Stromversorgung

  • Liebe Malibu-Freunde,

    nachdem wir uns in unserem Malibu 32.2 (Bj 3/achtundneunzig) eingelebt haben und es in diesem Forum recht ruhig ist, möchte ich ein Thema neu aufgreifen: die Stromversorgung. Natürlich habe ich einen Haufen Fragen dazu.
    :?:
    Meine Zweitbatterie (Fiamm Marine) scheint den Geist aufzugeben, sie hält die Spannung nicht mehr, wird beim Laden ziemlich heiß.
    Soll ich eine Gelbatterie einbauen?
    Wie verträgt sich das mit der Erstbatterie (reicht das Trennrelais)?
    Ist das Ladegerät geeignet (Erhaltungsladung?).
    Ich habe zwar auf Nachfrage bei Carthago prompt einen Schaltplan erhalten, aber wo ..ist das Trennrelais versteckt, ..wo stecken welche Sicherungen, ..wie komme ich gescheit an das Netz/Ladegrät ...wo laufen die Leitungen, ...
    Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen, vielleicht kriegen wir ja unter diesem Thema eine schöne Informationsbasis (auch für die spätere Fälle) zusammen. :idea:

    Conga :roll:

    P.S.: Habe es immer noch nicht geschafft, unseren Malibu mit ein paar Fotos im Forum vorzustellen. (Bisher sieht er aber auch nicht anders aus als seine Brüder).

  • Hallo,
    die Kombination Standard-Bleiakku als Starterbatterie, Gelakku als Wohnraumbatterie mit Verbindung / Trennung per Relais ist nicht problematisch. Ich hatte diese Kombination in meinem Marco Polo, der Gelakku war nach 7 Jahren noch OK. Westfalia baut das seit Jahren so. Regelmäßiges Nachladen vom Ladegerät wird allerdings empfohlen. Ein Problem könnte eher das Ladegerät selbst sein, da für Gelakkus ein anderer "Ladungsverlauf" als bei Standard-Bleiakkus erforderlich ist. Als Alternative bieten sich auch noch Vliesakkus an, die meines Wissens wieder mit der Kennlinie von Bleiakkus geladen werden können (sind allerdings noch teurer als Gelakkus). Die preiswerteste Lösung wäre allerdings, den defekten Akku gegen einen identischen auszutauschen und auch diesen regelmäßig mit dem Ladegerät nachzuladen. Mit etwas Liebe und Zuwendung hält der auch ganz schön lange.
    Gruß
    Lutz

  • hi,
    auch unsere original Fiamm hat nun den geist aufgegeben. hat ja auch wirklich lang genug gehalten...
    ich habe sie alllerdings nur durch eine wartungsfreie baumarkt-starter-batterie ersetzt (Bosch). klar wird die nicht so lange halten wie ein gel-akku, aber dafür hat sie auch nur 49€ gekostet.
    langzeit-erfahrungen mit solchen billig-akkus kann ich aber nicht vorweisen, da sie erst seit 2 monaten drinne ist. da ich aber nur sommer-camper bin und dann auch oft einen zeltplatz aufsuche, dürfte es wohl keine stromprobleme geben....

    oder spricht ewas gegen normale starter-akkus (ausser etwas kürzerer lebensdauer)?

    grüße olli

  • Hallo Olli,

    sofern man die Akkus nicht intensiv entlädt ist auch eine Starterbatterie als Aufbaubatterie geeignet. Nur diese Akkus sind auf hohe Strombelastung (beim Anlassen) und auch auf permantes Laden ausgelegt. Bei einer Aufbaubatterie kommt es aber nicht auf hohe Ströme an sondern auf die Zyklenfestigkeit - also das Entladen und dann auch wieder Laden. Das verkraften Starterbatterien nicht so gut. Aber wie gesagt, wenn man diese Akkus nicht tiefentlädt sind sie auch verwendbar.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo miteinander,

