Erfahrungen mit Ford Pick up und Hubdachkabine

  • Seit etwa 4 Jahren haben wir eine FourWheelCamper Hubdachkabine (selbstausgebaut) und seit etwa einem Jahr einen Ford F 150 Pickup als Basisfahrzeug. Der Ford hat eine moderne 3,5l 6 Zylindermaschine mit etwa 360 PS. Ich habe jetzt 20.000 km auf der Uhr, 10.000 km davon auf unserer Nordkanada Tour bis nach Inuvik nördlich des Polarkreises. Etwa 3.000 km waren Piste von gut bis sehr schlecht. Wir haben die FourWheelCamper Hubdachkabine im Sommer permanent montiert. Da der Ford mit 830 kg eine relativ hohe Zuladung hat (wir haben nicht die Ausführung mit der erhöhten Zuladung) hatten wir selbst voll geladen für unseren 6 wöchigen Nordtrip mit allen Tanks voll noch etwas Reserve.
    Wir hatten bisher keinerlei Probleme. Da der Wagen mit 3,2 t zul. GG relativ leicht ist und die Reifen mit 275/70r18 nicht zu klein sind brauchen wir nur einen Luftdruck von 2,5 bar. Das bringt enorm viel Komfort auf der Piste. Kein Vergleich zu unserem Transit mit 225/75r16 und fast 5 bar hinten.
    Der Verbrauch über die gesamte Nordreise mit viel Gebirge, Piste und Wind lag bei 14l. Das ist etwas weniger als mein Transit. Ich bin also bisher zufrieden.
    Nicht zufrieden bin ich mit meiner FourWheelCamper Kabine. Bisher hatten wir die Kabine in wärmeren Gegenden genutzt. Nach einer kalten Nacht oder einem Regentag haben wir zwar Kondensation bemerkt, aber da es dann immer gleich wieder warm und sonnig wurde, ist die Kabine sehr schnell getrocknet. Diesmal hatten wir leider die ersten 2,5 Wochen sehr schlechtes Wetter mit fast täglichem Regen und Temperaturen zwischen 0 und 10c. Dafür ist die Kabine vollkommen fehlkonstruiert. Mit Kondensation auf den Stoff-Seitenteilen hatte ich gerechnet. Wir haben den sog, Arctic Pack mit doppelten Stoffwänden. Das hat sogar relativ gut isoliert und die Kondensation, die sich zwischen den Stoffkagen gebildet hat, zumindest von uns fern gehalten. Damit kann ich leben.
    Aber dass der Rest der Kabine nass wird, war ein Schock. Die untere Hälfte besteht aus unisoliertem Sperrholz, der Alurahmen in Wänden und Dach sowie die Einscheibenfenster und die Fenster und Türrahmen sind nicht isoliert. All diese Flächen waren trotz Heizen und Lüften bald feucht/nass. Das ist besonders ärgerlich an der Decke über dem Bett. Da haben wir dauernd trocken gewischt. Die Schaumstoffmatraze (Schwamm) liegt direkt auf dem kaum isolierten Alkovenboden und berührt an 3 Seiten den unisolierten Alurahmen. Nach einer Woche im nass-kalten Wetter war sie nass. Da hat FWC so ungefähr alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ärgerlich. Ich versuche wenigstens die Matratze trocken zu halten indem ich unter die Matratze Frolis montiere und zwischen Rahmen und Matratze Abstandhalter baue. Mal sehen, ob das hilft Wenn nicht, muß ich selbst eine bauen, da es sonst keine vernünftige Hubdachkabine zu kaufen gibt.
    Gruß Stefan

    Never confuse having a carreer with having a life

  • Ja deine Erfahrung bestätigt mal wieder, dass Popup Kabinen doch ehr was für Schönwetterurlaub sind.
    Was die Matratze angeht, wenn es von der Höhe paßt dann würde ich auch Froli drunter machen, oder bei weniger Höhe diese Mash-Matten aus luftigen Fasern.
    Von den Ami Kabinen darf man leider nicht zu viel erwarten, die Verarbeitung ist teilweise lausig. :cry:

    Gruß, Holger

  • Für mich hört es sich an, dass man die Einrichtung wieder ausbaut und die leere Kabine vernünftig isoliert, also PE Schaum oder EXPS Platten (Styrodur) und dann wieder alles einbaut. Die unisolierte Grundlage verwendet man so nur als Tragwerk.

    Der Arbeitsanfall hängt natürlich davon ab, wie die Einrichtung an der Kabine befestigt ist und wie leicht sich die Elemente lösen lassen. Wenn Du sie selbst ausgebaut hast, solltest Du das einschätzen können und die kritischen Stellen kennen.

