Federung optimieren

  • Hallo zusammen,

    Seit geraumer Zeit schlage ich mich mit dem Gedanken herum meine Federung am Chevy etwas auf das neue Gewicht anzupassen. 2 Wochen Piemont im September haben wieder gezeigt dass da Handlungsbedarf besteht. Hab auch schon mal mit Blattfederspezialisten ein erstes Vorgespräch gehabt, aber da ich keine wirkliche Erfahrung mit Fahrwerken habe (die tiefer-härter-breiter Erfahrungen zähle ich mal nicht dazu ;) ) erhoffe ich bei euch eine Drittmeinung da ich ungern das Fahrverhalten insgesamt für ein paar wenige Verbesserungen an einem anderen Ort verschlimmbessern würde. Momentan geht es eher um die HA.

    Haupt-Problematik:
    1. Bei Offroadfahrten schaukelt mein Chevy beim langsamen überfahren von etwas grösseren Hindernissen mit einem hinteren Rad (Verschränkungspassagen) bedenklich zur Seite auf. Er schaukelt dann 3-4 Mal zur Seite hin und her. Das muss weg.
    2. Bei kurzenSschlägen (z.B Schachtdeckel bei 50km/h) ein akkustisches holpern/Schlagen an der HA (nur akustisch, nicht spürbar Sicherheitsrelevant)
    3. Fahrzeug hängt hinten etwas. Nur ein Optisches Problem.

    Vermutliche Ursachen:
    1. Normales Reise-Gewicht nahe an der Beladungsgrenze vom Fahrzeug, Fahrzeughersteller muss Kompromisse machen zwischen Fahrbarkeit im Beladenen und nicht beladenem Zustand
    2. Die Hilfsfederblätter der HA sind (normal Beladen) gerade knapp nicht belastet (5-10mm). Das erklärt vermutlich das holpern/Schlagen beim kurzen Schlägen auf der HA. Meine Theorie ist auch dass dadurch bei Verschränkungspassagen diese plötzlich belastet werden, auf der anderen Seite entlastet, dann wieder auf die andere Seite drücken usw und so das seitliche Schaukeln verstärken
    3. Stossdämpfer als Kompromiss zwischen Leer und voll beladen, Onroad und Offroad...dadurch nicht ideal auf die jetzigen zustände abgestimmt.

    Anforderungen:
    1. Seitliches schwanken muss weg
    2. Fahrzeug sollte insgesamt nicht härter werden (ist jetzt auf der AB oder Landstrasse sehr angenehm zu fahren, auch in Kurven). Über die Geschwindigkeitsschwellen fährt mir jeder PW davon (womit ich grundsätzlich kein Problem habe, es zeigt aber dass ich jetzt schon viel härter als die meisten PW unterwegs bin)
    3. Fahrzeug sollte eben stehen (obwohl das sich auch schon bewährt hat...bei leicht abfallenden Parkplätzen muss nur richtig rum parkiert werden und man steht auch ohne Keile gerade ;)
    4. Die jetzigen Fahr-Eigenschaften sollten ansonsten nicht oder nur ins positive verschoben werden (ja, ich weiss, Eierlegende Wollmilchsau ;) )


    Angedachte Lösungen:
    1. Alle 4 Stossdämpfer durch von aussen einstallbare Fox-Stossdämpfer tauschen. Diese können dann je nach Gelände relativ einfach und leicht eingestellt werden
    2. Die Hinteren Federpakete inkl. Hilfsfedern sprengen lassen sodass die Hilfsfedern die ganze Zeit, ausser bei extremer Verschränkung, mittragen
    3. Federn soweit sprengen lassen damit das Fahrzeug mit dem jetzigen Gewicht gerade steht.
    4. Eine zusätzliches Federblatt einbauen, in Militärausführung (um das bestehende Befestigungs-Auge gebogen, falls das bricht hat man noch etwas mehr Sicherheit)

    Fragen/Bedenken:
    -Macht sprengen das Fahrzeug härter
    -Könnte das Sprengen irgendwelche negativen Auswirkungen haben an welche in nicht gedacht habe
    -Ist es sinnvoll ein zusätzliches Federblatt einzubauen oder ist das eher kontraproduktiv (härter)
    -Welche Stossdämpfer, es gibt solche mit 2", 2.5" und 3" Kolben wobei die 3" wohl Overkill für mich wären. Was ist der Vorteil von 2.5" gegenüber 2" im täglichen gebrauch?
    -Was hab ich sonst noch nicht bedacht?

    Vielen Dank und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hallo Urs,

    ich kenne mich mit Fahrwerksabstimmung ein bisschen aus und Grundsätzliches am Fahrwerk erklärt selbst.
    Die Teile machen das was in ihrem Namen angedeutet ist. Die Feder federt, der Dämpfer dämpft und jetzt kommt der Stabilisator ins Spiel, der stabilisiert.
    Großer Nachteil des Stabilisators, er verhindert das Verschränken der Achsen.
    Wer die Funktionsweise des Stabilisators nicht kennt, hier die Kurzversion.
    Die Räder/Achse links und rechts sind über einen Stabilisator/"Eisenstab" miteinander verbunden und am Fahrzeugrahmen links und rechts gelagert. Bewirkt eine Kurvenfahrt das sich das Fahrzeug nach außen neigt, dann "hebt" der Stabi das kurveninnere Rad an und wirkt der Fliehkraft entgegen. Auf das normale federn hat der Stabi fast keine Auswirkung.
    Natürlich kann man die Wankbewegung durch härtere Federn verringern. Das macht aber auch den Fahrkomfort zunichte, wobei es fast keine Rolle spielt ob Platt-, Spiral- oder Luftfeder! Harte Feder ist harte Feder!!
    Der Stoßdämpfer muss auf die Feder abgestimmt sein und dient nur der Dämpfung der Stöße und hält das Rad ruhig auf der Straße. Wobei man das Augenmerk auf den Begriff "Straße" legen muss.
    Was ich sagen möchte, gegen das Wanken hilft nur der Stabi. Diesen gibt es für alle Fahrzeuge die für den Krankentransport genutzt werden zum Nachrüsten. Für extreme Geländefahrten, wo das Verschränken erwünscht ist damit der Wagen nicht das Beinchen hebt und ein Rad durchdreht, sollte man den Stabi einfach aushängen.

    Soweit mein Senf zu diesem Thema.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • ...Dämpferproblem zu sein, das Wanken spricht dafür......neben dem Stabilisator, den der "nunmachmal" angesprochen hat.

    Neben einer Lösung durch eine zusätzliche Luftfederung kann mans auch konventionell angehen, wenns für das Auto sowas wie Niveauliftstoßdämpfer gibt, also solche, die sich durch die Fahrzeugbewegungen aufpumpen, um das Auto auf ein vorgegebenes Niveau zu bringen und die ggf durch Luft angehoben bzw verändert werden können.

