Vielen Dank und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hallo Urs,

    der Tunnel war höher als 3,05m - wie hoch genau weiß ich nicht, ich bilde mir ein es stand eine Hinweisschild rum auf dem 3,20m gestanden haben.
    Auf jeden Fall ist mein Anhänger ja auch etwa 3,10m hoch und der hat durch gepasst :)


    Gruß
    Dirk

  • Hallo Dirk,

    Toll, dann passt mein "kleiner" auch locker durch, Danke. Das sah optisch irgendwie tiefer aus. Auch Dein Anhänger hätte ich nicht so hoch eingeschätzt. Aber dann passt ja alles.

    Vielen Dank und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hallo Dirk, Hallo Urs,

    Da werden Erinnerungen wach!
    wir sind die Stecke vor ein paar Jahren auch gefahren und haben auch durchgepasst (3,05m).
    Allerdings muss man schon ein bisschen aufpassen, es hängen stellenweise, vor allem am Rand, Bewehrungseisen aus der Decke.
    Der weitere Verlauf des Sträßchens war durchaus fahrbar, allerdings haben wir mit unserem "normalen" Sprinter reichlich 1,5h für die 15km bis zum Zeltplatz gebraucht.
    Ein Stück vor dem Zeltplatz (war recht voll und laut) gab es noch einen Freisteherplatz mit hauptsächlich 4x4ern, wir hatten uns die Waldpiste dort runter aber nicht getraut.

    Aus unserer Erfahrung will ich noch sagen: genießt den südlichen Teil der Transfagarasan, als wir durch den Tunnel im Bergkamm durch waren dachten wir, wir sind in einer anderen Welt. Tourimassen und endloser Stau auf der Gegenfahrbahn.
    Ich empfehle daher: Fahrt von Süden nach Norden über diesen Pass, genießt die idyllischen Rastplätze auf der Südseite und wenn ihr dann durch den Tunnel durch seid habt ihr den berühmten Blick ins Tal hinunter immer vor euch, stehen bleiben lohnt sich dort aber höchstens für ein Foto.

    Grüße
    Jonas

    Postbus 308CDI BJ01, Besatzung 2Erw.+3Ki. - diereisepost.jimdo.com -

  • Ja, es ist für uns schon etwas befremdlich, wie die Rumänen Staumauern als Touristenhighlights lieben :shock: . ...nicht nur diese Staumauer, sondern auch andere. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich der Staumauern-Tourismus durch die kommunistische Propaganda entwickelt hat, vielleicht huldigen sie damit die technische Meisterleistung. Das war schon vor 25 Jahren (und vermutlich vorher) so und hat sich wohl kaum verändert. Inzwischen scheinen die Stauseen wohl wenigstens auch sonst touristisch genutzt zu werden, auf google maps sieht man einige Boote auf dem Vidraru-Stausee.
    Wir die Staumauer am Vidrarusee eigentlich immer noch militärisch bewacht? Ist schon ein paar Jahre her, dass ich dort das letzte Mal war (da gab es noch keine Souvenirhütten und auch sonst wenig touristische Infrastruktur an dieser Stelle) und da war es noch so.
    Der sonstige Grund für den Trubel an der Mauer könnte zusätzlich noch der interessante Wanderweg durch das Valua lui Stan sein, der in der Nähe startet. War selbst nicht dort, habe aber Fotos gesehen.

    Insgesamt ist die Nordseite der Transfăgărășan optisch spektakulärer und schöner als die Südseite - und dadurch auch "bevölkerter".

    Rolf1

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