    Ich gehe dabei von der Annahme aus, dass diese Arbeiten weniger Geld und Aufwand kosten als eine neue Kabine mit Ausbau......

  • Darüber denke ich intensiv nach. Der Arbeitsaufwand wäre überschaubar. Sorgen macht mir die Höhe des Alkovens in eingeklapptem Zustand. Für eine halbwegs vernünftige Isolierung brauche ich mindestens 25 mm an Decke und Boden, das sind 50 mm zusammen. Schon jetzt ist der Abstand von Matratze zu Decke im eingeklappten Zustand knapp. Da muss ich noch intensiv grübeln und vorallem schauen, ob ich irgendwo Panele bekomme, die ich aussen unter dem Boden des Alkoven aufsetzen könnte . XPS Platten gibt es, aber bisher habe ich nichts beschichtetes gefunden.
    Stefan

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  • Warum willst du beschichtete Paneele zum drunter kleben haben?
    Nimm einfach die XPS Platten und kleb die unter den Boden. Das hab ich auch gemacht um die Kabine 20cm höher zu bekommen. Den Platten passiert doch nix zwischen Ladefläche und Kabinenboden. Wenn du Angst wegen der Stabilität hast, dann mach an den Seiten noch Leisten aus Lärchenholz drunter und die Platten dazwischen. Wirklich nötig ist das aber nicht.

    Gruß, Holger

  • Das Problem mit der höchsten Priorität ist der Alkoven, da eine kalte nasse Matratze keinen Spaß macht und es auch nicht so toll ist, wenn das Wasser einem beim Schlafen von der Decke auf die Nase tropft. Daher suche ich zunächst eine Lösung für den Boden des Alkoven und das Dach. Wegen der beschriebenen Enge möchte ich die Isolierung am Liebsten aussen unter den Alkoven und auf das Dach kleben. Unverkleidetes XPS sieht da nicht so gut aus.
    Stefan

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  • Ja klar, XPS außen am Alkoven sieht irgendwie komisch aus, vor allem in rosa :mrgreen:
    Eine Isolierkabine außen rum zu bauen macht aber auch keinen Sinn.
    Wenn du wenig Platz hast, dann würde ich sowas unter die Matratze legen uns seitlich auch hochziehen damit die Luft drunter kann.

    Gruß, Holger

  • Hoi Stefan

    Du brauchst nicht 25mm Isolation um das Schwitzen zu verhindern!
    Ich an Deiner Stelle würde als Erstes 10-15mm Armaflex oder so was von unten an die Alkovendecke kleben, damit dürfte schon mal das Schlimmste behoben sein.
    Die Matratze anheben damit darunter ein Luftaustausch stattfindet kann man auch mit einigen billigen Kunststoff-Vierkannt-Rohren oder Kabelkanälchen von 10mm Höhe, das ist sicher besser als so ein Mesh, das zusammengedrückt werden kann. Wenn Du den Alkovenboden nicht isolierst hast Du zwar Kondenswasser, aber eben an einem Ort wo es (bei angehobener Matratze) nicht schadet und dank kleiner (wohl noch zu machender) Ablaufbohrungen auch abfliessen kann.
    Nur schon durch diese Massnamen wird deutlich weniger bis gar kein Wasserdampf mehr an den Wänden Kondensieren, an der Decke erst recht nicht.
    Denn so ist der Boden bewusst und absichtlich als Kondensationspunkt definiert, wenn Du alles isolierst wird Dir diese Definition fehlen und das Wasser kondensiert wieder irgendwo, wo Du nicht perfekt isoliert hast.

  • .....Alkovendach nicht stört, dann kannst Du da oben XPS drauf machen und die mit einer dünnen weißen LKWplane bekleben, wobei das auch für XPS unter dem Alkovenboden machbar wäre. Oder vom Schrottplatz das dünne Alu eines Wowadaches besorgen und das XPS damit kaschieren.......alles, was abdeckt, würde gehen, wenn Du es nur angeklebt bekommst......

  • Danke für die Ideen. Das hilft wirklich. Um die Matratze anzuheben plane ich Frolis zu nehmen und dafür die MatratzenAuflage, die wir gekauft hatten, um den Schlafkomfort zu verbessern herauszunehmen. Damit bleibt die Gesamthöhe der Matratze ungefähr gleich und ich habe die Trennung. Ich suche noch hier in den Baumärkten Isolationslösungen, die ich aussen unter den Boden des Alkoven und möglicherweise auf das Dach kleben kann.
    Picco, danke für den Hinweis, dass schon 10mm Armaflex an der Decke reichen können. Das wäre meine Rückfalllösung, wenn ich nichts für Aussen finde.
    Stefan

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  • Hoi Stefan

    Zitat von Canoe

    Picco, danke für den Hinweis, dass schon 10mm Armaflex an der Decke reichen können. Das wäre meine Rückfalllösung, wenn ich nichts für Aussen finde.


