Wasser-/Heizleitung - Was spricht für/gegen Festverrohrung

  • Hallo Zusammen,

    so langsam mache ich mir ja Gedanken über den Innenausbau meiner Kabine. Ich sehe sehr häufig flexible Schlauchleitungen die zur Anwendung kommen. Meine große Vorbildfirma aus der Schweiz verwendet aber eine feste Verrohung. Weil ich die letzten Jahre neben der Feuerwehr noch in der Gartenbewässerungsbranche tätig war, bin ich so absolut kein Freund von Schlauchschellen.
    Ich habe mir gedacht ich verwende für die Heizung 15mm Kupferrohr und für die Wasserinstallation 15mm VA-Rohr. Die Verbindung soll mit Pressfittingen entstehen. Ich habe da noch einiges im Keller liegen.

    Wer von Euch hat das denn so praktiziert? Was spricht dafür, was dagegen? Ich freue mich über Eure Meinungen!

    Ein schönes Wochenende,

    Stefan

  • Hallo Stefan

    Bei den meisten spielt das Gewicht eine grosse Rolle. Also mit Kupfer und VA-Rohre und deren Pressfittings wirst du schon einiges an mehr Gewicht bekommen als mit den Schläuchen.

    Ich bin auch keinen Fan von Schläuchen und Schlauchschellen. Deshalb habe ich das UniQuick für Wasser verwendet und für die ALDE halt möglichst viel ALU Rohre und die ALDE Gummi Formstücke mit Federbandschellen hält auf das erste mal.

    Auch könnte ich mir vorstellen, dass wenn es fest verpresst oder verlötet ist, du ev. Probleme wegen der allfälligen Ausdehnung bekommst. Aber da wird dir "Picco" sicher noch was mitteilen.

    Darf ich Fragen wie die Schweizer Vorbildfirma heisst?


    Gruss Marcel

  • Im Vergleich zu Hausinstallationen gibt es ein paar wesentliche Unterschiede.
    Was hat man nicht in seine Feste Installation Zuhause:
    - Glycol gemisch in die Heizungsleitungen.
    - Frost in die Wasserleitungen, Filter, Wärmetauscher,..
    - Niederdruck von nur bis zu 0,4 bar in die Heizleitungen und 2,5 bar in Sanitär wasser.
    - Umgebungstemperaturen die schwanken von -40°C bis +60°C
    - Vibrationen
    - Lebensdauer und Verwendung sehr eingeschränkt.
    - Sehr kleine Wasserverbrauchsmengen mit relativ viel Verschmutzung.
    - Einbau von Anlagen und Leitungen durch nicht Profi.
    - ...

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  • Wenn das gewicht nicht so die Rolle spielt denke ich kann man schon mit Material aus der Hausinstallation arbeiten. Man sollte nur ein paar mehr Schellen mit Gummieinlage verwenden und bei längeren Leitungen einen Längenausgleich ermöglichen.
    Und man muss natürlich Zugriff auf ein Profi Quetschgerät haben. Es gibt aber auch im Hausinstallationsbereich so quasi Kunststoffschläuche mit einer Alu Einlage in der Wand, die sich zum Quetschen eignen. Sowas würde ich vielleicht verwenden. Ich weiß leider nicht, wie das Zeug heißt.

    Gruß, Holger

  • Hallo 74er kuhtreiber,
    die Längenausdehnungen von Kupferrohr und Edelstahlrohr kannst Du im WoMo-Ausbau getrost vergessen, weil diese bei den im WoMo verlegten Längen, und hier zählen nur die geraden Teilstücke, im Submillimeterbereich liegen. Übrigens ist die Längenausdehung von dem allseits beliebten Aluminium ca. 50% größer als bei Kupfer.
    Die meiner Meinung nach größte Unsicherheit/Fehlerquelle bei einer Festinstallation von Wasserrohren sind die zu erwartenden Vibrationen in einem Fahrzeug. Die üblichen Pressverbindungen, die es für die genannten Rohrrsysteme gibt, sind für vibrationsfreie Installationen in Gebäuden entwickelt worden.

    Auch in einem Reparaturfall wirst Du vermutlich mit keiner Pressmaschine der Welt an die engen Stellen des verbauten Rohrsystems herankommen.