    Aber als allererstes würde ich mal mit dem Auto auf die "Zittergrube" fahren, also zu einer Werkstatt, die die Funktion der jetztigen Stoßdämpfer testet, um herauszufinden, in welchem Zustand die sich präsentieren....kann ja sein, dass die runter oder defekt sind.

    Ob es im US Markt für den Wagentyp Sonderstoßdämpfer gibt, da würde ich mal einen US-Teileimporteur befragen, zum Beispiel Mike & Franks US-Autoequipment in Köln, http://www.mnd.de .

  • Hallo zusammen,

    Vielen Dank für die guten Tips.

    Luftfederung hab ich auch schon mal darauf geschielt, aber relativ schnell wieder verworfen. In den Staaten gibt es zwar die "Hilfsluftbälge" allerdings habe ich ab Stange keine gefunden welche über 5000 lbs (2268kg) Traglast gehen. Ich bin bei um die 2800kg hinten und das Fahrzeug hat ab Werk eine maximale Achslast von 3198 kg mitbekommen. Nun könnte man auf die Idee kommen dass die Bälge ja nicht die ganze Kraft tragen müssen. Auf Anfrage bei Hersteller und Vertreiber von solchen Kits wurde ich aber durchs Band abgeraten da diese für mein Gewicht zu schwach seien...wenn die mir das Zeug nicht verkaufen wollen will das glaub ich was heissen.

    Bliebe noch die Blattfedern ganz rausnehmen und durch ein (LKW-)Luftfahrwerk zu ersetzen. Das dürfte wohl eher teuer mit ungewissem Ergebniss werden. Schon nur die Zulassung von so etwas dürfte nicht ganz ohne sein...und man müsste auch noch jemand finden der sowas an einem Einzelstück machen würde.

    Desweiteren wurde ich aus meinem Bekanntenkreis vor Luftfedern (egal ob Volluftfederung oder Hilfsluftfederung) gewarnt dass da Kräfte an Orte im Rahmen eingeleitet würden wo es der Hersteller nicht vorgesehen hätte. Nicht zuletzt auch aus dem gleichen Grund hat mich auch der Blattfederspezialist davon abgeraten die Hilfsblätter ganz rauszunehmen und stattdessen die Hauptfedern mit 2 zusätzlich Blättern zu bestücken.

    Stabi: Ja, da war doch was ;) Hab vorne eins drin, hinten keinen. Da ich das Schneepflugvorbereitungspaket habe, hat die VA auch eine Tragfähigkeit von 5600 lbs (2540 kg) statt wie sonst üblich nur 5200 lbs. Irgendwie hab ich im Hinterkopf dass in dem Paket auch eine "reinforced sway bar" drin gewesen sei, bin mir aber nicht mehr sicher und finde es gerade nicht mehr. Warum ich das schreibe: Hab so auf die schnelle mal ein wenig gegoogelt und dabei festgestellt dass wenn ich hinten einen Stabi einbauen würde, der vordere verstärkt werden müsste da das Fahrzeug sonst wohl übersteuern (oder untersteuern?) würde. Wenn da aber schon das verstärkte drin ist weiss ich nicht ob es noch stärkere gibt und wenn ja, was das für negative Auswirkungen hätte (nebst weiterer einschränkung der Verschränkung. Das Fahrverhalten was über-/untersteuern anbelangt ist jetzt recht neutral, daher wäre das ein sehr wichtiger Punkt.

    Aber wenn ich den Stabi der Verschränkung willen für Offroad-Fahrten eh abhängen sollte bringt er eigentlich genau dort wo ich es bräuchte nichts. Das Schwanken habe ich nämlich eher bei sehr langsamer Fahrt, also wenn ich z. B. im 1 Gang, Untersetzung über einen 30-40 cm Stein krabble und dann auf der anderen Seite der eine Hinterreifen runterrutscht und auf dem Boden schlägt. Dann schwankt das Fahrzeug 3-4 mal hin und her. Eins hab ich bei der Tiefer-breiter-härter-fraktion gelernt...wenn man das Auto runterdrückt (sofern man das damals konnte ;) ) sollte es rauf und...zack...vom Stossdämpfer gedämpft da stehen bleiben. Ein Nachschwingen deutete auf unbrauchbare Stossdämpfer hin.
    Auch wenn ich im 1. Gang über unebenes Gelände fahre, welches eine wechselnde Verschränkung hervorruft, wird das Schaukeln so heftig dass nur Schrittempo oder langsamer fahrbar ist.
    Bei zügiger Fahrt auf ebener Strasse fährt es sich hingegen -für die Grösse und das Gewicht- wie auf Schienen. Auch Pässe machen damit richtig Spass, keine bedenklichen Lastwechselreaktionen oder dergleichem, muss aber gestehen dass ich nie einen Elchtest gewagt habe.

    Ich Denke die Idee mit dem Test auf der Rüttelplatte ist nicht die schlechteste. Allerdings kenne ich das nur von unserer MFK (Tüv). In Normale Garagen hab ich sowas noch nie gesehen. Und dann noch für fast 5 Tonnen...Muss mal ein paar LKW-Betriebe anrufen, mal schauen.

    Danke und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Noch ein paar Bilder:
    Vorderachse mit Stabi

    Hinterachse

    Blattfeder Fahrerseite. Zu sehen am vorderen Ende der Zusatz-Blattfeder (auf dem Bild links) der kleine Abstand zwischen Anschlag und Federblatt. (Achse ist mit dem aktuellen Reisegewicht belastet).

    Achja, vorne sind weder Blatt-, noch Schrauben- noch Luftfedern verbaut, sondern Torsionsstäbe...falls das von interesse ist.

  • Hallo


    Zitat von Urs

    Stabi: Ja, da war doch was ;) Hab vorne eins drin, hinten keinen.

    vorn einen Stabi, hinten nicht. Klingt für mich ehr ungünstig für das Fahrverhalten bei so einem großen Fahrzeug. Zu bedenken ist sicher auch, das vom Hersteller kaum vorgesehen ist das ein so großer und vor allem hoher Aufbau auf das Fahrzeug kommt.

    Und da liegt glaub ich das Hauptproblem für das schwanken: Der Schwerpunkt ist einfach zu hoch. Außer durch härtere Federn oder Luftfederung oder Stabi auch an der Hinterachse wird da wohl nicht viel zu machen sein. Zu Ungusten der Geländetauglichkeit. :?

    Wie das immer so ist: Du kannst im Porsche keine Rigibsplatten fahren. Heist, leider, einen Tod musst Du sterben. :(

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Zitat

    .wenn man das Auto runterdrückt (sofern man das damals konnte ;) ) sollte es rauf und...zack...vom Stossdämpfer gedämpft da stehen bleiben.


