Kastenwagendach großflächig eingedrückt

  • Hallo!

    Ich bin noch ganz am Anfang mit meinem Movano L2H2, BJ 2007.

    Leider habe ich erst nach dem Kauf gesehen, dass das Dach in mehreren Bereichen großflächig eingedrückt ist. Normalerweise ist es ja leicht konvex, bei mir ist es halt leicht konkav ;) Da war mal ein Dachträger drauf, das Fahrzeug wurde von einem Dachdecker betrieben. Da sind die Herren vermutlich einige Male direkt auf dem dünnen Blech herumgelaufen. Dadurch steht nach Regen etwas Wasser auf dem Dach, was ich gerne beheben möchte. Von Hand lassen sich die Beulen leicht noch oben drücken - das Blech geht aber immer wieder in die alte "Beulenposition" zurück.

    Mein KFZ-Schrauber meinte, dass ich zum Abstützen Aluprofile längs einkleben kann. Im vorderen Bereich sind ja schon werkseitig zwei kurze Längsstreben verbaut.

    Mein Plan: passende Alu U-Profile einkleben und darüber "irgendwas" zwischen Profil und Dach einbringen, um das Blech dauerhaft auszubeulen.

    Zwei Punkte bleiben für mich offen:

    1. Welchen Kleber soll ich nehmen?
    Sika? Spezielle Metallkleber? Scheibenkleber (meinte mein KFZ-Mann)?

    2. Was nehme ich zum Einlegen?
    Armaflex? Ist ja nicht druckstabil.
    Styrodur? Ist druckstabil, müsste aber irgendwie auch geklebt werden, oder?
    Was sonst gibt es dafür?

    Ich bin dankbar für jeden Tipp!

  • Die Sache könnte man ganz brutal angehen, indem man das alte Dach abtrennt und was Neues draufmacht.
    Das kann ein neues Dach des gleichen Typs sein, dass Du vom Schrott besorgst und draufschweißt, komplett mit allen Verstärkungen und Holmen.....kommt natürlich drauf an, ob du vernünftig Karosserie schweißen kannst oder eine Horde von Freunden hast, die das für Dich auf einem samstäglichen Grillfest mit ein paar Bierfässern machen können...

    Du kannst natürlich auch ein wunderbares Echtholzdach, leicht gewölbt, gebeizt und toll lackiert drauf machen...vielleicht auch mit schmalen seitlichen Fensterreihen drin, aber dazu muss man ein bissl was von Holzbearbeitung und Konservierung verstehen und auch die Lust dazu haben...ist aufwändig aber schön....

    Man könnte auch die Mrombamethode etwas präzisieren: Man drückt die ärgsten Beulen raus, indem man von innen mit Brettchen und Baustützen Spannung aufs Dach gibt. Wenn alles in etwa hinkommt, dann geht man mit nem Gasbrenner, wie sie Dachdecker für Bitumendächer benutzen drüber und macht so das Dach warm... im Ergebnis wirds hubbelich bleiben und neu lackieren musste auch....aber es wird höher kommen und den Tümpel bekommste wahrscheinlich auch weg.....

    Alles nicht "der wahre Jakob"...nicht wahr....außer natürlich dem neuen Schrottdach....

    Eine weitere Methode wäre nach Entfernung des alten Dachs den Wagen komplett mit Möbeln auszubauen und mit Ausnutzung der Möbelwände ein solides Innendach leicht gewölbt mit unter Dampf gebogenen Eschenleisten oder in Formgesägten Multipexstreifen aus 16 mm Holz in Form gebracht nach oben als Abschluss zu versehen....hat den Nachteil, dass du das nur in einer trockenen Halle machen kannst...ggf unter einem Zeltdach....Nunmachmal bietet gerade sowas an....
    Dieses Dach kannst du dann nach oben mit einem glatten Abschluss Deiner Wahl zumachen. Du kannst dazu mit expoxy lackiertes Multiplex nehmen, eine 20 mm Sandwichplatte, ein 1 mm Edelstahlblech, ein altes Womodach vom Schrott... was immer Du willst, verarbeiten und abdichten kannst, findest und was dir gefällt...

    Ach ja...Hinweis...Du musst das alte Dach ja nicht unbedingt auf Höhe der Regenrinne abflexen, sondern kannst einen leicht schräg nach innen ragenden Seitenstreifen stehen lassen. Hat den Vorteil, dass Du daran den neuen Dachabschluss gut befestigen (schrauben, schweißen, kleben) kannst.... auch ein ebenes Flachdach zB aus einem alten Womo/Wowa wäre so gut denkbar...

  • Ich würds auch erst mal mit drücken Probieren. Vermutlich braucht es dafür ein Hilfsgestell um an mehreren Stellen gleichzeitig zu drücken. Und dann kann man auch noch sanft erwärmen, man muss ja nicht gleich den ganzen Lack abflämmen :lol:

    Gruß, Holger

  • Hallo, ich bin auch der Meinung daß die Beulen sich zurück drücken lassen. Ich würde eine Form herstellen und abpolstern die dem Dach entspricht und dann diese mit einem Wagenheber nach oben drücken. Es muß wahrscheinlich etwas überstreckt werden dann wird es oben bleiben.
    Gruß Klaus

  • Wow!!!

    Ihr seid ja cool ;)

    Da sind so gute Tipps dabei, da habe ich genug zum ausprobieren. Ich fange tatsächlich erstmal mit der Methode des Ausbeulens an. Hab noch jede Menge Kanthölzer vom Rückbau der Regale, die der Dachdecker noch im Laderaum hatte. Damit baue ich mir einige Stützen und werde mit einem Heißluftföhn vorsichtig überstrecken. Ich war da bislang wahrscheinlich zu zögerlich...

