Eure Erfahrungen mit Lifeypo4

  • Hallo miteinander,

    man liest und sieht ja sehr viel über die ganzen Lifeypo Batterien welche ja auch kurz gerne als Lithium Batterie genannt werden.
    Auch unter den Womofahrern ist das Thema weit verbreitet und ich habe einige getroffen welche umgerüstet haben.

    Mich würde interessieren wer hat schon ein paar Jahre Erfahrung und mit was für Batterien ( Hersteller, Selbstbau,....).

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hallo Cchristopher,
    ich habe seit 2016 LiFeYPo-Akkus verbaut. Wegen der vertrackten Einbausituation habe ich damals unser Mitglied Sonnentau kontaktiert. Der hat auch einen Online-Shop. Ich wurde super beraten und wir haben eine Lösung gefunden, die von den Maßen her in meinen Bus gepasst hat.
    Zu den Akkus selbst:
    Es wurden Winston-Zellen verbaut und was soll ich sagen? Die Dinger tun seitdem ihren Dienst ohne jede Unauffälligkeiten. Nie wieder Blei!

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Ich kann Herby voll zustimmen: nie wieder Blei!
    Speziell beim laden über Solar sind LiFePo kein Vergleich zu Blei. Das Laden ist, nach meiner Erfahrung, erheblich effizienter. Besonders wenn man nicht nur im Sommer unterwegs ist ist das ein wirklich riesiger Vorteil.
    Bezüglich Haltbarkeit kann ich auch nichts negatives sagen. Ich habe mein System (Eigenbau) jetzt das dritte Jahr in Betrieb, völlig problemlos.
    Aus anderem Zusammenhang habe ich auch schon Erfahrungen mit ziemlich gestressten (=tiefentladenen) LiFePo-Zellen gemacht. Die konnten das erstaunlich gut überstehen, hätte ich nicht gedacht! (die laufen heute immer noch...)
    Was man allerdigns in jedem Fall braucht ist halt ein gutes Batteriemanagementsystem. Hier gehen zwar auch einfache Balancer, aber meine Erfahrung mit etwas komplexeren Modulen ist da doch besser.

  • Hallo Christopher,

    ich habe jetzt seit etwa 1 Jahr die beiden 160Ah LiFePo4-Batterien von Victron im Volleinsatz (vorher mehr oder weniger nur eingebaut). Keinerlei Probleme bisher, außer vielleicht das "Problem", dass ich im Sommer kaum unter 80% Ladestand komme....
    Besonders toll finde ich die Aufnahmekapazität bis nahezu zur Voll-Ladung. Ich kann locker mit den 80A der Atego-Lichtmaschine laden und die LiFePo4 nehmen alles, was kommt. Auch die 50A des Victron-Laders werden vollständig geschluckt.
    Der Batteriecomputer zeigt mir nach diesem Jahr erst 18 Zyklen an, da die Batterien fast immer recht voll sind.

    Da bei mir der Wechselrichter, der Kühlschrank und die Heizung (auf 7°C-Frostschutz) permanent laufen, werden etwa 500-600 Watt pro Tag (entspr. ca 15% der Batteriekapazität) benötigt. Die werden selbst jetzt noch bei Sonne von den 4 Panels gedeckt. Daher kontrolliere ich nur so alle 5-7 Tage den Ladezustand, um gegebenenfalls mittels Landstrom nachzuladen.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Ich hab die 90Ah LiFeYpo von Winston mit selbst gebautem Balancer seit 2016 im Betrieb. Das oben geschriebene kann ich nur voll unterstützen, läuft super! Blöd nur, dass die Teile über die letzten Jahre teurer geworden sind :evil:

    Gruß, Holger

  • Ich hatte 2017 den Ansatz gewählt eine gleichschwere Lithium einzubauen, so habe ich 80 AH Blei gegen 160 AH LI und damit
    ~40 AH gegen ~120 AH nutzbare Kapazität getauscht.
    Seitdem ist, außer der Staukastenklima über 230Volt (600 Watt) noch ein Wasserkocher (1800 Watt), ein Backofen (600 Watt) und eine Senseo (1400 Watt) ins WOMO eingezogen. Und weil es so gut lief seit diesem Jahr noch eine Induktionskochplatte (2000 Watt).
    Klar alles auf einmal geht nicht, aber "seriell" genutzt brauche ich kaum noch Gas.
    Dadurch, dass sich der LI Akku immer schnell aufladen lässt habe ich bei Rundfahrten immer gnug Strom für o.a Geräte.
    Unterstützt von 220W Solar komme ich mindestens 3 Tage hin.