    Das hat was mit den Zug/Druckstufen zu tun und ist für Offroad zu vernachlässigen. Weil das ganze Fahrwerk weicher und für andere Einsatzbereiche ist. 1 - 2 mal ein leichtes Nachschaukeln (immer schwächer werden pro Schaukler) ist ok. Bei allen Fahrwerken.
    Es gibt sonst noch die Dämpfer mit Luftdruck, um die etwas zu "straffen" UND du könntest die Federvorspannung erhöhen.
    ....

  • Zitat von Urs

    ..........Aber wenn ich den Stabi der Verschränkung willen für Offroad-Fahrten eh abhängen sollte bringt er eigentlich genau dort wo ich es bräuchte nichts. Das Schwanken habe ich nämlich eher bei sehr langsamer Fahrt, also wenn ich z. B. im 1 Gang, Untersetzung über einen 30-40 cm Stein krabble und dann auf der anderen Seite der eine Hinterreifen runterrutscht und auf dem Boden schlägt. ....

    Vielleicht ist dieses Wanken auch ganz normal! Wo sind die Physiker die mal ausrechnen was da für eine Masse in Bewegung kommt und welche Kräfte da wirken...

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Ich hatte bei meinem vorigen Pick up auch das "Wankproblem", wenn ich die Kabine drauf hatte. Ich habe dann hinten Rancho RS 9000 adjustable shocks montiert und das Problem war weg. Ohne Kabine habe ich sie auf Stufe 2 gefahren, um wenigstens etwas Komfort zu haben, mit Kabine bei Stufe 9 (volle Härte), um das Fahrverhalten zu stabilisieren. Da Du keine Absetzkabine und damit keine wechselnden Gewichte hast, brauchst Du möglicherweise keine verstellbaren Dämpfer, sondern nur härtere. Mein Vorschlag ist, in Stufen vorzugehen. Erst einmal bessere und härtere Dämpfer, dann sehen, ob das reicht. Nur wenn das nicht funktioniert, die Federn verändern. Ich habe in meinem anderen Womo Zusatzluftfedern und würde nach meinen Erfahrungen abraten. Gerade auf schlechten Straßen verstärken sie die Unruhe im Fahrwerk. Sie wirken ein wenig wie ein gut aufgeblasener Gummiball, den man auf den Boden dotzt. Da die Verstärkerfedern noch nicht greifen, bist Du auch nicht überladen. Hast Du schon einmal überlegt, Gummipuffer an die Anschläge der Verstärkerfedern zu bauen, um sie etwas sanfter eingreifen zu lassen? Ich meine, so etwas schon gesehen zu haben, kann es aber im Netz gerade nicht finden.
    Gruß Stefan

    Never confuse having a carreer with having a life

  • Hallo Urs
    nun auch noch mein Gedanken zu deinem "Problem".
    Ausgangslage: Du bemängelst eigentlich nur das seitliche Aufschaukeln bzw mehrfaches Nachwippen im Gelände. Mit den Fahreigenschaften auf der Straße bist du zufrieden.
    In den Beiträgen wurde bereits viel angesprochen. In Kurzform würde ich es so formulieren.
    Das Fahrzeug hat, wie du bereits richtig bemerkt hast, von Hause aus eine Kompromiss-Fahrwerksabstimmung für alle bei den Kunden vorkommenden Beladungszustände. Es stellt sicher nicht das Optimum für deine recht hohe Dauerbeladung UND deinen relativ hohen Schwerpunkt dar. Und es ist ganz ganz sicher nicht darauf abgestimmt, in diesem Zustand mit einem Rad von 40 cm hohen Steinen zu rutschen :D .

    Ich schreib aber mal etwas ausführlicher.
    Blattfedern
    - Modifikationen ändern an deinem Wank-/Schaukelproblem im Gelände nichts.
    - Zusätzliche Blätter machen die Federung natürlich härter, möchtest du nicht.
    - Die beiden oberen Blätter aufsprengen, um sie immer mit tragen zu lassen, macht die Federung härter, möchtest du nicht.
    - Die tragenden Blätter aufsprengen, um das Heck etwas höher zu bekommen, macht das Federpaket NICHT härter. Halte ich für gut, wenn der Einsatz der beiden Fangblätter später kommt. Aufsprengen pro Blatt so um die 40 €, man sollte die Blätter anschließend kugelstrahlen lassen (erhöht die Oberflächenhärte und vermindert das Setzvehalten).
    - Gummipuffer, wie Stefan vorgeschlagen hat, würde ich nicht empfehlen. Wenn ich deine Federpakete ansehe, müsste der Puffer massiv dimensioniert sein. Die beiden Federlagen sind quasi der Anschlagpuffer! Falls das Anschlagen der Federn an dem stählernen Gegenstück akustische Probleme macht, es gibt an Federn manchmal dünne "Gummi-Überzieher" an den Enden.
    - Das frühe Einsetzen der beiden oberen Federblätter verstärkt das mehrmalige Wanken im Gelände nicht. Du hast bei dieser Kippbelastung bestimmte Kräfte. Diese Kräfte landen in den Federn, egal wie viele, wie hart und wann sie einsetzen.

    Luftfeder
    - Ist wie mit der Modifikation an der Blattfeder, ändert an dem Schaukelproblem nichts.
    - Was du "Hilfsluftbälge" nennst, sind Zusatzluftfedern. Die können niemals das komplette Achsgewicht aufnehmen. Die 8"-Bälge können bei 5 bar theoretisch um die 600kg aufnehmen. Sie entlasten die Blattfedern um diesen Betrag (je nachdem, wo und wie sie genau eingebaut werden). Vermutlich gibt es ein Problem mit der Zulassung für dein Fahrzeug. Außerdem macht eine Zusatzluftfeder die Gesamtfederung ... härter (wenn auch vermutlich nicht sehr viel). Nur für den Fall, dass durch die Zusatzluftfeder irgendwelche anderen Federelemente (Blattfedern oder Anschlagpuffer) am Einsatz gehindert werden, ist das nicht so.