    ich habe auf meine Email an Carthago schnell Antwort bekommen und wurde um Rückruf gebeten, bekannt guter Service! Dem netten Herren war ürbigens dieses Forum bis gestern unbekannt, er war sehr interesserit.
    Folgende Infos habe ich bekommen:
    LutzT: Du hast recht, Gelakku mit Trennrelais kein Problem, aber viel teurer als eine gute "normale" Batterie, die bei guter Pflege auch lange hält.
    Olli: eine Starterbatterie ist schon geeignet aber nicht ideal ( hwk). Stattdessen sollte man laut dem netten Herrn von Carthagoe eine "Antriebsbatterie" nach DIN9.... einbauen. Die sind auf gleichmäßigere Stromabgabe und längere Ladungszyklen ausgelegt. 60Ah würden reichen (wie Original Fiamm). Olli, wenn Du nur Sommercamper bist, würde ich die 2.-Batterie im Winter abklemmen.
    Vielleicht werde ich mich an den Ratschlag von Lutz halten und die Originalbatterie (Fiamm Marine, Preis??) wieder einbauen, aber die ist wohl keine "Antriebsbatterie"....

    Weitere Infos von Carthago: :P
    Das "Netzgerät" ist ein reines Ladegerät, die Stromversorgung ins WoMo geht dann über die 2.-Batterie. Das Gerät ist Gelakku tauglich und macht "Erhaltungsladung".
    Das Trennrelais ist im grauen Sicherungskasten versteckt. Es ist aber zusätzlich abgesichert (gute Idee, im meinem alten ist es 2mal gestorben). Dafür befinden sich 2 Sicherungen im Motorraum über der Starterbatterie von denen ein gelbes und ein weißes Kabel zum Trennrelais gehen.

    Wer weiß noch mehr ?
    :?:

    Grüße
    Detlef

  • Hallo Zusammen,

    @ Detlef,

    Antriebsbatterie, Solarbatterie, Aufbaubatterie ist eigentlich alles das gleiche. Wenn man die Pz - Batterien (Panzerplattenbatterien, die aber auch eher zu den obigen Batterien gehören) ausser acht läßt gibt es bei Blei-Säure-Batterien (oder ja richtiger Akkus) nur zwei grobe Arten, die oben genannten und die Starterbatterien. Starterbatterien erkennt man auch sofort am Aufdruck, es ist nur eineNennkapazität in Ah genannt und dahinter in Klammern der max. mögl. abzugebende Strom in A.

    Der Unterschied besteht im Aufbau, bei den Bleiplatten. Die Starterbatterien müssen kurzzeitig einen hohen Strom abgeben. Dazu brauchen sie eine große Bleifläche, deshalb haben sie viele dünne Bleiplatten, teilweise mit Ausbuchtungen. Die Antriebs-, Solar, ...-batterien sollen über längere Zeit einen eher konstanten Strom abgeben, dafür haben sie dickere Bleiplatten.

    @ olli u. hwk

    Starterbatterien kann man schon nehmen, wenn: Sie regelmäßig geladen werden (Fahrzeug wird ständig genutzt / Solaranlage/ ...) und wenn man keine zu Stromintensiven Verbraucher hat.
    Bei Kompressorkühlschrank oder intensivem Fernsehen auf Batteriestrom sollte es doch eine Antriebs-, ...-battrie sein. Der Grund: In der Literatur heißt es, daß die Starterbatterien Ihre Kapazität (Ihr Stromspeichervermögen) relativ schnell verlieren Hat wohl auch was mit den dünneren Bleiplatten zu tun). Zum Starten reicht es noch allemale, da ja i.d.R. keine besonders große Kapazität benötigt wird, auch als Aufbaubatterie, um Licht und Wasserpumpe zu betreiben reicht es im Normalfalle auch. Aber wenn man die Kapazität der Batterie wirklich braucht, dann sollte man keine Starterbatterien im Aufbau verwenden.

    (Zumal es in Zeiten von Ebay preislich nicht wirklich Sinn macht. In letzter Zeit 100 Ah Antriebsbatterien neu bei Ebay für 75 € incl. Versand im Sofortkauf...)

