Liebe Forenmitglieder und Besucher,
die wohl am häufigsten gestellte Frage geht immer in die gleiche Problematik: Welches Material für die Außenhaut verwenden?
Ich habe mich aus vielerlei Gründen für ein hier wohl in dieser Art noch nicht verwendetes Material entschieden.
- preislich für mich erste Wahl
- Blechverarbeitung ist recht einfach
- Faradayischer Käfig (bitte nicht lachen!)
- einzelne Platten statt kompletter Wand
- easy zu transportieren
- keine Alterungsprobleme wie bei Kunsstoff-Materialien
- unterwegs leicht zu reparieren
- freie Farbwahl, auch schwarz wäre möglich
Metecno Monowall
http://www.metecno.de/bausysteme/deu…l/monowall.html
Materialeigenschaften:
Stärke: 40 mm
Plattenbreite: 100 cm
Preis: ca 13 EUR/m²
Gewicht: 10,47 kg/m²
Aufbau:
Außen 0,6mm - innen 0,4 mm Stahlblech verzinkt
Polyesterbeschichtet
Wärmewiderstand R= 1,56 (U=0,58)
Dämmung: PU Hartschaum, geschlossenzellig, schwer entflammbar (selbstverlöschend)
Außenseite hat eine abziehbare Transportschutzfolie
Verarbeitung:
Die Platten hab ich beim B-Ware-Händler in 2,2 bis 2,5 Meter Länge gekauft. Problemloser Transport, eine Platte wiegt ca, 25 kg. Hab sogar eine Fuhre a 5 Platten auf aufs Dach vom Astra geschnallt...
Trennen geht mit Winkelschleifer (langsame Drehzahl) und sehr gut mit Stichsäge (lange Blätter) Durch die Sicken im Blech keinerlei Probleme mit Beulen, das Material ist sehr stabil.
Alle Platten hab ich auf Gehrung geschnitten, um Kältebrücken zu vermeiden. Dann wurden diese in den vorher gebauten Stahlrahmen aus 4mm Winkelprofil 40x40 mm eingesetzt. Dicht-und Klebmasse: MS-Polymer (Prima PK 55 und jetzt BTI). Der Rahmen bekam vorher alle 5 cm Bohrung 4,1 mm für die Nieten.
Dann alle Löcher fertig durchgebohrt und mit Dichtblindnieten 4mm Alu/VA-Dorn verbunden. Den materialmix Alu / Stahl sehe ich als problemlos an, weil die Bleche wie auch die Winkel verzinkt sind. Noch dazu wird ja überlackiert. Dabei hab ich jede Niete vorher kurz in Kleber getaucht - das sollte wirklich genügen. Billige Druckluft-Blindnietzange (kann gerne Quelle nennen) hat entgegen aller Unkerufe 1A funktioniert und es hat riesen Spaß gemacht. ca. 1.500 Nieten und 15 Kartuschen Kleber verarbeitet. (150,- EUR Nieten und 100 EUR Kleber). Klebeflächen vorher anschleifen und säubern.
Die Platten haben Nut/Feder. Diese wirken zusätzlich noch als Versteifung, weil das Blech dort wie ein T-Träger ist. Obwohl ein Dichtstreifen in der Nut sitzt, hab ich noch eine Spur Dichtkleber reingezogen. Viel hilft viel.
Nach dem Nieten die ausgetretene Dichtmasse wie Silikonfuge abziehen - fertig. MS-Polymer ist problemlos überlackierbar. Nicht ausgehärtete Klebereste mit Nitroverdünnung abwaschen geht einfach. Ich hab mich für Alkydharzlack entschieden und mit Rolle gearbeitet. Vorher mit Schleifwolle angeschliffen. Grundierung entfällt. Einziger Baumarkt mit Alkydharz-Mischmaschine ist OBI. Für echte Profi-Farbe hatte ich kein Geld übrig. 2K wollte ich nicht verarbeiten (so schnell bin ich nicht...)
Der gesamte Aufbau (4,5m Länge, 2,2m und Breite 2,0m Höhe) wiegt somit etwa 550 kg inklusive Rahmen, Kleber nieten usw.
Der Fußboden hat noch eine Deckschicht aus 9mm Siebdruckplatte bekommen als Basis für den Belag. Die Bodenbleche liegen zusätzlich noch schwimmend auf dem Rahmen auf, mit einer 5mm PVC-Dämmschicht dazwischen. Mein Rahmen ist verwindungssteif über 6 Ausleger mit der Kabine verbunden. Verwindungskräfte muss die Kabine aufnehmen und weiterleiten - was sie im Test besser als erwartet gezeigt hat. Das ganze Gefährt kann sogar mit dem Wagenheber an einer Kabinenecke angehoben werden!
Das Dach ist problemlos begehbar und kann auch noch Geräte usw tragen. Befestigung wieder mit Nieten oder mit selbstgebauten Klebepads (ca 5x5 cm Blech mit aufgeschweißter Mutter wird einfach angeklebt)
Die vorherige Anfrage bei der Dekra bestätigte mir, dass keine Bedenken gegen die Materialverwendung bestehen, weil es ja Blech ist und somit ein im Fahrzeugbau übliches Material. Mei Metecno kann ein Produktdatenblatt mit Brandverhalten usw. geladen werden - für die großen Zweifler.
Jetzt geht es an den Innenausbau. Auch hier wird wieder geklebt und genietet. Näheres dazu, wenn Baufortschritt zu verzeichnen ist. Unten nochmal ein Bild vom Rahmen, wo auch die Querträger zu sehen sind.
Liebe Grüße!
Sven