    Du hast es genau richtig geschrieben: 'reichen können'!
    Wenn Du alles isolierst dann wird Dir 10mm Armaflex schon bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt nicht mehr reichen um Dich vor Kondensation zu schützen, deshalb würd ich den Boden NICHT isolieren denn dann kondensierts erst mal da und so trocknet die Luft...

  • Hallo Stefan,
    ich kann dir die Frolis wirklich sehr empfehlen! wir hatten für das Zweitbett zunächst nur eine (sündteure!) Visko-Auflage (auch von Froli) auf den Sitzpolstern, das war für guten Schlafkomfort nicht ausreichend (das Erstbett hatte Frolis und eine billige Rollmatraze, super Schlafkomfort). Nun haben wir auch am Umbau-Zweitbett Frolis drunter und alles ist gut! Wir haben die Froli Star mit 4,3 cm Aufbauhöhe, aber die Froli Travel sind nochmal niedriger (3,3cm).

  • Zitat von Picco

    ... Du hast es genau richtig geschrieben: 'reichen können'!
    Wenn Du alles isolierst dann wird Dir 10mm Armaflex schon bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt nicht mehr reichen um Dich vor Kondensation zu schützen, deshalb würd ich den Boden NICHT isolieren denn dann kondensierts erst mal da und so trocknet die Luft...


    Hoi Picco

    Dein Vorschlag ist verblüffend! Im Prinzip völlig falsch – aber es könnte funktionieren! :idea:

    Schlussendlich hilft aber nur rundum Wärmedämmung, komplett und so dick wie möglich. Doch bei einer solchen Kabine dürfte das sehr schier unmöglich sein. Das Ding ist halt von Grund auf falsch konstruiert; und das lässt sich kaum mehr ausbügeln.

    Gruss Pelzer

  • Zitat von Pelzerli

    .....
    Hoi Picco

    Dein Vorschlag ist verblüffend! Im Prinzip völlig falsch – aber es könnte funktionieren! :idea:

    ...

    Ich habe mir auch schon überlegt, einen Opfer-Fenster mit Einfachglas zu montieren und die sich dort absetzende Feuchtigkeit gezielt abzuleiten.
    Ähnlich wie im Kühlschrank die Feuchtigkeit durch ein Röhrchen auf den Kompressor zum verdampfen tropft. Diese Idee ist noch nicht vom Tisch.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • "Opfer-Fenster"! Der war gut! Bei uns im Süden kennt man nur die "Opferwurscht", das ist eine zusätzliche Weißwurst, die im Wasser zerkochen darf, um den Geschmack zu intensivieren...[WINKING FACE]

    Gruß, Willi

  • So etwas ähnliches ist mir aber auch schon mehrfach durch den Kopf gegeistert. Gerade im Winter wäre das doch sinnig. Man könnte eine gezielte kalte Fläche schaffen und die Innenluft z.B. mit einem kleinen, leisen Lüfter daran vorbei leiten und müsste dann eben das Kondensat irgendwie ableiten. Aber wie viel der Aufwand am Ende wirklich an Entfeuchtung bringen kann ist mir leider nicht klar.

  • Ich bin da viel einfacher gestrickt. Wintercamping in einer kleinen Hubdachkabine habe ich bestimmt nicht vor und sei sie noch so gut isoliert. Wobei ich zugegebenermaßen immer in kanadischen Maßstäben denke. Da kann es auch im Herbst Frost geben und bei uns hat auch eine Sommernacht häufig nur knapp über 10c. Ich will eigentlich als Nahziel nur ein trockenes Bett, selbst wenn das Wetter mal für längere Zeit besch... ist. Alles andere geht nur mit einem anders konstruierten Camper, den es hier in Kanada nicht von der Stange gibt. Es gibt leider auch nur ein Unternehmen, das unseren Standards entsprechende Einzelanfertigungen baut. Panele kann man als Kleinkunde nicht kaufen. Also eine einfache Bastellösung, für die Ihr schon ein paar hilfreiche Vorschläge gemacht habt. Ich bin derzeit am recherchieren, welche Isomaterialien ich hier finde.
    Gruß Stefan

    Never confuse having a carreer with having a life

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