    Ich habe für meine anstehende Heizung- und Sanitär-Installation in meinem WoMo auch über das Thema Rohrsystem nachgedacht und keinen wirklichen Vorteil für die Festrohrinstallation gefunden. Bei den paar Metern Rohr, die in einem WoMo verbaut werden, überwiegen die Nachteile der (kostengünstigen, da bei Dir "auf Lager" liegenden) Metallrohre eindeutig gegenüber der Schlauchinstallation.

    Man(n) fährt MAN :)

    Einmal editiert, zuletzt von Stoppie (16. November 2014 um 13:01)

  • Hoi zämä

    Ich als gelernter Installateur sehe das wesentlich lockerer als einige meiner Vorschreiber.
    Die Dichtigkeit ist, wenn die Dichtgummis für Frostschutzgewisch geeignet sind, kein Problem, die Längenausdehnung lässt sich im Griff halten wenn man die Rohrschellen mit Gummieinlage benutzt und die nicht in der Nähe der Bogen und Winkel verbaut, so dass das Rohr sich bewegen kann.
    Ich persönlich würde auf Alu-Rohre für Heizung und Sanitär wenn irgendmöglich verzichten, Alu ist von der Korrosion her einfach problematisch und für Trinkwasser sowieso ungeeignet.
    Ich würde aber auch auf Metallrohre im Camper verzichten und die von Holger vorgeschlagenen Metalplast-Rohre (z.B. Geberit Mepla) verwenden, aber die Bogen biegen und zumindest im 16mm-Bereich möglichst wenig Fittinge verwenden.
    Gute Entleerung ist bei Metalplast wie auch Metallrohren aber absolut Pflicht, da diese Rohre bei Vereisung zerrissen werden.
    Schlauch hat auch Vorteile, wenn er nicht armiert ist kann er eine Vereisung ohne Schaden überstehen und das Problem der Schlauchschellen lässt sich mit einer einfachen Drahtschlinge problemlos umgehen!
    Auch wenn hier einige das immer wieder als Bastellösung bezeichnen ist es bei Schlauch die sicherste Befestigung...einfach einen 0,5-0,8mm dicken Draht eineinhalb mal um den Schlauch legen, mit einem Ruck festziehen und die Enden verdrehen, fertig und dicht!
    Ich hab mal an einem Womobox-Treffen in Bodenheim mit einem eher ungeeigneten Draht und einer Flachzange einen bisher immer undichte Druckluftanschluss ohne Probleme auf Anhieb dicht bekommen...Joe kanns bestätigen! :wink:

  • Hallo Zusammen!

    @ Mamuag:
    Hallo Marcel, die Firma ist Tartaruga. Das es etwas schwerer wird wie Schlauchware ist mir klar. Die 7,5t sind sowieso von Anfang an vom Tisch... UniQuick und co sit mit Sicherheit auch nicht schlecht, aber auch nicht gerade die günstigste Variante. Außerdem sind es ganz schön viele Verbindungsstücke, von denen jedes eine potentielle Schwachstelle sein könnte... Federbandschelle würde ich den normalen geschraubten auf alle Fälle auch vorziehen, da hast Du recht.

    @ Campo:
    Mit den Unterschieden magst Du recht haben, ich bin mir aber sicher, das einer Kupferleitung ein Glucol-Gemisch nichts anhaben wird. Zumindest hält bei meiner Solaranlage das schon seit 11 Jahren ohne Probleme. Weniger Druck wird auch nicht das Problem sein. Temperaturen von -40 bis + 60 Grad wird es in einer beheizten Kabine wohl kaum geben, sonst würde ich vermutlich erfrieren. Gegen die Verschmutzung sind Filter eingebaut. Den Vibrationen entgegnet man mit Befestigungsschellen mit Gummieinlage...

    @ Holger 4x4:
    Du meinst Verbundrohre. Hmm... Ich weiß das ist bei der Hausinstallation grad ganz große Mode. Mir sind die aber eher unsympathisch... Und ich habe jeweils 7 Stk. 6m Stangen Kupfer und V2A Rohr von meiner Hausinstallation über... wir werden sehen. Ach ja, eine "Profi"-Presse ist vorhanden. Daran scheitert es nicht...