    Stabilisator
    - Einbau bzw Verstärkung im Gelände kontraproduktiv (Verschränkung). Ideal wäre ein verstellbarer, vermutlich wird es den aber für dein Fahrzeug nicht geben. Die werden über E-Motor verstellt.
    - Wie du schon schreibst, wird durch einen stärkeren Stabilisator hinten das Fahrzeug mehr übersteuernd. Wirkt sich aus, sobald die Räder keine optimale Haftung mehr haben (z.B. enger werdende Kurve bei Nässe). Bei Fahrzeugen mit ESP ist der Algorithmus auf die Serienabstimmung ausgelegt und nicht auf geänderte Teile! Weil man das Fahrwerk ändert, sollte man dem TÜV nichts davon erzählen.
    - Auf der Straße vermindert der Stabilisator die Schräglage bei Kurvenfahrt. Aber du schreibst, damit bist du zufrieden. Der Stabi hat aber auch einen Nachteil, er kann das Fahrzeug "unruhiger" machen. Und zwar überall dort, wo ich NICHT durch eine Kurve fahre UND ein Rad der Achse mehr federt als das andere. Stell dir z.B eine Landstraße vor, die zum rechten Fahrbahnrand hin uneben ist. Bei einem Fahrzeug OHNE Stabis würden die rechten Räder den Unebenheiten einfach folgen, die linken Räder würden auf der Straßenmitte der ebenen Fahrbahn folgen. Die Karosserie wird also nur auf der rechten Seite auf und ab bewegt. MIT Stabi folgen die rechten Räder genauso den Unebenheiten. Über den Stabi bewirken sie aber jetzt auch auf der linken Achsseite Federbewegungen. Die Karosserie bewegt sich also nun auf beiden Seiten auf und ab, obwohl links die Straße völlig eben ist. Der Fahrer wird also MIT (stärkeren) Stabis stärker bewegt als ohne. Ist im Gelände im Prinzip das gleiche. Üblicherweise bleibt das immer unbemerkt, weil wir keinen Vergleich haben und uns das Fahrverhalten immer "normal" vorkommt.

    Stoßdämpfer
    Ich denke, wie die anderen auch, hier ist der Lösungsansatz. Allerdings habe ich keinen Schimmer, was es da für dein Fahrzeug gibt. Mit verstellbarer Zug- und Druckstufe wäre wünschenswert. Dabei ist es unerheblich, wenn sie nur schwer oder umständlich zu verstellen wären. Wenn du die richtige Einstellung gefunden hast, wird sie nicht mehr für das Gelände und die Straße verstellt werden. Denn ... wenn dein Fahrzeug im Stand schaukelt, schaukelt es auch auf der Straße! Hat dein Fahrzeug ESP? Wenn nein, wäre es mit Sicherheit sehr leicht, dein Fahrzeug umzukippen! Als vor vielen Jahren zum ersten Mal das Thema Elchtest in die Öffentlichkeit kam, hat man fest gestellt, dass nahezu jedes Fahrzeug (insbesondere Geländewagen) auch ohne Zusatzbeladung auf die Seite gelegt werden kann. Ist nur eine Frage der "Schaukelfrequenz" (Ausweichen - Gegenlenken -Gegenlenken). ESP verbreitete sich erst danach.

    Ich hoffe, es waren ein paar brauchbare Details für dich dabei.
    Gruß Restler

  • Hallo Urs, kurze Ergänzung.
    Ich weiß nicht, wie viel höher dein Fahrzeug bei "normaler" Beladung stehen würde. Wenn das Heck jetzt sehr tief hängt, arbeiten möglicherweise die Stoßdämpfer nicht im optimalen Bereich. Auch die haben nur einen begrenzten Arbeitsbereich. Das heißt jetzt nicht, dass beim Höhersetzen des Hecks dein Schaukelproblem merklich verbessert wird. Im Umkehrschluss heißt es aber, falls es so wäre, würden auch die neuen Stoßdämpfer außermittig arbeiten (hat das evtl. einen Einfluss beim Überfahren der Geschwindigkeits-Schwellen?).

    Das Aufsprengen der tragenden Federn würde auch die beiden Zusatzblätter auf Geschwindigkeits-Schwellen später oder garnicht zum Einsatz kommen lassen. Das sollte die Katapultwirkung an der Hinterachse theoretisch minimal verringern.
    Gruß Restler

  • Hallo Urs

    bin gespannt für was du dich entscheidest .

    Bin seit fast 30 Jahren auf der Suche um das "Schwanken" zu mindern , allerdings einmal leer , dann mit Wohnkabine .

    die aufblasbaren Stoßdämpfer a la Rancho Air kannst du in die Tonne werfen , die taugen max. für einen Geländewagen um die 80 kg Stützlast zu kompensieren .

    Load Plus wirkt gar nicht so schlecht ,ist aber nichts anderes wie deine Zusatzfeder .

    Zusatzluftfedern können nur die Federung unterstützen bei einem Druck von max. 2 bar .
    Mehr Druck um die 4 - 5 bar ist unfahrbar hart und du überforderst den Rahmen .

    Wenn du die Kabine fest montiert hast dann sollte ein Federschmied ein brauchbares Fahrwerk herstellen können .

    Ich glaub das gute Dämpfer hier einiges verbessern können , nur was sind gute Dämpfer ??
    Der Koni Heavy Trak soll recht gut sein , verstellbar in der Zugstufe

    Gruß Rudi

  • ....die Frage, denn ob sich Koni, Bilstein oder Eibach so toll darin unterscheiden, wage ich zu bezweifeln.

    Die Frage ist, wie kommt man, was die Dämpferrate angeht, zum richtigen Dämpfer?

    Eigentlich müsste man neue Originaldämpfer haben und von einem Hersteller die Kräfte in Zug- und Druckstufe messen lassen. Dann stellt der einen neuen Dämpfer her, einen einstellbaren, bei dem man die Stufen separat in beide Richtungen verstellen kann, wobei die Originalstufen den mittleren Wert darstellen.

    Dann kann man nur noch einstellen und die Wirkung auf einem kleinen Rundkurs, der wegen der Vergleichbarkeit immer der gleiche sein muss, ausprobieren.
    Übrigens auch Stellungen, wo Druck- und Zugstufe unterschiedlich eingestellt werden, können zum Erfolg führen....der Fachbetrieb sollte da Tipps geben können....

    Ist wie richtiges "Setting" finden in der Formel 1.... nur ohne Aerodynamik - Paket....hihi... und ohne unterschiedlich harte Slicks....

  • Hallo zusammen,

    Wow, da hat sich einiges getan! Vielen Dank für die tollen Tips und Erfahrungen. Auch wenn ich jetzt nicht auf jeden Beitrag einzeln eingehe, heisst es nicht dass das weniger Wertvoll ist...es sind einfach nur soviele wertvolle Infos da kann ich nicht auf alles eingehen ;) Also dann...

    Zitat von Canoe

    Ich hatte bei meinem vorigen Pick up auch das "Wankproblem", wenn ich die Kabine drauf hatte. Ich habe dann hinten Rancho RS 9000 adjustable shocks montiert und das Problem war weg.


    Das tönt doch schon sehr vielversprechend.