    Vor ca. 1 Monat habe ich die Winston Zellen (System angelehnt an "Sonnentau") getestet. Nach 160 Ah Entladung mittels Heizlüfter (600 Watt) habe ich den Test beendet. Ich wollte die Zellen ja nicht mit Gewalt stressen.
    Die Spannung lag nach 10 Minuten Erholung noch nah bei 13 Volt.

    Ich habe dann noch ca. 1 Stunde Licht und Radio angelassen. Die Batterie hat sich von diesen Kleinverbrauchern (rund 5 Ampere) immer noch nicht beeindrucken lassen, die Spannung blieb bei 13 Volt.

    Die Stromaufnahme bei der anschließenden Ladung lag zunächst bei 130 Ampere, fiel nach 5 bis 6 Minuten aber auf 80 Ampere. Wobei ich befürchte, dass meine LIMA einfach nichtmehr liefern konnte.


    Kurzfassung: Teuer aber gut, nie mehr Blei und nach 3 Sommern noch topfit.

    --dm--

  • Hallo,
    Ich habe bisher sieben Anlagen, basierend auf Winston Zellen selbst gebaut:
    1x 100Ah
    1x 160 Ah
    2x 200Ah
    1x 200Ah 24V
    2x 260Ah
    Die älteste Anlage ist ca. 5 Jahre alt.
    Bisher funktionieren alle tadellos, alle übrigens mit 2 Relais (jeweils eines für Über- und Unterspannung)

    Besten Gruß
    Wolfgang

  • Hallo an alle,

    das hört sich ja alles sehr positiv an.
    Ich habe diese Austauschrunde hier ja nicht ganz ohne Grund aufgemacht.
    Bei mir stehen nächstes Frühjahr sehr warscheinlich neue Batterien an und da ist die Überlegung nahe liegend den Umstieg zu wagen.

    Varaderorist,

    hast Du die Batterie im Aufbau als 24V oder 12V?
    Ich habe momentan 24V im Aufbau und nur für die reinen 12V Verbraucher noch einen DC/DC - Wandler verbaut.
    Habe keine Lust alles auf rein 12V umzurüsten.

    Ich würde mich freuen über noch mehr Erfahrungsberichte.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Wie liegen denn für gute (!) Lifeypo4-Batterien aktuell die Preise? Ich habe in meinem Truck 3 x 220 Ah Victron GEL Batterien eingebaut, für die ich insgesamt 1200 Euro bezahlt habe. Entsprechend der 50%-Schutzgrenze kann ich also 330 Ah nutzen. Was würden denn nutzbare 330 Ah als Lifeypo4 derzeit kosten, auf dem Victron-Qualitätslevel? Ich habe da noch Erinnerungen an Preise im Bereich mehrerer tausend Euro.

    LG Gode

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  • Hallo Gode,

    schau mal unter http://www.fraron.de nach den Batterien ( ich da auch nur 0815-Kunde ohne weitere Verbindung ).
    Ich denke wenn Du zwei von den 150Ah nimmst bist Du sehr nahe an deiner Wunschkappazität dran und hast dann auch den Preis.
    Es geht natürlich auch mit 3 x 100Ah oder mit einmal 300AH. Das musst Du dann selbst entscheiden was für Dich die interessanteste Variante ist.


    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hallo Christopher,

    ich habe 24 Volt im Lkw und im Aufbau. Dazu im Aufbau permanent für Kühlschrank und Heizungspumpe 230 Volt über Sinus-Wechselrichter sowie 12 Volt über einen Kleinwandler 24/12V für Heizungssteuerung, Lüfter und Toilettenspülung.

    Zu den Preisen: ich habe damals mit guten Rabatten etwa 2.200 € pro 160Ah Victron bezahlt. Heute dürfte es die schon für unter € 2.000 € pro Stück geben. Von anderen Herstellern wahrscheinlich auch günstiger.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hoi Christopher

    Schaust Du bei: faktor.de oder ev-power.eu, wobei die letzteren derzeit den etwas besseren Preis haben.

    4 x WB-LYP400AHA zu je € 460.53 ist € 1'842.12 netto / 4x 557.24 = € 2'228.97 brutto plus PP
    4 x WB-LYP300AHA zu je € 345.40 ist € 1'381.60 netto / 4x 417.93 = € 1'671.74 brutto plus PP

    Plus BMS

    Edit durch Mod: Links ergänzt

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

  • LIFePo4 Akkus haben vom Betriebsverhalten nur Vorteile.
    Ob bzw. ab wann sich der Einsatz finanziell rechnet, muß man im Einzelfall betrachten, ich behaupte mal, es rechnet sich eher nicht.
    Die Rechnung ist einfach:
    Über die durchschnittliche Entladetiefe der vorhandenen Akkus die zu erwartende Lebensdauer überschlagen und gegenrechnen, ob sich
    Lithium in einem realistischen Zeitraum rechnet.
    Grundsätzlich gilt, je tiefer entladen wird, umso früher rechnet es sich.

