Hallo liebe Forumsmitglieder!
Nach längerer Zeit des „heimlichen Mitlesens“ halte ich es nun für notwendig mich hier bei euch anzumelden, um nachfragen und mitdiskutieren zu können.
Zu aller erst „Hut ab“ für das was ihr hier so alles auf die Beine bzw. Räder stellt.
Als ich vor ca. 1 Jahr durch Zufall auf dieses Forum gestoßen bin, war der Rest des Abends gelaufen – ich hab mich gefühlt 1 x quer durch alle Beiträge geklickt!
Zu meiner Person:
Mein Name ist Holger, ich bin 45 Jahre alt, wohne mit meiner 4-köpfigen Familie in Nürnberg, und bin gelernter Stahlbauschlosser. Inzwischen arbeite ich im Büro, und habe u.a. mit CAD zu tun.
Warum ich hier bin:
Hm – vielleicht bin ich auch schnell wieder weg, weil ihr mir gute Gründe nennt, das das was ich so grob vorhabe nicht - oder schlecht realisierbar ist, oder viel zu aufwändig, oder zu teuer, oder was auch immer.
Also jetzt aber…:
Wir waren früher eigentlich immer im Urlaub oder an Wochenende beim Campen.
Als wir noch keine Kinder hatten, zumeist in unserem VW T3, und dann T4 Multivan, später im Zelt. Inzwischen liegt uns das zelten nicht mehr so. Ein richtiges Bett, richtige Wände, eine nahegelegene Pipimöglichkeit, uvm. sind die Gründe, warum wir nur noch manchmal 1 – 2 Nächte irgendwo zelten. Ansonsten urlauben wir nur noch in Ferienwohnung oder –Haus.
Beim campen ist man aber doch irgendwie direkter in der Natur, und auch die Lage vieler C-Plätze ist so reizvoll, das für mich irgendwann nahe lag über einen Wohnwagen nachzudenken. Der Rest der Familie ist nur bedingt begeistert davon, sich wieder auf so kleinen Raum zu beschränken. So plane ich die Kinder – 12 und 15 Jahre alt – ganz einfach und dreist nicht mehr in meine langfristige Vision mit ein…
Ach so ja, ich bin leidenschaftlicher Angler. Daher würde ich mein Projekt auch gerne öfter mal für 1 – 3 Gewässerübernachtungen nutzen…
Da die Preise für 20 – 30 Jahre Wohnwägen meiner Auffassung nach unangemessen hoch sind (die Nachfrage ist offenbar groß), und man sich mit so einer gebrauchten Pappschachtel auch noch oft ne Menge Arbeit einkauft, UND weil ich generell gerne und oft „was gscheids“ bastle, reifte die Idee nach einem Eigenbau.
Außerdem ist mir der Umgang mit Sikaflex nicht ganz fremd. In meinem früheren Arbeitsleben haben wir damit sozusagen „halbe Straßenbahn-Waggonteile“ zusammengeklebt…
Mein Plan:
Ein Plattform-Anhänger, Zweiachser, mit ca. 1500 kg oder mehr zul.Gesgew., universell nutzbar, und darauf eine Absetz-Kabine.
Absetzkabine deshalb:
Man kann den Hänger auch anderweitig nutzen.
Weniger bis gar keine Schwierigkeiten mit TÜV – da die Kabine „Ladung“ ist.
(Ich hoffe das hab ich hier so einigermaßen richtig aufgeschnappt?!?)
Ich kann die Kabine länger mal auf unserem Freizeit-Grundstück abstellen.
Außerdem glaube ich das ich die Kosten und Gewerke so besser im Griff habe,
und nicht zuletzt weil man so eine Kiste später mal eventuell einfacher auf einer Fahrzeug-Pritsche montieren könnte….
Vielleicht auch noch zur Erklärung : Ich plane keine Weltreise oder sowas, ich habe kein Budget extra dafür, ich habe keinen Fertigstellungstermin, ich möchte möglichst viel selber machen, und es soll wie gesagt „was gscheids“ sein.
Ich weiß, was gscheids ist meist aus gutem Grund auch teuer, aber vielleicht findet sich ja ein Kompromiss?!
Mein bisheriger Planungsfortschritt:
Ich gucke in einschlägigen Gebraucht-Börsen immer mal nach reparaturbedürftigen Pferde-Anhängern, Autotransportanhängern, usw. Doppelachse fänd ich gut, weil ich glaube weniger Gefahr zu laufen in einer Wiese einzusinken, und weil die meisten rund 2000 kg zul.Gesgew. haben.
Dann brauche ich mir bei der Kabine nicht ganz so viele Gedanken wg. des Gewichts machen…
Auf so ein Fahrgestell würde ich mir dann - möglichst als Hochlader-Ausführung - nen Hilfsrahmen schweißen. Evtl. mit steckbaren Bordwänden, damit ich den Hänger wirklich vielseitig nutzen kann.