    Zitat von Canoe

    Da Du keine Absetzkabine und damit keine wechselnden Gewichte hast, brauchst Du möglicherweise keine verstellbaren Dämpfer, sondern nur härtere. Mein Vorschlag ist, in Stufen vorzugehen. Erst einmal bessere und härtere Dämpfer, dann sehen, ob das reicht. Nur wenn das nicht funktioniert, die Federn verändern.


    Nach der Lektüre des ganzen Threads bin ich genau zu dem Schluss gekommen. Da ich aber keine Ahnung habe wie hart ich die Dämpfer bräuchte tendiere ich trotzdem zu einstellbaren. Auch die Idee On- und Offroad verschiedene Einstellungen zu fahren würde mich reizen. Ob das wirklich viel bringt weiss ich nicht, aber verkehrt dürfte es nicht sein.

    Zitat von restler

    Und es ist ganz ganz sicher nicht darauf abgestimmt, in diesem Zustand mit einem Rad von 40 cm hohen Steinen zu rutschen :D .


    Eher nicht :lol: Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Das Schaukeln entsteht auch schon bei kleineren Steinen/Bodenwellen. Die 40cm Steine sind auch nicht die Regel. Dennoch hat GM für die Art von Fahrzeug erstaunlich viele Offroad-Gene mitgegeben welche sowas begünstigen, und die paar welche noch fehlen werden -nicht zuletzt dank eurer Hilfe- nachgezüchtet ;)

    Zitat von restler


    - Die beiden oberen Blätter aufsprengen, um sie immer mit tragen zu lassen, macht die Federung härter, möchtest du nicht.
    - Die tragenden Blätter aufsprengen, um das Heck etwas höher zu bekommen, macht das Federpaket NICHT härter. Halte ich für gut, wenn der Einsatz der beiden Fangblätter später kommt.


    Wäre es nicht kontraproduktiv nur die unteren aufzusprengen? Ich denke da an zügig gefahrene, lange Kurven. Jetzt neigt sich das Fahrzeug leicht zur Seite, nach 10mm fangen die oberen 2 Blätter an mitzutragen, die weitere Neigung wird durch die grösser werdende Federkraft erschwert. Wenn ich jetzt nur die unteren Blätter aufsprenge heisst das doch dass die Seitliche Neigung in Kurven grösser werden muss bis die 2 Zusatzblätter greifen, sprich mehr Seitenneigung in zügig gefahrene, lange Kurven. Oder mache ich einen Denkfehler?

    Vermutlich wäre das beanstandete Poltern weg, die Frage ist nur zu welchem Preis.

    Zitat von restler

    Falls das Anschlagen der Federn an dem stählernen Gegenstück akustische Probleme macht, es gibt an Federn manchmal dünne "Gummi-Überzieher" an den Enden.


    Auf den Fotos schlecht erkennbar, aber die stählernen Gegenstücke sind mit einen ca 10mm dicken Hartgummi überzogen. Das Poltern würde ich als "jemand schlägt mit einem Gummihammer am Heck des Fahrzeugs rum" beschreiben, daraus hab ich auch abgeleitet dass die Geräusche fast nur vom auf dem Gummi schlagenden Federblatt stammen müsste. Wenn das weg zu bekommen ist, gut, ist aber eher ein Luxusproblem.

    Zitat von restler


    Stoßdämpfer
    Ich denke, wie die anderen auch, hier ist der Lösungsansatz. Allerdings habe ich keinen Schimmer, was es da für dein Fahrzeug gibt.


    Das ist das schöne (und auch der Fluch) an den Amis...da gibt es sehr viel. Vom Dämpfer im Bereich 39-600 $ bis hin zu Umbausätze für einige 1000 $ um die vordere (wie behauptet wird, steife und rauhe) Drehstabfederung auf "coil over" (Schraubenfedern) umzubauen gibt es so ziemlich alles.

    Zitat von restler


    Hat dein Fahrzeug ESP? Wenn nein, wäre es mit Sicherheit sehr leicht, dein Fahrzeug umzukippen! Als vor vielen Jahren zum ersten Mal das Thema Elchtest in die Öffentlichkeit kam, hat man fest gestellt, dass nahezu jedes Fahrzeug (insbesondere Geländewagen) auch ohne Zusatzbeladung auf die Seite gelegt werden kann. Ist nur eine Frage der "Schaukelfrequenz" (Ausweichen - Gegenlenken -Gegenlenken). ESP verbreitete sich erst danach.



    Ja, hat er. In Anbetracht dessen dass mein gemieteter Chevy-Kleinwagen (Klein nach Ami-Masstäbe ;) ) auch im Jahr 2012 noch kein ABS hatte -bin leicht verschrocken als ich das herausgefunden habe ;) - da ist es doch sehr erstaunlich dass ein 2011er LKW aus dem gleichen Hause Serienmässig mit ABS und ESP kam.
    Auch das von früher bekannte Ami-Schiff-Schwanken gibt es eigentlich nicht mehr (ausser bei langasmer Fahrt ;) ), da haben die Amis in den letzten Jahren schon massiv nachgelegt.

    Zitat von restler

    Hallo Urs, kurze Ergänzung.
    Ich weiß nicht, wie viel höher dein Fahrzeug bei "normaler" Beladung stehen würde. Wenn das Heck jetzt sehr tief hängt, arbeiten möglicherweise die Stoßdämpfer nicht im optimalen Bereich.


    Meinst Du dass die Stossdämpfer bis knapp in den Anschlag getrieben werden? Gibt es eine Faustregel wo der optimale Bereich liegen würde (Max möglicher Weg minus x mm von beiden mechanischen Endanschlägen)?
    Desweiteren müssten wir noch normale Beladung festlegen. Die Achsen selber sind aber weit weg von "an der Grenze beladen" nur beim zGG bin ich fast am Limit. Hinten darf ich 3198kg, bin ich irgendwo um die 2600-2800kg, vorne darf ich 2540 kg, bin im Bereich 1800-2000kg, zGG 4854kg, Reisefertig um die 4600kg.
    Jetzt hängt er hinten, sehr vorsichtig geschätzt, 3-5 cm tiefer als vorne, aber natürlich ist er vorne auch tiefer als unbeladen. Bis zum Anschlag Achse/Rahmen ist aber noch massig Platz, müsste ich aber messen wieviel.

    Zitat von Rudi


    bin gespannt für was du dich entscheidest .
    Bin seit fast 30 Jahren auf der Suche um das "Schwanken" zu mindern , allerdings einmal leer , dann mit Wohnkabine .


    Lese ich das Richtig: Du hast einiges ausprobiert, die (einstellbaren) Stossdämpfer aber noch nicht? Ich denke ich werde mal damit anfangen.

    Zitat von Rudi


    Wenn du die Kabine fest montiert hast dann sollte ein Federschmied ein brauchbares Fahrwerk herstellen können .