    @ Stoppie:
    Für welches "Schlauchssystem" und welche Verbinder hast Du Dich denn entschieden?

    @ Picco:
    Danke auch Dir als Fachmann. Ich hatte an Pressfittinge von Viega gedacht. So gut wie es aber möglich ist soll das Rohr gebogen werden und auf Fittinge verzichtet werden. Klar ist, das jede Verbindung eine Potentielle Fehlerquelle darstellt. Mit der Entleerung hast Du auch recht, das werde ich auf alle Fälle ausreichend einplanen.

    Liebe Grüße

    Stefan

  • Hallo Stefan!

    Mein Tipp: Kurze Leitungsstücke, Verteiler usw. kannst du ohne weiteres zB mit Pressfittingen machen, ist gut zu verarbeiten und durch die O-Ringe sauber dicht. Für längere Distanzen im Fahrzeug würde ich eher zu Schlauchmaterial raten, hier die verpresste Variante und mit Teflon Flachdichtungen, sauber in großen Radien verlegt. Dauerhafte Vibrationen auch wenn du genügend Schellen setzt führten schon bei einigen Fahrzeugen zu undichtheiten. Dann musst du die verpressten Fittinge mühsam rausschneiden weil du nichts nachziehen kannst, bei verschraubten Dingern musst du maximal eine neue Dichtung einsetzen und gut ist.#

    Grüße Peter

  • @ MuPeBe:

    Hallo Peter,

    auch Dir vielen Dank für Deine Tips... Aber was meinst Du mit:

    Zitat von MuPeBe

    Für längere Distanzen im Fahrzeug würde ich eher zu Schlauchmaterial raten, hier die verpresste Variante und mit Teflon Flachdichtungen, sauber in großen Radien verlegt.

    Da werd ich nicht ganz schlau draus... Hast Du das bei "Mounty" auch so gemacht?

    LG Stefan

  • Bei verwendung von Kunstofteilen daran denken das die Wassertemperaturen von Standheizungen zwischen 80 und 90
    grad Celcius liegen In dein Haus ist es eher 60 grad und im Winter nicht unter +5°C.
    Falls keine winterliche Reise nach Siberien geplant is wurde ich doch bis -25°C für Deutschland gehen.
    Im Sommer wird es in meine Kabine auch mahl fast 60°C aber das hast du wahrscheinlich nicht gemessen.
    Der Rest von dein Fahrzeug ist aber für betrieb bis -40°C und unter die Haube im Sommer bis 105°C
    Wasser Standheizungen arbeiten so gut wie drucklos und die Förderpumpen sind schwacher wie deine zuhause. Entluften ist darum schwieriger. Alle Standheizungsmaterial ist für der mobilen Einsatz gedacht. Material für Hausen eher nicht.
    Schellen mussen nach ersten Gebrauch 1 mal etwas nachgezogen werden.
    Gruesse Campo

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  • Hallo Zusammen,

    bin über einen Forumskollegen auf das System von Tece (Teceflex) aufmerksam geworden. Ein Rohr für Wasser, Heizung und Druckluft. Wird mit eigenem Spezialwerkzeug verpresst. Die Fittinge haben keinen O-Ring, der kaputt/undicht gehen/werden kann. Das Rohr und die Fittinge sind Hochtemperaturbestandig (95°). Klingt alles nicht schlecht... Hat sonst noch jemand mit diesem System Erfahrung? Langer und Bock soll das verwenden.

    Lg Stefan

  • Hallo Stefan!

    Das Tece System sieht am ersten Blick ganz gut aus, ich werde mich auch mal auf die Suche nach Erfahrungen machen!

    Grüße Peter

  • Hoi Stefan

    Ich kenne das System nicht, aber Deine Befürchtungen:

    Zitat von kuhtreiber_74

    Die Fittinge haben keinen O-Ring, der kaputt/undicht gehen/werden kann.


    sind meiner Meinung nach bei den Presssystemen unbegründet, da dieser sich nicht mehr bewegen kann...einmal dicht = immer dicht, vorausgesetzt dass das O-Ring-Material und die Flüssigkeit und Temperaturen zusammenpassen.
    Wenn Du das Material für Solaranlagen nimmst bist Du auf der sicheren Seite.