    @ all

    Nochmal was zum Thema Blei-Gel, Vlies oder Blei-Säure Akkus: Blei-Gel u. Vlies sind sich sehr ähnlich. Auch müssen beide mit geeigneten Ladegeräten geladen werden. (Ein Grund für die besondere Ladekennlinie und die niedrigere Ladeschlußspannung bei den beiden ist meines Wissens der, daß beide nicht in den Gasungsbereich geladen werden dürfen, was Säurebatterien nicht unmittelbar schadet. Und u. a. um da sicherheit zu haben ist die Ladeschlußspannung etwas niedriger. (Auch wenn Womo-Ladegeräte bei normalen Temperaturen eigentlich eh nicht in den Gasungsbereich hineinladen). Deshalb sollten Gel. o. Vlies-Akkus auch nur mit Temperatursensor geladen werden.

    Unterschiede zwischen Blei-Gel / Vlies u. Blei-Säure:
    Vorteile / Nachteile Gel / Vlies
    Der Vorteil der Gel o. Vliesbatterie ist sicherlich der Lageunabhängige Einbau und Betrieb. Nur dürfte das für die wenigsten interessant sein, da fast alle die Batterien "richtigrum" im Wohnmobil stehen haben.
    Tiefentladefestigkeit: Auf jeden Fall ein Plus für die Gel / Vlies Batterie. Nur, wenn man eh einen Spannungswächter eingebaut hat, oder sonst sicherstellt, daß die Batterien nicht tiefentladen werden (Bei nichtgebrauch abklemmen o. Solaranlage zum dauernden Laden...) wird dies nicht unbedingt benötigt.
    Rüttelfestigkeit/"Wasserdicht": Aufdem Boot unabdingbar, In Geländefahrzeugen ggf. auch nicht schlecht, im normalen Womo aber eigentlich unnütz.
    Wartungsfrei: Um die Gel / Vlies - Typen muß man sich wirklich nicht mehr kümmern, außer laden.
    Im normalfall keine Gasung, daher keine Entlüftung notwändig.

    Nachteile:
    Höheres Gewicht bei vergleichbarer Kapazität.
    Dürfen nicht mit zu hoher Spannung (im Gasungsbereich) geladen werden, da sie sonst das Gas über ein Überdruckventil abgeben. Dadurch wird dann das Fluid weniger und da man nichts nachfüllen kann ist die Batterie dann irgendwann kaputt. Deshalb auch nur Ladegeräte mit externem Temperaturfühler verwenden, da die Ladeschlußspannung von der Temp. abhängig ist.
    Preis, wobei es inzwischen bei Ebay auch schon Gel bzw. Vlies-Akkus zum "Säurebatteriepreis" gibt.

    Säurebatterie:
    Vorteile:
    Niedrigeres Gewicht
    Niedrigerer Preis: Jedoch ist der unterschied zu Gel o. Vlies nicht so hoch, s. o.
    Unempfindlicher, was dieLadetechnik angeht. Bei Laden im Gasungsbereich verdunstet nur Wasser, was einfach wieder nachgefüllt werden kann.

    Nachteile:
    Wartungsaufwändiger: Nach dem Wasserstand muß regelmäßig geschaut werden, da die Batterie sonst Schaden nehmen kann.
    Kann gasen, deshalb ist eine Entlüftung nach außen notwändig
    Weniger tiefentladefähig.


    btw: Ich habe mich für Säurebatterien (Solarakkus) entschieden, da für mich zum einen das Gewicht entscheident war und ich zum anderen sehr günstig an zwei Säureakkus gekommen bin. Ansonsten wären es bei mir wohl Vlies (AGM) - Typen geworden. Ladetechnik ist bei mir aber für beides geignet, mit Temperaturfühlern und Ladespannungsmessung direkt an den Polen (Rückleitung).

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Detlef,

    die Fiamm Marine ist eine zyklenfeste Batterie zur Bordversorgung. Von der Technologie her entsprechen sich die Antriebsbatterien, die Solarakkus und die zyklenfesten Batterien zur Versorgung von Booten oder Womos. Man kann diese also untereinander austauschen.

    Besten Gruß

    HWK

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