    Beim Federschmied den ich fragte war es eher so dass er mich fragte was ich den machen wolle und dann ja, kann man versuchen oder nein wird eher nicht funktionieren sagte, aber eben nicht so dass er sagte ok, Schwanken bringen wir durch Massnahme x, y und z weg. Zu seiner Verteidiugung muss ich aber auch sagen dass ich ihn halb überfallen hab, da ich gerade in der Gegend war. Desweiteren war es auch ein sehr kurzes Gespräch, welches mir aber zeigte dass ich mich noch massiv informieren muss bevor ich mich da festlege was gemacht werden soll.

    Zitat von Rudi


    Ich glaub das gute Dämpfer hier einiges verbessern können , nur was sind gute Dämpfer ??
    Der Koni Heavy Trak soll recht gut sein , verstellbar in der Zugstufe

    Ich denke schlechte Dämpfer wird es nicht geben, Ausnahme vielleicht die weiter oben erwähnten für 39 $. Daher würde ich "gute Dämpfer" durch "optimal abgestimmte Dämpfer" ersetzen.

    Zitat von ThomasFF


    Eigentlich müsste man neue Originaldämpfer haben und von einem Hersteller die Kräfte in Zug- und Druckstufe messen lassen. Dann stellt der einen neuen Dämpfer her, einen einstellbaren, bei dem man die Stufen separat in beide Richtungen verstellen kann, wobei die Originalstufen den mittleren Wert darstellen.

    Leider habe ich weder das Wissen noch die Möglichkeiten einen Dämpfer zu berechnen und dann entsprechend abgestimmt zu bauen, daher wird, so wie Rudi schreibt, "Verstellbar" das Zauberwort sein, auch wenn das nur einmal eingestellt und danach nicht angerührt wird.

    Zitat von ThomasFF

    ....der Fachbetrieb sollte da Tipps geben können....


    Fachbetriebe tun sich Erfahrungsgemäss schwer mit solchen Exoten wie wir sie in der Weltgeschichte spazieren fahren. Und vielfach ist das Interesse an solche Einzelstücken auch eher begrenzt, vor allem wenn noch unbezahlte Entwicklungsarbeit geleistet werden müsste.

    Zitat von ThomasFF


    Ist wie richtiges "Setting" finden in der Formel 1.... nur ohne Aerodynamik - Paket....hihi... und ohne unterschiedlich harte Slicks....

    Richtig, Setting finden, aber mit Aerodynamik Paket...bei einem CW Wert eines englischen Wandschranks ist nicht zu unterschätzen ob der Wind von vorne, von hinten oder von der Seite kommt. Gut, Slicks hab ich zwar nicht drauf aber meine Intermediates sind im Gelände auch weicher als auf der Strasse ;)

    Aber im Ernst: Hab ein bisschen auf die Fox Shocks geschielt. Da gibt es welche die 2 Einstellräder haben (google Fox shock DSC), einstellbar für schnelle und langsame Schläge. Wenn das auf der Homeapge nicht nur Marketing-Floskeln sind sondern wirklich so funktioniert wäre das sicher eine gute Basis um was brauchbares darauf aufzubauen. Sind allerdings nicht ganz Billig...2 Stk für schlappe 1199 US$...wäre ich sogar bereit auszugeben wenn mir jemand eine Garantie geben könnte dass die richtig gut für mich funktionieren...wird mir aber keiner geben...daher überlege ich noch.

    Vielen Dank und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • 39$ klingt für mich nach ein Std. Dämpfer, die sind i.d.R. nicht teuer. Meist hat Boge und wie die heißen sowas im Angebot. Ich gehe von einfache Öldruckdämpfer aus.
    Ebefalls interessant, Öldruckdämpfer brauchen den Wirkungsbereich im Dämpfer. Gasdruck sind da i.d.R. sehr unempflindlich wenn es mal außer Rahmbedingung läuft.
    Bei meinem T3 habe ich die Federvorspannung erhöht, durch unterlegen von Federscheiben (http://www.gaskutsche.de/images/tieferlegung_07_t.jpg) aus einem T4, dadurch ist das Wankverhalten extrem vermindert (und 2,5cm höher gekommen) Vorne habe ich Spidan progressive federn drin die Länger sind... und progressiv + Gasdruckdämpfer :)
    Alles etwas Straffer, aber Komfortabel. Bei meinem Bora habe ich auch alles auf Gasdruckdämpfer umgebaut. Auch etwas Straffer und weniger Schaukelschiff... Ebenfalls spielen die Reif sehr ins Wankverhalten rein, und du schriebst, dass die weicher sind, unser Rüstwagen hat so weiche Dinger, der ist wie ne Gummikuh... man glaubt es nicht!

    Daher die Frage:
    1. Wie alt sind die jetzigen Dämpfer?
    2. Öldruck / Gasdruck ?
    3. Wechsel auf 'härtere Reifen' (Zum Test) schon gemacht?

  • Mir waren die Fox auch zu teuer. Die Ranchos waren deutlich günstiger, ich glaube etwa 400$ für den Nissan Titan.
    Stefan

    Never confuse having a carreer with having a life

  • Servus Urs

    Richtig , ich hab in verschiedenen Fahrzeugen zus. Spiralfedern über dem Dämpfer , AIr Rancho , Load Plus , Bilstein Dämpfer , Luftfeder probiert .

    Load Plus und Luftfeder brachte eine kleine Besserung aber nicht optimal.

    Ich hatte mit denen mal Kontakt http://www.profender-shocks.com/Profender-Univ…moothie-Shocks/

    Beschreibung klingt nicht schlecht , da kannst du die Stickstoffüllung nach Bedarf ändern plus Verstellung 8 stufig
    Außerdem sind die vollständig revidierbar.

    Ich warte bis du die einbaust und berichtest :D

    Gruß Rudi

  • Hallo Urs

    Zitat von Urs

    Wäre es nicht kontraproduktiv nur die unteren aufzusprengen? Ich denke da an zügig gefahrene, lange Kurven. Jetzt neigt sich das Fahrzeug leicht zur Seite, nach 10mm fangen die oberen 2 Blätter an mitzutragen, die weitere Neigung wird durch die grösser werdende Federkraft erschwert. Wenn ich jetzt nur die unteren Blätter aufsprenge heisst das doch dass die Seitliche Neigung in Kurven grösser werden muss bis die 2 Zusatzblätter greifen, sprich mehr Seitenneigung in zügig gefahrene, lange Kurven. Oder mache ich einen Denkfehler? Vermutlich wäre das beanstandete Poltern weg, die Frage ist nur zu welchem Preis.