Zur Nutzung der Kabine würde ich diese mit 4 Kurbelstützen auf Fixpunkte auf dem Hilfsrahmen runterkurbeln, und dann mit dem Hänger verzurren wollen.
Zudem hab ich mir immer wieder mal Entwürfe gezeichnet, die einen Mix aus meinen Vorstellungen und Standard-Grundrissen kleiner Wohnwägen darstellen.
Meine Ansprüche an die „Wohnsituation“ :
Ich möchte zwei Einzelbetten in Längsrichtung! Das unterscheidet meine Vorstellungen schon mal von vielen „Platzspar-Grundrissen“. Aber auch hier schlagen persönliche Erfahrungen aus meinem früheren Camper-Leben durch: Es nervt mich nachts übereinander drüber krabbeln zu müssen, um mal zu müssen. Außerdem soll das 2.te Bett auch gerne meinem Sohn, oder einem schnarchenden Angelkumpel zugute kommen…
Dann eben ein Klo für´s leichte Geschäft zur Not, ein Kühlschrank, Kochgelegenheit (die man vielleicht als Einheit gleich rausnehmen und rausstellen kann?!?) und natürlich Ablageplatz.
Auf der Messe „Freizeit&Garten“, die ich neulich in Nürnberg besucht habe, gab es einen „Klein-Wohnwagen“ mit Hubdach, der einen solchen Grundriß hatte.
Als Außenabmessungen hab ich mir mal so 210 x 380 x 210 cm vorgenommen. Abzüglich Wandstärke inkl. Isolierung von rundherum 4 – 5 cm sollten die Innenabmessungen gut für alles das reichen was ich mir vorgenommen habe.
Aber jetzt – im meiner Ansicht nach entscheidenden Teil wo es um die Auslegung der Kabine selbst geht, bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher!
Ursprünglich mal hab ich gedacht mir einen Quader aus L-Stahl als Rahmen zu schweißen,
und den dann ringsum mit so Sandwichpaneelen auszukleiden, die man z.B. zum Bau von Lagerhallen/Räumen,… verwendet.
Aber gerade fürs Dach hab ich da meine Bedenken die Stöße dauerhaft dicht zu kriegen!?
Nun lese ich oft von Siebdruckplatten. Da könnte ich u.U. sogar etwas günstiger rankommen.
Aber Siebdruckplatten bestehen nun mal aus Holz, und ich bin Metaller,…
Es ist nicht ganz leicht für mich glauben zu sollen das das – außer zur Innenverlegung - dauerhaft halten soll…
Ausreichend viele, große Fenster und evtl. ein bis zwei Dachluken fänd ich auch toll. Außerdem eine „breite“ Tür (>70 cm). Ich bin zwar nicht breiter als andere Menschen, aber normale Wohnwagentüren finde ich schon etwas grenzwertig.
So könnte man ggf. auch mal ein Fahrrad in die Wohnkabine stellen, und sich vielleicht die Serviceklappen von außen sparen!?
Aber wie gesagt, Hauptproblem an meinen „Plan“ ist das ich derzeit nicht weiß wie die Grundkonstruktion der Kabine aussehen soll!?!
Auch ne Überlegung:
Aluminium-L-Profile, 80 x 80 x 6 mm, und diese mittels 24 Knotenblechen zu einem geschraubten Außenrahmen zusammenfügen. Dann von innen mit Sikaflex dünne Alubleche reinkleben, dann isolieren und dann z.B. mit Sperrholz verkleiden.
Das Dach würde ich allerdings abkanten lassen, und über den Rahmen überlappen lassen…
Allerdings müsste man bei solch einer Konstruktion schauen wie man die Lasten an den vier Kurbelstützen-Lagern verteilt kriegt. Gleiches gilt für die Verzurrpunkte die die Kabine zum Anhänger hin verbinden sollen.
Mit GFK, und laminieren usw. hab ich mich bisher noch überhaupt nicht befasst bzw. beschäftigt. Hierbei scheitere ich beim Lesen schon an den Fachbegriffen. Unter anderem deswegen konnte ich mich für so eine Variante bislang noch am allerwenigsten begeistern…
Hier im Forum liest man häufiger das man eine solche Kabine aus GFK-Sandwichplatten dann am besten gleich komplett kauft, sich also auf Maß anfertigen lässt. Vielleicht wäre das die – vom Aufwand her – einfachste Lösung. Wenn ich es aber richtig sehe ist man dann aber auch erst mal auf einen Schlag einen 5-stelligen Betrag los…
Hat jemand von Euch so eine Anhänger-Wohnkabine-Kombi schon mal geplant / realisiert? Vielleicht habe ich ja einen guten Bericht über ein solches Projekt glatt übersehen?!
Ich würde mich freuen wenn ihr ein paar gute Tipps für mich habt.
Gruß
Holger