    Ich habe auch den Tipp bekommen, nach dem Erwärmen/Ausbeulen mit Eisspray zu arbeiten, weil sich das Blech dadurch schnell wieder zusammenzieht und ev. in die "Werksposition" zurückgeht.

    Ich werde berichten!

  • Wichtig ist:

    Wenn für dich Gewerblich ein Anbieter das machen soll, sprech vorher mit denen. Hat man es erstmal selber versucht, dann bekommen die das meist auch nicht mehr hin oder gehen gar nicht dabei.
    Macht aber nur Sinn, wenn du es auch 100%ig haben willst.
    Willst du einfach nur den Vogel-Pool "auflösen" dann kannst du es direkt selber versuchen.

  • Die Frage ist auch ob da schon Knicke im Blech sind, oder wirklich nur runde Beulen?
    Oben auf dem Dach ist das mit der Kosmetik vermutlich nicht ganz so wichtig, wer guckt da schon drauf.

    Gruß, Holger

  • "Kosmetik" auf dem Dach ist insoweit wichtig, als das man Knicke, die ja uU Haarisse oder richtige Risse im Lackaufbau verursacht haben, so behandeln muss, das es nicht zu Rost oder gar auf Dauer Durchrostungen kommt..... dann hat man mit dem Auto nach ein paar Jahren keine rechte Freude mehr.

  • Ja klar, wenn da Knicke sind muss man vermutlich auch mit dem Hämmerchen dran.... Ich meinte nur falls man als Hobby-Beulendoktor das nicht ganz so perfekt hinbekommt ist das nicht so ein Drama wie z.B. auf der Motorhaube eines PKW wo man ständig draufschaut.

    Gruß, Holger

  • ...ich habe erstmal geguckt, wie die Beulen so reagieren. Jede Holzstütze auf dem Bild steht für eine Beule. Wenn ich eine rausdrücke (was gut geht), dellt sich das Dach an einer anderen Stelle wieder ein. Deshalb habe ich erstmal überall abgestützt, wo sich Dellen bildeten.

    Damit werde ich mich dann Stück für Stück rantasten, erstmal eine bearbeiten, erwärmen, leicht überstrecken, usw.

    Dann gucke ich die Tage auch mal aufs Dach, um zu sehen, ob es da bereits Knicks im Lack oder Rostprobleme gibt.

    Ich melde mich dann wieder ;)

  • Also meine meinung: da du die beulen weder von aussen noch von innen sehen wirst, da du ja wahrscheinlich innen einen dachhimmel einbaust und kaum über 2,50m gross sein wirst, um aufs dach zu sehen, würde ich bei dem schon etwas älteren bus gar nicht so sehr auf perfektion achten. Etwas von innen mit einem karosseriehammer bearbeiten, hauptsache es sind keine beulen, in denen sich das wasser sammeln kann, mehr vorhanden. Alernativ könntet du auch beulen rausflexen, und dafür dachluken einsetzen ;)

  • Ich gebe Dir recht. Es muss jetzt keine Doktorarbeit werden. Vorne kommt auf jeden Fall noch ein Miniheki rein. Hinten mindestens ein Solarlüfter aus dem Yachtbereich, oder/und auch ein Miniheki.

    Problem derzeit ist, dass die Beulen so großflächig sind, dass oben drauf ein Vogelpool entsteht. Darum hab ich das beim Kauf auch gar nicht gesehen. Die Beulen sind so groß, dass man (das ich) sie nicht sehe. Auf dem Dach bildet sich schon Grünbelag. Kann auf Dauer nicht gut sein.

  • Hallo,

    die Idee mit den Dachhauben ist garnicht so schlecht.
    Du nimmst Spannung aus dem Blech und da Du für die Dachhauben einen Holzrahmen machen musst hast Du auch gleich eine stabilisierende Unterkonstruktion
    welche das Dach auch wieder etwas begradigt - zumindest in dem Fels von der Dachhaube.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Noch ne idee: nimm einen etwas dickeren balken oder ein metallrohr und stell es, auf die richtige länge gekürzt, auf einen wagenheber. Damit druckst du die beulen raus. Wenn du die kraft grossflächiger verteilen willst, tu ein brett dazwischen.

  • Moin,du wirst doch sicher ein ,zwei Solarplatten auf dein Dach kleben ? Dann ein ,zwei Dachhauben ein setzen ? Viel Platz bleibt jetzt nicht mehr,wo Wasser stehen könnte ?

    Es grüsst,der syt

    Leben ,und leben lassen !

  • Nabend,

    vielen Dank für Eure neuen Vorschläge und Tipps!

    Also heute mit Erwärmung und Überstreckung gearbeitet. Dabei habe ich das Dach doch deutlich mehr angehoben, als mir lieb war, aber durch die Forumsbeiträge habe ich ja gelernt: nur Mut!

    Morgen nehme ich die Stütze raus und gucke, ob dem Blech die neue Position gefällt ;)

    Ansonsten habe ich im Netz noch einen Hinweis von einem Citroen Jumper Besitzer gefunden, der wohl auch so große Wellen in seinem Dach hatte. Die Maßnahme der Citroen-Werkstatt: Dachverstrebungen einkleben.

    Das wird nun auch mein nächster Schritt sein, wenn die Überstreckungs-Aktion nicht funktioniert. Dann flexe ich mir ein paar passende U-Profile, klebe die mit Sika ein, stütze die zwei Tage ab und gucke dann weiter.

    Fortsetzung folgt...

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