  • Hallo,

    ich kannte das Teceflex-System auch nicht, es sieht auf dem Papier sehr vielversprechend aus. Allerdings ist die kleinste Dimension 14 mm Durchmesser (ich komme mit 12 mm besser in der engen Karre zurecht), und dann stehen die Anschaffungskosten für das Presswerkzeug wie ein Berg im Weg: mind. 400 € für die einfachste Handzange, nach oben offen für ganze Werkzeugsätze, bis knapp 2.000 €.

    Das macht nur Sinn, wenn man sich irgendwoher die Werkzeuge ausleihen kann. Ist das so einfach? Vielleicht könnte das Forum mal darüber nachdenken, einen Pool für Spezialwerkzeuge anzulegen :roll:

    Gruß, Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • Es spricht nichts gegen fest Verrohrung.
    Festverrohrung sieht etwas besser aus falls du mahl hingucken willst.
    Ist aber kritischer zu verlegen für nicht Profi.
    Du musst nur Rechnung halten mit oben genannten Kriterien.
    Es ist einfacher mit gummischlauchen zu verlegen.
    Die kann man auch leichter reparieren nachher.
    Systemen mit gemischte Verlegung sind meistens die bessere.

    Gr Campo

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  • @ Picco:
    Hallo Picco, ich habe mir mal die technischen Daten von meinen ursprünglichen Verbindern (Viega Sanpress=Rotguss für Trinkwasser in Kombi mit VA Rohr und Viega Profipress=Kupfer für Heizung) angesehen. Laut den technischen Daten sind sie für Betriebstemperatur von 85° und Tmax. 110° zugelassen. Für Solaranlagen finde ich in der Doku leider nichts. Die sind aber bei mir im Haus verbaut worden und da fließt im Hochsommer heißeres Wasser mit Frostschutz durch... Na hoffentlich wußte der Installateur was er tut...

    @ Mobillix:
    Da geb ich Dir voll und ganz Recht. Das mit dem Werkzeug stört mich auch etwas. Allerdings müßte man durch die axiale Pressung wesentlich besser an engere Stellen kommen. Ich würde vermutlich das 16mm Rohrsystem verwenden. Da gibt es dann auch das volle Zubehör...

  • Zitat von kuhtreiber_74


    ... Ich würde vermutlich das 16mm Rohrsystem verwenden. Da gibt es dann auch das volle Zubehör...

    Die meiste Standheizungen laufen aber eher bei sehr geringer circulation und mit 20mm...

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  • Hallo,

    das Teceflex System habe ich in meinen beiden Fahrzeugen verwendet, da ich es bereits im Haus verbaut habe. Ich bin von dem System überzeugt. Es ist einfach und sehr schnell zu verarbeiten, die Verbindungen zu den Fittingen sind immer wasser-/druckdicht und es sieht sauber aus. Sollte es passieren, dass man die Hülse beim Verpressen verkantet, sieht man es sofort und kann es korregieren. Bei Schlauchsystemen hätte ich bedenken, wegen der zahlreichen Schlauchschellen-Verbindungen und bei den Stahlflexleitungen wäre mit der Anschaffungspreis zu hoch. Da die Fittinge relativ teuer sind (zumindest der Listenpreis) lohnt es sich Angebote einzuholen. Je nach Umfang der Installation (Warm- und Kaltwasser, Heizung und Füllleitungen zu den Tanks) kommen schnell Fittinge im Wert von 300-400 Euro zusammen. Bei mir habe ich für alle Leitungen 16mm Rohr verwendet. Nur für die Tankentlüftungen habe ich 20mm verbaut.


    VG
    Capttravel

  • Hallo Captravel,

    sehr, sehr schön... so gefällt mir das! Alles ordentlich und sauber verlegt. So soll das bei Toro auch werden. Vielen Dank für die Bilder! Ich denke ich werde auch dieses System verbauen... Gebrauchtes Verpresswerkzeug kann man in der Bucht erstehen, dann ist es nicht mehr ganz so schlimm... :wink:

    LG Stefan

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