    Es gibt nur sehr wenige Hersteller solcher Zellen, Qualtität ergibt sich also eher aus dem Gesamtpaket. Ich würde immer einen namhaften Hersteller wählen und wenn möglich, ein fertiges Produkt kaufen und nicht selbst basteln.
    Bei Bleiakkus ist die Situation übrigens ähnlich, der Weltmarkt wird von einer handvoll Herstellern bedient. Victron baut keine Bleiakkus.

  • Hi Christopher,

    ich habe schon 2013 in meinen Sprinter die Winston Zellen 4x400Ah mit ECS Balancer verbaut, die laufen heute noch ohne Probleme.

    Dann habe ich ich in 2017 wieder Winston Zellen (8x400Ah) für meinen Vario gekauft. Dieses Mal mit einem Electrodacus Balancer mit integriertem UVP/OVP Schutz.

    Gruß
    Wolfgang

  • Ob bzw. ab wann sich der Einsatz finanziell rechnet, muß man im Einzelfall betrachten, ich behaupte mal, es rechnet sich eher nicht.
    Die Rechnung ist einfach:
    Über die durchschnittliche Entladetiefe der vorhandenen Akkus die zu erwartende Lebensdauer überschlagen und gegenrechnen, ob sich
    Lithium in einem realistischen Zeitraum rechnet.
    Grundsätzlich gilt, je tiefer entladen wird, umso früher rechnet es sich.

    Ich denke, der Punkt ist nicht ob sich das Ganze finanziell rechnet. Das ist bei den meisten Campern eh' nicht der Punkt. Wenn man mit spitzer Feder rechnet, könnte unter Umständen ein Hotel günstiger sein.
    Aber gerade bei den LiFePos geht es doch um Vorteile, die schlecht mit Geld aufzuwiegen sind: Geringeres Gewicht, besseres Ladeverhalten, höhere Zyklenfestigkeit etc. ...
    Ich habe die Dinger mit Sicherheit nicht eingebaut, um Geld zu sparen.

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit


  • Aber gerade bei den LiFePos geht es doch um Vorteile, die schlecht mit Geld aufzuwiegen sind: Geringeres Gewicht, besseres Ladeverhalten, höhere Zyklenfestigkeit etc. ...
    Ich habe die Dinger mit Sicherheit nicht eingebaut, um Geld zu sparen.

    Genau Herby,
    frei nach dem Motto: Einbauen (natürlich mit BMS) und vergessen.......

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Wenn man so wie ich (na gut, wie mein WoMo) der 3,5 Tonnen Fraktion angehört ist LiFePo fast der einzige Weg Senseo, Wasserkocher und Co. autark ans laufen zu bringen.

    Jetzt muss man nur noch entscheiden, ob man den Komfort haben W I L L .


    Mit spitzer Feder rechnen? Da würde bei mir mit Sicherheit ein Wohnwagen bei rumkommen, immer auf dem CP, fest am Strom.


    Apropos Campingplatz/Stellplatz mit Strom: In den letzten Urlauben sind mir mehrfach sehr schwach abgesicherte Steckdosen untergekommen. Da wäre an Senseo, Wasserkocher und Co. nicht zu denken. Ich habe jetzt meine Verkabelung so verändert, dass nur noch das Ladegerät und der Kühli an der CP Leitung hängen. Die dicken Verbraucher laufen weiterhin über den Wechselrichter.

    Ich denke, auch bei dieser Art der Benutzung macht sich LifePo positiv bemerkbar. Mit Blei würde ich diese tiefen, zusätzlichen Zyklen nicht machen.

    --dm--


  • Über die durchschnittliche Entladetiefe der vorhandenen Akkus die zu erwartende Lebensdauer überschlagen und gegenrechnen, ob sich
    Lithium in einem realistischen Zeitraum rechnet.
    Grundsätzlich gilt, je tiefer entladen wird, umso früher rechnet es sich.


    Danke, das hilft mir erst mal weiter. Die statistische Entladetiefe meiner Akkus beträgt 72%. Zumindest laut Victron BMV. Tatsächlich bin ich noch nie unter 55% gekommen. Zwischendurch werden aber immer wieder 100% erreicht, so dass die Batterie auch "ganz voll" wird. Laut Datenblatt hat die Batterie bei 30% Entladung 1800 Ladezyklen, bei 50% nur 750 Zyklen. Ich weiß jetzt allerdings nicht so recht, wann ein neuer Ladezyklus beginnt. Jedesmal, wenn die Batterie auf 100% geladen ist? Dann stellt sich mir die Frage, ob man sie nicht besser auf 90% hält... ;)

    LG Gode

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