    Nein, du machst keinen Denkfehler, im Gegenteil, du denkst mit :wink: .
    Das Poltern wäre vermutlich weg, UND die zusätzliche "Härte" von 4 Blättern bereits bei minimalen Einfederungen (ab 10 mm!) würde fehlen. Das Aufsprengen der tragenden Blätter würde bei Kurvenfahrt das Abstützen durch die oberen 2 Federn an den Punkt verlegen, bei dem er auch bei etwas weniger beladenen Fahrzeugen ist. Ich denke aber, dass die Wirkung nicht sehr groß ist. Denn die beiden Federn (wenn sie auch kürzer sind) bringen deutlich weniger Kraft auf als die 5 Hauptblätter. Und der Stabi - egal an welcher Achse - wirkt weiterhin. Ich halte dich für experimentierfreudig. Falls die Anschläge an der Karosserie einfach ab zu schrauben sind, würde ich zur Probe durch eine lange Kurve (und vielleicht zusätzlich über ein Geschwindigkeitsverringerungserzwingungshindernis) ohne diese fahren (auch wenn du jetzt alles so schön ein gefettet hast). Übrigens, bei der Wankabstützung durch härtere Federn in der Kurve wird häufig vergessen, dass zu Beginn des Wankens nicht nur die kurvenäußeren Federn abstützen, sondern auch die kurveninneren Federn hoch drücken :wink: .

    Zitat von Urs

    Gibt es eine Faustregel wo der optimale Bereich liegen würde (Max möglicher Weg minus x mm von beiden mechanischen Endanschlägen)?

    Kenne ich nicht. Nachdem dein Heck aber nur 3-5 cm "hängt", würde ich den Gedanken nicht weiter verfolgen. Das ist ja nichts.
    Aber nochmal zu deinem Wankproblem im Gelände. Wenn das Fahrzeug 3-4 mal hin und her wankt, ehe die Schwingung ab gebaut ist, dann halte ich das schon für sehr viel. Wie bereits erwähnt, warum sollte auf der Straße beim Anreißen mehr Wankenergie ab gebaut werden? Grob überlegt: Bei mehrmaligem Schaukeln gehen alle 4 Dämpfer auch mehrmals durch die Zug- und die Druckstufe. Wenn du viermaliges Schaukeln z.B. auf die Hälfte reduzieren wolltest hieße das die "Vernichtung" von doppelter Energie! Gegenüber den jetzigen Dämpfern würde da wohl ein bisschen härter kaum reichen. Das käme dir auch auf der Straße bei plötzlichen Ausweichmanövern zu gute, denn die beiden oberen Federblätter würden die Situation vermutlich nicht retten, wenn die Unterstützung durch die Dämpfer so gering ist. Dann müsste man hoffen, dass das ESP nicht nur verbaut wurde, weil es ab 2011 Pflicht wurde.
    Gruß Restler

  • Zitat von mrmomba

    39$ klingt für mich nach ein Std. Dämpfer, die sind i.d.R. nicht teuer. Meist hat Boge und wie die heißen sowas im Angebot. Ich gehe von einfache Öldruckdämpfer aus.


    Die hab ich nicht wirklich so genau angeschaut, ist mir zu billig (nicht preiswert). Die OEM bekommt man bei GM für ca 65 $. Steht dann ACDelco drauf, aber keine Ahnung welcher Hersteller effektiv drin ist. Ob Öl oder Gas weiss ich nicht, gehe aber eher davon aus dass es Öldruckdämpfer sind. Im Werkstatthandbuch ist zumindest die rede von Ölleckagen usw.
    Meine Dämpfer sind Original, also seit 2011 drin. Die ersten 15 000 Meilen/1 Jahr war das Fahrzeug mehrheitlich leer in den USA unterwegs. Dann nach Europa geschippert und nach und nach mehr Gewicht draufgebaut mit wenig fahren dazwischen. Seit Ende 2014/Anfang 2015 dann wirklich im Einsatz, mit vollem Gewicht. Bin mittlerweile bei gut 50tkm, praktisch alles Onroad (CH, DE, Skandinavien), easy km und ein paar wenige für die alterung der Dämpfer vernachlässigbare, ich nenns stinkfrech mal "offroad-km" in DE (Offroadpark) und Piemont (Nivolet und Jafferau um 2 bekannte Destinationen zu nennen). Insgesamt hatten die Dämpfer also kein so hartes Leben denke ich.

    Zitat von mrmomba


    Ebefalls interessant, Öldruckdämpfer brauchen den Wirkungsbereich im Dämpfer. Gasdruck sind da i.d.R. sehr unempflindlich wenn es mal außer Rahmbedingung läuft.


    Das verstehe ich nun nicht ganz...kannst Du mir das etwas genauer erklären?

    Zitat von mrmomba

    durch unterlegen von Federscheiben (http://www.gaskutsche.de/images/tieferlegung_07_t.jpg) aus einem T4, dadurch ist das Wankverhalten extrem vermindert (und 2,5cm höher gekommen)


    Scheint für mich nicht in Frage zu kommen da für Spiralfeder oder sehe ich das falsch? Bei mir ist hinten Starrachse mit Blattfedern, vorne Einzelradaufhängung mit Drehstäbe.

    Zitat von mrmomba

    Ebenfalls spielen die Reif sehr ins Wankverhalten rein, und du schriebst, dass die weicher sind,


    Das mit den weichen Reifen war eher eine Anspielung auf Luftdruck absenken wenn auf Schotterstrassen/Offroad. Auf Teer bin ich bei 5.5Bar hinten, 4.2 vorne. Reifen sind Cooper S/T Maxx 275/70 R18 Q 122/125. Viel Auswahl hab ich leider nicht an richtige Reifen in meiner Grösse und Traglast daher gibt es da auch nicht viel Möglichkeiten zum testen. Jetzt könnte man argumentieren dass wenn ich den Luftdruck an den Reifen absenke logischerweise auch das Wanken zunehmen wird. Leider ist mir der Kompressor diesen Februar auf der Reise nach Skandinavien abgeraucht und hatte daher auf der Reise nach Italien keinen dabei (wollte versuchen ob ich ohne auskomme, mittlerweile liegt wieder eins da, muss nur noch eingebaut werden ;) ). Daher bin ich dort sehr viel auch auf etwas rauheren Strecken mit Strassendruck gefahren da nicht jede Tankstelle 5.5Bar liefern konnte. Daraus und da die Reifen (obwohl Geländereifen) sehr gut auf der Strasse funktionieren würde ich die Reifen als Hauptursache für das Schwanken eher ausschliessen.

    Zitat von Canoe

    Mir waren die Fox auch zu teuer. Die Ranchos waren deutlich günstiger, ich glaube etwa 400$ für den Nissan Titan.
    Stefan


    Bei den Fox gibt es auch unterschiedliche in unterschiedliche Preislagen: 2" nicht einstellbar, 2" einstellbar, 2.5" nicht einstellbar, 2.5" doppelt einstellbar, 3"... Peise von gut 200 bis 600 $ und mehr. Die 2" Einstellbaren sind nur einfach einstellbar (1 Drehrad), die 2.5" haben 2 Drehräder und können angeblich auf schnelle Schläge und langsame Schläge eingestellt werden (separate einstellungen für Zug-/Druckstufe oder doch ein anderes Prionzip???), sind aber teurer. Die Frage ist halt ob die doppelt einstellbaren wirklich einen Mehrwert für mich bringen würden und auch ob die 2.5" gegenüber der 2" Version für den Alltagsgebrauch merkliche Vorteile bringen. Auf eine Anfrage in den USA welche Vorteile denn die 2.5" gegenüber der 2" genau für meinen Anwendungszweck hätten, hatte ich die Antwort bekommen: "The 2.5" shocks are sturdier."...hmm, soweit hätte ich fast selber darauf kommen können ;)

    Zitat von Rudi


    Beschreibung klingt nicht schlecht , da kannst du die Stickstoffüllung nach Bedarf ändern plus Verstellung 8 stufig
    Außerdem sind die vollständig revidierbar.


    Das mit der Stickstoffüllung ist leider nicht so...hatte ich auch angefragt. Antwort: Die müssen auf 200 psi (13.8 Bar) geladen werden, nicht mehr, nicht weniger. Da die Dinger von den USA ohne Stickstoff geliefert würden, müsste ich sie hier noch laden. Wir setzen zwar im Geschäft Stickstoff ein, aber da sind wir je nach Anlage bei 160-210 Bar...etwas viel um die Dämpfer direkt, ohne richtige Füllvorrichtung/Druckregler zu füllen und eine solche extra dafür zu kaufen wäre auch etwas overkill...aber da gibt es sicher eine Lösung.

    Zitat von Rudi


    Ich warte bis du die einbaust und berichtest :D


    Du merkst es vielleicht schon...ich bin schon sehr nahe daran mich zu opfern :roll::wink:

    Zitat von restler

    Ich halte dich für experimentierfreudig.


    Könntest Du recht haben :wink: ...muss nur noch die Zeit dafür finden.

    Zitat von restler

    Falls die Anschläge an der Karosserie einfach ab zu schrauben sind, würde ich zur Probe durch eine lange Kurve (und vielleicht zusätzlich über ein Geschwindigkeitsverringerungserzwingungshindernis) ohne diese fahren (auch wenn du jetzt alles so schön ein gefettet hast).


    Wachsen und fetten *lassen*, aber das kann auch wieder gefettet werden und ein Geschwindigkeits...was? Musste ich mehrmals ganz langsam lesen bis ich gecheckt habe was du meintest :wink: Bei uns heisen die Dinger schlicht Schwellen ;)
    Keine schlechte Idee, und die paar Schrauben der Anschläge sollten kein Hinderniss darstellen. Aber da kommt mir gerade in den Sinn...ich hatte das Thema mit jemand von euch in Bodenheim kurz besprochen. Da keimte die Idee auf, das ganze in die andere Richtung zu versuchen, also etwas zwischen den oberen Federn und den Anschlägen klemmen um ein aufsprengen der oberen Blätter zu simulieren. Ich sehe schon, ich brauche Ferien...hab viel zu testen ;)

    Zitat von restler

    Nachdem dein Heck aber nur 3-5 cm "hängt", würde ich den Gedanken nicht weiter verfolgen. Das ist ja nichts.


    Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Die paar cm müsste er jetzt nach oben damit er wieder gerade da steht. Von leer bis jetzt voll beladen ist er schon mehr in die Knie hinten, aus dem Bauch heraus würde ich auf knapp 10cm tippen aber auch die werden nicht 1:1 auf die hinteren Dämpfer wirken denn die sind nach schräg vorne oben und nach schräg hinten oben eingebaut:
    Ist nicht mein Auto, aber bis auf Details baugleich. Zeigt den Abstand der oberen Feder (unbeladen). Auch die Einbaulage der Dämpfer ist erkennbar.

    Zitat von restler


    Das käme dir auch auf der Straße bei plötzlichen Ausweichmanövern zu gute, denn die beiden oberen Federblätter würden die Situation vermutlich nicht retten, wenn die Unterstützung durch die Dämpfer so gering ist. Dann müsste man hoffen, dass das ESP nicht nur verbaut wurde, weil es ab 2011 Pflicht wurde.
    Gruß Restler


    Auf der Strasse habe ich bisher kein negatives Fahrverhalten festgestellt, auch nicht bei relativ zügig gefahrenen engen S-Kurven bei uns im Gebirge. Natürlich ist eine Notsituation oder ein Elchtest wieder eine andere Dimension. Und gegen mehr Sicherheit hat man ja nichts, aber andererseits müssen wir auch ehrlich sein und eingestehen dass es ein LKW und kein Sportwagen ist und es entsprechend fahren und auch bewusst sein dass ein erhöhtes Risiko zum umzukippen besteht, egal was wir daran machen.
    Bei den US-Pickup glaube ich nicht dass das verbaut wurde (nur) weil es Pflicht wurde. Ich denke eher dass es verbaut ist weil die Dinger sonst leer nicht fahrbar sind. Je nach Version 320-360PS und 515Nm beim Benziner und 400PS und über 1000Nm beim Diesel müssen auf die Strasse gebracht werden. Heckantrieb und sehr wenig Gewicht auf der HA sind dafür nicht zuträglich. Darum haben die GM-Pickups ja auch alle ab Werk eine automatische 100% Diff-Sperre hinten (welche btw. sehr gut funktioniert).
    Hab meinen Chevy nach entfernen der Ladebrücke zum Kofferbauer gefahren, also nochmal 200kg weniger Gewicht auf der HA...im Regen in der Stadt drehten beim Anfahren an der Ampel beide Hinterräder öfter mal durch, das auch ohne dass man voll aufs Gas getreten wäre und ich hab "nur" 322PS/515Nm. Darum denke ich GM (und wohl auch die anderen grossen Pickuphersteller) verbaut das ESP und die Traktionskontrolle in erster Linie um Anklagen zu vermeiden weil Leute mit leerem Fahrzeug aus der Kurve raus voll beschleunigen und dabei in der Botanik landen würden. Wie gut es bei vollbeladenem Fahrzeug funktioniert kann ich nur beschränkt sagen. Einige male auf Schnee/Eis ein wenig an den Grenzen gekratzt, sowohl ESP als auch Traktionskontrolle greifen eher spät, dann aber gnadenlos zu. Aber bei richtigen Lastwechseln auf etwas griffigerer Strasse habe ich bisher keine richtigen Erfahrungen.

    Vielen Dank allen und schönes WE
    Urs

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